Siehe auch Abschnitt 4 âWelche Nebenwirkungen sind möglich?â
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Vorsicht ist geboten, wenn Sie an Asthma bronchiale leiden. Bei Auftreten von BronchialkrĂ€mpfen sollte die Anwendung von Acetylcystein unverzĂŒglich beendet und geeignete MaĂnahmen eingeleitet werden.
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Die intravenöse Behandlung mit Acetylcystein sollte langsam und unter strenger Àrztlicher Kontrolle erfolgen. Die nach einer intravenösen Infusion mit Acetylcystein auftretenden
Nebenwirkungen treten hĂ€ufiger auf, wenn das Arzneimittel zu schnell angewendet oder ĂŒberdosiert wurde. Daher wird empfohlen, sich genau an die Angaben unter Abschnitt 3 âWie ist Fluimucil Antidot 20 % anzuwenden?â zu halten.
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Die Gabe hoher Dosen von Acetylcystein zur Behandlung von Vergiftungen kann die Blutgerinnung beeinflussen.
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VerÀnderungen bei der Bestimmung von Laborparametern: Acetylcystein kann die Gehaltsbestimmung von Salicylaten beeinflussen. Bei Harnuntersuchungen kann Acetylcystein die Ergebnisse der Bestimmung von Ketonkörpern beeinflussen.
Kinder und Jugendliche
Die Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen gelten gleichermaĂen fĂŒr Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Anwendung von Fluimucil Antidot 20 % zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgefĂŒhrt.
Acetylcystein/Nitroglycerin
Die gleichzeitige Gabe von Fluimucil Antidot 20 % kann möglicherweise zu einer VerstĂ€rkung des gefĂ€Ăerweiternden Effekts von Glyceroltrinitrat (Nitroglycerin) und damit zu einer Blutdrucksenkung fĂŒhren. Ein möglicherweise auftretender blutverdĂŒnnender Effekt könnte dazu beitragen.
Wenn Ihr Arzt eine gemeinsame Behandlung mit Nitroglycerin und Fluimucil Antidot 20 % fĂŒr notwendig erachtet, wird er Sie auf eine möglicherweise auftretende Blutdrucksenkung (Hypotonie) hin ĂŒberwachen, die schwerwiegend sein und sich durch möglicherweise auftretende Kopfschmerzen andeuten kann.
Acetylcystein/Antibiotika
Aus experimentellen Untersuchungen gibt es Hinweise auf eine WirkungsabschwÀchung von Antibiotika (Tetracyclin, Aminoglycoside, Penicilline) durch Acetylcystein. Daher wird ein Mischen
von Acetylcystein mit anderen Arzneimitteln nicht empfohlen
Siehe auch Abschnitt 3 âWie ist Fluimucil Antidot 20 % anzuwenden?â
Da Thiolverbindungen mit Naphthochinonen Additionsverbindungen bilden können, besteht theoretisch auch die Möglichkeit, dass es mit Vitamin K zu einer Reaktion kommt. Obwohl nicht nachgewiesen ist, ob dies in-vivo eintreten kann, sollte, wenn Ihr Arzt die Verabreichung von Vitamin K zur Behandlung einer HypoprothrombinĂ€mie bei Leberversagen fĂŒr notwendig erachtet, dies einige Stunden nach der Beendigung der Acetylcysteingabe begonnen werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Acetylcystein bei Schwangeren vorliegen, sollten Sie Fluimucil Antidot 20 % wĂ€hrend der Schwangerschaft nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies fĂŒr absolut notwendig erachtet.
Stillzeit
Es liegen keine Informationen zur Ausscheidung von Acetylcystein in die Muttermilch vor. Daher sollten Sie Fluimucil Antidot 20 % wĂ€hrend der Stillzeit nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies fĂŒr absolut notwendig erachtet und gegebenenfalls das Stillen unterbrechen. Im Fall einer Paracetamol-Vergiftung muss das Stillen auf jeden Fall unterbrochen werden.
FortpflanzungsfÀhigkeit
Es liegen keine Daten zu Auswirkungen von Acetylcystein auf die FortpflanzungsfÀhigkeit vor.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Fluimucil Antidot 20 % hat keinen Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen.
Fluimucil Antidot 20 % enthÀlt Natrium
Dieses Arzneimittel enthĂ€lt 748 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) in jeder Durchstechflasche mit 25 ml. Dies entspricht 37,4 % der fĂŒr einen Erwachsenen empfohlenen maximalen tĂ€glichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Hinweise fĂŒr die Handhabung
Zur Anwendung dieses Arzneimittels sind Glas- oder PlastikbehĂ€ltnisse zu verwenden. Das Arzneimittel sollte nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden (siehe auch Abschnitt 2 âWas sollten Sie vor der Anwendung von Fluimucil Antidot 20 % beachten?â).
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Die HĂ€ufigkeit ist auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar.
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Anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen, Ăberempfindlichkeitsreaktionen
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erhöhte Herzschlagfrequenz
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Bronchospasmus
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Atemnot
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Erbrechen, Ăbelkeit
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Angioödem
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Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung
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Gesichtsödem
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niedriger Blutdruck
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verlÀngerte Prothrombinzeit
Damit erste Zeichen einer anaphylaktischen Reaktion frĂŒhzeitig erkannt werden, mĂŒssen Sie wĂ€hrend der Therapie kontinuierlich ĂŒberwacht werden. Bei Auftreten von anaphylaktischen Reaktionen sollte die Verabreichung von Acetylcystein abgebrochen und symptomatisch behandelt werden. Falls erforderlich, kann die Behandlung mit Acetylcystein kurz darauf bei gleichzeitiger geeigneter Behandlung der anaphylaktischen Reaktion (z.B. intravenöser Injektion von löslichen Kortikosteroiden und i.m.- oder i.v.-Injektion von Antihistaminika) fortgesetzt werden.
Es kann zu einem Abfall des Prothrombinwertes kommen. Dieser Effekt scheint dosisabhÀngig zu sein und kann auch durch die lebertoxische Wirkung der Paracetamol-Metaboliten hervorgerufen werden. Die INR sollte vor Beginn und wÀhrend der Therapie laufend kontrolliert werden und mit der Verabreichung von Vitamin K zur Behandlung einer HypoprothrombinÀmie bei Leberversagen sollte einige Stunden nach der Beendigung der Acetylcysteingabe begonnen werden (s. auch unter Abschnitt 2).
Verschiedene Studien bestÀtigten eine Abnahme der PlÀttchenaggregation (Zusammenballung bestimmter Blutbestandteile) wÀhrend der Anwendung von Acetylcystein. Die klinische Signifikanz dessen ist bisher unklar.
Sehr selten ist ĂŒber das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylcystein berichtet worden. In den meisten dieser berichteten FĂ€lle wurde mindestens ein weiterer Arzneistoff gleichzeitig eingenommen, durch den möglicherweise die beschriebenen mukokutanen Wirkungen verstĂ€rkt werden könnten.
Bei Neuauftreten von Haut- und SchleimhautverĂ€nderungen sollten Sie unverzĂŒglich Ă€rztlichen Rat einholen. Die Anwendung von Acetylcystein muss sofort beendet werden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das
Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.