Wirkstoff(e) Erythromycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Amdipharm Limited
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.01.1987
ATC Code J01FA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Makrolide, Lincosamide und Streptogramine

Zulassungsinhaber

Amdipharm Limited

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Stiemycine Erythromycin GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Erysec 650 Tabletten Erythromycin Aristo Pharma GmbH
Eryhexal forte Saft Erythromycin HEXAL AG
Aknederm Ery Gel 4% Erythromycin gepepharm GmbH
Zineryt Erythromycin Almirall Hermal GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Erythrocin-i.v.500 mg ist ein Makrolid-Antibiotikum.

Erythrocin-i.v.500 mg wird angewendet zur Therapie der folgenden Infektionen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und wenn aufgrund des Schweregrades der Infektion hohe Serumkonzentrationen des Antibiotikums wĂŒnschens- wert sind oder eine orale Behandlung nicht möglich ist.

  • EntzĂŒndungen der tiefen Atemwege:
    • Akute bakterielle Verschlechterung einer chronischen EntzĂŒndung der Bron- chien (akute bakterielle Exazerbation der chronischen Bronchitis)
    • EntzĂŒndungen der Lunge (Pneumonien), insbesondere durch atypische Erre- ger wie Legionellen und Mykoplasmen (siehe auch Hinweis unter Abschnitt 2.: „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
    • Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe.
  • Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs: Akute bakterielle EntzĂŒndungen des Mittelohres (akute bakterielle Otitis media) – adĂ€quat diagnostiziert, akute bak- terielle EntzĂŒndung der Nasennebenhöhlen (akute bakterielle Sinusitis) – adĂ€quat diagnostiziert, akute bakterielle EntzĂŒndung des Rachenraumes (Pharyngitis als Al- ternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie), akute bakterielle EntzĂŒndung der Rachenmandeln (Tonsillitis als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie).
  • Schwere Formen der Akne vulgaris (EntzĂŒndung der Haut im Bereich der TalgdrĂŒ- sen).
  • Erysipel (Wundrose), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie.
  • Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillinallergie.
  • BindehautentzĂŒndung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durch Chlamydia trachomatis.
  • Diphtherie (auch zur Sanierung von DiphtheriebakterientrĂ€gern oder -ausscheidern).
  • HarnröhrenentzĂŒndung (Urethritis), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum.
  • Syphilis (Lues) im primĂ€ren Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

  • wenn Sie allergisch gegen Erythromycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie allergisch gegen andere Makrolid-Antibiotika sind.
  • wenn Sie unter einer starken BeeintrĂ€chtigung der Leberfunktion leiden (siehe auch Vorsichtsmaßnahmen).
  • bei gleichzeitiger Anwendung von Ergotamin oder Dihydroergotamin (Mittel, die BlutgefĂ€ĂŸe verengen).
  • wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie Herzrhythmusstörungen hat (ventrikulĂ€re Ar- rhythmie oder Torsade de Pointes) oder eine AbnormalitĂ€t im Elektrokardiogramm (elektrische Aufzeichnung des Herzens) mit der Bezeichnung „Long-QT-Syndrom“ aufweist.
  • wenn Sie ungewöhnlich niedrige Kalium- oder Magnesiumwerte im Blut aufweisen (HypomagnesiĂ€mie oder HypokaliĂ€mie)
  • bei klinisch relevanten Herzrhythmusstörungen (z.B. ventrikulĂ€re Arrhythmie) oder bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA IV).
  • bei gleichzeitiger Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg und bestimmten Arzneimit- teln, da es zu QT-IntervallverlĂ€ngerungen im EKG und unter UmstĂ€nden zu lebens- bedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikulĂ€re Arrhythmien [Torsade de poin- tes]) kommen kann. Zu diesen Arzneimitteln zĂ€hlen z. B.:
    • Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol
    • Domperidon (Mittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen)
    • Wirkstoffe wie Cisaprid (Mittel zur Anregung der Darmbewegung)
    • Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankun- gen)
    • Bestimmte Neuroleptika (Mittel zur Behandlung zerebraler KrĂ€mpfe)
    • Antiarrhythmika der Klassen IA und III
    • Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Mittel gegen Stimmungsschwankun- gen)
    • Antibiotika (einige Fluorchinolone, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamit- tel)
    • Einige Mittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Arsentrioxid)

Sonstige (z. B. Methadon und Budipin)

Bitten Sie Ihren Arzt um Informationen zu anderen Arzneimitteln, die Sie stattdessen nehmen können.

