Bei Einnahme von Amoxicillin dura mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Andere Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Amoxicillin dura sollte nicht zusammen mit anderen Antibiotika gegeben werden, die das Bakterienwachstum hemmen (bakteriostatisch wirkende Antibiotika wie z.B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol), da hierdurch die Wirkung von Amoxicillin dura vermindert werden kann.
Arzneimittel gegen Gicht (Probenecid)
Die gleichzeitige Einnahme von Probenecid-haltigen Arzneimitteln kann die Ausscheidung von Amoxicillin teilweise blockieren. Hierdurch wird die Menge von Amoxicillin im Körper erhöht.
Arzneimittel gegen Gicht (Allopurinol)
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol-haltigen Arzneimitteln während der Behandlung mit Amoxicillin dura kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Entwässernde Arzneimittel (Diuretika)
Eine verstärkte Wasserausscheidung bewirkt auch eine verstärkte Ausscheidung von Amoxicillin und führt dadurch zur Verminderung der Wirkstoffmenge im Blut.
Acetylsalicylsäure, Indometacin, Phenylbutazon
Die Ausscheidung wird, wie bei allen Penicillinen, ebenfalls verzögert durch Acetylsalicylsäure, Indometacin und Phenylbutazon.
Herzstärkende Arzneimittel (Digoxin)
Amoxicillin dura kann die Menge von Digoxin erhöhen, die vom Körper aufgenommen wird.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarine)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarine) kann die Blutungsneigung verstärkt werden.
Empfängnisverhütende Arzneimittel (Kontrazeptiva)
Unter der Behandlung mit Amoxicillin dura kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit empfängnisverhütender Arzneimittel vermindert sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Bestimmte Methoden zur Bestimmung des Zuckers im Urin, sogenannte nicht-enzymatische Methoden, können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Auch ein anderer Laborwert (Urobilinogen-Nachweis) kann durch die Einnahme von Amoxicillin dura beeinflusst werden.
Während einer Behandlung mit Amoxicillin dura in der Schwangerschaft können bestimmte Hormonwerte (Estradiol und seine Konjugate) vorübergehend absinken.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Amoxicillin dura Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. |
Mögliche Nebenwirkungen:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: verstärkte Besiedlung des Darmes mit Hefepilzen.
Selten: schwarze Haarzunge, vorübergehend.
Sehr selten: schwere, anhaltende Durchfälle (schwere Darmentzündung, pseudomembranöse Kolitis), siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxicillin dura ist erforderlich? und Abschnitt 4. ?Besondere Hinweise?.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: vorübergehende Blutbildveränderungen: Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verminderung oder Anstieg der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie bzw. Thrombozytose) Verminderung der Granulozytenzahl (Granulozytopenie), Verminderung aller Blutzellreihen (Panzytopenie), Blutarmut (Anämie, auch hämolytische); herabgesetzte blutbildende Tätigkeit des Knochenmarks (Myelosuppression), Störungen der Blutgerinnung (Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit, thrombozytopenische Purpura), weitere spezielle Störungen (Agranulozytose, Eosinophilie).
Erkrankungen des Immunsystems (Überempfindlichkeitsreaktionen)
Häufig: allergische Hautreaktionen, wie Ausschlag, Juckreiz, Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem), masernähnliche Ausschläge (makulopapulöse, morbilliforme Exantheme) 5 bis 10 Tage nach Behandlungsbeginn.
Gelegentlich: schwerwiegende allergische Reaktionen durch Sensibilisierung gegen einen Bestandteil des Wirkstoffs (6-Amino-Penicillansäure-Gruppe), z. B. in Form von Arzneimittelfieber, Vermehrung spezieller Blutkörperchen (Eosinophilie), schmerzhafter Schwellung von Haut und Schleimhaut (Quincke-Ödem), innerer Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege und Atemnot (Larynxödem), Serumkrankheit, Blutarmut (hämolytische Anämie), allergischer Gefäß- oder Nierenerkrankung (Vaskulitis oder Nephritis).
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum allergisch bedingten (anaphylaktischen) Schock, allergisch bedingter Herzinfarkt.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Übererregbarkeit, Benommenheit, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Aggressionen und Krampfanfälle (vorwiegend bei hoher Dosierung und bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxicillin dura ist erforderlich?.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen-Darm-Trakts)
Sehr häufig: dosisabhängige Störungen in Form von Magenschmerzen, Übelkeit (häufiger bei höherer Dosierung), Erbrechen, Blähbauch (Meteorismus), weichen Stühlen oder Durchfällen (Diarrhöen), meist leichter Natur, häufig während, sonst nach Absetzen der Behandlung abklingend.
Häufig: Schleimhautentzündungen, besonders im Mundbereich (Enantheme, Stomatitis).
Selten: vorübergehend trockener Mund und Geschmacksstörungen.
Sehr selten: vorübergehende (reversible) Zahnverfärbungen (insbesondere bei Kindern, siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxicillin dura ist erforderlich?).
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: mäßiger Anstieg der Leberenzymwerte.
Sehr selten: vorübergehende Entzündung der Leber (Hepatitis) und Stauung der Gallenflüssigkeit (Cholestase) mit wie auch ohne Gelbsucht (Ikterus) (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxicillin dura ist erforderlich?).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: allergische Hautausschläge (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems).
Selten: schwerwiegende Hautreaktionen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis [lebensbedrohliche Erkrankungen mit Blasenbildung der Haut]).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Entzündung der Niere (akute interstitielle Nephritis), akutes Nierenversagen mit Ausscheidung von Harnkristallen.
Besondere Hinweise:
Einige der oben genannten Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum sollten Sie sofort einen Arzt informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt:
Pseudomembranöse Kolitis (entzündliche Darmerkrankung):
Bei Hinweisen auf diese Darmentzündung wird der Arzt die Behandlung mit Amoxicillin dura abbrechen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen/gegeben werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z .B. Anaphylaxie):
Hier besteht eine Notfallsituation, in der die Behandlung mit Amoxicillin dura sofort abgebrochen werden muss und die erforderlichen Notfallmaßnahmen durch einen Notarzt eingeleitet werden müssen.
Nehmen Sie Amoxicillin dura zunächst nicht weiter ein, wenn allergische Erscheinungen auftreten und wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.
Bei plötzlich auftretenden Überempfindlichkeitserscheinungen sollten Sie umgehend einen Arzt rufen, da Sie in diesem Fall sofortige ärztliche Hilfe benötigen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.