Clindamycin Kabi darf nicht angewendet werden
wenn Sie allergisch gegen Clindamycin oder Lincomycin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile von Clindamycin Kabi sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, bevor Sie Clindamycin Kabi anwenden
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wenn Sie an einer eingeschränkten Leber- und Nierenfunktion leiden,
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wenn Sie Probleme mit Ihren Muskelfunktionen haben, die z. B. durch Myasthenia gravis (krankhafte Muskelschwäche) oder die Parkinson-Krankheit (so genannte Schüttellähmung) verursacht sind,
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wenn Sie bereits früher an einer Magen-Darm-Erkrankung gelitten haben (z. B. frühere Entzündungen des Dickdarms),
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wenn Sie an irgendeiner Art von Allergie leiden, z. B. Überempfindlichkeit gegenüber Penicillin, da in einzelnen Fällen bei Patienten mit einer Penicillin-Überempfindlichkeit allergische Reaktionen gegenüber Clindamycin bekannt geworden sind.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft oder früher zugetroffen hat.
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich schwerer Hautreaktionen wie Arzneimittelreaktionen mit erhöhter Anzahl von Eosinophilen (bestimmte Art der Blutzellen) und Symptomen, die den gesamten Körper betreffen (DRESS), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP) wurden bei Patienten, die eine Clindamycin-Therapie erhalten, berichtet. Wenn eine Überempfindlichkeit oder eine schwere Hautreaktion auftritt, sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt.
Schwere allergische Reaktionen können bereits nach der ersten Verabreichung auftreten. In diesem Fall wird Ihr Arzt die Behandlung mit Clindamycin Kabi sofort abbrechen und die üblichen Notfallmaßnahmen einleiten.
Schnelle intravenöse Injektion kann zu unerwünschten Wirkungen führen und muss vermieden werden. Ihr Arzt wird das Medikament vor der Verabreichung in eine Vene verdünnen und dafür sorgen, dass es mindestens 10-60 Minuten lang infundiert wird
Bei Langzeitbehandlung (länger als 10 Tage) sollten in regelmäßigen Abständen das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.
Bei langfristiger und wiederholter Anwendung von Clindamycin Kabi kann es auf Haut und Schleimhäuten zu einer Infektion mit Erregern kommen, die gegenüber Clindamycin nicht empfindlich sind. Auch kann es zu einer Pilzinfektion kommen.
Während einer Behandlung mit Clindamycin kann eine schwere Infektion des Darms auftreten (Kolitis). Deshalb sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren, wenn Sie während oder bis zu zwei Monate nach der Behandlung an schweren und andauernden Durchfall leiden. Dies gilt besonders, wenn Schleim oder Blut im Stuhl auftritt.
Clindamycin Kabi sollte nicht bei akuten Atemwegsinfektionen angewendet werden, wenn diese durch Viren verursacht sind.
Clindamycin Kabi eignet sich nicht zur Therapie einer Hirnhautentzündung (Meningitis).
Kinder
Besondere Vorsicht ist erforderlich bei Kindern unter 3 Jahren, da das Arzneimittel Benzylalkohol enthält (siehe unten).
Anwendung von Clindamycin Kabi zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben.
Warfarin und gleichartige Medikamente zur Blutverdünnung: Die Wahrscheinlichkeit von Blutungen kann erhöht sein. Regelmäßige Blutuntersuchungen können erforderlich sein, um die Blutgerinnung zu überprüfen.
Clindamycin Kabi sollte nicht zusammen mit Erythromycin-haltigen Arzneimitteln verabreicht werden, da hierbei eine gegenseitige Wirkungsverminderung nicht auszuschließen ist.
Clindamycin Kabi sollte nicht im Anschluss an eine Behandlung mit Lincomycin verabreicht werden.
Clindamycin Kabi kann die Wirkung von Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Muskelerschlaffung) verstärken. Hierdurch können bei Operationen unerwartete, lebensbedrohliche Zwischenfälle auftreten.
Rifampicin kann die Elimination von Clindamycin aus dem Blut erhöhen, daher sollte Ihr Arzt regelmäßig den Blutspiegel von Clindamycin kontrollieren.
Schwangerschaft und Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn
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Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein. Ihr Arzt wird nach einer Abwägung von Risiko und Nutzen Ihrer Behandlung mit Clindamycin entscheiden, wie Clindamycin Kabi bei Ihnen angewendet werden soll.
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Sie stillen. Dieses Arzneimittel gelangt in die Muttermilch. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierungen (Erzeugung einer Überempfindlichkeit), Durchfällen und Pilzinfektionen kommen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden, können Sie sich schwindlig oder schläfrig fühlen oder unter Kopfschmerzen leiden. Falls Sie davon betroffen sind, sollten Sie kein Fahrzeug steuern und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.
Clindamycin Kabi enthält Natriumchlorid und Benzylalkohol
Natriumchlorid
Dieses Arzneimittel enthält 8,5 mg Natrium (Hauptkomponente im Kochsalz/Speisesalz) je ml Lösung. Das entspricht 0,43 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Benzylalkohol
Dieses Arzneimittel enthält 9 mg Benzylalkohol je ml Lösung.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen auslösen.
Benzylalkohol wird mit schweren Nebenwirkungen wie Atembeschwerden (das sogenannte „keuchende Syndrom“) bei Kleinkindern in Verbindung gebracht.
Geben Sie das Arzneimittel nicht Ihrem neugeborenen (bis zu 4 Wochen alten) Baby, sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es ausdrücklich. Wenden Sie das Arzneimittel nicht länger als eine Woche bei Kleinkindern (unter 3 Jahren) an, es sei denn, es wird von Ihrem Arzt oder Apotheker empfohlen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie schwanger sind oder stillen, denn große Mengen Benzylalkohol können sich im Körper ansammeln und Nebenwirkungen hervorrufen (sogenannte "metabolische Azidose").
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben, denn große Mengen Benzylalkohol können sich im Körper ansammeln und Nebenwirkungen hervorrufen (sogenannte "metabolische Azidose").