Amikacin B. Braun darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Amikacin, ähnliche Wirkstoffe (andere Aminoglykoside) oder einen der sonstigen Bestandteile von Amikacin B. Braun sind.
- wenn Sie an Myasthenia gravis erkrankt sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Amikacin B. Braun ist erforderlich,
und Ihr Arzt sollte darüber informiert werden,
- wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden,
- wenn Sie unter einer Einschränkung des Hörvermögens leiden,
- wenn Sie an der Parkinson-Krankheit leiden,
- wenn Sie bereits mit einem anderen, Amikacin-ähnlichen Antibiotikum behandelt wurden. Ihr Arzt wird besonders vorsichtig vorgehen, wenn einer dieser Punkte bei Ihnen zutrifft.
Ihr Arzt wird auch besonders vorsichtig vorgehen, wenn Sie 60 Jahre alt oder älter sind oder wenn Sie unter Flüssigkeitsmangel leiden.
Bei der Behandlung von Früh- und Neugeborenen ist ebenfalls besondere Vorsicht erforderlich.
Folgende Aspekte werden überwacht:
- die Nierenfunktion, besonders wenn Sie 60 Jahre alt oder älter sind oder wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden,
- Ihr Gehör,
- gegebenenfalls der Amikacin-Blutspiegel.
Falls Zeichen einer Nierenfunktionsstörung auftreten oder sich eine bestehende Nierenfunktionsstörung verschlimmert, wird die Tagesdosis verringert und/oder die Zeitspanne zwischen den Dosen verlängert. Die Behandlung mit Amikacin wird gestoppt, wenn sich eine schwerwiegende Nierenfunktionsstörung entwickelt.
Die Behandlung mit Amikacin sollte auch gestoppt werden, wenn Ohrgeräusche oder ein Hörverlust auftreten.
Um dem Risiko für Nierenschäden, Schäden an den Gehörnerven und der Muskelfunktion vorzubeugen, wird die Behandlung mit Amikacin nur wenn es Ihr Arzt für erforderlich hält länger als 10 Tage durchgeführt.
Während der Behandlung wird auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet.
Falls bei Ihnen Wundspülungen mit Lösungen, die Amikacin oder ein ähnliches Antibiotikum enthalten, während eines chirurgischen Eingriffs durchgeführt werden, wird dies bei der Bestimmung Ihrer Amikacin- Dosis berücksichtigt werden.
Bei Anwendung von Amikacin B. Braun mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Aspekte sind zu beachten:
Die schädliche Wirkung von Amikacin auf die Nieren und die Gehörnerven können verstärkt werden durch
- andere Antibiotika, die Amikacin ähneln,
- andere Wirkstoffe, die bei der Behandlung von Infektionen zum Einsatz kommen, wie Bacitracin, Amphotericin B, Cephalosporine, Vancomycin, Kanamycin, Paromomycin, Polymyxin B, Colistin,
- Krebsmittel: Carboplatin in hohen Dosierungen, Cisplatin, Oxaliplatin (besonders bei Patienten, bei denen bereits eine Nierenfunktionsstörung besteht),
- Wirkstoffe, die unerwünschte Immunreaktionen unterdrücken: Ciclosporin, Tacrolimus
- schnellwirkende Arzneimittel, die die Harnausscheidung erhöhen: Furosemid oder Ethacrynsäure. Es kann daraufhin eine dauerhafte Taubheit eintreten.
Die Verabreichung dieser Wirkstoffe zusammen oder nach der Gabe von Amikacin sollte weitestgehend vermieden werden.
Wenn Amikacin mit diesen Wirkstoffen kombiniert werden muss, müssen das Gehör und die Nierenfunktion häufig und sorgfältig überwacht werden. Wenn Amikacin mit schnellwirkenden Arzneimitteln, die die Harnausscheidung erhöhen, kombiniert wird, wird Ihre Flüssigkeitsbilanz überwacht.
Zusätzlich sind folgende Aspekte zu beachten:
Narkose mit Methoxyfluran
Der Narkosearzt sollte darüber informiert werden, dass Sie Amikacin oder ein ähnliches Antibiotikum erhalten oder erhalten haben, bevor eine Narkose mit Methoxyfluran (einem Narkosegas) durchgeführt wird. Die Verwendung dieses Arzneimittels ist aufgrund des hohen Risikos für schwere Nieren- oder Nervenschäden wann immer möglich zu vermeiden
Die gleichzeitige Behandlung mit Amikacin und einem Muskelrelaxans (z. B. D-Tubocurarin), anderen Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ, Botulinus-Toxin oder Narkosegasen, z. B. Halothan:
Bei einem anstehenden chirurgischen Eingriff ist der Narkosearzt zu informieren, dass Sie mit Amikacin behandelt werden, da das Risiko besteht, dass es zu einer erheblich stärkeren Blockade Ihrer Nerven- und Muskelfunktionen kommen kann. Eine durch Aminoglykoside verursachte neuromuskuläre Blockade kann durch Calciumsalze aufgehoben werden.
Bei Neugeborenen, die Amikacin in Kombination mit Indomethacinerhalten, muss der Amikacin- Blutspiegel sorgfältig kontrolliert werden, da eine Behandlung mit Indomethacin einen Anstieg des Amikacin-Blutspiegels verursachen kann.
Andere Antibiotika
Eine kombinierte Therapie mit anderen geeigneten Antibiotika kann die Wirkung der Behandlung erheblich verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, wird Ihr Arzt Ihnen dieses Arzneimittel nur verordnen, wenn er es für absolut erforderlich erachtet.
Stillzeit
Obwohl es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass Amikacin bei gestillten Säuglingen über den Darm aufgenommen wird, wird Ihr Arzt sorgfältig abwägen, ob Sie mit dem Stillen aufhören müssen oder ob die Behandlung mit Amikacin gestoppt wird.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Falls das Arzneimittel ambulanten Patienten verabreicht wird, ist aufgrund der
möglichen Nebenwirkungen wie Schwindelgefühle und Drehschwindel Vorsicht bei der Teilnahme am Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen geboten.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Amikacin B. Braun
Dieses Arzneimittel enthält 354 mg (oder 15 mmol) Natrium pro 100 ml in Form von Kochsalz. Dies sollte bei Patienten mit einer kochsalzarmen Diät berücksichtigt werden.