Clomipramin-ratiopharm 75 mg Retardtabletten

Abbildung Clomipramin-ratiopharm 75 mg Retardtabletten
Wirkstoff(e) Clomipramin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AA04
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

Zulassungsinhaber

Ratiopharm GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Clomipramin-neuraxpharm 25 mg Clomipramin neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Anafranil 75mg retard Clomipramin Riemser Pharma GmbH
Clomipramin-neuraxpharm 10 mg Clomipramin neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Anafranil 10mg Clomipramin Riemser Pharma GmbH
Anafranil 10 Clomipramin A.C.A. Müller ADAG Pharma AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

- depressiven Erkrankungen
- Zwangsstörungen
- Phobien und Panikstörungen
- einer langfristigen Schmerzbehandlung im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes
- Schlaflähmung, Kataplexie (anfallartiger, kurzer Spannungsverlust der Kopf- und der gesamten Körpermuskulatur), hypnagoge Halluzinationen bei Narkolepsie (beim Einschlafen auftretende akustische und optische Trugwahrnehmungen)

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Clomipramin-ratiopharm® 75 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Clomipramin, andere tricyclische Antidepressiva oder einen der sonstigen Bestandteile von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg sind
- bei akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- und Psychopharmakavergiftungen
- bei akutem Harnverhalten
- bei akuten Delirien (Verwirrtheits- und Erregungszustände mit Sinnestäuschungen und z. T. schweren körperlichen Störungen)
- bei unbehandeltem erhöhten Augeninnendruck (Engwinkelglaukom)
- bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse mit Restharnbildung (Prostatahyperplasie mit Restharnbildung)
- bei Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose)
- bei Darmlähmung (paralytischer Ileus)
- bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten anderen Arzneimitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmer)
- im akuten Stadium eines Herzinfarktes
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg ist erforderlich bei
- Vergrößerung der Vorsteherdrüse ohne Restharnbildung (Prostatahyperplasie ohne Restharnbildung)
- schweren Leber- oder Nierenschäden
- erhöhter Krampfbereitschaft
- Störungen der Blutbildung
- Nebennierenmarktumoren (Phäochromozytom, Neuroblastom) wegen möglicher gefährlicher Erhöhung des Blutdruckes
- Vorschädigungen am Herzen, insbesondere bei Erregungsleitungsstörungen
(Patienten mit vorbestehendem AV-Block 1. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen, vor allem Linksschenkelblock, sollten nur unter engmaschiger EKG-Kontrolle, Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Erregungsleitungsstörungen nur in Ausnahmefällen mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg behandelt werden)
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression/Angststörung
Wenn Sie depressiv sind oder unter Angststörungen leiden, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind oder unter einer Angststörung leiden. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression oder Angstzustände verschlimmern oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Dem jeweiligen Risiko entsprechend (Auftrittswahrscheinlichkeit der Nebenwirkung und Risikolage des Patienten) sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leberfunktion und gegebenenfalls EEG vorzunehmen.
Zur Erkennung der Risikolage ist vor der Behandlung der Blutdruck zu messen. Bei Patienten mit niedrigem Blutdruck (Hypotonie), Blutdruckabfall beim Aufstehen (orthostatischer Dysregulation) und labilen Kreislaufverhältnissen kann es zu starken Blutdruckabfällen kommen, entsprechende Kontrollen sind während der Therapie durchzuführen.
Zwischen einem Wechsel von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg auf einen MAO-Hemmstoff (Arzneistoff, der ebenfalls zur Behandlung von depressiven Erkrankungen eingesetzt wird) oder von einem MAO-Hemmstoff auf Clomipramin-ratiopharm® 75 mg müssen mindestens 14 Tage liegen. Danach sollte die Behandlung jeweils mit einer niedrigen Anfangsdosis begonnen werden (siehe auch unter ?Bei Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Beim Auftreten einer manischen Verstimmung (Erregungszustand mit krankhafter Hochstimmung) ist Clomipramin-ratiopharm® 75 mg sofort abzusetzen. Das Gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome (z. B. Halluzinationen, Wahn, Störungen der Motorik) bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen.
Clomipramin-ratiopharm® 75 mg kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z. B. Entzugssyndrom nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinen [Arzneistoffgruppe zur Behandlung von z. B. Schlafstörungen oder epileptischen Krampfleiden] oder Barbituraten [Arzneistoffgruppe zur Behandlung von z. B. epileptischen Krampfleiden]) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
Eine durch Clomipramin-ratiopharm® 75 mg eventuell hervorgerufene verminderte Tränendrüsentätigkeit und die Ansammlung von mukösem (schleimartigem) Sekret können Hornhautschäden bei Kontaktlinsenträgern bewirken.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit chronischer Verstopfung, da Clomipramin-ratiopharm® 75 mg insbesondere bei älteren und bettlägerigen Patienten eine Darmlähmung (paralytischen Ileus) auslösen kann.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse und bei einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist Vorsicht geboten, da unerwünschte Effekte am Herzen verstärkt werden können. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt über die Einnahme von Schilddrüsen-Hormonen und/oder über eine bei Ihnen bestehende Schilddrüsenerkrankung.
Vor Lokal- (?örtliche Betäubung?) oder Allgemeinanästhesie (Narkose) sollte der Anästhesist (Narkosearzt) über die Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg informiert werden.
Kinder und Jugendliche
Clomipramin-ratiopharm® 75 mg sollte nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewandt werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feinseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können auch für Clomipramin-ratiopharm® 75 mg nicht ausgeschlossen werden.
Außerdem ist Clomipramin-ratiopharm® 75 mg in allen Altersgruppen mit einem Risiko für Nebenwirkungen am Herzkreislauf-System verbunden. Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur geistigen Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor (siehe auch 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Ältere Menschen
Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Clomipramin während der Schwangerschaft vor. Bei Neugeborenen, deren Mütter Clomipramin während der Schwangerschaft bis zur Geburt einnahmen, wurden Entzugssymptome wie erhöhtes Schlafbedürfnis, erniedrigter oder erhöhter Blutdruck, erniedrigte Körpertemperatur, Unruhe, unregelmäßige Atmung und Krämpfe beobachtet. Deshalb sollte Clomipramin während der Schwangerschaft, insbesondere im 1. und 3. Drittel nicht angewendet werden, es sei denn der zu erwartende Nutzen rechtfertigt das Risiko für den Fetus.
Clomipramin und seine Abbauprodukte gehen in die Muttermilch über. Wenige bisher vorliegende Daten zeigen keine Auswirkungen der Anwendung von Clomipramin während des Stillens auf den Säugling. Dennoch sollte Clomipramin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung in der niedrigst möglichen Dosis in der Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie auch im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Medikamenten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka). Sie können dann möglicherweise auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie in diesem Fall nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg
Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.) kann Magenverstimmung und Durchfall hervorrufen.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Clomipramin-ratiopharm® 75 mg einzunehmen?
Nehmen Sie Clomipramin-ratiopharm® 75 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die Behandlung ist grundsätzlich vom Arzt zu überwachen, insbesondere bei organischen Herzerkrankungen und im höheren Lebensalter. Die Dosierung muss individuell festgelegt und dem Krankheitsverlauf angepasst werden, um mit möglichst niedrigen Dosen und vorsichtiger Dosissteigerung ein optimales Behandlungsergebnis erzielen zu können. Das gilt vor allem bei der Behandlung von älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen, die auf Clomipramin-ratiopharm® 75 mg im Allgemeinen stärker ansprechen als Personen mittlerer Altersgruppen.
Während der Behandlung sollte in Bezug auf Wirksamkeit und Verträglichkeit eine sorgfältige Überwachung durchgeführt werden.
Es gilt hier, dass bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, dass aber auf der anderen Seite bei einem Nichtansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.
Die einleitende Behandlung ist durch eine schrittweise Steigerung der Dosis, und die Beendigung der Behandlung durch eine langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.
