Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Fraxiparina 1,0 ml nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Fraxiparina 1,0 ml sonst nicht richtig wirken kann.
In Abhängigkeit von der Dosierung sind die entsprechenden Abfüllungen zwischen 0,2 und 1,0 ml anzuwenden.
Die Fertigspritzen zu 0,6 ml, 0,8 ml und 1,0 ml weisen eine Graduierung in 0,1-ml-Schritten auf. Für Patienten in der Indikation ?Therapie tiefer Venenthrombosen?, die eine Dosierung von 0,5 ml, 0,7 ml oder 0,9 ml entsprechend ihrem individuellen Körpergewicht benötigen, kann die korrekte Dosierung dadurch erhalten werden, daß die jeweils höher dosierte Fertigspritze verwendet wird, nachdem die überschüssige Menge von 0,1 ml vor Gebrauch entfernt wurde.
In welcher Dosierung und wie oft soll Fraxiparina 1,0 ml angewendet werden?
Perioperative Thromboseprophylaxe
Allgemeinchirurgie mit Risiko thromboembolischer Komplikationen
0,3 ml (2.850 I.E. AXa) subkutan 2 Stunden vor der Operation. Danach 0,3 ml (2.850 I.E. AXa) subkutan jeden Morgen bis zur vollständigen Mobilisierung des Patienten, mindestens jedoch für die Dauer von 7 Tagen.
Allgemeinchirurgie mit zusätzlichen Risikofaktoren und bei elektiven Hüftoperationen
Die Initialdosierungen sollten 12 Stunden vor und 12 Stunden nach der Operation injiziert werden. Diese Dosen und die folgenden täglichen Einmaldosen sollen in Übereinstimmung mit dem unten angeführten Schema an das Körpergewicht angepaßt werden. Die Behandlung sollte so lange, wie das Thromboserisiko besteht, - mindestens jedoch 10 Tage - fortgesetzt werden.
Orthopädische Eingriffe s.c. Injektion 1mal täglich |
Gewicht in kg | Präoperativ und postoperativ für 3 Tage | Ab 4. postoperativem Tag |
< 5050 – 69> 70 | 0,2 ml 0,3 ml 0,4 ml | 0,3 ml 0,4 ml 0,6 ml |
Therapie tiefer Venenthrombose
Fraxiparina sollte zweimal täglich (alle 12 Stunden) subkutan injiziert werden, und zwar in einer dem Körpergewicht des Patienten angepaßten Dosierung (siehe untenstehende Tabelle).
Gewicht in kg | Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion2mal täglich |
< 5050 – 5960 – 6970 – 7980 – 89> 90 | 0,4 ml 0,5 ml 0,6 ml 0,7 ml 0,8 ml 0,9 ml |
Mit der Gabe von oralen Antikoagulanzien sollte am ersten Tag begonnen werden. Die Behandlungsdauer mit Fraxiparina beträgt mindestens 5 Tage und sollte so lange fortgesetzt werden, bis eine ausreichende orale Antikoagulation erreicht worden ist.
Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration
Die Dosis muß für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Fraxiparina wird üblicherweise jeweils zu Dialysebeginn als Einmaldosis in den arteriellen Schenkel verabreicht. In untenstehender Tabelle sind die empfohlenen Anfangsdosen für Patienten ohne erhöhtes Blutungsrisiko aufgeführt. Bei Dialysen, die länger als 4 Stunden dauern, kann während der Dialyse zusätzlich eine geringere Dosis verabreicht werden. In Abhängigkeit von den Dialyseergebnissen in den ersten Dialysesitzungen sollten die Dosierungen in den nachfolgenden Dialysesitzungen entsprechend angepaßt werden.
Gewicht in kg | Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration in den arteriellen Schenkel bei Dialysebeginn |
< 5050 – 69> 70 | 0,3 ml 0,4 ml 0,6 ml |
Wie und wann sollte Fraxiparina 1,0 ml angewendet werden?
Die Fertigspritze ist für die subkutane Injektion vorgesehen.
Bei subkutaner Applikation von Fraxiparina 1,0 ml ist die seitliche Bauchwand der übliche Injektionsort; alternativ kann Fraxiparina 1,0 ml in den Oberschenkel injiziert werden.
Der Einstich der Injektionsnadel erfolgt senkrecht in eine mit Daumen und Zeigefinger gebildete Hautfalte; diese muß bis zum Abschluß der Injektion vorsichtig, aber gut festgehalten werden. Die Einstichstelle sollte nicht massiert werden.
Hinweis: Vor der Injektion sollte darauf geachtet werden, daß die Skalierung auf dem Spritzenkörper sichtbar ist. Dies ist mittels Drehen am Spritzenstempel zu erreichen.
Während einer Dialyse wird Fraxiparina 1,0 ml in den arteriellen Schenkel appliziert.
Wie lange sollte Fraxiparina 1,0 ml angewendet werden?
Die Anwendungsdauer wird individuell vom Arzt festgelegt und ist abhängig von der jeweiligen Indikation (siehe Dosierungsanleitung).
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn Fraxiparina 1,0 ml in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Bei Hämodialyse-Patienten und bei der Behandlung von tiefer Venenthrombose sollte eine Verlängerung des aPTT-Wertes nur als ein Zeichen einer Überdosierung betrachtet werden. Dosiserhöhungen mit dem Ziel einer aPTT-Verlängerung bergen die Gefahr einer Überdosierung oder von Blutungen in sich. Blutungen stellen das Hauptzeichen einer Überdosierung dar. Eine Überwachung der Thrombozytenzahl und anderer Gerinnungsparameter ist anzuraten. Geringfügige Blutungen erfordern selten eine spezifische Behandlung, häufig ist es ausreichend, die nächste Fraxiparina-Dosis zu reduzieren oder zu verzögern. Die Gabe von Protaminsulfat sollte nur erwogen werden, wenn der Zustand des Patienten ernst ist. Die gerinnungshemmende Wirkung von Fraxiparina wird weitgehend neutralisiert, aber es verbleibt eine gewisse Anti-Xa-Restaktivität (etwa 25 %). 6 mg Protaminsulfat neutralisieren etwa 0,1 ml (950 I.E. AXa) Fraxiparina.
Was muß beachtet werden, wenn eine Anwendung von Fraxiparina 1,0 ml vergessen wurde?
Wenn eine Injektion mit Fraxiparina 1,0 ml vergessen wurde, so sollte trotzdem ab sofort die tägliche Gabe weitergeführt werden. Auf keinen Fall dürfen deshalb zwei Injektionen hintereinander gegeben werden.
Was muß beachtet werden, wenn die Behandlung unterbrochen oder vorzeitig beendet wurde?
Um einen zuverlässigen Thromboseschutz zu gewährleisten, ist es notwendig, die Injektionen für die vom Arzt angegebene Dauer einzuhalten. Wenn dies nicht möglich ist, z.B. beim Auftreten von Nebenwirkungen, nehmen Sie bitte unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt.