Enalapril-ratiopharm® comp. darf NICHT eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Enalapril, Hydrochlorothiazid oder andere ACE-Hemmer, Thiazide und Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
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bei Neigung zu Gewebeschwellung (erblichem Angioödem oder sonstigen Angioödemen, auch infolge einer früheren Behandlung mit ähnlichen Arzneimitteln)
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wenn Sie Sacubitril/Valsartan, ein Arzneimittel zur Behandlung einer chronischen Herzschwäche bei Erwachsenen, eingenommen haben oder einnehmen, weil sich dadurch das Risiko eines Angioödems (schnelle Schwellung unter der Haut z. B. im Rachenbereich) erhöht.
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bei schweren Nierenfunktionsstörungen
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bei gleichzeitiger Blutwäsche, insbesondere mit speziellen High-flux-Membranen (z. B. „AN 69“)
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wenn Sie kein Wasser lassen
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bei schweren Leberfunktionsstörungen
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wenn Sie mehr als drei Monate schwanger sind (es wird empfohlen, Enalapril-ratiopharm® comp. auch in der frühen Phase der Schwangerschaft nicht anzuwenden, siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“)
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wenn Sie Diabetes mellitus oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und mit einem blutdrucksenkenden Arzneimittel, das Aliskiren enthält, behandelt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Enalapril-ratiopharm® comp. einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. ist erforderlich wenn:
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bei Ihnen eine Verengung der Arterien (Atherosklerose) besteht oder Sie unter Erkrankungen der Hirngefäße, z. B. einem Schlaganfall oder flüchtigen Hirndurchblutungsstörungen (TIA, „Mini- Schlaganfall“) leiden
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Sie an Herzinsuffizienz leiden
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Sie niedrigen Blutdruck haben, sich salzarm ernähren oder Diuretika („Wassertabletten“) einnehmen
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Ihre Werte für Wasser und Mineralstoffe im Körper nicht der Norm entsprechen (Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts)
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Sie unter einer Form der Herzmuskelerkrankung (hypertrophe Kardiomyopathie), einer Verengung der Aorta, der Hauptschlagader, die Blut vom Herzen wegtransportiert (Aortenstenose), oder einer anderen Form einer Herzkrankheit, einer so genannten Ausflussbehinderung, leiden
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bei Ihnen eine LDL-Apherese durchgeführt wird (eine maschinelle Entfernung von Cholesterin aus dem Blut)
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Sie sich einer Hyposensibilisierung gegen bestimmte Insektengifte wie von Bienen oder Wespen unterziehen
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Sie Diabetes haben
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Sie unter Gicht leiden, hohe Harnsäurespiegel im Blut haben oder mit Allopurinol behandelt werden
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Sie ein Narkosemittel bekommen müssen bzw. operiert werden sollen
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Sie vor kurzem länger andauerndes heftiges Erbrechen und/oder starken Durchfall hatten
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die Funktion Ihrer Nebenschilddrüse untersucht werden soll
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bei Ihnen Probleme mit der Leber oder den Nieren bestehen oder bestanden, Sie verengte Nierenarterien (Nierenarterienstenose) oder nur eine funktionierende Niere haben oder wenn Sie Dialysepatient/in sind
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bei Ihnen eine Erkrankung des Bindegewebes (Kollagenose) mit Gefäßbeteiligung besteht, z. B. systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder Sklerodermie, die mit Hautausschlägen, Gelenkschmerzen und Fieber einhergehen können
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Sie Hautkrebs haben oder hatten oder während der Behandlung eine unerwartete Hautläsion entwickeln. Die Behandlung mit Hydrochlorothiazid, insbesondere eine hochdosierte Langzeitanwendung, kann das Risiko einiger Arten von Haut- und Lippenkrebs (weißer Hautkrebs) erhöhen. Schützen Sie Ihre Haut vor Sonneneinstrahlung und UV-Strahlen, solange Sie Enalapril-ratiopharm® comp. einnehmen.
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Sie Lithium einnehmen, das für die Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen angewendet wird
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Sie eines der folgenden Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck einnehmen:
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einen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (diese werden auch als Sartane bezeichnet - z. B. Valsartan, Telmisartan, Irbesartan), insbesondere wenn Sie Nierenprobleme aufgrund von Diabetes mellitus haben.
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Aliskiren.
Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihre Nierenfunktion, Ihren Blutdruck und die Elektrolytwerte (z. B. Kalium) in Ihrem Blut in regelmäßigen Abständen überprüfen.
Siehe auch Abschnitt „Enalapril-ratiopharm® comp. darf nicht eingenommen werden“.
Sie eine Abnahme des Sehvermögens oder Augenschmerzen feststellen. Dies können Symptome einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder eines Druckanstiegs in Ihrem Auge sein und kann innerhalb von Stunden bis zu Wochen nach Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. auftreten. Ohne Behandlung kann dies zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Die Gefahr hierfür ist erhöht, wenn Sie in der Vergangenheit eine Penicillin- oder Sulfonamid-Allergie hatten.
Wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden, erhöht sich das Risiko eines Angioödems (rasche Schwellung unter der Haut in Bereichen wie dem Rachen):
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Racecadotril, ein Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall
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Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus und andere Arzneimittel, die zur Klasse der mTOR- Inhibitoren gehören (werden zur Verhinderung einer Abstoßung des Organtransplantats oder zur Krebsbehandlung eingesetzt)
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Vildagliptin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). Die Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. in der frühen Phase der Schwangerschaft wird nicht empfohlen und Enalapril-ratiopharm® comp. darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. in diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Enalapril-ratiopharm® comp. wird im Allgemeinen nicht empfohlen, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft. In einem solchen Fall müssen Sie mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen wenn:
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bei Ihnen kürzlich eine Nierentransplantation durchgeführt wurde
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Sie hohe Blut-Kaliumspiegel haben.
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Sie an unkontrollierter Nebennierenüberfunktion (primärer Hyperaldosteronismus) leiden Bitte beachten Sie auch den Abschnitt weiter unten „Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. zusammen mit anderen Arzneimitteln“.
Kinder und Jugendliche
Die Behandlung von Kindern mit Enalapril-ratiopharm® comp. wird nicht empfohlen.
Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Enalapril und Hydrochlorothiazid (die Wirkstoffe in
Enalapril-ratiopharm® comp.) beeinflussen und Enalapril-ratiopharm® comp. kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen.
Es treten Wechselwirkungen von Enalapril/Hydrochlorothiazid mit folgenden Arzneimitteln auf:
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Kalium-Ergänzungsmittel (einschließlich Salzersatzmittel)
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Arzneimittel, die die Kaliumwerte im Blut erhöhen, z. B. Heparin (blutgerinnungshemmendes Arzneimittel); Ciclosporin (ein Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems, um die Abstoßung von transplantierten Organen zu verhindern); Trimethoprim und Co-Trimoxazol, auch bekannt als Trimethoprim/Sulfamethoxazol (zur Behandlung von bakteriellen Infekten)
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Diuretika („Wassertabletten“) zur Behandlung von Bluthochdruck: kaliumsparende Diuretika (Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Thiazide, Schleifendiuretika
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andere Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck: z. B. Methyldopa, Aliskiren, „Sartane“. Ihr Arzt muss unter Umständen Ihre Dosierung anpassen und/oder Vorsichtsmaßnahmen treffen wenn Sie einen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten („Sartan“) oder Aliskiren einnehmen (siehe auch Abschnitte „Enalapril-ratiopharm® comp. darf nicht eingenommen werden" und „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
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Arzneimittel zur Erweiterung der Herzkranzgefäße (Nitrate)
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Narkotika und Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen oder Depressionen, Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen, trizyklische Antidepressiva oder Sedativa
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Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen)
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Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR). Diese können verhindern, dass Ihr Blutdruck gut unter Kontrolle ist und die Kaliumspiegel in Ihrem Blut erhöhen.
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Gold-Injektionen (Natriumaurothiomalat), ein Arzneimittel zur Injektion bei rheumatoider Arthritis
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Arzneimittel wie Ephedrin, das in manchen Husten- und Erkältungsmitteln enthalten ist oder Noradrenalin und Adrenalin zur Behandlung von niedrigem Blutdruck, Schock, Herzversagen, Asthma oder Allergien
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Insulin und blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen
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Colestyramin-Austauscherharze und Colestipol, Wirkstoffe zur Senkung der Blutfettwerte
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Kortisonhaltige Arzneimittel (entzündungshemmende, hormonartige Substanzen)
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Corticotropin (ACTH), wird hauptsächlich zur Beurteilung der Nebennierenfunktion eingesetzt
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Muskelrelaxantien (z. B. Tubocurarinchlorid, Arzneimittel zur Entspannung der Muskulatur), die bei Operationen eingesetzt werden
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Arzneimittel zur Behandlung von Krebs, etwa Cyclophosphamid oder Methotrexat
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Herzglykoside (z. B. Digoxin, Arzneimittel zur Stärkung des Herzens)
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Arzneimittel, die als Nebenwirkung Anomalien der Erregungsleitung im Herzen herbeiführen können, wie zum Beispiel Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. Chinidin, Procainamid, Amiodaron, Sotalol)
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Arzneimittel, die das sympathische Nervensystem beeinflussen (Sympathomimetika)
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Arzneimittel zur Epilepsiebehandlung (Barbiturate)
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Starke Schmerzmittel (Opioide)
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Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (Carbenoxolon)
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Missbrauch von Abführmitteln
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Arzneimittel, die sehr oft zur Verhinderung einer Abstoßung des Organtransplantats verwendet werden (Sirolimus, Everolimus und andere Arzneimittel, die zur Klasse der mTOR-Inhibitoren gehören). Siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”.
Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und
Alkohol
Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Enalapril-ratiopharm® comp. verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, Enalapril-ratiopharm® comp. vor einer Schwangerschaft bzw. sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes Arzneimittel empfehlen. Die Anwendung von Enalapril-ratiopharm® comp. in der frühen Schwangerschaft wird nicht empfohlen und Enalapril-ratiopharm® comp. darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von Enalapril-ratiopharm® comp. in diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Enalapril- ratiopharm® comp. wird nicht zur Anwendung bei stillenden Müttern empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Enalapril-ratiopharm® comp. kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Enalapril-ratiopharm® comp. als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Enalapril-ratiopharm® comp. enthält Lactose.
Bitte nehmen Sie Enalapril-ratiopharm® comp. erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.