Depressionen, Zwangsstörungen, Phobien und Panikstörungen
Zu Beginn der Behandlung 1-mal täglich, vorzugsweise abends, 1 Retardtablette (entsprechend 75 mg Clomipraminhydrochlorid). Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, kann die Behandlung mit ½ Retardtablette (entsprechend 37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) täglich durchgeführt werden.
In schweren Fällen kann die Dosis innerhalb einer Woche in Abhängigkeit von der Verträglichkeit auf 2 Retardtabletten (entsprechend 150 mg Clomipraminhydrochlorid) täglich gesteigert werden.
Eine Steigerung der Dosis auf bis zu 4 Retardtabletten (entsprechend 300 mg Clomipraminhydrochlorid) ist unter klinischen Bedingungen möglich.
Nach deutlicher Besserung sollte die Behandlung über mehrere Wochen bis Monate mit einer täglichen Erhaltungsdosis von 1 Retardtablette (entsprechend 75 mg Clomipraminhydrochlorid) weitergeführt werden.
Das Ende der depressiven Phase ist durch vorsichtige Dosisreduktion zu ermitteln. Hierfür können ½ Retardtablette (entsprechend 37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) oder niedriger dosierte Darreichungsformen verwendet werden.
Narkoleptisches Syndrom
1-mal täglich 1 Retardtablette (entsprechend 75 mg Clomipraminhydrochlorid) vorzugsweise abends.
Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, können ½ Retardtablette (entsprechend 37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) oder eine niedriger dosierte Darreichungsform eingesetzt werden.
Chronische Schmerzzustände
1-mal täglich 1 Retardtablette (entsprechend 75 mg Clomipraminhydrochlorid) vorzugsweise abends.
Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, können ½ Retardtablette (entsprechend 37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) oder eine niedriger dosierte Darreichungsform eingesetzt werden.
In schweren Fällen kann die Dosis innerhalb einer Woche in Abhängigkeit von der Verträglichkeit auf 2 Retardtabletten (entsprechend 150 mg Clomipraminhydrochlorid) täglich gesteigert werden.
Die Dosierung muss individuell unter Berücksichtigung einer eventuellen Kombination mit Analgetika angepasst werden.
Sie sollten die Retardtabletten vor oder nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einnehmen.
Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden.
Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel nach 1-3 Wochen zu erwarten.
Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen mindestens 4-6 Wochen.
Bei endogenen Depressionen soll nach Rückbildung der depressiven Symptomatik die Behandlung eventuell mit einer verringerten (ambulanten) Dosis für 4-6 Monate weitergeführt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort einen Arzt/Notarzt! Die intensivmedizinische Behandlung ist so schnell wie möglich einzuleiten! Clomipramin-ratiopharm® 75 mg kann starke Vergiftungserscheinungen auslösen, Kinder und Kleinkinder sind besonders gefährdet.
Die Symptome einer Vergiftung treten innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme auf und sind nach 24 Stunden voll ausgeprägt. Lebensbedrohliche Symptome betreffen das Zentralnervensystem (Verwirrung, starke Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Atemstillstand) und das Herzkreislaufsystem (Blutdruckabfall, beschleunigter Puls, Herzrhythmusstörungen). Weitere Zeichen einer Vergiftung sind verlangsamte Atmung, bläuliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute, Lippen und Fingernägel, Erbrechen, Fieber, Pupillenerweiterung, Schwitzen sowie verminderte Urinbildung.
Wenn Sie die Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa mehr (z. B. die doppelte Menge) von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg abbrechen
Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Eine eventuelle Beendigung der Behandlung ist durch langsame Verringerung der Dosis durch den Arzt vorzunehmen. Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hochdosierten Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Alkohol und zentraldämpfende Arzneimittel
Die Wirkungen von Alkohol und zentraldämpfend wirkender Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg verstärkt werden.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, die teilweise wie Clomipramin-ratiopharm® 75 mg wirken (anticholinerge Wirkung), ist mit einer Verstärkung peripherer (z. B. Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenes Sehen und erschwertes Wasserlassen) und zentraler Effekte (z. B. Verwirrtheit, Sinnestäuschungen und insbesondere einem Delir [starke Bewusstseins- und Orientierungsstörungen mit beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen und Unruhe]) zu rechnen.
Andere Antidepressiva
Die gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffen (Arzneistoffgruppe zur Behandlung von depressiven Erkrankungen) und Clomipramin kann zu additiven Effekten auf das serotonerge System führen (Beeinflussung bestimmter Vorgänge im Körper, bei denen die körpereigene Substanz Serotonin eine wichtige Rolle spielt z. B. Wärmehaushalt, Schlaf-Wach-Rhythmus).
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Fluoxetin oder Fluvoxamin (Arzneistoffe zur Behandlung depressiver Erkrankungen) kann es zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Clomipramin kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von Clomipramin, Fluoxetin oder Fluvoxamin erforderlich.
Bestimmte Arzneimittel, die auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden (MAO-Hemmer vom irreversiblen Hemmtyp) sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, hohem Fieber (Hyperpyrexie), Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
Zwischen dem Beginn einer Behandlung mit MAO-Hemmstoffen und der Beendigung einer Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg müssen ebenfalls mindestens 14 Tage liegen (siehe auch unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg ist erforderlich bei?).
Sympathomimetika (Substanzen, die ähnlich wie Adrenalin wirken)
Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die das Organnervensystem beeinflussen (adrenerge Wirkungen auf das vegetative Nervensystem durch sympathomimetische Amine) kann durch gleichzeitige Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg erheblich verstärkt werden, z. B. durch die gefäßverengenden (vasokonstringierenden) Zusätze bei Lokalanästhetika.
Antihypertensiva (Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck)
Es kann zu einer Wirkungsabschwächung von bestimmten Bluthochdruckmitteln (Antihypertensiva vom Typ des Guanethidins bzw. des Clonidins) kommen mit der Gefahr eines Wiederanstiegs des Blutdrucks (Rebound-Hypertension) bei mit Clonidin behandelten Patienten.
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag)
Clomipramin-ratiopharm® 75 mg kann die Wirkungen von Medikamenten zur Regulierung des Herzschlags (Antiarrhythmika besonders vom Typ Ia [z. B. Chinidin] und Typ III [z. B. Amiodaron]) verstärken und dadurch Herzrhythmusstörungen auslösen.
Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen)
Bei einer Kombination mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der Blutspiegel tricyclischer Antidepressiva wie Clomipramin und zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem kommen.
Unter der Kombination von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg und Thioridazin (Arzneistoff, der zur Gruppe der Neuroleptika gehört) sind schwere Herzrhythmusstörungen beobachtet worden.
Östrogene
Es gibt Hinweise darauf, dass Östrogen-enthaltende Arzneimittel gelegentlich die Wirkung von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg abschwächen und Nebenwirkungen verstärken können.
Antikoagulantien (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
Die Wirkung von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien, Cumarinderivate) kann durch die gleichzeitige Behandlung mit Clomipramin-ratiopharm® 75 mg verstärkt werden, so dass die Gerinnungsfähigkeit des Blutes während der Therapie regelmäßig kontrolliert werden muss.
Sonstige Arzneimittel
Der Blutspiegel von Clomipramin kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion), Methylphenidat (Arzneistoff zur Behandlung von z. B. zwanghaften Schlafanfällen), Alprazolam (Arzneistoff zur Behandlung von bestimmten Angstzuständen) oder Disulfiram (Arzneistoff zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit) erhöht sein, so dass die Dosis von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg entsprechend reduziert werden sollte.
Stoffe, die das Enzymsystem der Leber aktivieren, wie einige Antiepileptika (Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden, z. B. Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin), Nikotin oder hormonelle Empfängnisverhütungsmittel (?Pille?) können den Abbau von Clomipramin beschleunigen und dadurch die antidepressive Wirkung abschwächen. Umgekehrt kann der Abbau von bestimmten Antiepileptika (Carbamazepin, Phenytoin) verlangsamt werden, so dass Dosisanpassungen notwendig werden können.
Bei Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg dürfen Sie keinen Alkohol zu sich nehmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Clomipramin-ratiopharm® 75 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

sehr häufigmehr als 1 Behandelter von 10
häufig1 bis 10 Behandelte von 100
gelegentlich1 bis 10 Behandelte von 1.000
selten1 bis 10 Behandelte von 10.000
sehr seltenweniger als 1 Behandelter von 10.000
nicht bekanntHäufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Sehr häufig (besonders zu Beginn der Behandlung)

  • Benommenheit, Müdigkeit, Schläfrigkeit, innere Unruhe, Appetitsteigerung
  • Zittern der Hände, Schwindel, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe
  • Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Schwitzen, Akkomodationsstörungen (Störung der Anpassungsfähigkeit des Auges an nah und fern), verschwommenes Sehen, Verstopfung, Harnentleerungsstörungen
  • niedriger Blutdruck, Blutdruckabfall beim Aufstehen, schneller Puls
  • Darmträgheit, Verstopfung, Übelkeit
  • vorübergehender Anstieg der Leberenzyme
  • Zunahme des Körpergewichtes, sexuelle Funktionsstörungen (Abnahme von Libido und Potenz)


Häufig

  • Verwirrtheitszustände, Desorientiertheit, Sinnestäuschungen (besonders bei älteren Patienten und Patienten mit Morbus Parkinson/Parkinson-Syndrom), Angstzustände, Erregung, Schlafstörungen, Hypomanie, Manie, Persönlichkeitsstörungen, Aggressivität, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depersonalisation, Depressionsverstärkung, Alpträume
  • Missempfindungen (Taubheitsgefühl, Kribbeln), Sprachstörungen, Delir, Muskelschwäche, Muskelvergrößerung
  • Hitzewallungen, Pupillenerweiterung
  • EKG-Veränderungen ohne Krankheitswert (T- und ST-Streckenveränderungen) und ?Herzstolpern
  • Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Geschmacksstörungen, Durstgefühl
  • allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria), Juckreiz, Lichtempfindlichkeit
  • Sekretabsonderungen aus der Brustdrüse bei Frauen und Brustdrüsenvergrößerung bei Männern
  • Geschmacksstörungen, Ohrgeräusche


Gelegentlich

  • Aktivierung psychotischer Symptome
  • Krampfanfälle, Bewegungsstörungen (Ataxie, Akathisie, Dyskinesien)
  • Kollapszustände, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg
  • Darmverschluss
  • wesentliche Leberfunktionsstörungen
  • Veränderungen des Blutbildes, meist in Form von Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen


Sehr selten

  • EEG-Veränderungen, Nervenschmerzen, Arzneimittelfieber
  • Anfälle von grünem Star insbesondere bei Patienten mit engem Kammerwinkel, Harnsperre
  • Reizleitungsstörungen (QRS-Verbreiterung und PQ-Verlängerung, Schenkelblock), Verstärkung einer bestehenden Herzleistungsschwäche
  • Leberentzündung mit Gelbsucht
  • Wasseransammlungen im Gewebe, Haarausfall
  • Syndrom einer nicht angemessenen Ausschüttung eines den Wasserhaushalt des Körpers regulierenden Hormons (SIADH)
  • Entzündung der Lunge (Alveolitis) durch eine allergische Reaktion mit und ohne Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), allergische Reaktionen mit Erniedrigung des arteriellen Blutdruckes
  • Erhöhung der eosinophilen Blutkörperchen, Abnahme der Blutplättchen, Fehlen aller Zellen des Blut bildenden Systems, teilweise in Verbindung mit Hautblutungen


Nicht bekannt

  • Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Clomipramin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clomipramin-ratiopharm® 75 mg ist erforderlich?).


Weitere Nebenwirkungen
Nach Abbruch der Behandlung ohne vorhergehende stufenweise Dosisreduktion sind Absetzphänomene wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz, Unruhe und Angstgefühl beobachtet worden.
Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet.
Hinweise für besondere Patientengruppen
- Tricyclische Antidepressiva können die Krampfschwelle erniedrigen, so dass es bei erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie, Hirnschäden unterschiedlicher Genese), Alkoholkrankheit, unter Alkoholentzug, gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, bei Beendigung der Behandlung mit Antiepileptika wie Barbituraten und Benzodiazepinen zu Krampfanfällen kommen kann. Da die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Krampfanfällen dosisabhängig ist, sollten die empfohlenen Höchstdosen insbesondere bei Risikogruppen nicht überschritten werden.
- Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Auslösung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken.
- Bei Kindern besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Karies. Es wird empfohlen, auf die tägliche Zahnpflege verstärkt zu achten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und den Blisterpackungen angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

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Weitere Informationen

Was Clomipramin-ratiopharm® 75 mg enthält
Der Wirkstoff ist Clomipraminhydrochlorid.
Jede Retardtablette enthält 75 mg Clomipraminhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Polyacrylat-Dispersion 30 %, Hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Eisen(III)-oxid, Titandioxid, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.).
Wie Clomipramin-ratiopharm® 75 mg aussieht und Inhalt der Packung
Rötliche, kapselförmige Tabletten mit Filmüberzug und einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.
Clomipramin-ratiopharm® 75 mg ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Retardtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Str. 3
89143 Blaubeuren
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
März 2011
Versionscode: Z08

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Wirkstoff(e) Clomipramin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AA04
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden