Cyclophosphamid Trockensubstanz 2 g Baxter Oncology

Abbildung Cyclophosphamid Trockensubstanz 2 g Baxter Oncology
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Baxter Oncology GmbH
Betäubungsmittel Nein

Zulassungsinhaber

Baxter Oncology GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® ist bei der Behandlung folgender Tumoren angezeigt:
Remissionsinduktion (Behandlungseinleitung) und Konsolidierungstherapie (Verstärkung des anfänglichen Behandlungseffekts) bei akuter lymphatischer Leukämie (bösartige Erkrankung bestimmter weißer Blutzellen) in Kombination mit weiteren gegen Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Remissionsinduktion (Behandlungseinleitung) bei Morbus Hodgkin (bestimmte Lymphgeschwulst) in Kombination mit Vincristin, Procarbazin und Prednison (“COPP-Protokoll”).
Non-Hodgkin-Lymphome (Lymphgeschwülste) in Abhängigkeit vom histologischen Typ und vom Krankheitsstadium als Monotherapie oder in Kombination mit weiteren gegen Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Chronische lymphatische Leukämie (bösartige Erkrankung bestimmter weißer Blutzellen) nach Versagen der Standardtherapie (Chlorambucil/Prednison) in Kombination mit weiteren gegen Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Remissionsinduktion (Behandlungseinleitung) bei Plasmozytom (bösartige Erkrankung bestimmter Antikörper-produzierender Zellen im Knochenmark) in Kombination mit Prednison oder weiteren gegen Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Adjuvante (unterstützende) Therapie des Mammakarzinoms (Brustdrüsentumor) nach Entfernung des Tumors beziehungsweise Mastektomie (operative Entfernung der Brust) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Palliative (lindernde) Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms (Brustdrüsentumor) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Arzneimitteln.
Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom (Eierstocktumor) in Kombination mit Cisplatin oder Carboplatin.
Kleinzelliges Bronchialkarzinom (Tumor der Bronchien) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Medikamenten.
Rhabdomyosarkom (Geschwulst der quergestreiften Muskulatur) im Kindesalter in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Medikamenten.
Ewing-Sarkom (spezielle Form der Knochentumore) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Medikamenten.
Osteosarkom (Knochentumor) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Medikamenten.
Neuroblastom (Geschwulst aus nicht ausgereiften Nervenzellen) in Kombination mit weiteren gegen diese Tumore wirksamen Medikamenten.
Weiterhin ist Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® bei folgenden Indikationen angezeigt:
Konditionierung (“Vorbereitung”) vor allogener Knochenmarkstransplantation (Übertragung von Knochenmark von einem anderen Spender) bei
- schwerer aplastischer Anämie (besondere Form der Blutarmut) als Monotherapie oder in Kombination mit Anti-Thymozyten-Globulin,
- akuter myeloischer und akuter lymphoblastischer Leukämie (bösartige Erkrankung bestimmter weißer Blutzellen) in allen Krankheitsstadien in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan,
- chronischer myeloischer Leukämie (bösartige Erkrankung bestimmter weißer Blutzellen) in allen Krankheitsstadien in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan.
Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® darf nicht angewendet werden bei
Überempfindlichkeit gegen Cyclophosphamid, den Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology®
, oder Mannitol; Beeinträchtigung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression), Blasenentzündung (Zystitis), Harnabflußstörungen, stark entwickelten Infektionen, Schwangerschaft und Stillzeit.
Allgemeine Gegenanzeigen für die Durchführung einer allogenen Knochenmarktransplantation, wie eine obere Altersgrenze von 50 - 60 Jahren, Kontamination des Knochenmarks durch Metastasen bösartiger (epithelialer) Tumoren sowie fehlende Identität des HLA-Systems beim vorgesehenen Spender bei chronischer myeloischer Leukämie müssen vor Einleitung einer Konditionierungstherapie mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® sorgfältig abgeklärt werden.
Wegen der porphyrogenen Wirkung von Cyclophosphamid ist bei der Behandlung von Patienten mit akuter Porphyrie Vorsicht geboten.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Cyclophosphamid, der Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology®, kann erbgutschädigend wirken. Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Frauen dürfen während der Behandlung mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
Hinweis:
Männern, die mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und gegebenenfalls eine genetische Beratung zu nutzen. Männer sollten sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität nach Therapie mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® über eine Spermakonservierung beraten lassen.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtetet werden?
Besonders bei höherer Dosierung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® ist auf sorgfältige Mundpflege zu achten.
Vor Behandlungsbeginn sind etwaige Infekte zu sanieren (ausreichend zu behandeln).
Während der Behandlung mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® sollten regelmäßige Blutbild- und Urinsedimentkontrollen erfolgen.
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind regelmäßig, gegebenenfalls täglich (bei Zeichen einer Knochenmarkschädigung) zu kontrollieren. Wenn Zeichen einer Knochenmarkschädigung bestehen, ist auch eine häufigere Kontrolle des roten Blutbilds und der Blutplättchen (Thrombozyten) anzuraten.
Vor Therapiebeginn sind mögliche Abflußbehinderungen innerhalb der ableitenden Harnwege auszuschließen und gegebenenfalls Störungen des Elektrolythaushalts zu korrigieren.
Vor, während und nach der Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gute Ausscheidungsfunktion zu achten.
Tritt unter der Behandlung eine Blasenentzündung mit blutigem Harn (Mikro-oder Makrohämaturie) auf, sollte die Behandlung bis zur Normalisierung abgebrochen werden.
Bei männlichen und weiblichen Patienten im geschlechtsreifen Alter sind während und bis mindestens 6 Monate nach Beendigung der Therapie empfängnisverhütende Maßnahmen vorzunehmen.
Patienten mit einer vorbestehenden Leberentzündung (Hepatitis) sollten besonders sorgfältig überwacht werden, da nach Absetzen der Therapie mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® eine Reaktivierung der Hepatitis stattfinden kann.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Bei der Behandlung mit Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!

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Wie wird es angewendet?

Wieviel und wie oft sollte Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® angewendet werden?
Die Dosierung muß stets individuell erfolgen. Für Kinder und Erwachsene gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Remissionsinduktion und Konsolidierungstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL):
Cyclophosphamid, der Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology®, wird im Kindes- und Erwachsenenalter abhängig von der Zugehörigkeit zu verschiedenen Risikogruppen im Rahmen unterschiedlicher komplexer Polychemotherapien angewendet. Eine typische Dosierung für die Remissionsinduktion und Konsolidierungstherapie im Erwachsenenalter beträgt 650 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) Cyclophosphamid i.v., unter anderem in Kombination mit Cytarabin und Mercaptopurin (Protokoll der deutschen multizentrischen Studie zur Therapie der ALL im Erwachsenenalter 1978 - 1983). Speziellere Dosierungsanleitungen sowie weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.
Morbus Hodgkin:
650 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 und 8 in Kombination mit Vincristin, Procarbazin und Prednison (“COPP-Protokoll”).
Non-Hodgkin-Lymphome:
Cyclophosphamid kann bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) in Abhängigkeit vom histologischen Typ und vom Krankheitsstadium als Monotherapie oder in Kombination mit weiteren antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln angewendet werden. Im folgenden wird jeweils eine Standardtherapie für NHL von niedrigem sowie intermediärem/hohen Malignitätsgrad angegeben:
NHL von niedrigem Malignitätsgrad: 600 - 900 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. am Tag 1 als Monotherapie beziehungsweise in Kombination mit einem Kortikosteroid; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
NHL von intermediärem oder hohem Malignitätsgrad: 750 mg/m2 KOF. Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin, Vincristin und Prednison (“CHOP-Protokoll”); Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
Chronische lymphatische Leukämie:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 6 in Kombination mit Vincristin und Prednison oder 400 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an den Tagen 1 bis 5 ebenfalls in Kombination mit Vincristin und Prednison, Wiederholung alle 3 Wochen.
Plasmozytom:
1000 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Prednison; Wiederholung alle 3 Wochen.
Als Beispiel einer Polychemotherapie, die sich beim Plasmozytom als wirksam erwiesen hat, wird im folgenden das sogenannte “VBMCP-Protokoll” angegeben:
400 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Melphalan, Carmustin, Vincristin, und Prednison; Wiederholung: alle 5 Wochen.
