Wirkstoff(e) Natriumchlorid Natriumhydrogencarbonat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Fresenius Medical Care Deutschland GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 19.02.2002
Pharmakologische Gruppe HĂ€modialysekonzentrate und HĂ€mofiltrate

Zulassungsinhaber

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Dieses Arzneimittel ist eine HÀmofiltrationslösung.

multiBic 4 mmol/L Kalium dient zur Anwendung bei Patienten mit akutem Nierenversagen, das eine kontinuierliche HĂ€mofiltration erforderlich macht.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

multiBic 4 mmol/L Kalium darf nicht angewendet werden.

  • wenn die Kaliumkonzentration in Ihrem Blut zu hoch ist (HyperkaliĂ€mie).
  • wenn bei Ihnen eine bestimmte Störung des SĂ€ure-Basen-Haushalts vorliegt (metabolische Alkalose), die Folge eines gestörten Stoffwechsels sein kann.
  • wenn bei Ihnen HĂ€mofiltration grundsĂ€tzlich die falsche Behandlungsmethode ist. Dies kann der Fall sein, wenn
    • Ihr Körper sehr viel Eiweiß abbaut (Hyperkatabolismus).
    • ein ausreichend hoher Blutfluss zur DurchfĂŒhrung der HĂ€mofiltration nicht erreicht werden kann.
    • die zur Verhinderung der Blutgerinnung wĂ€hrend der HĂ€mofiltration erforderlichen Medikamente bei Ihnen ein hohes Blutungsrisiko verursachen wĂŒrden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von multiBic 4 mmol/L Kalium ist im Folgenden erforderlich

Die Kaliumkonzentration im Serum muss vor und wĂ€hrend der HĂ€mofiltration regelmĂ€ĂŸig kontrolliert werden. Der Kaliumstatus des Patienten und seine Entwicklung wĂ€hrend der HĂ€mofiltration mĂŒssen beachtet werden. Wenn eine HypokaliĂ€mie vorliegt oder sich zu entwickeln droht, kann die Substitution von Kalium und/oder der Wechsel zu einer Substitutionslösung mit höherem Kaliumgehalt erforderlich sein. Wenn sich eine HyperkaliĂ€mie entwickelt, kann neben ĂŒblichen intensivmedizinischen Maßnahmen eine Erhöhung der Filtrationsrate und/oder der Wechsel zu einer Substitutionslösung mit einer niedrigeren Kaliumkonzentration indiziert sein.

ZusĂ€tzlich ist vor und wĂ€hrend der HĂ€mofiltration die Überwachung der folgenden Parameter durchzufĂŒhren:

Natrium im Serum, Calcium im Serum, Magnesium im Serum, Phosphat im Serum, Blutzucker im Serum, SĂ€ure-Basen-Status, Harnstoff- und Kreatininkonzentrationen, Körpergewicht und FlĂŒssigkeitsbilanz.

Vor Gebrauch muss der Lösungsbeutel sorgfĂ€ltig geprĂŒft werden.

Die HÀmofiltrationslösung soll vor Infusion mittels geeigneter GerÀte auf etwa Körpertemperatur erwÀrmt werden und darf keinesfalls unter Raumtemperatur infundiert werden.

Die zur Anwendung von multiBic eingesetzten Schlauchleitungen sollen alle 30 Minuten inspiziert werden. Wenn AusfĂ€llungen in diesen Schlauchleitungen beobachtet werden, mĂŒssen der Lösungsbeutel und die Schlauchleitungen sofort ersetzt und der Patient sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden.

Nicht anwenden, bevor die beiden Lösungskompartimente gemischt sind!

Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Zeit liegen keine klinischen Erfahrungen vor. Die bicarbonatgepufferte Substitutionslösung darf nur nach AbwĂ€gung der potentiellen Risiken und Vorteile fĂŒr Mutter und Kind angewendet werden.

Module 1: multiBic 4 mmol/L Kalium
Gebrauchsinformation DE/H/388/04
   

VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Nicht zutreffend.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST multiBic 4 mmol/L Kalium ANZUWENDEN ?

Die HĂ€mofiltration einschließlich des Verschreibens der Substitutionslösung soll bei Patienten mit akutem Nierenversagen von einem mit dieser Behandlung erfahrenen Arzt ĂŒberwacht werden.

Bei akutem Nierenversagen wird die Behandlung fĂŒr eine begrenzte Zeit durchgefĂŒhrt und bei vollstĂ€ndiger Wiederherstellung der Nierenfunktion beendet.

multiBic 4 mmol/L Kalium ist ausschließlich zur intravenösen Anwendung bestimmt.

Die gebrauchsfertige Lösung ist mittels einer Dosierpumpeinheit in den extrakorporalen Kreislauf zu infundieren.

Da bei der HĂ€mofiltration Blutserum abfiltriert wird, muss das filtrierte Volumen, verringert um die notwendige UltrafiltrationsflĂŒssigkeit, durch HĂ€mofiltrationslösung substituiert werden.

Die Dosierung der Substitutionslösung wird vom behandelnden Arzt in AbhÀngigkeit vom klinischen Zustand und vom Körpergewicht des Patienten festgelegt. Soweit nicht anders verordnet, ist, abhÀngig von der Stoffwechsellage des Patienten, zur adÀquaten Entfernung der harnpflichtigen Substanzen des erwachsenen Patienten eine Gesamtfiltrationsrate von etwa 800 - 1400 mL/h ausreichend. Es wird eine maximale Filtrationsrate von 75 L pro Tag empfohlen.

Klinische Erfahrungen zur Anwendung und Dosierung dieses Produktes bei Kindern liegen nicht vor.

Hinweise fĂŒr die Handhabung

Die HÀmofiltrationslösung soll in den folgenden Schritten verabreicht werden:

1. Entfernung der Umverpackung und sorgfĂ€ltige PrĂŒfung des Beutels mit der HĂ€mofiltrationslösung Die Umverpackung darf erst unmittelbar vor dem Gebrauch entfernt werden.

KunststoffbehĂ€lter können gelegentlich beim Transport vom Hersteller in die Klinik oder in der Klinik selbst beschĂ€digt werden. Dies kann zu einer Kontaminierung und zu Wachstum von Bakterien und Pilzen in der HĂ€mofiltrationslösung fĂŒhren. Eine sorgfĂ€ltige visuelle PrĂŒfung des BehĂ€lters vor Konnektion und der Lösung vor Gebrauch ist daher erforderlich. Dabei sind der Verschluss, die Trennnaht und die BehĂ€lterecken besonders sorgfĂ€ltig auch auf geringste

Module 1: multiBic 4 mmol/L Kalium
Gebrauchsinformation DE/H/388/04
   

BeschĂ€digung im Hinblick auf eine mögliche Kontamination zu prĂŒfen.

Die Lösung darf nur verwendet werden, wenn sie klar und farblos ist und wenn der BehÀlter und die Konnektoren funktionsfÀhig und nicht beschÀdigt sind.

Im Zweifel entscheidet der behandelnde Arzt ĂŒber die Verwendung der HĂ€mofiltrationslösung.

2. Mischen der beiden Kompartimente

Die Lösungen in beiden Kammern – die Hydrogencarbonat- und die Glucose enthaltende Elektrolytlösung – werden unmittelbar vor Gebrauch gemischt, um die gebrauchsfertige Lösung zu erhalten.

A) B) C)

                       
                       
                       
                       
                       
                       
                       
                       
                       
                       

Das kleine

 

Den Lösungsbeutel von

Kompartiment

 

der Ecke gegenĂŒber dem

entfalten.

 

kleinen Kompartiment aus

         

aufrollen 


       
                       


 bis sich die Trennnaht zwischen den beiden Kompartimenten auf ihrer ganzen LĂ€nge geöffnet hat und die beiden Lösungen gemischt sind.

Nach dem Mischen der beiden Kompartimente muss sichergestellt sein, dass die Trennnaht zwischen den beiden Kompartimenten komplett geöffnet ist, dass die Lösung klar und farblos ist und dass der Beutel dicht ist.

3. Gebrauchsfertige Lösung

ZusĂ€tze zur Substitutionslösung dĂŒrfen erst nach dem intensiven Mischen der Substitutionslösung erfolgen. Aufgrund fehlender KompatibilitĂ€tsuntersuchungen dĂŒrfen diesem Arzneimittel keine anderen Arzneimittel zugesetzt werden. Nur nach Beurteilung der KompatibilitĂ€t darf ein Zusatz zur HĂ€mofiltrationslösung erfolgen, der dann in die intensiv durchmischte gebrauchsfertige Lösung erfolgen muss. Nach einem solchen Zusatz soll die Substitutionslösung, bevor mit der Infusion begonnen wird, erneut intensiv durchmischt werden.

Die gebrauchsfertige Lösung soll sofort verwendet werden, spÀtestens aber innerhalb von 48 Stunden nach dem Mischen.

Sofern nicht anders verschrieben soll die gebrauchsfertige Lösung unmittelbar vor der Infusion auf 36,5°C – 38,0°C erwĂ€rmt werden. Die genaue Temperatur muss in AbhĂ€ngigkeit von den klinischen Anforderungen und der verwendeten technischen Ausstattung gewĂ€hlt werden.

Die HÀmofiltrationslösung ist nur zur einmaligen Verwendung. Teilweise verwendete oder beschÀdigte Beutel sind zu verwerfen.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von multiBic 4 mmol/L Kalium angewendet haben, als Sie sollten

Bei bestimmungsgemĂ€ĂŸer Dosierung ist das Auftreten von Notsituationen noch nicht bekannt geworden, zudem kann die Zufuhr der Lösung jederzeit unterbrochen werden. Bei ungenau berechneter und ĂŒberwachter FlĂŒssigkeitsbilanzierung kann es zu einer ÜberwĂ€sserung oder zu einer Dehydratation mit den daraus resultierenden Kreislaufreaktionen kommen. Diese manifestieren sich in entsprechenden

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VerĂ€nderungen des Blutdrucks, des zentralen Venendrucks, der Herzfrequenz und des Pulmonalarteriendrucks. Infolge einer ÜberwĂ€sserung kann ein kongestives Herzversagen und/oder eine Stauungslunge auftreten.

Bei einer ÜberwĂ€sserung sollte die Ultrafiltration erhöht und der Fluss und das Volumen der infundierten Substitutionslösung reduziert werden. Im Falle einer ausgeprĂ€gten Dehydratation ist es notwendig, die Ultrafiltration zu verringern oder zu beenden und die Infusion der Substitutionslösung entsprechend zu erhöhen.

Eine zu hohe Behandlungsdosis kann zu Störungen der Elektrolytkonzentrationen und des SĂ€ure-Basen- Haushalts fĂŒhren, z.B. kann eine BicarbonatĂŒberdosis durch die Infusion eines unangemessen großen Volumens Substitutionslösung auftretenen. Dies kann möglicherweise zu metabolischer Alkalose, Abnahme des ionisierten Calciums oder Tetanie fĂŒhren.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Durch korrekte Dosierung von Substitutionslösungen und genaues Monitoring von Werten der klinischen Chemie und der Vitalfunktionen können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vermieden werden. Folgende Wechselwirkungen sind denkbar:

  • Elektrolytinfusionen, parenterale ErnĂ€hrung und andere in der Intensivmedizin ĂŒbliche Infusionen beeinflussen die Serumzusammensetzung und den FlĂŒssigkeitsstatus des Patienten. Dies muss bei der Verschreibung der HĂ€mofiltrationsbehandlung beachtet werden.
  • Durch die HĂ€mofiltrationsbehandlung kann die Konzentration von Medikamenten im Blut reduziert werden, insbesondere von Medikamenten mit einer niedrigen ProteinbindungskapazitĂ€t, mit einem kleinen Verteilungsvolumen, mit einem Molekulargewicht unterhalb des Cut-Offs der verwendeten Membran und wenn die Medikamente vom HĂ€mofilter adsorbiert werden. Eine entsprechende Anpassung der Dosierung solcher Medikamente kann erforderlich sein.
  • Toxische Effekte von Digitalis können durch HyperkaliĂ€mie, HypermagnesĂ€mie und HypocalcĂ€mie maskiert sein. Die Korrektur dieser Elektrolyte durch HĂ€mofiltration kann das Auftreten von Zeichen einer Digitalisintoxikation hervorrufen, z.B. Herzrhythmusstörungen.

Wie alle Arzneimittel kann multiBic 4 mmol/L Kalium Nebenwirkungen haben.

UnerwĂŒnschte Reaktionen, z.B. Übelkeit, Erbrechen, MuskelkrĂ€mpfe, Blutdruckabfall und Bluthochdruck, können Folge der Behandlung sein oder durch die verwendete Substitutionslösung hervorgerufen werden.

Im Allgemeinen ist die VertrÀglichkeit von bicarbonatgepufferten HÀmofiltrationslösungen gut. An potentiellen Nebenwirkungen sind jedoch denkbar:

Hyper- oder Hypohydratation, Elektrolytstörungen (z.B. HypokaliÀmie), HypophosphatÀmie, HyperglykÀmie und metabolische Alkalose.

Der Arzt oder Apotheker ist zu informieren, wenn Nebenwirkungen bemerkt werden, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂŒhrt sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Sie dĂŒrfen das Arzneimittel nach dem auf dem Beutel/Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Sie dĂŒrfen keine beschĂ€digten Beutel oder Beutel mit trĂŒbem Inhalt verwenden.

Die anwendungsfertige Lösung soll sofort verwendet, nicht ĂŒber +25°C gelagert werden und muss innerhalb von maximal 48 Stunden nach dem Mischen verbraucht sein.

Jeder nicht verwendete Rest der Lösung ist zu verwerfen!

September 2011

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Weitere Informationen

Pharmazeutischer Unternehmer

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH, D-61346 Bad Homburg

Hersteller

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH, Frankfurter Strasse 6-8, D-66606 St. Wendel

Module 1: multiBic 4 mmol/L Kalium
Gebrauchsinformation DE/H/388/04
   

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Zuletzt aktualisiert: 11.08.2022

Quelle: MULTIBIC 4 mmol/l Kalium - Beipackzettel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden