Amikacin Fresenius darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Amikacin, andere Aminoglykoside oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Amikacin Fresenius anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Amikacin Fresenius ist erforderlich,
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bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion.
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bei Patienten mit Gehör- oder VestibularisschÀden (InnenohrschÀden).
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nach unmittelbarer vorausgegangener Behandlung mit einem Aminoglykosid und bei Myasthenia gravis.
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bei Patienten mit Morbus Parkinson und anderen neuromuskulÀren Syndromen.
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bei FrĂŒh- und Neugeborenen wegen der noch unreifen Nierenfunktion und der daraus resultierenden VerlĂ€ngerung der Serumhalbwertszeit.
Wie alle Aminoglykoside wird Amikacin in der Nierenrinde und im Innenohr gespeichert. Folgende Risikofaktoren erhöhen die Gefahr fĂŒr SchĂ€digung des Gehörs oder der Nieren:
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FrĂŒhgeburt, hohes Alter,
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Niereninsuffizienz,
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Bestehender Hörschaden bzw. Vorerkrankungen im Hörbereich,
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Vorbehandlung mit anderen Aminoglykosid-Antibiotika bzw. Vorbehandlung mit anderen die Nieren belastenden Substanzen,
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Gleichzeitige Gabe anderer ototoxischer oder nephrotoxischer Substanzen,
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Notwendigkeit einer hochdosierten (hohe Serumspitzen- und Talspiegel) und langdauernden Amikacin-Behandlung,
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Schock, Dehydratation,
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Sepsis,
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Schwere Begleit- und Grundkrankheiten (z. B. AnÀmie, Diabetes, kardiovaskulÀre Dekompensation, Malignome).
In solchen FĂ€llen sollte Amikacin Fresenius nur nach strenger Nutzen-RisikoabwĂ€gung angewendet werden, und es muss eine besondere engmaschige tĂ€gliche Ăberwachung der Nieren-, Gehör- und Vestibularfunktion erfolgen. DarĂŒber hinaus sind die Wirkstoffkonzentrationen von Amikacin im Blut zu bestimmen.
Unter der Anwendung von Amikacin sind Kontrollen der Serumkonzentration von Amikacin erforderlich. Ggf. ist die Dosis entsprechend anzupassen.
Ferner sind folgende MaĂnahmen zur Reduzierung des Risikos von Nebenwirkungen erforderlich:
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Vor, wÀhrend und nach der Therapie sind die Nierenfunktion (u. a. Serum-Kreatinin, Kreatinin-Clearance), das Blutbild, die Leberfunktion sowie die Hör- und Gleichgewichtsfunktion zu kontrollieren,
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Es ist eine ausreichende Hydratation und Harnproduktion zu gewÀhrleisten (ggf. Urinuntersuchung).
Siehe auch Abschnitt 3. âWie ist Amikacin Fresenius anzuwenden?â.
Ăltere Menschen
Bei Ă€lteren Patienten ist eine mögliche EinschrĂ€nkung der Nierenfunktion zu berĂŒcksichtigen.
Anwendung von Amikacin Fresenius zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Harntreibende Arzneimittel (Diuretika):
Die Nephro- und OtotoxizitÀt von Amikacin wird erhöht durch schnell wirkende Diuretika (z. B. Furosemid, EtacrynsÀure und Mannit).
Bei gesteigerter Harnausscheidung (forcierte Diurese) wird ĂŒber eine verstĂ€rkte Amikacin- Ausscheidung ein Absinken der Blutspiegel herbeigefĂŒhrt.
Andere Antibiotika:
Cephalosporine erhöhen ebenfalls die NephrotoxizitÀt. Bei gleichzeitiger Gabe muss daher Nierenfunktion und Hörvermögen engmaschig kontrolliert werden.
Amikacin hat mit Azlocillin und Piperacillin eine synergistische Wirkung bei der Behandlung von Pseudomonas aeruginosa und anderen Enterobakterien.
Ein verstÀrkender Effekt hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung kann sich bei der Kombination mit Betalaktam-Antibiotika ergeben.
In-vitro-Experimente zeigen, dass eine Mischung von Aminoglykosiden mit Betalaktam-Antibiotika zu signifikanter gegenseitiger Inaktivierung fĂŒhren kann. Die Serum-AktivitĂ€t von Amikacin kann auch reduziert werden, wenn in vivo ein anderes Aminoglykosid oder ein Penicillin-Antibiotikum gleichzeitig separat appliziert wird. Klinisch signifikant ist die Aminoglykosid-Inaktivierung nur bei Patienten mit stark eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion.
Muskelerschlaffende Arzneimittel (Muskelrelaxantien):
Bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien (z. B. d-Tubocurarin) muss damit gerechnet werden, dass Amikacin die neuromuskulÀr blockierende Wirkung steigert.
Inhalationsnarkotika:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan) muss damit gerechnet werden, dass Amikacin die neuromuskulÀr blockierende Wirkung steigert.
Sonstige Arzneimittel:
Die gleichzeitige oder aufeinander folgende Gabe von Amikacin und anderen neuro-, nephro- oder ototoxischen Substanzen (v. a. Bacitracin, Cisplatin, Amphotericin B, Cefaloridin, Paromomycin, Viomycin, Polymyxin B, Colistin, Vancomycin, andere Aminoglykoside) sollte vermieden werden, da hierdurch die Gefahr von entsprechenden Nebenwirkungen erhöht wird.
Indometacin kann die Plasmakonzentration von Amikacin bei Neugeborenen erhöhen.
Laborwerte:
Die Serumkreatinin-Bestimmung kann bei gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen fÀlschlicherweise erhöhte Werte liefern.
Die Inaktivierung kann sich in Proben (Serum, Liquor u. a.), die fĂŒr die Laboruntersuchung abgenommen werden, fortsetzen und dann die Bestimmung des Aminoglykosid-Spiegels verfĂ€lschen. Die Proben sind deshalb nach der Abnahme adĂ€quat zu behandeln (sofortige Bestimmung, Aufbewahrung im KĂŒhlschrank oder Zugabe von Betalaktamase).
Bei der Bestimmung von AminosĂ€uren im Urin mittels der Ninhydrin-Reaktion kommt es unter der Aminoglykosid-Therapie zu ĂŒberhöhten Werten (Aminoglykoside reagieren mit Ninhydrin).
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es ist bekannt, dass Aminoglykoside die Plazentaschranke passieren, und es gibt eine begrenzte Anzahl Daten, dass dies zu bleibenden SchĂ€den des ungeborenen Kindes fĂŒhren kann.
Obwohl es keine Berichte ĂŒber negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind oder Neugeborene, deren MĂŒtter mit Amikacin behandelt wurden, gibt, muss von einer potenziell schĂ€dlichen Wirkung ausgegangen werden.
Es ist nicht bekannt, ob Amikacin in die Muttermilch ausgeschieden wird.
Es muss eine Entscheidung darĂŒber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Amikacin verzichtet werden soll.
Amikacin darf Schwangeren und Neugeborenen nur bei eindeutiger Indikation und unter Àrztlicher Aufsicht verabreicht werden.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Amikacin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und ReaktionsfĂ€higkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verĂ€ndert und die FĂ€higkeit zum FĂŒhren von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeintrĂ€chtigt werden. Dies gilt in verstĂ€rktem MaĂe im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4. âWelche Nebenwirkungen sind möglich?â).
Amikacin Fresenius enthÀlt Natrium
Eine Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthĂ€lt etwa 10 mmol (230 mg) Natrium, eine Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung enthĂ€lt etwa 20 mmol (460 mg) Natrium (Hauptkomponente im Kochsalz/Speisesalz). Dies entspricht 11,5 % bzw. 23 % der fĂŒr einen Erwachsenen empfohlenen maximalen tĂ€glichen Natriumaufnahme mit der Nahrung. Wenn Sie eine kochsalzarme DiĂ€t einhalten mĂŒssen, sollten Sie dies berĂŒcksichtigen.