Einnahme von Azithromycin AL 200 mg/5 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Es ist besonders wichtig, vor der Einnahme dieses Arzneimittels zu erwähnen:
Antazida (bei Verdauungsstörungen): Siehe unter Abschnitt 3.: Art der Anwendung.
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Digoxin (bei Herzmuskelschwäche): Die Digoxinspiegel können erhöht sein. Ihr Arzt wird Ihre Blutspiegel kontrollieren.
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Colchicin (zur Behandlung von Gicht und familiärem Mittelmeerfieber).
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Ergotamin, Dihydroergotamin (zur Behandlung von Migräne): Ergotismus (d.h. Juckreiz in den Gliedmaßen, Muskelkrämpfe und Gangrän [Gewebsuntergang] der Hände und Füße aufgrund schlechter Blutzirkulation) kann auftreten. Die gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.
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Warfarin oder ähnliche Arzneimittel zur Verhinderung von Blutgerinnseln: Die gleichzeitige Anwendung kann das Blutungsrisiko erhöhen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Blutgerinnungszeit.
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Ciclosporin (zur Unterdrückung des Immunsystems, um die Abstoßung eines Organs oder Knochenmarktransplantats zu verhindern und zu behandeln): Wenn eine gleichzeitige Anwendung erforderlich ist, wird Ihr Arzt Ihre Blutspiegel regelmäßig kontrollieren und ggf. eine Dosisanpassung vornehmen.
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Cisaprid (bei Magenproblemen), Terfenadin (zur Behandlung von Heuschnupfen): Die gleichzeitige Anwendung mit Azithromycin kann Störungen des Herzens verursachen.
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Arzneimittel bei unregelmäßigem Herzschlag (sogenannte Antiarrhythmika) wie Chinidin, Procainamid, Dofetilid, Amiodaron und Sotalol.
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Alfentanil (Narkosemittel) oder Astemizol (zur Behandlung von Heuschnupfen): Die gleichzeitige Anwendung mit Azithromycin kann die Wirkung dieser Arzneimittel erhöhen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Wenn eines der folgenden Symptome einer schweren allergischen Reaktion auftritt, nehmen Sie das Arzneimittel nicht mehr ein und informieren Sie sofort Ihren Arzt oder begeben sich in die Notfallaufnahme des nächsten Krankenhauses:
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plötzliche Schwierigkeiten beim Atmen, Sprechen oder Schlucken,
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Schwellung von Lippen, Zunge, Gesicht und Hals,
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extremer Schwindel oder Kollaps,
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schwerer oder juckender Hautausschlag, insbesondere wenn sich Blasen bilden oder Augen, Mund oder Genitalorgane schmerzen,
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selten: Hautexanthem, das durch ein rasches Auftreten roter Hautareale übersät mit kleinen Pusteln (kleinen, mit weißer/gelber Flüssigkeit gefüllten Blasen) gekennzeichnet ist.
Suchen Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt auf, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt:
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Durchfall, der schwerwiegend ist, lange anhält oder mit Blut vermischt ist, mit Magenschmerzen oder Fieber. Dies können Zeichen einer ernstzunehmenden Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) sein. Nach der Anwendung eines Antibiotikums kann so etwas in seltenen Fällen auftreten.
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Gelbfärbung der Haut oder des Augenweißes aufgrund von Leberproblemen,
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Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu starken Bauch- und Rückenschmerzen führt,
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vermehrte oder verminderte Harnausscheidung oder Spuren von Blut im Urin,
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Hautausschlag aufgrund einer Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht,
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ungewöhnliche blaue Flecken oder Blutungen,
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unregelmäßiger Herzschlag.
Dies sind alles ernstzunehmende Nebenwirkungen. Sie können dringend ärztliche Hilfe erfordern. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten.
Mögliche Nebenwirkungen
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
Durchfall, Bauchschmerzen und -beschwerden, Übelkeit, Blähungen, flüssiger Stuhlgang.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Kopfschmerzen, Erbrechen, Abfall oder Anstieg bestimmter Blutwerte, erniedrigte Bicarbonatwerte im Blut, Appetitlosigkeit (Anorexie), Schwindel, Missempfindungen (Parästhesie), Geschmacksstörungen (Dysgeusie), Beeinträchtigung der Sehfunktion, Taubheit, Hautausschlag (Rash), Juckreiz (Pruritus), Gelenkschmerzen (Arthralgie), Müdigkeit.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
Pilzinfektionen (Candidiasis) auch oral, Entzündung der Scheide, Lungenentzündung (Pneumonie), bakterielle Infektionen, Rachenentzündung (Pharyngitis), Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis), Atemwegserkrankung, Schnupfen (Rhinitis), Mangel an weißen Blutkörperchen, Schwellung der Haut oder Schleimhaut z.B. von Gesicht, Lippen oder Rachen mit Atem- oder Schluckbeschwerden (Angioödem), Überempfindlichkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit oder Schläfrigkeit, Erkrankungen des Ohrs, Herzklopfen (Palpitationen), Rötung (Flush), erschwerte Atmung (Dyspnoe), Nasenbluten (Epistaxis), Verstopfung, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Schluckauf (Dysphagie), aufgeblähter Bauch, trockener Mund, Aufstoßen, Entzündungen im Mund, vermehrte Speichelproduktion, weiche Stühle, Nesselsucht (Urtikaria), entzündliche Hautreaktion (Dermatitis), trockene Haut, vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrose), Osteoarthritis, Muskelschmerzen (Myalgie), Rücken-/Nackenschmerzen, erschwertes Wasserlassen (Dysurie), Nierenschmerzen, Störung der Regelblutung (Methorrhagie), testikuläre Erkrankungen, Schwellungen (Ödeme, peripher oder auch im Gesicht), Schwäche (Asthenie), Unwohlsein (Malaise), Brustschmerzen, Fieber (Pyrexie), Schmerzen, Anstieg bestimmter Blutwerte (AST, ALT, Bilirubin, Harnstoff, alkalische Phosphatase, Kreatinin), anormale Kalium- oder Natriumspiegel im Blut, Chlorid-/Glucosewerte erhöht, Anstieg der Anzahl der Blutplättchen, Hämatokrit erniedrigt, Bicarbonatspiegel erhöht, Komplikationen nach der Behandlung, Verminderung des Brührungsempfindens (Hypästhesie), Beeinträchtigung des Hörvermögens, Ohrgeräusche (Tinnitus).
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
Unruhe (Agitation), Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Gallenstau (Cholestase), Photosensitvitätsreaktionen.
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom).
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Pseudomembranöse Kolitis mit Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall und Flüssigkeitsverlust, Mangel an Blutplättchen, Blutarmut (hämolytische Anämie), schwere (z.T. lebensbedrohliche) Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen), Aggression, Angst, Delirium, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit (Synkope), Krämpfe, psychomotorische Überaktivität, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns (Anosmie, Ageusie), Riechstörung (Parosmie), Myasthenia gravis, Beeinträchtigung des Hörvermögens, Herzrhythmusstörungen (u.a. Torsade de pointes), Hypotonie, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Verfärbung der Zunge, Leberversagen (tödlich), Leberentzündung (Hepatitis), schwere Lebererkrankung (fulminante hepatische Nekrolyse), schwere Hauterkrankungen mit Rötung und schmerzhafter Blasenbildung, teilweise auch Ablösen der Haut (Stevens-
Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme), Nierenversagen, entzündliche Nierenerkrankung (interstitielle Nephritis).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzeigen.
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