Azidofres darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Natriumhydrogencarbonat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei erhöhtem Basengehalt der Blut- und Körperflüssigkeiten (Alkalose),
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bei erhöhtem Säuregehalt der Blut- und Körperflüssigkeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen (respiratorische Azidose),
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bei erniedrigtem Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie),
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bei erhöhtem Natriumspiegel im Blut (Hypernatriämie),
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bei salzarmer (natriumarmer) Diät.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Azidofres einnehmen. Azidofres sollte mit Vorsicht eingenommen werden bei
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eingeschränkter Atmung (Hypoventilation),
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erniedrigtem Calciumspiegel im Blut (Hypokalzämie) oder
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erhöhtem Salzgehalt des Blutes (hyperosmolare Störung).
Weitere Vorsichtsmaßnahmen durch Ihren Arzt:
Die Wirkung von Azidofres sollte wöchentlich durch Ihren Arzt kontrolliert werden (z.B. durch Bestimmung von pH-Wert, Standardbicarbonat, Alkalireserve), insbesondere zu Beginn der Behandlung sowie bei Wechsel von einer nicht-magensaftresistenten natriumhydrogencarbonat-haltigen Tablette zur magensaftresistenten Azidofres -Tablette und bei Verabreichung von höheren Dosen. Ebenso sollten die Plasmaelektrolyte, vor allem Natrium, Kalium und Calcium regelmäßig von Ihrem Arzt kontrolliert werden. Während einer Langzeitbehandlung sollten regelmäßige Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Eine übermäßige Alkalisierung kann durch eine Dosisverminderung korrigiert werden.
Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Azidofres bei Kindern unter 14 Jahren wurde bisher nicht untersucht. Es liegen keine Daten für diese Altersgruppe vor. Daher sollte Azidofres in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Einnahme von Azidofres zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Grundsätzlich kann eine Verschiebung des pH-Wertes im Magen-Darm-Trakt oder im Urin einen Einfluss auf andere Arzneimittel, die gleichzeitig eingenommen werden, haben. Die Wahrscheinlichkeit einer Wirkung im Magen-Darm-Trakt wird jedoch wegen des magensaftresistenten Überzugs als gering eingeschätzt.
In besonderen Fällen kann über eine pH-Wert-Erhöhung im Magen-Darm-Trakt die Aufnahme von schwachen Säuren und Basen beeinflusst werden. Dies kann z.B. gelten für
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Sympathomimetika (zur Behandkung von z.B. Asthma, schweren allergischen Reaktionen, Sinusitis oder Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)),
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Anticholinergika (zur Behandlung von z.B. Asthma, Parkinson, Reisekrankheit, Bauchkrämpfen und Harnwegserkrankungen),
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trizyklische Antidepressiva,
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Barbiturate (zur Behandlung von z.B. Epilepsie),
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H2-Blocker (zur Behandlung von z.B. Magengeschwür und Sodbrennen),
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Captopril (ACE-Hemmer, der zur Behandlung von z.B. hohem Bluthochdruck und Herzinsuffizienz verwendet wird) und
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Chinidin (zur Behandlung von z.B. Herzrhythmusstörungen).
Die Löslichkeit von Medikamenten die mit dem Harn ausgeschieden werden, z.B. Ciprofloxacin (ein Antibiotikum), könnte durch die Einnahme von Azidofres beeinflusst werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Azidofres mit Glukokortikoiden (zur Behandlung von z.B. Entzündungen oder Allergien), Mineralkortikoiden (zur Behandlung von z.B. hohem Blutdruck), Androgenen (männlichen Sexualhormonen, die in der Hormonersatztherapie verwendet werden) und Diuretika (zur Behandlung von z.B. hohem Blutdruck, Herzinsuffizienz und Ödemen) kann es zu einer Abnahme des Blutkaliumspiegels kommen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Natriumhydrogencarbonat in hohen Dosen bei Schwangeren vor. Erfahrungen mit niedrig dosiertem Natriumhydrogencarbonat weisen auf ein Risiko von Flüssigkeitseinlagerungen und möglicherweise Bluthochdruck bei längerem Gebrauch hin. Daten aus Tierstudien deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin.
Azidofres sollte während der Schwangerschaft nur mit Vorsicht eingenommen werden und auch nur wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält.
Stillzeit
Natriumhydrogencarbonat wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei geringen Dosen und Kurzzeitanwendung sind keine Auswirkungen auf das Neugeborene bekannt. Hohe Dosen und Langzeitanwendung von Azidofres während der Stillzeit werden nicht empfohlen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat bevor Sie Stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Azidofres hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.