Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Arzneistoffe Terfenadin, Astemizol, Cisaprid und Pimozid dürfen nicht gleichzeitig mit Erythro-CT 500 mg angewendet werden (siehe hierzu unter 2.1 “Erythro-CT 500 mg darf nicht eingenommen werden).
Erythro-CT 500 mg sollte nicht mit Chloramphenicol, Clindamycin oder Lincomycin (Antibiotika) kombiniert werden, da eine Wirkungsabschwächung möglich ist. Das gleiche trifft für die Kombination von Erythro-CT 500 mg mit Colistin, Streptomycin sowie Tetracyclinen (Antibiotika) zu. Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythro-CT 500 mg und Theophyllin (Arzneistoff zur Behandlung des Asthmas) können die Theophyllin-Mengen im Blut erhöht sein, so dass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe trifft auch für die gleichzeitige Anwendung von Erythro-CT 500 mg und Carbamazepin, Phenytoin bzw. Valproinsäure (Arzneistoffe zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden) oder Clozapin (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) zu. In entsprechenden Fällen sollten daher die Mengen dieser Arzneistoffe im Blut kontrolliert und gegebenenfalls durch den Arzt eine Dosisanpassung vorgenommen werden.
Erythro-CT 500 mg kann die nierenschädigenden Wirkungen von Ciclosporin A (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) - vor allem bei ungenügender Leistung der Niere - verstärken.
Die Ausscheidung folgender Arzneistoffe kann durch die gleichzeitige Anwendung von Erythro-CT 500 mg verzögert werden, so dass es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Arzneistoffe kommen kann. Alfentanil (Arzneistoff, der bei der Narkose angewendet wird), Bromocriptin (Arzneistoff zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung), Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Felodipin (Arzneistoff zur Behandlung von Bluthochdruck), Methylprednisolon (entzündungshemmender Arzneistoff ), Midazolam bzw. Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), Tacrolimus (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr), Zopiclon (Schlafmittel) sowie bestimmte blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythro-CT 500 mg und bestimmten Protease-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von AIDS) wie z. B. Ritonavir, wurde eine Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythro-CT 500 mg und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) wird die Menge beider Arzneistoffe im Körper deutlich erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Erythro-CT 500 mg und Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) führt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Menge im Blut.
Sehr selten kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Erythro-CT 500 mg und Dihydroergotamin oder einem nicht-hydrierten Mutterkornalkaloid (Arzneimittel, die Blutgefäße verengen) zu einer verstärkten Engstellung von Blutgefäßen und als Folge davon zu Durchblutungsstörungen (Ischämie) kommen.
Bei einem kleinen Teil der Patienten unter Digoxin-Behandlung (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche) kann Erythro-CT 500 mg zur Erhöhung der Digoxin-Menge im Körper führen.
Sehr selten kann die Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse), die unter Lovastatin-Behandlung (Arzneistoff zur Senkung des Cholesterinspiegels) beobachtet worden ist, durch die gleichzeitige Anwendung von Erythro-CT 500 mg möglicherweise verstärkt werden.
Sehr selten wurden bei AIDS-Patienten, die gleichzeitig Erythromycin i.v. (i.v. = intravenös) und Pentamidin i.v. (Arzneistoff zur Behandlung einer speziellen Form der Lungenentzündung) erhielten, bestimmte Formen von unregelmäßigem Herzschlag (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) beobachtet.
In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Erythro-CT 500 mg die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkungen von hormonalen Kontrazeptiva (“Pille”) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht-hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Erythro-CT 500 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Gelegentlich sind allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem) beobachtet worden. Selten treten Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen) und Arzneimittelfieber auf.
Sehr selten kann es zu einem anaphylaktischen Schock (starke Überempfindlichkeitsreaktion) kommen. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen (siehe Abschnitt 4.2 “Gegenmaßnahmen”). Diese Reaktionen treten teilweise schon bei Erstanwendung auf.
Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Erythromycin-Behandlung über schwere Hauterscheinungen (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einer schweren allergischen Reaktion mit entzündlichen Veränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane (vor allem bei Kindern aller Altersstufen) (Stevens-Johnson-Syndrom) berichtet worden.
Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
Häufig können Magen-Darm-Störungen in Form von Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten. Sie sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Sehr selten kann es nach Anwendung von Erythro-CT 500 mg bei Kindern zu einer Einengung des Magenausgangs (spastisch-hypertrophische Pylorusstenose) kommen.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit Erythro-CT 500 mg muss der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein (siehe 4.2 “Gegenmaßnahmen).
Wirkungen auf das Leber-Galle-System
Gelegentlich führt die Anwendung von Erythro-CT 500 mg aufgrund einer leichten Leberzellschädigung zu einem Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoffwechselvorgänge beschleunigen). Sehr selten wurden Leberentzündung, Lebervergrößerung und Leberversagen beschrieben.
Selten kann die längerdauernde Behandlung (2-3 Wochen) mit Erythro-CT 500 mg infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) zu einem Gallenstau in der Leber bzw. zu einer Gelbsucht mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen führen. Dies tritt besonders bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen oder bei Allergikern auf. Begleitsymptome eines Gallenstaus können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen, Fieber und Bauchkrämpfe sein.
Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung mit Erythro-CT 500 mg auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Therapie.
Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse
Sehr selten ist im Zusammenhang mit einer Erythromycin-Anwendung eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beobachtet worden.
Wirkungen auf die Hörorgane
Sehr selten wurde über Ohrensausen (Tinnitus) und vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit nach Anwendung von Erythromycin berichtet. Diese Störungen sind abhängig von der Menge an Erythromycin im Körper und treten eher bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion oder bei hoher Dosierung (4 g Erythromycinbase pro Tag und mehr) auf.
Herz-Kreislauf-System
Sehr selten und insbesondere bei Patienten, die eine bestimmte Veränderung im EKG (verlängertes QT-Intervall) aufweisen, kann Erythromycin gefährliche Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag) (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) und Herzjagen (ventrikuläre Tachykardien) hervorrufen. Diese, das Herz betreffende Nebenwirkungen, sollten besonders bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die unter Umständen einen unregelmäßigen Herzschlag auslösen können oder die einen bestimmten Abschnitt im EKG (QT-Zeit) beeinflussen, beachtet werden.
Weitere Nebenwirkungen
Sehr selten treten folgende Nebenwirkungen auf:
• Nierenentzündung (Interstitielle Nephritis)
• Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten Nebenwirkungen bei sich oder Ihrem Kind beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für Sie in Frage kommen.
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Schleimhautentzündung des Darmes (Pseudomembranöse Enterokolitis)
Hier muss der Arzt entscheiden, ob eine Beendigung der Therapie mit Erythro-CT 500 mg in Frage kommt und gegebenenfalls sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel die die Darmbewegung hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) (siehe auch Abschnitt 4.1 “Nebenwirkungen”)
Hier muss die Behandlung mit Erythro-CT 500 mg sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.