Mammakarzinom:
Cyclophosphamid wird in der adjuvanten und palliativen Therapie des Mammakarzinoms in Kombination mit anderen Zytostatika verwendet. Im folgenden werden beispielhaft zwei Therapieprotokolle genannt, die sich als wirksam erwiesen haben:
“CMF-Protokoll”: 600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 und 8 in Kombination mit Methotrextat und 5-Fluorouracil; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
“CAF-Protokoll”: 500 mg/m2 KOF. Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin und 5-Fluorouracil; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom:
750 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Cisplatin; Wiederholung alle 3 Wochen.
500 - 600 mg/m2 KOF. Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Carboplatin; Wiederholung: alle 4 Wochen.
Kleinzelliges Bronchialkarzinom:
Cyclophosphamid wird in Kombination mit weiteren antineoplastisch wirksamen Medikamenten angewendet. Als Beispiel für eine wirksame Polychemotherapie wird im folgenden das sogenannte “CAV-Protokoll” angegeben:
1000 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin und Vincristin; Wiederholung: alle 3 Wochen.
Rhabdomyosarkom im Kindesalter:
Cyclophosphamid wird abhängig vom Krankheitsstadium und vom histologischen Typ in unterschiedlichen komplexen Polychemotherapieprotokollen angewendet. Eine typische Dosierung für Patienten im Stadium III (postoperativ makroskopischer Resttumor) und IV (Fernmetastasen) beträgt 10 mg/kg Körpergewicht Cyclophosphamid i.v. an 3 aufeinanderfolgenden Tagen mit mehrfacher Wiederholung in Kombination mit Vincristin und Actinomycin D (“VAC-Protokoll” der Intergroup Rhabdomyosarcoma Study-II). Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.
Ewing-Sarkom:
Beispielhaft für eine Polychemotherapie, die sich beim Ewing-Sarkom als wirksam erwiesen hat, wird im folgenden das “VACA-Protokoll” der Intergroup Study genannt:
500 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. einmal wöchentlich in Kombination mit Vincristin, Doxorubicin und Actinomycin D. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.
Osteosarkom:
Cyclophosphamid wird im Rahmen komplexer Polychemotherapien zur neoadjuvanten (präoperativen) und adjuvanten (postoperativen) Therapie angewendet. Im folgenden wird beispielhaft das Protokoll der Multi-Institutional Osteosarcoma Study (MIOS) für die adjuvante Therapie angegeben:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. täglich an 2 Tagen in der 2., 13., 26., 39. und 42 Therapiewoche in Kombination mit Bleomycin, Actinomycin D, Doxorubicin, Cisplatin und Methotrexat. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.
Neuroblastom:
Abhängig vom Krankheitsstadium und vom Alter wird Cyclophosphamid im Rahmen unterschiedlicher Chemotherapieprotokolle angewendet. Als Beispiel für eine Kombinationstherapie des fortgeschrittenen Neuroblastoms wird im folgenden das “OPEC-Protokoll” angegeben:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i.v. an Tag 1 in Kombination mit Vincristin, Cisplatin und Teniposid; Wiederholung: alle 3 Wochen. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.
Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei schwerer aplastischer Leukämie:
50 mg/kg KG Cyclophosphamid i.v. täglich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen als Monotherapie oder in Kombination mit Anti-Thymozyten-Globulin.
Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei akuter myeloischer und akuter lymphoblastischer Leukämie:
60 mg/kg KG Cyclophosphamid i.v. täglich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan.
Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei chronischer myeloischer Leukämie:
60 mg/kg KG Cyclophosphamid i.v. täglich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Eine übliche Empfehlung ist die Dosisreduktion um 50 % bei einer glomulären Filtrationsrate von unter 10 ml pro Minute.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Eine gebräuchliche Empfehlung ist die Dosisreduktion um 25 % bei einem Serumbilirubinwert von 3,1 bis 5 mg/100 ml.
Die Anwendung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® sollte nur durch oder unter Aufsicht von erfahrenen Onkologen erfolgen. Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® wird intravenös angewendet. Die Applikation kann als Bolusinjektion oder Kurzinfusion erfolgen. Auf eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme vor, während und nach der Behandlung ist zu achten, ebenso auf regelmäßige Blasenentleerungen.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt; sie richtet sich unter anderem nach der Indikation, dem angewandtem Kombinationschemotherapieplan und dem Zustand des Patienten.
Hinweise zur Herstellung und Handhabung der Lösung
Für die Handhabung und den Umgang mit Zytostatika gilt generell das jeweils gültige Merkblatt der Berufsgenossenschaft (Merkblatt M 620 der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege).
Zur Herstellung einer 2%igen isotonen Lösung werden Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® 100 ml Wasser für Injektionszwecke zugesetzt.
Zur Rekonstitution sollte keine physiologische Kochsalzlösung eingesetzt werden.
Die Lösung ist zur intravenösen Anwendung geeignet, die bevorzugt als Infusion erfolgen sollte. Zur intravenösen Kurzinfusion wird die 2%igen isotonen Lösung Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® z. B. mit Ringer-Lösung, Kochsalz- oder Glucose-Lösung auf 500 ml aufgefüllt.
Die Infusionsdauer kann je nach Volumen zwischen 30 Minuten und 2 Stunden betragen.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Ein spezifisches Gegenmittel für Cyclophosphamid ist nicht bekannt. Die Behandlung der Überdosierung schließt allgemeine unterstützende Maßnahmen zur Vermeidung beziehungsweise Überbrückung einer möglicherweise eintretenden toxischen Phase ein. Dies gilt vergleichbar und in besonderem Maße für die hochdosierte Konditionierungstherapie mit Cyclophosphamid und Cyclophosphamid-haltigen Kombinationen vor der allogenen Knochenmarktransplantation, bei der dosisabhängig verstärkt mit dem Auftreten schwerer Nebenwirkungen gerechnet werden muß. Cyclophosphamid ist dialysierbar.
Zur Vorbeugung einer hämorrhagischen Zystitis (Blasenentzündung mit Schleimhautblutung) kann Mesna eingesetzt werden. Mesna wird zum Zeitpunkt 0 (d. h. möglichst sofort nach Gabe der Überdosis von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® ) und zu den Stunden 4 sowie 8 nach Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® in Höhe von 20% der angewendeten Dosis von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® intravenös injiziert (Einspritzen in eine Vene). Bei sehr hohen Dosen kann die Mesna-Gesamtdosis auf Dosen zwischen 120 bis 160% der jeweiligen Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® -Dosis erhöht werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology®
?
Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol (Wirkstoff gegen Gicht) oder Hydrochlorothiazid (Wirkstoff in harntreibenden Arzneimitteln) kann die knochenmarkschädigende Wirkung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® verstärkt werden.
Bei vorausgehender oder gleichzeitiger Behandlung mit Chloralhydrat, Phenobarbital (Schlafmittel), Benzodiazepinen (Mittel gegen Angst- und Spannungszustände), Phenytoin (Mittel gegen Krampfleiden) oder Dexamethason (Glucokortikoid) besteht die Möglichkeit verstärkter Verstoffwechslung durch Induktion mikrosomaler Leberenzyme mit der Folge einer verstärkten Cyclophosphamid-Wirkung durch erhöhte Bildung aktiver alkylierender Metabolite (Stoffwechselprodukte) von Cyclophosphamid, dem Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology®.
Die gleichzeitige Gabe von Chloramphenicol (Antibiotikum) bewirkt eine Verlängerung der Halbwertzeit von Cyclophosphamid und verzögerte Verstoffwechslung.
Die möglicherweise herzschädigende Wirkung von Cyclophosphamid wird durch die Gabe von Anthracyclinen und Pentostatin (Tumorhemmstoffe) verstärkt, auch durch eine vorhergehende Bestrahlungsbehandlung der Herzregion ist eine solche Verstärkung zu erwarten.
Wegen der Möglichkeit einer verminderten Aktivierung und damit verminderten Wirksamkeit von Cyclophosphamid durch eine in Grapefruits enthaltene Substanz sollte auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft verzichtet werden.
Eine häufige Nebenwirkung von Cyclophosphamid sind Entzündungen der Darmschleimhaut. Bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin kann es daher zu Unterdosierung infolge Malabsorption kommen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® auftreten?
Blutbildendes System:
Die Knochenmarkschädigung ist häufig dosisbegrenzend und äußert sich vor allem in einem Abfall der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit der Gefahr lebensbedrohlicher Infektionen. Der stärkste Leukozytenabfall tritt ca. 1 bis 2 Wochen nach Behandlungsbeginn auf und ist in der Regel binnen 3 bis 4 Wochen rückbildungsfähig. Als Zeichen der Knochenmarkschädigung wurden auch eine Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen (Anämie) mit Abfall des Hämoglobins von mehr als 2 g/100 ml gegenüber dem Ausgangswert und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) mit der Gefahr eines erhöhten Blutungsrisikos beobachtet.
Magen-Darm-Trakt:
Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstopfung und Schleimhautentzündung sind meist dosisabhängig und treten häufig auf. Es gibt Einzelfallberichte von Dickdarmentzündung (hämorrhagische Kolitis) und Geschwüren an der Mundschleimhaut.
Nieren und ableitende Harnwege:
Das Auftreten von therapiebedingten Blasenentzündungen nach Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® ist häufig und erfordert eine Unterbrechung der Behandlung. Cyclophosphamid, der Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® , und seine Metaboliten rufen nach Ausscheidung in den Urin in der Blase Veränderungen an der Schleimhaut hervor, welche schließlich zur Blasenwandstarre führen können. Die Blasenentzündung ist zunächst abakteriell, eine nachfolgende Keimbesiedelung kann jedoch erfolgen. Es gibt Einzelfallberichte über eine blutige Entzündung der Blasenschleimhaut (hämorrhagische Zystitis) mit Todesfolge. Gelegentlich wurde über Schädigungen der Nieren (insbesondere bei vorbestehender Nierenfunktionsstörung) nach Gabe von Cyclophosphamid berichtet.
Die Verabreichung von Mesna, einer harnwegsschützenden Substanz, oder starke Flüssigkeitszufuhr können die Häufigkeit und den Ausprägungsgrad dieser Nebenwirkungen deutlich herabsetzen.
Leber:
Bei konventioneller Dosierung von Cyclophosphamid wurde nur selten über Leberfunktionsstörungen berichtet, die sich in einem Anstieg der entsprechenden labordiagnostischen Werte äußerten (SGOT, SGPT, gamma-GT, alkalische Phosphatase, Bilirubin), zum Teil begleitet von einer entsprechenden klinischen Symptomatik, wie z. B. Gelbsucht (Ikterus). Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen beziehungsweise bei gleichzeitiger Anwendung anderer Medikamente, die die Leberfunktion beeinträchtigen.
Eine Venenverschlußkrankheit (“veno-occlusive disease”, VOD) wird bei ca. 15-50% der Patienten beobachtet, die hochdosiertes Cyclophosphamid in Kombination mit Busulfan oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer allogenen Knochenmarktransplantation bekommen. Eine VOD wird dagegen nur selten bei Patienten mit aplastischer Anämie beobachtet, die Cyclophosphamid allein erhalten. Das Syndrom entwickelt sich typischerweise 1-3 Wochen nach der Transplantation und ist durch plötzliche Gewichtszunahme, Hepatomegalie, Aszites und Hyperbilirubinämie charakterisiert. Eine hepatische Enzephalopathie kann sich ebenfalls entwickeln.
Bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer VOD sind vorbestehende Leberfunktionsstörungen, eine Therapie mit hepatotoxischen Medikamenten im zeitlichen Zusammenhang mit der Hochdosistherapie und insbesondere das Alkylans Busulfan als Therapieelement der Konditionierungstherapie.
Herz und Kreislauf:
Über das Auftreten einer Herzmuskelschädigung (sekundären Zytostatika-induzierten Kardiomyopathie) wurde insbesondere nach hohen Cyclophosphamid-Gaben (120-240 mg/kg KG berichtet. Auch Myo- und Pericarditiden bishin zu hämorrhagischen Verläufen wurden beobachtet. Die unfraktionierte Applikation von Cyclophosphamid in einem Dosisbereich oberhalb von 100 mg/kg KG führt zu gesteigerter Kardiotoxizität, die als dosisbegrenzende nicht-hämatologische Toxizität zu betrachten ist. Es gibt weiterhin Hinweise auf eine erhöhte Schädigung des Herzens durch Cyclophosphamid bei vorhergegangener Bestrahlungsbehandlung der Herzregion und bei zusätzlicher Behandlung mit Anthracyclinen oder Pentostatin.
Lunge:
Bei konventioneller Dosierung von Cyclophosphamid treten eine Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie) bzw. eine chronisch interstitielle Lungenfibrose (eine Lungenerkrankung mit Bindegewebevermehrung) nur selten auf. Hingegen finden sich Symptome einer Lungentoxizität bei 40-60% der Patienten, die eine hochdosierte Cyclophosphamidtherapie in Kombination mit Busulfan oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen der Konditionierung für eine allogene Knochenmarktransplantation erhalten. Es kann zu einem vorübergehenden Abfall des Lungenvolumens und (vor allem bei Rauchern) zu einer länger andauernden Abnahme des Gastransfers kommen. Eine Lungenentzündung ohne erkennbare Ursache, die durch Atemnot (Dyspnoe), Fieber, Sauerstoffmangel (Hypoxämie) mit oder ohne interstitielle Infiltrate charakterisiert ist, tritt bei 10-25% der Hochdosis-Patienten ca. 40-75 Tage nach der Knochenmarktransplantation auf.
Zweittumoren:
Wie generell bei zytostatischer Therapie besteht auch bei Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 2g Baxter Oncology® das Risiko, daß als Spätfolge der Therapie Zweittumoren auftreten können. Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere für das Auftreten von krankhaften Veränderungen des Knochenmarks bis hin zu akuten Leukämien und von Blasenkarzinomen.
Metabolische Störungen:
Insbesondere bei Patienten mit Non-Hodgkin oder Leukämie kann es zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels infolge eines “rapid-tumour-lysis Syndroms” kommen. Die Folgen einer Hyperurikämie können jedoch durch adäquate Hydratation und/oder Allopurinol-Gabe beherrscht werden.
Sonstige Nebenwirkungen:
Der häufig auftretende Haarausfall ist meist rückbildungsfähig. Über Pigmentveränderungen von Handflächen, Fingernägeln und Fußsohlen wurde berichtet. Außerdem wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- zum Teil nicht rückbildungsfähige Störungen der Spermienentwicklung und der Ovulation (des Eisprungs) und daraus resultierende Unfruchtbarkeit bei Männern und Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen,
- Syndrom der inadequaten ADH-Sekretion (ADH: Hormon zur Steuerung des Wasserhaushalts) mit Absinken des Serumnatriumspiegels und Wasserretention
- Haut- und Schleimhautentzündungen,
- Reizungen an der Injektionsstelle,
- Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock,
- vorübergehendes Verschwommensehen und Schwindelanfälle
- in sehr seltenen Fällen (kleiner 0.01%) wurde über schwere Hautreaktionen wie z.B. Stevens Johnson Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse berichtet
- in Einzelfällen akute Pankreatitis
Hinweise:
Bestimmte Komplikationen wie Thromboembolien, DIC ( disseminierte intravasale Gerinnung) oder hämolytisch urämisches Syndrom (HUS), die u. a. durch die zugrundeliegende Erkrankung hervorgerufen werden können, können unter einer Endoxan®-haltigen Chemotherapie verstärkt auftreten.
Auf die rechtzeitige Gabe von Antiemetika sowie eine sorgfältige Mundpflege ist zu achten.
Blutbildkontrollen müssen während der Behandlung regelmäßig durchgeführt werden: bei der Anfangsbehandlung in Abständen von 5-7 Tagen, bei Leukozytenwerten unter 3000 pro mm in Abständen von 2 Tagen, u. U. täglich. Bei der Dauerbehandlung genügen im allgemeinen Kontrollen in Abständen von etwa 14 Tagen. Auch das Harnsediment sollte regelmäßig auf Erythrozyten kontrolliert werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Durchstechflasche aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung
Die gebrauchsfertige Lösung sollte nach der Herstellung innerhalb von 24 Stunden verwendet werden (nicht über + 8° C aufbewahren!).
Nicht über 25 0C aufbewahren!
Nach Anbruch Rest verwerfen.
Stand der Information
August 2004

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Weitere Informationen

Arzneilich wirksame Bestandteile
1 Durchstechflasche mit 3640 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 2140 mg Cyclophosphamid 1 H2O (entsprechend 2000 mg Cyclophosphamid, H2O-frei).
Sonstige Bestandteile
Mannitol
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Bündelpackung mit 10 Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Baxter Oncology GmbH
Kantstrasse 2
33790 Halle
Antitumormittel

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Betäubungsmittel Nein

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden