Bei Einnahme von Amoxi-Tablinen® 1000 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Andere Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Amoxi-Tablinen® 1000 mg sollten nicht zusammen mit anderen Antibiotika gegeben werden, die das Bakterienwachstum hemmen (bakteriostatisch wirkende Antibiotika wie z. B.
Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol), da hierdurch die Wirkung von Amoxi-Tablinen® 1000 mg vermindert werden kann.
Zytostatisch wirkende Arzneimittel (Methotrexat)
Die gleichzeitige Anwendung von Amoxi-Tablinen® 1000 mg mit Methotrexat führt zu einer Erhöhung der Methotrexat-Spiegel im Blut. Dies führt möglicherweise zur einer Verstärkung der unerwünschten Effekte von Methotrexat. Aus diesem Grund wird Ihr Arzt die Wirkspiegel kontrollieren.
Arzneimittel gegen Gicht (Probenecid)
Die gleichzeitige Einnahme von Probenecid enthaltenden Arzneimitteln kann die Ausscheidung von Amoxicillin teilweise blockieren. Hierdurch wird die Menge von Amoxicillin im Körper erhöht.
Arzneimittel gegen Gicht (Allopurinol)
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol enthaltenden Arzneimitteln während der Behandlung mit Amoxi-Tablinen® 1000 mg kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Entwässernde Arzneimittel (Diuretika)
Eine verstärkte Wasserausscheidung bewirkt auch eine verstärkte Ausscheidung von
Amoxicillin und führt dadurch zur Verminderung der Wirkstoffmenge im Blut.
Herzstärkende Arzneimittel (Digoxin)
Amoxi-Tablinen® 1000 mg können die Menge von Digoxin erhöhen, die vom Körper aufgenommen wird.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarine)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarine) kann die Blutungsneigung verstärkt werden. Daher wird eine regelmäßige Kontrolle der Gerinnungsparameter empfohlen.
Empfängnisverhütende Arzneimittel (Kontrazeptiva)
Unter der Behandlung mit Amoxi-Tablinen® 1000 mg kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit empfängnisverhütender Arzneimittel vermindert sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Bestimmte Methoden zur Bestimmung des Zuckers im Urin, sogenannte nichtenzymatische Methoden, sowie ein direkter Antiglobulin-Test können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Des Weiteren kann es zu Störungen bei Proteinbestimmungen kommen.
Auch andere Laborwerte, wie der Urobilinogen-Nachweis oder der Coombs-Test, können durch die Einnahme von Amoxi-Tablinen® 1000 mg beeinflusst werden.
Während einer Behandlung mit Amoxi-Tablinen® 1000 mg in der Schwangerschaft können bestimmte Hormonwerte (Estradiol und seine Konjugate) vorübergehend absinken.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel können Amoxi-Tablinen® 1000 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Langfristige und/oder wiederholte Anwendung kann zu weiteren Infektionen und Besiedelung mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen, wie z. B. Pilzerkrankungen der Schleimhäute oder des Magen-Darm-Trakts.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Verminderung der weißen Blutkörperchen (einschließlich schwerwiegender Verminderungen an neutrophilen Granulozyten) und Blutplättchen, Störung der Blutgerinnung (Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit), Blutarmut (Anämie), deutliche Abnahme bestimmter weißer Blutzellen (Agranulozytose).
Häufigkeit nicht bekannt: Hautblutungen durch Mangel an Blutplättchen, Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), Anstieg der Anzahl bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie), herabgesetzte Funktion des Knochenmarks (Myelosuppression).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: schwere und eventuell tödlich verlaufende allergische Reaktionen, Haut- und Schleimhautschwellungen (angioneurotisches Ödem [z. B. Ödeme des Kehlkopfes, Atemnot]), schwere anaphylaktische Reaktionen mit Schock, Serumkrankheit, Verminderung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), allergische Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis), allergische Reaktion der Niere (interstitielle Nephritis).
Häufigkeit nicht bekannt: Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Übererregbarkeit oder Benommenheit, Krampfanfälle.
Häufigkeit nicht bekannt: aseptische Hirnhautentzündung, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Sehr häufig und dosisabhängig treten folgende Störungen auf: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähbauch (Meteorismus), Durchfall. Es können Geschmacksstörungen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Zahnverfärbungen (bei Kindern) und eine schwere Darmentzündung auftreten (pseudomembranöse Kolitis, siehe unter Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxi-Tablinen® 1000 mg ist erforderlich?).
Sehr selten: Antibiotikum-bedingte Darmentzündung (einschließlich blutender Enterokolitis), schwarze Haarzunge.
Häufigkeit nicht bekannt: Mundtrockenheit.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberfunktionsstörungen mit Anstieg von Leberwerten (z. B. Transaminasen, gamma-GT, AP, Bilirubin).
Häufigkeit nicht bekannt: Behinderung des Galleabflusses (Cholestase) mit und ohne Gelbsucht, Leberentzündung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: allergische Hautreaktionen wie Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht.
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, akuter Pustelausschlag (AGEP), blasenbildende Hautentzündung, Lyell-Syndrom.
Häufigkeit nicht bekannt: Hautrötung, Ausschlag an den Schleimhäuten.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenentzündung (akute interstitielle Nephritis), Ausscheidung von Harnkristallen (Kristallurie).
Häufigkeit nicht bekannt: akutes Nierenversagen auf Grund der Bildung von Harnkristallen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufigkeit nicht bekannt: Fieber, Jarisch-Herxheimer Reaktion bei Behandlung einer Spirochaeten-Infektion, einschließlich Lues und Lyme-Krankheit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Einige der genannten Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum sollten Sie sofort einen Arzt informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt:
Pseudomembranöse Kolitis (entzündliche Darmerkrankung)
Bei Hinweisen auf diese Darmentzündung wird der Arzt die Behandlung mit Amoxi-Tablinen® 1000 mg abbrechen und gegebenenfalls sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen/gegeben werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
Hier besteht eine Notfallsituation, in der die Behandlung mit Amoxi-Tablinen® 1000 mg sofort abgebrochen werden muss und die erforderlichen Notfallmaßnahmen durch einen Notarzt eingeleitet werden müssen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen auftritt, Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.