  • bei gleichzeitiger Anwendung von Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin (Arz- neimittel zur Senkung der Blutfette). Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss wĂ€hrend der Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg unterbrochen werden.

Erythromycinlactobionat darf nicht als Bolusinjektion oder intraartikulÀr bzw. intramuskulÀr verabreicht werden.

Erythromycinlactobionat darf nicht als Kurzinfusion verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Erythrocin-i.v. 500 mg anwenden. Herzrhythmusstörungen
Erythrocin-i.v. 500 mg kann vorĂŒbergehend eine bestimmte VerĂ€nderung des EKGs ver- ursachen, die sehr selten zu einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung fĂŒhren kann. Erythromycin sollte nicht angewendet werden bei Patienten

  • mit bekannter VerlĂ€ngerung des QT-Intervalls, bei Patienten mit PrĂ€disposition zu Arrhythmien z.B. durch unbehandelte HypokaliĂ€mie oder HypomagnesiĂ€mie, klinisch signifikanter Bradykardie, und bei Patienten, die Klasse IA (Chinidin, Procainamid) oder Klasse III (Dofetilid, Amiodaron, Sotalol) Antiarrhythmika erhalten
  • wenn Sie Herzprobleme haben
  • wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie zu schwe- ren Störungen des Herzrhythmus fĂŒhren können
  • wenn Sie eine Frau oder ein Ă€lterer Patient sind, sind Sie möglicherweise empfindli- cher fĂŒr EKG-VerĂ€nderungen
  • wenn die Durchblutung Ihres Herzmuskels beeintrĂ€chtigt ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie Erythrocin-i.v.500 mg anwenden, da dies das Risiko fĂŒr Herz- rhythmusstörungen erhöhen kann.

Treten unter der Therapie Symptome wie Herzklopfen oder Herzrasen, Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit auf, die Zeichen von Herzrhythmusstörungen sein können, suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, der entsprechende Untersuchungen (z. B. EKG und Bestimmung des QTc-Intervalls) durchfĂŒhren wird.
Bei Risikofaktoren fĂŒr Elektrolytstörungen wie Diuretika-/ Laxantienmedikation, Erbrechen, Durchfall, Anwendung von Insulin in Notfallsituationen, Nierenerkrankungen oder anorek- tischen ZustĂ€nden sind adĂ€quate Laborkontrollen und ggf. ein entsprechender Elektrolyt- ausgleich durchzufĂŒhren.
Allergische Reaktionen

Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen (z. B. Hautausschlag) können schon nach der ersten Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg auftreten. Schwere allergische Sofortreaktionen mit Gesichts-, GefĂ€ĂŸ- und Kehlkopfschwellungen (Ödeme) und Atemnot können sich sehr selten bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) entwickeln. In diesen FĂ€llen muss Erythrocin-i.v. 500 mg sofort abgesetzt und eine Ă€rztliche oder notĂ€rztliche Behandlung (z. B. Schocktherapie) begonnen werden.

Erbrechen und Durchfall

Dieses Arzneimittel kann zu Erbrechen und Durchfall fĂŒhren (siehe "Welche Nebenwirkungen sind möglich?"). In diesem Fall kann die Wirksamkeit von Erythrocin-i.v. 500 mg und/oder anderen von Ihnen gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel (wie z. B. der so genannten "Pille") beeintrĂ€chtigt werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt oder Apotheker.

Schwere DurchfÀlle
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen DurchfĂ€llen und krampfartigen Bauchschmerzen wĂ€hrend oder bis zu 10 Wochen nach der Therapie suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, weil sich dahinter eine ernst zu nehmende schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. PrĂ€parate, die die Darmbewegung (Darmperistaltik) hemmen, dĂŒrfen nicht eingenommen werden.

Patienten mit eingeschrÀnkter Leberfunktion / LeberschÀden
Erythrocin-i.v. 500 mg darf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko- AbwÀgung angewendet werden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen vorliegen oder frĂŒher einmal vorlagen (siehe auch oben). Gelegentlich wurden erhöhte Leberenzymwerte beobachtet. Sehr selten wurden auch Hepatitis, Hepatomegalie und Leberversagen beschrieben (siehe Abschnitt 4). Die Behandlung ist abzubrechen und Ă€rztlicher Rat einzuholen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung wie Inappetenz, Gelbsucht, DunkelfĂ€rbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches entwickeln.

Die lĂ€nger dauernde Behandlung (2 - 3 Wochen) kann selten infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) zu einem Gallenstau in der Leber (intrahepatische Cholestase) bzw. zu einer Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen, besonders bei schon vorher bestehender LeberschĂ€digung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern, fĂŒhren. Begleitsymptome eines Gallenstaus (Cholestase) können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und BauchkrĂ€mpfe sein.

Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer lÀnger als 10 Tage andauernden Therapie.

Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion
Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion siehe Abschnitt 3 “Hinweise zur Dosierung bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion”.

EntzĂŒndungen der Lunge (Pneumonie)
Bei der nicht im Krankenhaus erworbenen Pneumonie ist Erythrocin-i.v. 500 mg wegen der hÀufigen Resistenz des Haupterregers nicht das Mittel der Wahl. Bei im Krankenhaus erworbenen Pneumonien sollte Erythrocin-i.v. 500 mg nur in Kombination mit anderen Antibiotika verwendet werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt.

Anwendung bei SĂ€uglingen und Kleinkindern
Bei SĂ€uglingen und Kleinkindern sollte der empfohlene Dosisbereich, abhĂ€ngig vom Krankheitsbild und -verlauf, genau eingehalten werden, damit keine LeberschĂ€digung durch eine Überdosierung auftreten kann.

Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko fĂŒr die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei SĂ€uglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin, dem Wirkstoff von Erythrocin-i.v. 500 mg, behandelt wurden. Die Eltern sollten vom Arzt ĂŒber die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.

Sehstörungen

Nach Erythromycin-Exposition besteht die Gefahr einer Entwicklung von Sehstörungen. Bei einigen Patienten kann eine bereits bestehende und genetisch bedingte Funktionsstörung in dem Mitochondrien-Stoffwechsel wie z.B. Leber'sche HereditÀre Optikusneuropathie (LHON) und Autosomal dominante Optikusatrophie (adOA) dazu beitragen.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer Behandlungsdauer lĂ€nger als 3 Wochen wird eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine lĂ€ngerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen fĂŒhren.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der SchleimhĂ€ute mit Rötung und weißlichen BelĂ€gen der SchleimhĂ€ute). Folgeinfektionen mĂŒssen entsprechend behandelt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt,

  • wenn die Durchblutung Ihres Herzmuskels beeintrĂ€chtigt ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie Erythrocin-i.v. 500 mg anwenden, da dies das Risiko fĂŒr Herz- rhythmusstörungen erhöhen kann.
  • wenn Sie an Myasthenia gravis leiden, einer seltenen Erkrankung, die eine Muskel- schwĂ€che verursacht.
  • wenn Sie unter der Behandlung mit Erythrocin-i.v. 500 mg irgendeine VerstĂ€rkung der Krankheitszeichen Ihrer Myasthenia gravis bemerken, mĂŒssen Sie Erythrocin- i.v. 500 mg sofort absetzen und sich in Ă€rztliche Behandlung begeben.
  • wenn Sie gleichzeitig Statine (Arzneimittel zur Senkung Ihrer Blutfette) einnehmen, da es bei gleichzeitiger Anwendung mit Erythrocin-i.v. 500 mg möglicherweise zu einem verstĂ€rkten Muskelabbau kommt. Bei gleichzeitiger Einnahme der Statine Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin muss die Behandlung mit diesen Arznei- mitteln wĂ€hrend der Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg unterbrochen werden.

Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln:

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel beeinflusst werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel stĂ€ndig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen UmstĂ€nden mit UnvertrĂ€glichkeit zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.

Die Wechselwirkungen von Erythrocin-i.v. 500 mg mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsÀchlich auf einer Beeinflussung des Stoffwechsels in der Leber. HÀufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems F-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.

Tabelle: Wechselwirkungen von Erythrocin-i.v. 500 mg mit anderen Mitteln

anderes Medikament

Folge der Wechselwirkung

   

Arzneimittel, die Sie nicht gleichzeitig einnehmen dĂŒrfen

Antiarrhythmika der Klasse Ia und

III

anderes MedikamentFolge der Wechselwirkung
Arzneimittel, die Sienicht gleichzeitig einnehmen dĂŒrfen
Antiarrhythmika der Klasse la und III Neuroleptika (Mittel zur Behand- lung zerebraler KrĂ€mpfe) Tri- und tetrazyklische Antidepres- siva Antibiotika (bestimmte Fluorchino- lone, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel, Makrolid- Antibiotika, Clarithromycin) einige Mittel gegen Krebserkran- kungen (z.B. Arsentrioxid) einige nichtsedierende Antihista- minika (Mittel zur Behandlung von Allergien), z.B. Astemizol, Terfen- adin, Ebastin, Mizolastin sonstige, z.B. Methadon, Budipin, Cisaprid (Mittel, das die Darmbe- wegung anregt), Pimozid (Arznei- mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen), Domperidon (Mittel zur Behand- lung von Übelkeit und Erbrechen) Pentamidin (i.v. = intravenös) (Arzneimittel z. B. gegen spezielle Form der LungenentzĂŒndung)/ Erythromycin (i.v.)kardiale Reizleitungsstörungen und bestimmte Formen von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Tor- sade de pointes und andere ventrikulĂ€re Arrhythmien), Herzstillstand, Tod Daher dĂŒrfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythrocin-i.v. 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2).
Ergotamin-PrĂ€parate (Mittel, die BlutgefĂ€ĂŸe verengen)Erhöhtes Risiko eines Vasospasmus und von IschĂ€mien in den ExtremitĂ€ten (gefĂ€ĂŸverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen, besonders an Fingern und Zehen) und anderen Geweben einschließlich des Zent- ralnervensystems. Daher dĂŒrfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen wĂ€hrend einer Behandlung mit Erythrocin-i.v. 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2).
Folgende Statine: Lovastatin, Atorvastatin oder Sim- vastatin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyoly- se). Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin dĂŒrfen wĂ€h- rend einer Behandlung mit Erythrocin-i.v. 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2.).

Arzneimittel, deren Dosis ggf. angepasst werden muss

Alfentanil (Narkosemittel)

Alprazolam, Midazolam, Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel)

Bromocriptin (Mittel zur Behand- lung der Parkinsonschen Erkran- kung)

Carbamazepin (Mittel zur Behand- lung von epileptischen Krampflei- den)

Chinidin und Disopyramid (Arz- neistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)

Ciclosporin A, Sirolimus und Ta- crolimus (Arzneistoffe zur Unter- drĂŒckung der körpereigenen Im- munabwehr)

Cilostazol (Mittel zur Behandlung der Schaufensterkrank- heit/peripheren arteriellen Ver- schlusskrankheit)

Clozapin (Arzneimittel zur Behand- lung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)

Colchicin (Mittel zur Behandlung des akuten Gichtanfalls und zur Vorbeugung von den wiederkeh- renden Attacken des Mittelmeer- fiebers)

Digoxin (Arzneistoff zur Behand- lung der HerzschwÀche)

Hexobarbital

Itraconazol (Antimykotikum)

Gerinnungshemmer, wie z. B. Warfarin, Acenocoumarol und Ri- varoxaban (BlutverdĂŒnner)

Felodipin und Verapamil (Calci- umantagonisten [Mittel zur Be- handlung von Bluthochdruck])

Fluconazol (Antimykotikum)

Ketoconazol (Antimykotikum)

Methylprednisolon (entzĂŒndungs- hemmender Wirkstoff)

Phenytoin und ValproinsÀure (Mit- tel zur Behandlung von epilepti- schen Krampfleiden)

Quinidine

Rifabutin (Antibiotikum)

Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil (Mittel zur Behandlung von Erekti- onsstörungen)

VerstÀrkung der Wirkung und der Nebenwirkungen die- ser Medikamente. Auftreten von toxischen Nebenwir- kungen (z.B. nierenschÀdigende Wirkung von Ciclospo- rin A - vor allem bei NierenfunktionsschwÀche).

Gegebenenfalls sollte die Konzentration im Blut kontrolliert und eine Dosisanpassung vorgenommen werden; dies gilt insbesondere fĂŒr Carbamazepin,

Clozapin, Phenytoin oder ValproinsÀure.

Vinblastin (Mittel zur Tumorbe- handlung) Zopiclon (Schlafmittel)
Theophyllin (Asthmamittel)WirkungsverstÀrkung bzw. Auftreten toxischer Ne- benwirkungen durch Theophyllin (Gegebenenfalls sollte die Theophyllin-Konzentration im Blut kontrol- liert und eine Dosisanpassung vorgenommen wer- den) Verringerung der Erythromycinwirkung
Statine (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)Muskelabbau Die oben unter "Arzneimittel, die Sie nicht gleichzeitig einnehmen dĂŒrfen" genannten Statine Lovastatin, Ator- vastatin und Simvastatin dĂŒrfen wĂ€hrend einer Behand- lung mit Erythrocin-i.v. 500 mg nicht angewendet wer- den.
Andere Wechselwirkungen
Protease-Inhibitoren [Wirkstoffe gegen das AIDS-Virus] wie z. B. Ritonavir. Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der MagensÀureproduktion)Hemmung des Abbaus von Erythromycin. Hierdurch erhöht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.
Omeprazol (Arzneistoff zur Sen- kung der MagensÀureproduktion)Deutliche Erhöhung der Arzneimittelkonzentration von Erythromycin und Omeprazol im Körper. Hierdurch er- höht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.
Rifampicin Phenytoin Carbamazepin Phenobarbital JohnanneskrautKönnen den Metabolismus von Erythromycin induzieren. Dies kann zu reduzierter Wirksamkeit fĂŒhren. Erythro- mycin sollte nicht wĂ€hrend und 2 Wochen nach der Be- handlung mit diesen Arzneimitteln angewendet werden.
KontrazeptivaEinige Antibiotika können in seltenen FÀllen die Wirk- samkeit von oralen Kontrazeptiva herabsetzen,
Antibakterielle WirkstoffeZwischen Erythromycin und den bakteriziden Beta- Lactam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine) besteht in vitro ein Antagonismus. Erythromycin hemmt die Wirkung von Clindamycin, Lin- comycin und Chloramphenicol. Das gleiche gilt fĂŒr Streptomycin, Tetrazykline und Colistin.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft
In Tierversuchen rief Erythromycin keine Missbildungen hervor. Es gibt keine entsprechenden kontrollierten Studien an Schwangeren. Nach Beobachtungsstudien am Menschen wurde jedoch ĂŒber Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, wenn die Schwangeren wĂ€hrend der FrĂŒhschwangerschaft Erythromycin-haltige Arzneimittel angewendet hatten. Bei Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit mĂŒssen Nutzen und Risiko sorgfĂ€ltig gegeneinander abgewogen werden. Es gibt Berichte, dass Kinder deren MĂŒtter innerhalb von 10 Wochen nach deren Geburt mit Makrolid-Antibiotika

behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko, an einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) zu erkranken, haben.

Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Erythrocin-i.v. 500 mg nur nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt anwenden.

Stillzeit
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch ĂŒber und kann beim SĂ€ugling Magen-Darm- Störungen, wie z. B. DurchfĂ€lle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen. Aus diesem Grund muss er bei stillenden MĂŒttern mit Vorsicht angewendet werden. DarĂŒber hinaus erhöht die Anwendung von Makroliden (Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, oder Spiramycin) wĂ€hrend der Stillzeit generell das Risiko einer Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose).

Beim gestillten SĂ€ugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder die einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeĂ€hnliche Pilze) nicht auszuschließen. Sie sollten daher Erythrocin-i.v. 500 mg in der Stillzeit nur anwenden, wenn Ihr Arzt eine Behandlung fĂŒr unbedingt notwendig erachtet.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen:

Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythrocin-i.v. 500 mg vernachlĂ€ssigbaren Einfluss auf die Konzentrations- und ReaktionsfĂ€higkeit. Jedoch kann das Auftreten von Nebenwirkungen die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen negativ beeinflussen.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Erythrocin-i.v. 500 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Erythrocin-i.v. 500 mg sonst nicht richtig wirken kann.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die ĂŒbliche Dosis: Die empfohlene Dosis betrĂ€gt

Die Dosierung fĂŒr Erythromycin betrĂ€gt sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern 15 – 20 mg Erythromycin pro kg Körpergewicht tĂ€glich.

Dosierung fĂŒr Erwachsene und Jugendliche ĂŒber 12 Jahre

Die Tagesdosis fĂŒr Erwachsene und Jugendliche betrĂ€gt fĂŒr die meisten Infektionen 15 – 20 mg Erythromycin/kg Körpergewicht (im Allgemeinen 1 – 2 g Erythromycin), verteilt auf 3 – 4 Einzelgaben. IndikationsabhĂ€ngig kann die Dosis bis auf 4 g Erythromycin gestei- gert werden.

Dosierung fĂŒr SĂ€uglinge und Kinder bis 12 Jahre

Die Tagesdosis fĂŒr SĂ€uglinge und Kinder bis 12 Jahre betrĂ€gt fĂŒr die meisten Infektionen 15 – 20 mg Erythromycin/kg Körpergewicht, verteilt auf 3 – 4 Einzelgaben. Indikationsab- hĂ€ngig kann die Dosis bis auf das Doppelte gesteigert werden.

In der FĂ€diatrie (Kinderheilkunde) wird alternativ eine Dosis von tĂ€glich 300 – 600 mg Erythromycin/m2 KörperoberflĂ€che, verteilt auf 3 – 4 Einzelgaben, verwendet.

Eine Einzeldosis sollte ĂŒber einen Zeitraum von 60 Minuten infundiert werden. Dies ent- spricht bei 100 ml Infusionslösung ca. 35 Tropfen/Minute, bei 250 ml Infusionslösung 85 – 90 Tropfen/Minute und bei 500 ml Infusionslösung 170 – 180 Tropfen/Minute.

Spezielle Dosierungsempfehlungen
Hinweise zur Dosierung bei eingeschrÀnkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion sind entsprechend dem Schweregrad der Funktionsstörung die Tagesdosierungen zu verringern.

Bei Patienten mit mĂ€ĂŸiger EinschrĂ€nkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycin fĂŒr Jugendliche ĂŒber 14 Jahre und Erwachsene nicht ĂŒberschritten werden.

Erythromycin ist nicht hĂ€modialysierbar. Bei Patienten, die regelmĂ€ĂŸig dialysiert werden, ist eine zusĂ€tzliche Dosis daher nicht erforderlich.

Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung
Erythrocin-i.v.500 mg darf nur intravenös als Einzeldosis ĂŒber einen Zeitraum von mindes- tens 60 Minuten verabreicht werden. Die intraarterielle Injektion ist streng kontraindiziert. Sie kann zu GefĂ€ĂŸspasmen mit IschĂ€mie fĂŒhren. Auch die intramuskulĂ€re Applikation ist kontraindiziert.

Anleitung zur Herstellung einer Infusionslösung

Zubereitung der Stammlösung (2,5%ig):

In die Durchstechflasche sind 20 ml Wasser fĂŒr Injektionszwecke einzubringen (entspricht einer Erythromycin-Konzentration von 25 mg/ml = 2,5%).

Diese Stammlösung darf unter keinen UmstÀnden als Bolusinjektion appliziert wer- den.

Zubereitung der Infusionslösung:

Zur weiteren VerdĂŒnnung wird isotonische Natriumchlorid-Lösung empfohlen. Um die In- fusionslösung zuzubereiten, fĂŒllt man die Stammlösung mit isotonischer Natriumchlorid- Lösung auf 100 ml auf. Dies entspricht einer Wirkstoffkonzentration von ca. 0,5%. Zur Vermeidung venöser Reizerscheinungen sollten keine Konzentrationen ĂŒber 1% verwen- det werden.

Wichtigste InkompatibilitÀten:

Erythromycinlactobionat in Lösung vertrĂ€gt sich - hauptsĂ€chlich aufgrund von pH- Verschiebungen - nicht mit ß-Lactam-Antibiotika, Aminoglykosiden, Tetrazyklinen, Chlo- ramphenicol, Colistin, Aminophyllin, Barbituraten, Diphenylhydantoin, Heparin, Phenothia- zinen, Riboflavin (Vitamin B2), Vitamin B6 und Vitamin C. Erythrocin-i.v. 500 mg darf daher nicht mit den genannten Wirkstoffen in einer Infusionslösung gemischt werden.

Der Zusatz von anderen Lösungen, die den Bereich von pH 6 – 8 verĂ€ndern, vermindert die StabilitĂ€t von Erythromycinlactobionat.

Achtung: Natriumchlorid-Lösungen oder andere Lösungen, die anorganische Salze ent- halten, dĂŒrfen nicht zur Herstellung der Stammlösung verwendet werden, da es zu einer AusfĂ€llung kommen kann.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt. Intravenös zu verabreichendes Erythromycin sollte so schnell wie möglich durch oral zu verabreichendes Erythromycin ersetzt werden.

Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Ver- lauf der Erkrankung. Im Allgemeinen kann der Patient nach 2- bis 7-tÀgiger intravenöser Behandlung auf eine orale Therapie umgestellt werden.

Es wird empfohlen, zu Beginn der Behandlung und dann in AbstĂ€nden von 14 Tagen ein Antibiogramm durchfĂŒhren zu lassen. Langfristig oder bei Wiederholungsbehandlungen sollte Erythrocin-i.v. 500 mg nur bei strenger Indikationsstellung und fortlaufender Über- wachung durch den Arzt (zur frĂŒhzeitigen Erkennung eventueller Nebenwirkungen, wie z. B. Pilzinfektionen) verwendet werden.

Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes (z. B. Mandel- und RachenentzĂŒndung, Wundrose, Scharlach) ist aus Vorsorglichkeit eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um SpĂ€tkomplikationen [z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische HerzentzĂŒndung, Glomerulonephritis (Nierenerkrankung)] vorzubeugen.

Eine lĂ€nger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen (s.a. Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“) sollten nur nach strenger In- dikationsstellung (Grund fĂŒr die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Überwa- chung durch Ihren Arzt erfolgen.

Restmengen sind zu verwerfen!

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Erythrocin-i.v. 500 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn eine grĂ¶ĂŸere Menge von Erythrocin-i.v. 500 mg angewendet wurde, als vorgesehen

Bei einer geringen Überdosierung von Erythrocin-i.v. 500 mg ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen (siehe Abschnitt 4 “Nebenwirkungen“). Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, BlĂ€hungen, weichen StĂŒhlen oder Durchfall sowie Hörverluste und Tinnitus auftreten.

Berichte ĂŒber VergiftungsfĂ€lle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.

VerstĂ€ndigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser ĂŒber das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Wenn Sie die Anwendung von Erythrocin-i.v. 500 mg abbrechen

Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefÀhrden Sie den Behandlungserfolg.

Selbst bei einer spĂŒrbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit Erythrocin- i.v. 500 mg unbedingt zu Ende zu fĂŒhren, da nur so eine vollstĂ€ndige Beseitigung der Krankheitserreger gewĂ€hrleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, be- vor Sie eigenmĂ€chtig die Behandlung mit Erythrocin-i.v. 500 mg unterbrechen oder vorzei- tig beenden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, beenden Sie die Einnahme des Medikaments und suchen Sie sofort einen Arzt auf:

  • Allergische Reaktionen, Schwellung als Folge einer allergischen Reaktion (allergisches Ödem/Angioödem), z. B. Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege.
  • Hautrötung, Juckreiz und Nesselausschlag mit BlĂ€schen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem), Pruritus.
  • Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktische Reaktion) bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktischer Schock).
  • Spastisch-hypertrophische Pylorusstenose bei Kindern (Einengung des Magenausganges), EntzĂŒndung der Bauchspeichel-drĂŒse (Pankreatitis).
  • LeberentzĂŒndung (Hepatitis), LebervergrĂ¶ĂŸerung (Hepatomegalie) und Leberversagen.
  • Schwere allergische Hauterscheinungen mit Blasenbildung (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom) oder toxisch-epidermale Nekrolyse (schwere allergische Reaktion mit entzĂŒndlichen VerĂ€nderungen der Haut sowie BlĂ€schenbildung der SchleimhĂ€ute des Mundes und der Geschlechtsorgane [vor allem bei Kindern aller Altersstufen]).
  • NierenentzĂŒndung (interstitielle Nephritis).
  • QT-Intervall- VerlĂ€ngerung, gefĂ€hrliche Herzrhythmusstörungen (unregelmĂ€ĂŸiger Herzschlag, abnormale Herzrhythmen (einschließlich Herzklopfen, schnellerer Herzschlag, lebensbedrohlicher unregelmĂ€ĂŸiger Herzschlag, der als Torsade de Pointes bezeichnet wird, oder abnormale EKG-Herzaufzeichnung) insbesondere bei Patienten, die ein verlĂ€ngertes QT-Intervall im EKG haben oder bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit möglicher Auslösung von unregelmĂ€ĂŸigem Herzschlag oder das QT-Intervall beeinflussenden Substanzen oder Herzstillstand.
  • Gallenstau in der Leber (intrahepatische Cholestase) und Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen, insb. bei lĂ€ngerdauernder Therapie (2 - 3 Wochen) und besonders bei schon vorher bestehender LeberschĂ€digung sowie bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern.
  • Lokales Anschwellen der Haut (Angioödem).
  • Wenden Sie sich unverzĂŒglich an einen Arzt, wenn bei Ihnen eine schwerwiegende Hautreaktion auftritt: ein roter, schuppiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und Blasen (exanthematische Pustulose). Die HĂ€ufigkeit dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt (auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar.

HĂ€ufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

Magen-Darm-Störungen meist leichter Natur in Form von Appetitlosigkeit, Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, BlĂ€hungen, Übelkeit, KrĂ€mpfen, weiche StĂŒhle oder Durchfall. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

  • Infektionen der SchleimhĂ€ute durch resistente Bakterien oder Pilze (z. B. orale und vaginale Candidose)

Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die StoffwechselvorgĂ€nge beschleunigen) als Ausdruck einer leichten LeberzellschĂ€digung.

Selten: kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen

  • Gelenkschwellungen
  • Arzneimittelfieber

Sehr selten: kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen

  • Demaskierung bzw. Verschlimmerung einer Myasthenia gravis, einer seltenen Erkrankung, die eine MuskelschwĂ€che verursacht
  • Ohrensausen (Tinnitus) und meist vorĂŒbergehende Hörverluste bzw. Taubheit.

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

  • (Unnormale) Zunahme von spezifischen weißen Blutzellen (Eosinophilie)
  • VorĂŒbergehende zentralnervöse Störungen wie VerwirrtheitszustĂ€nde, SchĂŒttelkrĂ€mpfe (Konvulsionen), Vertigo (Schwindel), Halluzinationen, Kopfschmerzen, SchlĂ€frigkeit und SchwindelgefĂŒhl
  • Sehstörungen inkl. Doppeltsehen und verschwommenem Sehen
  • Niedriger Blutdruck (Hypotension)
  • Atemnot (inkl. asthmatischer ZustĂ€nde)
  • Schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis)
  • Auflösung von Muskelfasern (Rhabdomyolyse)

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten Nebenwirkungen bei sich oder Ihrem Kind beobachten, rufen Sie den nĂ€chsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwĂŒnschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfĂŒr gibt und ob andere Arzneimittel fĂŒr Sie in Frage kommen.

Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nĂ€here ErlĂ€uterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben und im Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“) können unter UmstĂ€nden akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt oder Notarzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.

  • SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Kolitis)
  • Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Gesichts-, Zungen- und Kehl- kopfschwellungen mit Einengung der Atemwege)
  • schwere allergische Hauterscheinungen mit Blasenbildung
  • unerklĂ€rliche Muskelschmerzen oder SchwĂ€che oder dunkel gefĂ€rbter Urin wenn Sie gleichzeitig ein Mittel zur Senkung der Blutfette einnehmen.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem BehĂ€ltnis nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht ĂŒber 25ÂșC lagern.

Hinweise auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:

Die chemische und physikalische StabilitĂ€t wurde fĂŒr die 2,5%ige Stammlösung fĂŒr bis zu 2 Wochen bei 5°C (KĂŒhlschrank) sowie fĂŒr bis zu 24 Stunden bei 25°C (Raumtemperatur) nachgewiesen.

Die chemische StabilitĂ€t wurde fĂŒr die gebrauchsfertige Infusionslösung fĂŒr bis zu 8 Stunden bei 25°C (Raumtemperatur) nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollten sowohl die 2,5%ige Stammlösung als auch die ge- brauchsfertige Infusionslösung unmittelbar nach ihrer Herstellung verwendet werden. Wenn die Zubereitungen nicht sofort eingesetzt werden, ist der Anwender fĂŒr die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Sofern die Herstellung der Zubereitungen nicht unter kontrollierten und validierten asepti- schen Bedingungen erfolgt, sollten die 2,5%ige Stammlösung nicht lÀnger als 24 Stunden und die gebrauchsfertige Infusionslösung nicht lÀnger als 6 Stunden bei jeweils 2 bis 8°C aufbewahrt werden.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals ĂŒber das Abwasser (z.B. nicht ĂŒber die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Erythrocin-i.v. 500 mg enthÀlt

Der Wirkstoff ist: Erythromycin:

1 Durchstechflasche enthÀlt 744 mg Erythromycinlactobionat (Ph. Eur.; entsprechend 500 mg Erythromycin).

Der sonstige Bestandteil ist: Stickstoff als Schutzgas.

Wie Erythrocin-i.v. 500 mg aussieht und Inhalt der Packung

Erythrocin-i.v. 500 mg ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche mit 744 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung erhÀltlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

Amdipharm Limited

Temple Chambers

3 Burlington Road Dublin 4

Irland medinfo@amdipharm.com

Tel. Deutschland: 02129 53015-9101

Hersteller

Delpharm Saint Remy Rue de l’ Isle Saint-RĂ©my-Sur-Avre, 28380, Frankreich

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet in 08/2020.

AM-ER-IV-500-BP-9.0

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Zuletzt aktualisiert: 18.08.2022

Quelle: Erythrocin-i.v.500mg - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Erythromycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Amdipharm Limited
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.01.1987
ATC Code J01FA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Makrolide, Lincosamide und Streptogramine

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden