Wirkstoff(e) Diazepam
Zulassungsland Deutschland
Hersteller B. Braun Melsungen Aktiengesellschaft
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 07.06.1985
ATC Code N05BA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Anxiolytika

Zulassungsinhaber

B. Braun Melsungen Aktiengesellschaft

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Stesolid Rectal Tube 5mg Diazepam PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Diazepam-ratiopharm 10 mg/ml Tropfen zum Einnehmen Diazepam Ratiopharm GmbH
Diazepam STADA 10 mg Tabletten Diazepam STADAPHARM
Diazepam AbZ 10 mg Tabletten Diazepam AbZ-Pharma GmbH
Valium 5 mg Tabletten Diazepam Roche Pharma AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Diazepam-Lipuro 5 mg/ml ist ein Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es wirkt gegen Angst- und SpannungszustÀnde und vermindert die Muskelspannung.

Es wird angewendet:

  • zur Beruhigung und Vorbereitung vor Operationen und Eingriffen zur Diagnose
  • zur Sofortbehandlung bei akuten Angst-, Spannungs- und ErregungszustĂ€nden
  • zur Behandlung lang anhaltender epileptischer ZustĂ€nde (Status epilepticus)
  • zur Behandlung von ZustĂ€nden mit erhöhter Muskelspannung
  • bei Wundstarrkrampf (Tetanus)

Anzeige

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Diazepam-Lipuro 5 mg/ml darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine, Soja- oder Erdnussprodukte oder einen der sonstigen Bestandteile sind (siehe Abschnitt „Was Diazepam-Lipuro 5 mg/ml enthĂ€lt“),
  • wenn Sie alkohol-, medikamenten- oder drogenabhĂ€ngig sind oder waren (siehe auch nĂ€chsten Abschnitt),
  • wenn Sie an einer bestimmten Form schwerer krankhafter MuskelschwĂ€che (sog. myasthenia gravis) leiden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Diazepam-Lipuro 5 mg/ml ist erforderlich

  • bei akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln sowie mit PrĂ€paraten zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium),
  • bei Störungen der Muskelfunktion, die durch Störungen im Zentralnervensystem verursacht sind,
  • bei organischen VerĂ€nderungen am Gehirn,
  • bei schweren LeberschĂ€den, z. B. Gelbsucht mit Gallenstauung,
  • bei kurzfristigem Aussetzen der Atmung im Schlaf (Schlafapnoe-Syndromen),
  • bei akuter Steigerung des Augeninnendrucks (Engwinkelglaukom, grĂŒner Star),
  • bei akuter Verschlechterung einer schweren chronischen AtemschwĂ€che (chronische Bronchitis, Bronchialasthma),
  • bei allergischen Hauterkrankungen, vermehrter GefĂ€ĂŸdurchlĂ€ssigkeit, Blutbildungsstörungen und gestörter Nierenfunktion,
  • bei Patienten ĂŒber 60 Jahre.

Besondere Vorsicht ist geboten bei Verabreichung von Diazepam-Lipuro als Injektion, insbesondere bei Injektion in eine Vene, an Àltere Patienten mit eingeschrÀnkter Herz- und Atemfunktion, da ein Atemstillstand oder Herzstillstand auftreten kann.

Nicht alle Spannungs-, Erregungs- und AngstzustĂ€nde bedĂŒrfen einer Behandlung mit Medikamenten. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher und seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder durch eine Behandlung der Grundkrankheit beeinflusst werden.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Dosierung

Ihr Arzt wird die Dosierung entsprechend Ihrem Alter und Gewicht sowie nach Art und Schwere Ihrer Erkrankung und nach Ihrem Ansprechen auf die Behandlung bestimmen. Die Dosis wird so gering und die Behandlungsdauer wird so kurz wie möglich gehalten.

Im allgemeinen können zwischen 1 – 4 mal tĂ€glich 1 – 2 ml Diazepam-Lipuro verabreicht werden.

Das Arzneimittel wird Ihnen mittels einer Spritze in eine Vene oder in einen Muskel verabreicht. Es kann Ihnen auch in Form einer Infusion (Venentropf), verdĂŒnnt in einer geeigneten Fettemulsion, gegeben werden.

Besondere Dosierungshinweise:

Ältere oder geschwĂ€chte Patienten sowie Patienten mit organischen VerĂ€nderungen am Gehirn, Kreislauf- und AtmungsschwĂ€che oder gestörter Leber- oder Nierenfunktion erhalten niedrigere Dosen:

Anfangs nicht mehr als zweimal tÀglich 2,5 mg Diazepam. Evtl. erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten. Pro Injektion werden jedoch nicht mehr als 5 mg Diazepam gegeben.

Dies gilt auch fĂŒr Patienten, die gleichzeitig andere auf das Gehirn wirkende Medikamente erhalten.

Wenn Ihr Blut arm an Eiweißstoffen ist, empfiehlt sich eine Halbierung aller Dosen (Anfangs- und Folgedosen).

FĂŒr SĂ€uglinge, Kleinkinder sowie Kinder ist die Gabe als ZĂ€pfchen oder als Lösung zum Einnehmen vorzuziehen.

Wie lange sollten Sie Diazepam-Lipuro anwenden?

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes. In der Regel wird die Anwendung bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgaben oder auf wenige Tage beschrĂ€nkt.

Bei lÀngerer Anwendungsdauer (lÀnger als 1 Woche) wird beim Absetzen von Diazepam-Lipuro die Dosis

schrittweise verringert werden. Hierbei mĂŒssen Sie mit dem Auftreten möglicher Absetzsymptome rechnen (siehe Abschnitt „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Zur Vorbereitung von chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen sowie zur Behandlung von ZustÀnden mit erhöhter Muskelspannung wird das Arzneimittel im Allgemeinen kurzfristiger angewendet.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Diazepam-Lipuro 5 mg/ml angewendet haben, als Sie sollten

Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfachvergiftung durch möglich Einnahme / Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.

Die Symptome einer Überdosierung treten verstĂ€rkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dĂ€mpfend wirkenden Mitteln auf.

Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen:
Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, SchlĂ€frigkeit, Gang- und Bewegungsstörungen, undeutliches Sprechen, Blutdruckabfall, MuskelschwĂ€che sein.

Treten solche Krankheitszeichen auf, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der ĂŒber den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.

In FĂ€llen hochgradiger Vergiftung kann es zu einer EinschrĂ€nkung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen (blau-rote FĂ€rbung von Haut und Schleimhaut, Bewusstlosigkeit, bis hin zum Atemstillstand oder Herzstillstand) kommen. In solchen FĂ€llen ist eine IntensivĂŒberwachung notwendig!

Als Gegenmittel zur Aufhebung der Wirkungen von Benzodiazepinen steht, falls erforderlich, Flumazenil zur VerfĂŒgung.

In der Abklingphase können hochgradige ErregungszustÀnde vorkommen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Diazepam-Lipuro 5 mg/ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei den HÀufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr hÀufig: betrifft mehr als 1 Behandelten von 10

HĂ€ufig: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: betrifft weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar.

Immunsystem, allergische Reaktionen

Selten: allergische HautverÀnderungen (z. B. Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag) Sehr selten: allergische Reaktionen auf das in Diazepam-Lipuro enthaltene Sojabohnenöl

Seelische Störungen

HĂ€ufig: Verwirrtheit

Selten: Niedergeschlagenheit, Abnahme des geschlechtlichen BedĂŒrfnisses, SinnestĂ€uschungen (Halluzinationen). Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung können

depressive Verstimmungen verstÀrkt werden.

Wirkungsumkehr („paradoxe Reaktionen“), z. B. ErregungszustĂ€nde, Angst,

Selbstmordneigung, WutanfÀlle. In diesem Fall muss die Behandlung mit Diazepam-Lipuro beendet werden.

Nervensystem

HĂ€ufig: UnerwĂŒnscht starke Beruhigung am Tage sowie MĂŒdigkeit (SchlĂ€frigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlĂ€ngerte Reaktionszeit), SchwindelgefĂŒhl, Gang- und Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen, zeitlich begrenzte GedĂ€chtnislĂŒcken.

Am Morgen nach einer abendlichen Verabreichung können Nachwirkungen (Überhangeffekte) in Form von Konzentrationsstörungen und RestmĂŒdigkeit die ReaktionsfĂ€higkeit beeintrĂ€chtigen.

Selten: Wirkungsumkehr („paradoxe Reaktionen“), z.B. Schlafstörungen. In diesem Fall muss die Behandlung mit Diazepam-Lipuro beendet werden.

Herz und BlutgefĂ€ĂŸe

Selten: Verlangsamung des Herzschlages, Blutdruckabfall

Mund, Magen und Darm

Selten: Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Durchfall, kolikartige Bauchschmerzen und Durchfall bei mehrtĂ€giger Verabreichung, Appetitzunahme, Mundtrockenheit,

Muskeln und Bindegewebe

HÀufig: Sturzgefahr insbesondere bei Àlteren Patienten, aufgrund der ausgeprÀgten muskelerschlaffenden Wirkung von Diazepam. Daher ist Vorsicht geboten.

Selten: Wirkungsumkehr („paradoxe Reaktionen“) z.B. vermehrte MuskelkrĂ€mpfe In diesem Fall muss die Behandlung mit Diazepam-Lipuro beendet werden.

Leber und Galle

Selten: Gelbsucht

Atemwege und Brustraum

Selten: Stimmritzenkrampf, AtmungsdÀmpfung

Die atemdÀmpfende Wirkung kann bei bestehender Atemnot durch verengte Atemwege und bei Patienten mit HirnschÀdigungen verstÀrkt in Erscheinung treten. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen auf das Gehirn wirkenden Medikamenten zu beachten.

Nieren und Harnwege

Selten: Harnverhaltung

Geschlechtsorgane und BrustdrĂŒse

Selten: Bei Frauen Störungen der Regelblutung

Allgemeine Störungen und Störungen am Verabreichungsort

Selten: Reizerscheinungen und Schmerzen am Ort der Injektion bei Injektion in einen Muskel

Nebenwirkungen bei hoher Dosierung oder lÀngerer Anwendung:

  • VorĂŒbergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen, Bewegungs- und Gangunsicherheit, Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenzittern).
  • Abnahme der Wirkung (Toleranzentwicklung)

Nebenwirkungen bei plötzlichem Absetzen:

Durch plötzliches Absetzen des Arzneimittels nach lĂ€ngerer tĂ€glicher Anwendung können nach ca. 2 – 4 Tagen Schlaflosigkeit und vermehrtes TrĂ€umen auftreten. Angst, SpannungszustĂ€nde sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstĂ€rkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern und

Schwitzen Ă€ußern und sich zu bedrohlichen körperlichen (z. B. KrampfanfĂ€lle) und seelischen Reaktionen wie symptomatischen Psychosen (z. B. Entzugsdelir) steigern (s. auch „Welche Gegenmaßnahmen sind

bei Nebenwirkungen zu ergreifen?“).

Nebenwirkungen bei zu rascher Injektion in eine Vene:

Infolge der Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion kann es zu Blutdruckabfall sowie Atem- und Herzstillstand kommen.

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er ĂŒber den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann.

Nebenwirkungen bilden sich im Allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurĂŒck und lassen sich in der Regel durch sorgfĂ€ltige Einstellung der Tagesdosen vermeiden.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich aufbewahren.

Sie dĂŒrfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „Verw. bis:“ angegebenen

Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Nicht ĂŒber 25 C aufbewahren. Ein Gefrieren der Emulsion muss vermieden werden. Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Sie dĂŒrfen Diazepam-Lipuro 5 mg/ml nicht verwenden, wenn Sie folgendes bemerken: VerfĂ€rbung der Emulsion, Auftreten einer Ölschicht, BeschĂ€digung der Ampulle.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Diazepam-Lipuro 5 mg/ml enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist Diazepam:
    1 ml der Emulsion zur Injektion enthÀlt 5 mg Diazepam 1 Ampulle zu 2 ml enthÀlt 10 mg Diazepam
  • Die sonstigen Bestandteile sind:
    Sojabohnenöl, mittelkettige Triglyceride, Glycerol, Eilecithin, Natriumoleat, Wasser fĂŒr Injektionszwecke

Wie Diazepam-Lipuro 5 mg/ml aussieht und Inhalt der Packung

Diazepam-Lipuro 5 mg/ml ist eine Emulsion zur Injektion (d.h. zur Verabreichung mittels einer Spritze). Es handelt sich um eine milchig-weiße Emulsion

Sie wird in 2-ml-Ampullen aus farblosem Glas geliefert, in Packungen zu 10 Ampullen

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

B. Braun Melsungen AG

Carl-Braun-Straße 1

34212 Melsungen

Postanschrift:

34209 Melsungen

Telefon: (05661) 71-0

Telefax: (05661) 71-45 67

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im 10.2008

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Dosierung

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Richtlinien fĂŒr Einzeldosen:

  • Zur Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs-, Angst- und UnruhezustĂ€nde:
    Erwachsene erhalten 0,4 – 2 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 2 – 10 mg Diazepam) i. v. (bzw. 0,1 – 0,2 mg/kg Körpergewicht i. v.).
    Je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3 – 4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome
    wiederholt werden. Mehr als 1 mg/min darf nicht injiziert werden.
    Kinder (ĂŒber 1 Monat) erhalten 0,2 – 0,4 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 1 – 2 mg Diazepam) i. v. oder i. m. je nach Schwere der Erkrankung.
    Falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3 – 4 Stunden, sofern keine stĂ€rker dĂ€mpfende (sedierende) Begleitmedikation vorangegangen ist.
  • Zur Beruhigung und Operationsvorbereitung in AnĂ€sthesiologie und Chirurgie (PrĂ€medikation):
    Zur Operationsvorbereitung erhalten Erwachsene und Jugendliche ĂŒber 14 Jahre am Vorabend 1 – 2 Ampullen Diazepam-Lipuro (entsprechend 10 – 20 mg Diazepam) in einen Muskel (i. m.);
    1 Stunde vor Narkoseeinleitung Injektion von 1 Ampulle (entsprechend 10 mg Diazepam) in einen
    Muskel (i. m.) bzw. 10 Minuten vor Narkosebeginn Âœ - 1 Ampulle Diazepam-Lipuro (Entsprechend 5 – 10 mg Diazepam) in eine Vene (i. v.).
    Kinder erhalten 1 Stunde vor Narkoseeinleitung 0,5 – 2 ml Diazepam-Lipuro (entsprechend 2,5 - 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i. m.).
  • Behandlung von epileptischen KrampfanfĂ€llen in Serie (Status epilepticus):
    Erwachsene erhalten anfĂ€nglich 1 – 2 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend
    5 - 10 mg Diazepam) i.v. (oder falls i.v. nicht möglich, i. m. injizieren). Falls erforderlich, Wiederholung alle 10 – 15 Minuten bis maximal 3 Ampullen (entsprechend 30 mg Diazepam). Evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg/kg Körpergewicht in 24 Stunden).
    Kinder ĂŒber 5 Jahre (ab 22 kg Körpergewicht) erhalten 0,2 ml Emulsion zur Injektion (entsprechend 1 mg Diazepam) langsam i. v. alle 2 – 5 Minuten bis maximal 1 Ampulle (entsprechend 10 mg
    Diazepam).
    Kinder ab 3 Jahren (ab 15 kg Körpergewicht) erhalten langsam 1 – 2 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 5 – 10 mg Diazepam) i.v..
    Kinder bis 3 Jahre (bis 15 kg Körpergewicht) erhalten 0,4 – 1 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 2 – 5 mg Diazepam) langsam i. v. oder 1 – 2 ml Injektionslösung (entsprechend 5 – 10 mg Diazepam) i. m..
    Die Maximaldosis fĂŒr Kinder betrĂ€gt 2 Ampullen (entsprechend 20 mg Diazepam). Die Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2 – 4 Stunden wiederholt werden.
  • Behandlung von ZustĂ€nden mit erhöhter Muskelspannung:
    Sofern die orale oder rektale Anwendung nicht möglich ist, genĂŒgen bei Erwachsenen in der Regel anfangs 1mal tĂ€glich 1 ml Diazepam-Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 5 mg Diazepam) i.m. Falls erforderlich, können 1mal tĂ€glich 1 - 2 Ampullen (entsprechend 10 - 20 mg Diazepam) i. m. verabreicht werden.

Kinder erhalten je nach Alter und Gewicht 0,4 – 2 ml Diazepam- Lipuro Emulsion zur Injektion (2 – 10 mg Diazepam) i.m.

Die Behandlung sollte vorzugsweise abends erfolgen. Bei Bedarf erfolgt die Fortsetzung der Behand- lung mit oral einzunehmenden PrÀparaten.

Behandlung von Wundstarrkrampf (Tetanus) In der Regel erhalten Kinder 0,4 – 1 ml Diazepam- Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 2 – 5 mg Diazepam) und Erwachsene 2 ml Diazepam- Lipuro Emulsion zur Injektion (entsprechend 10 mg Diazepam) – je nach Schweregrad – alle 1 – 8 Stunden i.v., i.m., per Infusion oder eine i.v.- Dauertropfinfusion mit bis zu 3 – 4 mg Diazepam/kg Körpergewicht in 24 Stunden.

Art der Anwendung

Die Emulsion zur Injektion wird langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg/min) in eine Vene mit großem Lumen ĂŒber 2 – 5 Minuten am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle) injiziert. Intraarterielle Injektionen mĂŒssen vermieden werden, da die Gefahr von Nekrosen besteht. Paravenöse Injektionen verursachen heftige Schmerzen.

IntramuskulĂ€re Injektionen werden langsam und tief in einen großen Muskel injiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!).

Zur Mischbarkeit von Diazepam-Lipuro mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze liegen keine KompatibilitĂ€tsuntersuchungen vor. Diazepam-Lipuro darf daher nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze gemischt werden, ausgenommen andere Emulsionen zur Injektion, die als Grundlage z. B. Sojabohnenölphospholipid enthalten sowie Glucoselösungen (5 – 40 %) fĂŒr die intravenöse Dauerinfusion. Das Zuspritzen sollte erst unmittelbar vor Anwendung erfolgen. Die chemische und physikalische StabilitĂ€t der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde fĂŒr 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden und die Mischung innerhalb von 24 Stunden verabreicht sein. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender fĂŒr die Dauer und die Bedingung der Aufbewahrung verantwortlich. Die Emulsion zur Injektion kann auch ĂŒber einen intravenösen Verweilkatheter einer vorĂŒbergehend unterbrochenen Infusion von isotonischer Natriumchloridlösung injiziert werden.

Bei Dauerinfusion sollte die Verwendung von PVC-haltigen Infusionsbestecken vermieden werden, da es ansonsten zu einer Adsorption des Wirkstoffes Diazepam an PVC kommen kann.

Diazepam-Lipuro enthĂ€lt kein Konservierungsmittel. Die Emulsion muss unmittelbar nach Öffnen der Ampulle unter sterilen Kautelen aufgezogen und injiziert werden, da Fettemulsionen das Wachstum von Mikroorganismen begĂŒnstigen.

Nach Öffnen der Ampulle verbleibende Restmengen der Emulsion mĂŒssen verworfen werden

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 20.08.2022

Quelle: Diazepam-Lipuro - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Diazepam
Zulassungsland Deutschland
Hersteller B. Braun Melsungen Aktiengesellschaft
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 07.06.1985
ATC Code N05BA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Anxiolytika

Teilen

Anzeige

Ähnliche Medikamente

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden