Wie wird es angewendet?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Dosierung ist individuell vom (Fach-)Arzt zu bestimmen und zu kontrollieren, wobei Anfallsfreiheit bei möglichst niedriger Dosierung, besonders auch in der Schwangerschaft, angestrebt werden sollte.
Ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt dürfen Sie keine Behandlungs- oder Dosisänderungen vornehmen, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.
Es empfiehlt sich ein stufenweiser (einschleichender) Aufbau der Dosierung bis zur optimal wirksamen Dosis.
Die Tagesdosis wird in der Regel in mehreren Einzelgaben, bei Retardtabletten in 1-2 Einzelgaben verabreicht.
Der allgemeine Tagesdosisbereich liegt zwischen 400 und 1200 mg Carbamazepin.
Eine Gesamttagesdosis von 1600 mg Carbamazepin sollte in der Regel nicht überschritten werden, da in höheren Dosen vermehrt Nebenwirkungen auftreten.
Die Festlegung der therapeutischen Dosis sollte, insbesondere bei Kombinationstherapie, über die Bestimmung der Plasmaspiegel und in Abhängigkeit von der Wirksamkeit erfolgen. Der therapeutische Carbamazepin- Spiegel liegt erfahrungsgemäß zwischen 4 und 12 µg/ml.
Im Einzelfall kann die erforderliche Dosis erheblich von der angegebenen Anfangs- und Erhaltungsdosis abweichen (z. B. wegen Beschleunigung des Abbaus durch Enzyminduktion oder wegen Arzneimittelwechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente).
Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten sollten zur Behandlung der Epilepsie bevorzugt allein (Monotherapie) angewendet werden. Die Behandlung ist von einem in der Epilepsiebehandlung erfahrenen Facharzt zu überwachen. Bei Umstellung auf die Behandlung mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten ist die Dosis des abzusetzenden Arzneimittels gegen Anfallsleiden schrittweise herabzusetzen.
Folgendes allgemeines Dosierschema wird zur Behandlung von epileptischen Anfallsleiden empfohlen:
Anfangsdosis Täglich | Erhaltungsdosis täglich | |
Erwachsene | 1-mal 200 mg oder als Retardtablette 200 - 300 mg abends. | 3-mal 200 - 400 mg oder als Retardtablette morgens 200 (300) - 600 mg abends (300)400 - 600 mg |
Kinder* | ||
1 5 Jahre | 1 - 2mal 100 mg | 1 - 2-mal 200 mg |
6 10 Jahre | 2-mal 100 mg oder als Retardtablette 150 - 200 mg abends | 3-mal 200 mg oder als Retardtablette morgens 200 mg abends 200 - 400 mg |
11 - 15 Jahre | 2 - 3mal 100 mg oder als Retardtablette 150 - 200 mg abends | 3mal 200 - 400 mg bzw. 3 - 5mal 200 mg oder als Retardtablette morgens 200 - 400 mg abends 400 - 600 mg |
Hinweise:
Für Kinder unter 6 Jahren stehen zur Initial- und Erhaltungsdosierung nicht- retardierte Darreichungs-formen zur Verfügung (Suspension, Saft oder Tabletten).
Die Verabreichung von Retardtabletten kann wegen unzureichender Erkenntnis nicht empfohlen werden.
Wie viel von und wie oft sollten Sie Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten einnehmen?
Anfallsleiden (Epilepsie):--------------------------------
Im Allgemeinen sollte bei Erwachsenen die Anfangsdosis von 1/2 Retardtablette Carbaflux600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 300 mg Carbamazepin/Tag) langsam bis auf die Erhaltungsdosis von 1 - 2 Retardtabletten Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 600 - 1200 mg Carbamazepin/Tag) gesteigert werden.Für die Anwendung bei Kindern ist diese Darreichungsform nicht geeignet.Empfohlenes Dosierschema siehe oben.
Anfallsartig auftretende Gesichtsschmerzen (Trigeminus-Neuralgie), anfallsartige
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Schmerzen unbekannter Ursache im Rachenraumbereich (genuine
----------------------------------------------------------------------------------------
Glossopharyngeus-Neuralgie):---------------------------------------
Die Tagesdosis ist von einer Anfangsdosis von 150 - 300 mg Carbamazepin (wofür entsprechend niedriger dosierten Darreichungsformen zur Verfügung stehen) bis zum Eintritt der Schmerzfreiheit durchschnittlich auf 1/2 - 1 1/2 Retardtabletten Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 300 - 900 mg Carbamazepin) - verteilt auf 1 - 2 Gaben - zu erhöhen. Im Anschluss daran ist es bei einem Teil der Fälle möglich, die Behandlung mit einer geringeren Erhaltungsdosis von täglich 1-mal 1/2 Retardtablette Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 300 mg Carbamazepin) fortzusetzen.Bei älteren und empfindlichen Patienten ist auf eine Darreichungsform mit niedrigerer Dosisstärke auszuweichen, da als Anfangsdosis 150 mg Carbamazepin morgens oder abends im Allgemeinen ausreichend ist.
Schmerzzustände bei Schädigungen der peripheren Nerven durch
--------------------------------------------------------------------------------------
Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie):----------------------------------------------------
----
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 2-mal 1/2 Retardtablette Carbaflux600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 600 mg Carbamazepin), in Ausnahmefällen bis zu 2-mal täglich 1 Retardtablette Carbaflux600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 1200 mg Carbamazepin).
Nichtepileptische Anfälle bei multipler Sklerose:----------------------------------------------
----------------
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 1/2 bis 1 1/2 Retardtabletten Carbaflux600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 300 - 900 mg Carbamazepin) in 1 - 2 Einzelgaben.
Anfallsverhütung während der stationären Alkoholentzugssyndrombehandlung:-----
------------------------------------------------------------------------------------------------
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 2-mal 1/2 Retardtablette Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 600 mg Carbamazepin).In schweren Fällen kann sie in den ersten Tagen bis auf 2-mal täglich 1 Retardtablette Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten (entsprechend 1200 mg Carbamazepin) erhöht werden.Die Kombination von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten mit sedativ-hypnotischen Mitteln (Beruhigungs-, Schlafmittel) wird nicht empfohlen. Entsprechend den klinischen Erfordernissen können Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten jedoch mit anderen in der Alkoholentzugsbehandlung eingesetzten Substanzen bei Bedarf kombiniert werden.Es sind regelmäßige Kontrollen des Carbamazepin-Spiegels vorzunehmen. Wegen der zentralnervösen und vegetativen Nebenwirkungen (siehe zu Entzugserscheinungen unter 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich") wird eine sorgfältige klinische Beobachtung empfohlen.
Hinweis:
----------
Bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Leber- und Nierenleiden sowie bei älteren Patienten ist eine niedrigere Dosierung angezeigt./
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Retardtabletten sind teilbar und werden während oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen. In manchen Fällen hat sich die Verteilung der Tagesdosis auf 4 - 5 Einzelgaben als besonders wirkungsvoll erwiesen. In diesen Fällen sind nicht-verzögert freisetzende Darreichungsformen von Carbamazepin verzögert freisetzenden Darreichungsformen vorzuziehen.
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der jeweiligen Indikation und der individuellen Reaktion des Patienten und wird durch den behandelnden Arzt bestimmt.
Die antiepileptische Therapie ist grundsätzlich eine Langzeittherapie. Über die Einstellung, Behandlungsdauer und das Absetzen von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten sollte im Einzelfall ein in der Epilepsiebehandlung erfahrener Facharzt entscheiden.
Im Allgemeinen ist eine Dosisreduktion und ein Absetzen der Medikation frühestens nach zwei- bis dreijähriger Anfallsfreiheit zu erwägen.
Das Absetzen muss in schrittweiser Dosisreduktion über ein bis zwei Jahre erfolgen; Kinder können der Dosis pro kg Körpergewicht entwachsen anstelle altersgemäßer Dosisanpassung, wobei sich der EEG-Befund nicht verschlechtern sollte.
Bei der Neuralgie-Behandlung hat es sich bewährt, die Therapie mit einer für die Schmerzfreiheit gerade noch ausreichenden Erhaltungsdosis über einige Wochen durchzuführen. Durch vorsichtige Dosisreduktion sollte festgestellt werden, ob es inzwischen zu einer Spontanremission gekommen ist. Beim Wiederauftreten von Schmerzattacken ist mit der ursprünglichen Erhaltungsdosis weiterzubehandeln.
Für die Behandlungsdauer der Schmerzzustände bei diabetischer Neuropathie und der nichtepileptischen Anfälle bei Multipler Sklerose gilt das gleiche.
Zur Anfallsverhütung bei der Alkoholentzugssyndrombehandlung sollte die Therapie mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten unter ausschleichender Dosierung nach 7 - 10 Tagen beendet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten eingenommen haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung ist umgehend ärztliche Behandlung erforderlich.
Bei Überdosierung mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten können die unter Nebenwirkungen genannten unerwünschten Symptome verstärkt in Erscheinung treten.
Zusätzlich treten noch folgende Symptome auf:
Zittern (Tremor), Erregung, Krampfanfälle des Gehirns (tonisch-klonische Konvulsionen) sowie Störungen der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems mit meist erniedrigten Blutdruckwerten (evtl. auch Bluthochdruck), erhöhtem Herzschlag (Tachykardie) und Störungen der Erregungsausbreitung im Herzen (AV-Block; EKG-Veränderungen), Bewusstseinsstörungen bis hin zum Atem- und Herzstillstand.
In Einzelfällen wurden veränderte Laborbefunde gemessen: Leukozytose, Leukopenie, Neutropenie, (erhöhte oder verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen) Glukosurie (Ausscheidung von Zucker mit dem Urin), Azetonurie (Erhöhung eines bestimmten Stoffwechselproduktes im Urin).
Bei jedem Anwendungsfehler ist sofort ein Arzt zu informieren. Wurden hohe Dosen eingenommen, sind Notfallmaßnahmen einzuleiten (Einlieferung in ein Krankenhaus).
Ein spezifisches Gegenmittel bei akuten Vergiftungen mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten gibt es bislang nicht.
Die Behandlung einer Überdosierung mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten ist abhängig von den auftretenden Krankheitszeichen und muss in der Regel im Krankenhaus erfolgen.
Wenn Sie die Einnahme von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten vergessen haben
Bitte nehmen Sie Ihr Medikament weiter so ein, wie es in seiner Anwendung vorgesehen ist. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Einnahme einer doppelten Dosis ausgleichen.
Wenn Sie die Einnahme von Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten abbrechen
Sie dürfen auf keinen Fall die Behandlung mit Carbaflux 600 mg retard Retardtabletten eigenmächtig unterbrechen oder vorzeitig beenden. Bitte sprechen Sie vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, wenn Unverträglichkeiten oder eine Änderung in Ihrem Krankheitsbild eintreten. Sie können damit den Behandlungserfolg gefährden und erneut epileptische Anfälle auslösen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
Anzeige