Wirkstoff(e) Erythromycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Stragen Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 10.03.2005
ATC Code J01FA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Makrolide, Lincosamide und Streptogramine

Zulassungsinhaber

Stragen Pharma GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Zineryt Erythromycin Almirall Hermal GmbH
Erythromycin Stragen 0,5g Erythromycin Stragen-France S.A.S.
Inderm Gel 2% Erythromycin Dermapharm Aktiengesellschaft
INFECTOMYCIN 400 Saft Erythromycin InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
Erythromycin Stada Trockensaft 200mg/5ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen Erythromycin Stadapharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Erythromycin Stragen 1 g ist ein Makrolid-Antibiotikum.

Erythromycin Stragen 1 g wird angewendet:

Erythromycin Stragen 1 g ist angezeigt bei akuten und chronischen EntzĂŒndungen, verursacht durch erythromycinempfindliche Keime, wenn aufgrund des Schweregrades der Infektion hohe Serumkonzentrationen des Wirkstoffs erforderlich sind oder eine orale Behandlung (Einnahme durch den Mund) nicht möglich ist.

  • EntzĂŒndungen der tiefen Atemwege:
  • Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe.
  • EntzĂŒndungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs, EntzĂŒndungen des Mittelohres (Otitis media), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), des Rachenraumes (Pharyngitis), der Rachenmandeln (Tonsillitis) und des Kehlkopfes (Laryngitis).
  • EntzĂŒndung der Haut verursacht durch Corynebacterium minutissimum [Erythrasma (rötlich braune Flecken der Haut)], wenn sich eine örtliche Behandlung als unzureichend erwiesen hat.
  • Schwere Formen der Akne vulgaris (EntzĂŒndung der Haut im Bereich der TalgdrĂŒsen).
  • Erysipel (Wundrose), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie.
  • Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie.
  • Prophylaxe des rheumatischen Fiebers (Zweitkrankheit nach Streptokokkeninfektion), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie.
  • BindehautentzĂŒndung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durch Chlamydia trachomatis.
  • Diphtherie (auch zur Sanierung von DiphtheriebakterientrĂ€gern oder -ausscheidern).
  • Schwere EntzĂŒndungen der Schleimhaut des Darmes (Enteritis), verursacht durch
    Campylobacter jejuni.
  • HarnröhrenentzĂŒndung (Urethritis), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum.
  • Gonorrhoe (Tripper), wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).
  • Syphilis (Lues) im frĂŒhen Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).
  • Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose) verursacht durch Actinomyces israeli, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).

Anzeige

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Erythromycin Stragen 1 g darf nicht angewendet werden

  • wenn Sie bereits frĂŒher mit Erythromycin oder mit anderen Makrolid-Antibiotika behandelt wurden und dabei Überempfindlichkeitsreaktionen auftraten.
  • bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
  • wenn Sie unter einer starken BeeintrĂ€chtigung der Leberfunktion leiden (siehe auch Vorsichtsmaßnahmen).
  • bei gleichzeitiger Anwendung mit Ergotamin oder Dihydroergotamin (Mittel, die BlutgefĂ€ĂŸe verengen).
  • bei Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer HypokaliĂ€mie und HypomagnesiĂ€mie.
  • bei klinisch relevanten Herzrhythmusstörungen (z. B. ventrikulĂ€re Arrhythmie) oder bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA IV).
  • bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g und bestimmten Arzneimitteln, da es zu QT-IntervallverlĂ€ngerungen im EKG und unter UmstĂ€nden zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikulĂ€re Arrhythmien [Torsade de pointes]) kommen kann. Zu diesen Arzneimitteln zĂ€hlen z. B.:
    • Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol
    • Wirkstoffen wie Cisaprid (Mittel zur Anregung der Darmbewegung)
    • Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)
    • Bestimmte Neuroleptika (Mittel zur Behandlung zerebraler KrĂ€mpfe)
    • Antiarrhythmika der Klassen IA und III
    • Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Mittel gegen Stimmungsschwankungen)
    • Antibiotika (einige Fluorchinolone, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel)
    • Einige Mittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Arsentrioxid)
    • Sonstige (z. B. Methadon und Budipin)
  • bei gleichzeitiger Anwendung von Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette). Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss wĂ€hrend der Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g unterbrochen werden.
  • wenn Sie ungewöhnlich niedrige Kalium- oder Magnesiumwerte im Blut aufweisen (HypomagnesiĂ€mie oder HypokaliĂ€mie)
  • wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie Herzrhythmusstörungen hat (ventrikulĂ€re Arrhythmie
    oder Torsade de Pointes) oder eine AbnormalitĂ€t im Elektrokardiogramm (elektrische Aufzeichnung des Herzens) mit der Bezeichnung „Long-QT-Syndrom“ aufweist.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g ist erforderlich:

Herzrhythmusstörungen
Erythromycin Stragen 1 g kann vorĂŒbergehend eine bestimmte VerĂ€nderung des EKGs verursachen, die sehr selten zu einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung fĂŒhren kann. Wenn Sie eine Frau oder ein Ă€lterer Patient sind, sind Sie möglicherweise empfindlicher fĂŒr EKG-VerĂ€nderungen. Wenn die Durchblutung Ihres Herzmuskels beeintrĂ€chtigt ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor bei Ihnen Erythromycin Stragen 1 g angewendet wird, da dies das Risiko fĂŒr Herzrhythmusstörungen erhöhen kann.
Treten unter der Therapie Symptome wie Herzklopfen oder Herzrasen, Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit auf, die Zeichen von Herzrhythmusstörungen sein können, suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, der entsprechende Untersuchungen (z. B. EKG und Bestimmung des QTc- Intervalls) durchfĂŒhren wird.
Bei Risikofaktoren fĂŒr Elektrolytstörungen wie Diuretika-/ Laxantienmedikation, Erbrechen, Durchfall, Anwendung von Insulin in Notfallsituationen, Nierenerkrankungen oder anorektischen ZustĂ€nden sind adĂ€quate Laborkontrollen und ggf. ein entsprechender Elektrolytausgleich durchzufĂŒhren.
Allergische Reaktionen
Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen (z. B. Hautausschlag) können schon nach der ersten Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g auftreten. Schwere allergische Sofortreaktionen mit Gesichts-, GefĂ€ĂŸ- und Kehlkopfschwellungen (Ödeme) und Atemnot können sich sehr selten bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) entwickeln. In diesen FĂ€llen muss Erythromycin Stragen 1g sofort abgesetzt und eine Ă€rztliche oder notĂ€rztliche Behandlung (z. B. Schocktherapie) begonnen werden.

Erbrechen und Durchfall
Dieses Arzneimittel kann zu Erbrechen und Durchfall fĂŒhren (siehe "WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?"). In diesem Fall kann die Wirksamkeit von Erythromycin Stragen 1 g und/oder anderen von Ihnen gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel (wie z. B. der so genannten "Pille") beeintrĂ€chtigt werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt oder Apotheker.

Schwere DurchfÀlle
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen DurchfĂ€llen und krampfartigen Bauchschmerzen wĂ€hrend oder bis zu 10 Wochen nach der Therapie suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, weil sich dahinter eine ernst zu nehmende schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. PrĂ€parate, die die Darmbewegung (Darmperistaltik) hemmen, dĂŒrfen nicht eingenommen werden.

Patienten mit eingeschrÀnkter Leberfunktion / LeberschÀden
Erythromycin Stragen 1 g darf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko- AbwÀgung angewendet werden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen vorliegen oder frĂŒher einmal vorlagen (siehe auch oben). Gelegentlich wurden erhöhte Leberenzymwerte beobachtet. Sehr selten wurden auch Hepatitis, Hepatomegalie und Leberversagen beschrieben (siehe Abschnitt 4). Die Behandlung ist abzubrechen und Ă€rztlicher Rat einzuholen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung wie Inappetenz, Gelbsucht, DunkelfĂ€rbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches entwickeln.

Die lĂ€nger dauernde Behandlung (2 - 3 Wochen) kann selten infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) zu einem Gallenstau in der Leber (intrahepatische Cholestase) bzw. zu einer Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen, besonders bei schon vorher bestehender LeberschĂ€digung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern, fĂŒhren. Begleitsymptome eines Gallenstaus (Cholestase) können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und BauchkrĂ€mpfe sein.

Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer lÀnger als 10 Tage andauernden Therapie.

Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion
Seite 3 von 13

Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion siehe Abschnitt 3 “Hinweise zur

Dosierung bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion”.

EntzĂŒndungen der Lunge (Pneumonie)

Bei der nicht im Krankenhaus erworbenen Pneumonie ist Erythromycin Stragen 1 g wegen der hÀufigen Resistenz des Haupterregers nicht das Mittel der Wahl. Bei im Krankenhaus erworbenen Pneumonien sollte Erythromycin Stragen 1 g nur in Kombination mit anderen Antibiotika verwendet werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt.

Anwendung bei SĂ€uglingen und Kleinkindern
Bei SĂ€uglingen und Kleinkindern sollte der empfohlene Dosisbereich, abhĂ€ngig vom Krankheitsbild und -verlauf, genau eingehalten werden, damit keine LeberschĂ€digung durch eine Überdosierung auftreten kann.

Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko fĂŒr die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei SĂ€uglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin, dem Wirkstoff von Erythromycin Stragen 1 g, behandelt wurden. Die Eltern sollten vom Arzt ĂŒber die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer Behandlungsdauer lĂ€nger als 3 Wochen wird eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine lĂ€ngerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen fĂŒhren.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der SchleimhĂ€ute mit Rötung und weißlichen BelĂ€gen der SchleimhĂ€ute). Folgeinfektionen mĂŒssen entsprechend behandelt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor bei Ihnen Erythromycin Stragen 1 g angewendet wird,

  • wenn die Durchblutung Ihres Herzmuskels beeintrĂ€chtigt ist, da dies das Risiko fĂŒr Herzrhythmusstörungen erhöhen kann.
  • wenn Sie an Myasthenia gravis leiden, einer seltenen Erkrankung, die eine MuskelschwĂ€che verursacht.
  • wenn Sie unter der Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g irgendeine VerstĂ€rkung der Krankheitszeichen Ihrer Myasthenia gravis bemerken, mĂŒssen Sie Erythromycin Stragen 1 g sofort absetzen und sich in Ă€rztliche Behandlung begeben.
  • wenn Sie gleichzeitig Statine (Arzneimittel zur Senkung Ihrer Blutfette) einnehmen, da es bei gleichzeitiger Anwendung mit Erythromycin Stragen 1 g möglicherweise zu einem verstĂ€rkten Muskelabbau kommt. Bei gleichzeitiger Einnahme der Statine Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin muss die Behandlung mit diesen Arzneimitteln wĂ€hrend der Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g unterbrochen werden.
  • wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie zu schweren Störungen des Herzrhythmus fĂŒhren können.
  • wenn Sie Herzprobleme haben.

Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, einschließlich rezeptfreier Arzneimittel.

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel beeinflusst werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel stÀndig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen UmstÀnden mit UnvertrÀglichkeit zu rechnen ist,

oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn bei Ihnen dieses Arzneimittel angewendet wird.

Die Wechselwirkungen von Erythromycin Stragen 1g mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsÀchlich auf einer Beeinflussung des Stoffwechsels in der Leber. HÀufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems F-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.

Tabelle: Wechselwirkungen von Erythromycin Stragen 1 g mit anderen Mitteln

anderes MedikamentFolge der Wechselwirkung
Arzneimittel, die Sienicht gleichzeitig einnehmen dĂŒrfen
Antiarrhythmika der Klasse Ia und III Neuroleptika (Mittel zur Behandlung zerebraler KrĂ€mpfe) Tri- und tetrazyklische Antidepressiva Antibiotika (bestimmte Fluorchinolone, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel) einige Mittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Arsentrioxid) einige nichtsedierende Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien), z. B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin sonstige, z. B. Methadon, Budipin, Cisaprid (Mittel, das die Darmbewegung anregt), Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) Pentamidin (i.v. = intravenös) (Arzneimittel z. B. gegen spezielle Form der LungenentzĂŒndung)/ Erythromycin (oral) diekardiale Reizleitungsstörungen und bestimmte Formen von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes und andere ventrikulĂ€re Arrhythmien), Herzstillstand, Tod Daher dĂŒrfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2). Erhöhtes Risiko und IschĂ€mien
Ergotamin-PrĂ€parate (Mittel, BlutgefĂ€ĂŸe verengen)eines Vasospasmus von in den ExtremitĂ€ten (gefĂ€ĂŸverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen, besonders an Fingern und Zehen) und anderen Geweben einschließlich des Zentralnervensystems. Daher dĂŒrfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2).
Folgende Statine: Lovastatin, Atorvastatin oder Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse). Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin dĂŒrfen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2).
Arzneimittel, derenDosis ggf. angepasst werden muss
Alfentanil (Narkosemittel)
Alprazolam, Midazolam, Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel
Bromocriptin (Mittel zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung)
Carbamazepin (Mittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden)VerstÀrkung der Wirkung und der Nebenwirkungen dieser Medikamente. Auftreten von toxischen
Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)Nebenwirkungen (z B. nierenschÀdigende Wirkung von Ciclosporin A - vor allem bei NierenfunktionsschwÀche)
Ciclosporin A, Sirolimus und Tacrolimus (Arzneistoffe zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr)Gegebenenfalls sollte die Konzentration im Blut kontrolliert und eine Dosisanpassung vorgenommen werden; dies gilt insbesondere fĂŒr Carbamazepin,
Cilostazol (Mittel zur Behandlung der Schaufensterkrankheit/peripheren arteriellen Verschlusskrankheit)Clozapin, Phenytoin oder ValproinsÀure.
Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)
Colchicin (Mittel zur Behandlung des akuten Gichtanfalls und zur Vorbeugung von den wiederkehrenden Attacken des Mittelmeerfiebers)
Digoxin (Arzneistoff zur Behandlung der HerzschwÀche)
Gerinnungshemmer, wie z. B. Warfarin, Acenocoumarol und Rivarozaban (BlutverdĂŒnner)
Felodipin und Verapamil (Calciumantagonisten [Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck])
Methylprednisolon (entzĂŒndungshemmender Wirkstoff)
Phenytoin und ValproinsÀure (Mittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden)
Sildenafil, Tardanafil, Vardenafil (Mittel zur Behandlung von Erektionsstörungen)
Vinblastin (Mittel zur Tumorbehandlung)
Zopiclon (Schlafmittel)
Theophyllin (Asthmamittel)WirkungsverstÀrkung bzw. Auftreten toxischer Nebenwirkungen durch Theophyllin (Gegebenenfalls sollte die Theophyllin-Konzentration im Blut kontrolliert und eine Dosisanpassung vorgenommen werden) Verringerung der Erythromycinwirkung
Statine (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)Muskelabbau Die oben unter "Arzneimittel, die Sie nicht gleichzeitg einnehmen dĂŒrfen" genannten Statine Lovastatin,

Atorvastatin und Simvastatin dĂŒrfen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g nicht angewendet werden.

Andere Wechselwirkungen

Protease-Inhibitoren [Wirkstoffe gegen Hemmung des Abbaus von Erythromycin. Hierdurch das AIDS-Virus] wie z. B. Ritonavir. erhöht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen. Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der

MagensÀureproduktion)

Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung Deutliche Erhöhung der Arzneimittelkonzentration von der MagensÀureproduktion) Erythromycin und Omeprazol im Körper. Hierdurch

erhöht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.

Schwangerschaft und Stillzeit

In Tierversuchen rief Erythromycin keine Missbildungen hervor. Es gibt keine entsprechenden kontrollierten Studien an Schwangeren. Nach Beobachtungsstudien am Menschen wurde jedoch ĂŒber Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, wenn die Schwangeren wĂ€hrend der FrĂŒhschwangerschaft Erythromycin-haltige Arzneimittel angewendet hatten. Bei Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit mĂŒssen Nutzen und Risiko sorgfĂ€ltig gegeneinander abgewogen werden.

Wenn Sie schwanger sind, sollte bei Ihnen Erythromycin Stragen 1 g nur nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch ĂŒber und kann beim SĂ€ugling Magen-Darm-Störungen, wie z. B. DurchfĂ€lle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.

Beim gestillten SĂ€ugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder die einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeĂ€hnliche Pilze) nicht auszuschließen. Daher sollte bei Ihnen Erythromycin Stragen 1 g in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt eine Behandlung fĂŒr unbedingt notwendig erachtet.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythromycin Stragen 1 g vernachlĂ€ssigbaren Einfluss auf die Konzentrations- und ReaktionsfĂ€higkeit. Jedoch kann das Auftreten von Nebenwirkungen die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen negativ beeinflussen.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt wird die Anwendung bei Ihnen durchfĂŒhren und die Dosierung vorher festlegen.

Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung nach Rekonstitution

Erythromycin Stragen 1 g darf nur als intravenöse (in eine Vene) Infusion verabreicht werden. Erythromycin Stragen 1 g darf nicht in eine Arterie injiziert oder infundiert oder in einen Muskel hinein injiziert werden.

Die Tagesdosis sollte in Einzeldosen jeweils ĂŒber einen Zeitraum von 60 Minuten infundiert werden, da es bei rascher i.v. Gabe hĂ€ufig zu Venenschmerzen, VenenentzĂŒndung oder Kreislaufreaktionen kommen kann. Das entspricht bei 250 ml i.v.-lnfusionslösung 85-90 Tropfen/min. und bei 500 ml i.v.- lnfusionslösung 170-180 Tropfen/min.

Bei Kindern muss die Konzentration der Infusionslösung und die Infusionsgeschwindigkeit (Tropfen/min.) auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt werden.

Die Dosierung richtet sich nach der Empfindlichkeit der Erreger und der Schwere der Erkrankung. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die Erythromycinbase und dienen als Richtwerte.

Erythromycin Stragen 1 g enthÀlt 1488,2 mg Erythromycinlactobionat, entsprechend 1000 mg Erythromycin (Base).

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungen:

Kinder:

Kinder erhalten 15-20 mg/kg Körpergewicht pro Tag, verteilt auf 3-4 Einzelgaben.

Jugendliche und Erwachsene:

Bei Jugendlichen und Erwachsenen (ab 50 kg KG) betrÀgt die Tagesdosis 1,5-2 g, verteilt auf 3-4 Einzelgaben.

Bei schweren Infektionen oder mĂ€ĂŸig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis bis auf das Doppelte erhöht werden.

Übersichtstabelle fĂŒr Dosierungsbeispiele auf der Basis der entsprechenden Körpergewichte

Mittleres KörpergewichtTagesdosis [mg Erythromycin-Tagesdosis Infusionslösung (ml)
[kg]base]0,2 %0,4 %
SĂ€uglinge*ab 7,5120 1603 4 X 20 ml3 4 X 10 ml
Ă€ltere SĂ€uglinge Kleinkinder*10,0 15,0150 200 225 3003 4 X 25 ml 3 4 X 38 ml3 4 X 13 ml 3 4 X 19 ml
Schulkinder20,0 30,0300 400 450 6003 4 X 50 ml 3 4 X 75 ml3 4 X 25 ml 3 4 X 38 ml
Ă€ltere Schulkinder und Jugendliche40,0600 8003 4 X 100 ml3 4 X 50 ml
Ă€ltere Jugendliche und Erwachseneab 50,01500 2000 (4000)3 4 X 250 ml (4 X 500)3 - 4 X 125 ml (4 X 250)

*zur Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g bei SĂ€uglingen und Kleinkindern siehe auch

Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g ist erforderlich“.

Dauer der Anwendung
Wie lange sollte Erythromycin Stragen 1 g angewendet werden?

Über die Dauer der intravenösen Behandlung entscheidet der behandelte Arzt.

Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte Erythromycin Stragen 1 g auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2-3 Tage lÀnger angewendet werden.

Im Allgemeinen kann nach 2-7-tÀgiger intravenöser Behandlung der Patient auf eine orale Therapie umgestellt werden.

Bei der Behandlung von Infektionen mit ß-hĂ€molysierenden Streptokokken (z. B. Mandel- und RachenentzĂŒndung, Wundrose, Scharlach) ist aus Vorsorglichkeit eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um SpĂ€tkomplikationen [z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische HerzentzĂŒndung, Glomerulonephritis (Nierenerkrankung)] vorzubeugen.

Eine lÀnger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen sollten nur

nach strenger Indikationsstellung (Grund fĂŒr die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Überwachung durch Ihren Arzt erfolgen (s.a. unter Abschnitt 2. „Besondere Vorsicht bei der

Anwendung von Erythromycin Stragen 1 g ist erforderlich“).

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Erythromycin Stragen 1 g zu stark oder zu schwach ist.

Spezielle Dosierungsempfehlungen:

Akute Gonorrhoe (Tripper)
Die Tagesdosis betrĂ€gt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 3 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, ĂŒber 7 Tage.

Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3 - 4 Tage nach Behandlungsende ĂŒberprĂŒft werden.

Syphilis (Lues) im frĂŒhen (primĂ€ren) Stadium
Die Tagesdosis betrĂ€gt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 3 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, ĂŒber einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g, entsprechend 3 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag, nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 64 g, entsprechend 4,3 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag, erhöht werden.

Urethritis (HarnröhrenentzĂŒndung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma
urealyticum

Die Tagesdosis betrĂ€gt 2,5 - 3 g Erythromycinbase, entsprechend 2,5-3 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, ĂŒber einen Zeitraum von 7 Tagen.

Hinweise zur Dosierung bei eingeschrÀnkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit mĂ€ĂŸiger EinschrĂ€nkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycinbase, entsprechend 2 Durchstechflaschen Erythromycin Stragen 1 g pro Tag fĂŒr Jugendliche ĂŒber 14 Jahre und Erwachsene, nicht ĂŒberschritten werden.

Erythromycin ist nicht hĂ€modialysierbar. Bei Patienten, die regelmĂ€ĂŸig dialysiert werden, ist eine zusĂ€tzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang (BlutwĂ€sche) daher nicht erforderlich.

Hinweise fĂŒr die Handhabung
1. Zubereitung der Stammlösung (5 % ig).

In die Durchstechflasche sind 20 ml Wasser fĂŒr Injektionszwecke einzubringen (Erythromycinkonzentration 50 mg/ml = 5 %).

Diese Stammlösung darf unter keinen UmstÀnden als Bolusinjektion (intravenöse Schnellinjektion) verabreicht werden.

Achtung! Hinweise ĂŒber UnvertrĂ€glichkeiten siehe unten.

2. Zubereitung der i.v.-lnfusionslösung

Zur weiteren VerdĂŒnnung wird 0,9 %ige Kochsalzlösung empfohlen. Bei Verwendung von

Glucose 5 % empfiehlt sich eine Einstellung des pH-Wertes mit Natriumhydrogencarbonat auf pH 7. Um venöse Reizerscheinungen zu vermeiden, sollten Konzentrationen von ĂŒber 1 % nicht verwendet werden.

WirkstoffmengeStammlösung0,9 %ige NaCI- Lösungi.v.-InfusionslösungWirkstoffmenge Konzentration
1000 mg20 ml230 ml250 ml0,4% (=4 mg/ml)
1000 mg20 ml480 ml500 ml0,2 % (=2 mg/ml)

Kochsalzlösungen oder andere Lösungen, die anorganische Salze enthalten, dĂŒrfen nicht zur Herstellung der parenteralen Stammlösung verwendet werden, da es zu einer AusfĂ€llung kommen kann.

Die gemeinsame Anwendung von Erythromycin mit Betalactamantibiotika, Aminoglykosiden, Tetracyclinen, Chloramphenicol, Colistin, Aminophyllin, Barbituraten, Diphenylhydantoin, Heparin, Phenothiazinen, Riboflavin, Vitamin B6 und Vitamin C darf nicht in der Mischspritze, sondern muss getrennt erfolgen.

Es ist zu beachten, dass Erythromycinlösungen nur kurze Zeit (vor Licht und WĂ€rme geschĂŒtzt) haltbar sind.

Wenn eine grĂ¶ĂŸere Menge Erythromycin Stragen 1 g angewendet wurde als beabsichtigt

Bei einer geringen Überdosierung von Erythromycin Stragen 1 g ist kaum mit

Vergiftungserscheinungen zu rechnen [s. aber bzgl. der Möglichkeit der GehörschÀdigung

(OtotoxizitĂ€t) Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“]. Es können Magen-Darm- Störungen in Form von MagendrĂŒcken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, BlĂ€hungen, weichen StĂŒhlen oder Durchfall auftreten.

Berichte ĂŒber VergiftungsfĂ€lle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor. Es ist kein spezifisches Antidot (Gegenmittel zur Einnahme bei Vergiftungserscheinungen) bekannt.

VerstĂ€ndigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser ĂŒber das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Wenn die Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g unterbrochen oder vorzeitig beendet wird

Wenn die Behandlung vorzeitig beendet oder zeitweise unterbrochen wird, wird der Behandlungserfolg gefÀhrdet.

Selbst bei einer spĂŒrbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit Erythromycin Stragen 1 g unbedingt zu Ende zu fĂŒhren, da nur so eine vollstĂ€ndige Beseitigung der Krankheitserreger gewĂ€hrleistet ist.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei den HÀufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Mögliche Nebenwirkungen:

HĂ€ufig auftretende Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 100):

  • Magen-Darm-Störungen meist leichter Natur in Form von Appetitlosigkeit
  • Brechreiz
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • BlĂ€hungen
  • Übelkeit
  • KrĂ€mpfe, weiche StĂŒhle oder Durchfall. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 1.000):

  • Infektionen der SchleimhĂ€ute durch resistente Bakterien oder Pilze (z. B. orale und vaginale Candidose),
  • Allergische Reaktionen
  • Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die StoffwechselvorgĂ€nge beschleunigen) als Ausdruck einer leichten LeberzellschĂ€digung, Hautrötung, Juckreiz und Nesselausschlag mit BlĂ€schen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem)
  • Pruritus
  • Schwellungen und Schmerzen an der Infusionsstelle.

Selten auftretende Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 10.000):

  • Schwellung als Folge einer allergischen Reaktion (allergisches Ödem/Angioödem), z. B.
    Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege (siehe Abschnitt
    2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung
“)
  • Gallenstau in der Leber (intrahepatische Cholestase) und Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen, insb. bei lĂ€ngerdauernder Therapie (2 - 3 Wochen) und
    besonders bei schon vorher bestehender LeberschĂ€digung sowie bei Wiederholungs- behandlungen und bei Allergikern (siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der
    Anwendung
“)
  • Gelenkschwellungen
  • Arzneimittelfieber

Sehr selten auftretende Nebenwirkungen (weniger als 1 Behandelter von 10.000):

  • Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktische Reaktion) bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktischer Schock) (siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung
“)
  • Demaskierung bzw. Verschlimmerung einer Myasthenia gravis, einer seltenen Erkrankung, die eine MuskelschwĂ€che verursacht (siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der
    Anwendung
“)
  • Ohrensausen (Tinnitus) und meist vorĂŒbergehende Hörverluste bzw. Taubheit.*
  • Spastisch-hypertrophische Pylorusstenose bei Kindern (Einengung des Magenausganges)
  • EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse (Pankreatitis)
  • LeberentzĂŒndung (Hepatitis), LebervergĂ¶ĂŸerung (Hepatomegalie) und Leberversagen (siehe
    Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung
“)
  • Schwere allergische Hauterscheinungen mit Blasenbildung (Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom) oder toxisch-epidermale Nekrolyse (schwere allergische Reaktion mit entzĂŒndlichen VerĂ€nderungen der Haut sowie BlĂ€schenbildung der SchleimhĂ€ute des Mundes und der Geschlechtsorgane [vor allem bei Kindern aller Altersstufen])
  • NierenentzĂŒndung (interstitielle Nephritis)

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar):

    • VorĂŒbergehende zentralnervöse Störungen wie VerwirrtheitszustĂ€nde, SchĂŒttelkrĂ€mpfe (Konvulsionen), Halluzinationen, Kopfschmerzen, SchlĂ€frigkeit und SchwindelgefĂŒhl
    • Sehstörungen inkl. Doppeltsehen und verschwommenem Sehen
    • QT-Intervall-VerlĂ€ngerung, gefĂ€hrliche Herzrhythmusstörungen (unregelmĂ€ĂŸiger Herzschlag, ventrikulĂ€re Arrhythmien [Torsade de pointes]), Herzjagen (ventrikulĂ€re Tachykardien), insbesondere bei Patienten, die ein verlĂ€ngertes QT-Intervall im EKG haben oder bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit möglicher Auslösung von unregelmĂ€ĂŸigem
      Herzschlag oder das QT-Intervall beeinflussenden Substanzen (siehe Tabelle
      „Wechselwirkungen“ im Abschnitt 2) oder Herztillstand
    • Atemnot (inkl. asthmatischer ZustĂ€nde)
    • Schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) (siehe
      Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung
“)

* Diese Störungen sind konzentrationsabhĂ€ngig und treten eher bei Patienten mit stark eingeschrĂ€nkter Nieren- und/oder Leberfunktion oder bei hoher Dosierung oder bei Überdosierung auf.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂŒhrt sind oder wenn einer der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen sie erheblich beeintrĂ€chtigt, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten Nebenwirkungen bei sich oder Ihrem Kind beobachten, rufen Sie den nĂ€chst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwĂŒnschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfĂŒr gibt und ob andere Arzneimittel fĂŒr Sie in Frage kommen.

Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nĂ€here ErlĂ€uterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben und im Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung
“) können unter UmstĂ€nden akut

lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt oder Notarzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.

  • SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Kolitis)
  • Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege)
  • schwere allergische Hauterscheinungen mit Blasenbildung
  • unerklĂ€rliche Muskelschmerzen oder SchwĂ€che oder dunkel gefĂ€rbter Urin, wenn Sie gleichzeitig ein Mittel zur Senkung der Blutfette einnehmen.

Wenden Sie sich unverzĂŒglich an einen Arzt, wenn bei Ihnen eine schwerwiegende Hautreaktion auftritt: ein roter, schuppiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und Blasen (exanthematische Pustulose). Die HĂ€ufigkeit dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt (auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem BehĂ€ltnis nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Aufbewahrungsbedingungen:

FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Hinweise auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Die chemische und physikalische StabilitĂ€t der 5 %igen Stammlösung wurde fĂŒr 24 Stunden bei 25 °C (Raumtemperatur) nachgewiesen.

FĂŒr die gebrauchsfertige Lösung in 0,9 %iger Natriumchloridlösung und 5 %iger Glukoselösung wurde die chemische und physikalische StabilitĂ€t fĂŒr 24 Stunden bei 25 °C (Raumtemperatur) nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollten sowohl die 5 %ige Stammlösung als auch die gebrauchsfertige Infusionslösung sofort verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender fĂŒr die Dauer und die Bedingung der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Dies sollte im Allgemeinen fĂŒr die 5 %ige Stammlösung nicht lĂ€nger als 24 Stunden bei 25 °C und fĂŒr die gebrauchsfertige Infusionslösung nicht lĂ€nger als 8 Stunden bei 25 °C erfolgen, es sei denn die Herstellung/VerdĂŒnnung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgefĂŒhrt.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Erythromycin Stragen 1 g enthÀlt:

Der Wirkstoff ist Erythromycinlactobionat.

1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthÀlt 1488,2 mg Erythromycinlactobionat entsprechend 1000 mg Erythromycin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Keine

Wie Erythromycin Stragen 1 g aussieht und Inhalt der Packung:

Erythromycin Stragen 1 g ist in Packungen mit 1 und 10 Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung erhÀltlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Stragen Pharma GmbH

Itterpark 6

D-40724 Hilden

Telefon: 02103-88097-00

Telefax: 02103-88097-10

E-Mail: info@stragen-pharma.de

Hersteller

Fisiopharma S. R. L.

Nucleo Industriale

84020 Palomonte (SA)

Italien

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im 09/2020

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 18.08.2022

Quelle: Erythromycin Stragen 1g - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Erythromycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Stragen Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 10.03.2005
ATC Code J01FA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Makrolide, Lincosamide und Streptogramine

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden