AMGLIDIA darf nicht angewendet werden,
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wenn Ihr Kind allergisch gegen Glibenclamid oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist.
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wenn Ihr Kind Ketoazidose hat (hohe Konzentrationen von sauren Stoffen, die Ketone genannt werden, im Blut).
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wenn Ihr Kind an Porphyrie leidet (Unvermögen, Chemikalien im Körper, die Porphyrine genannt werden, abzubauen).
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wenn Ihr Kind mit Bosentan behandelt wird, einem Arzneimittel zur Behandlung von
Problemen mit der Blutzirkulation.
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wenn Ihr Kind an einer schweren Nierenfunktionsstörung leidet.
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wenn Ihr Kind an einer schweren Leberfunktionsstörung leidet.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Ihr Kind Amglidia erhält.
Der Blutzuckerspiegel Ihres Kindes kann nach der Einnahme von Amglidia zu weit absinken (Hypoglykämie). Informieren Sie den Arzt, wenn Ihr Kind blass ist, schwitzt, einen unregelmäßigen
Herzrhythmus hat oder orientierungslos, verwirrt oder unansprechbar wirkt. Siehe Abschnitt 4 „Zu niedriger Blutzucker (Hypoglykämie)“.
Bitten Sie Ihren Arzt festzulegen, wie oft der Blutzucker im Kapillarblut kontrolliert werden sollte.
G6PD ist ein Enzym, das an der Verstoffwechselung von Zucker beteiligt ist. Wenn Ihr Kind einen Mangel am G6PD-Enzym aufweist, kann nach der Einnahme von Amglidia ein abnormaler Zerfall von roten Blutkörperchen (akute hämolytische Anämie) auftreten.
Informieren Sie den Arzt, wenn Ihnen bekannt ist, dass Ihr Kind von G6PD-Mangel betroffen ist, und kontaktieren Sie ihn, wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind blasser als gewöhnlich ist.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihr Kind an einer Nieren- oder Lebererkrankung leidet.
Möglicherweise bekommt Ihr Kind Durchfall, wenn die Dosis Glibenclamid-Suspension erhöht wird, aber das ist vorübergehend, wenn die Dosis beibehalten wird.
Möglicherweise tritt bei Ihrem Kind Übelkeit auf. Wenn Ihr Kind in der Lage ist, die Glibenclamid- Suspension einzunehmen, brechen Sie die Behandlung nicht ab.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihrem Kind Erbrechen auftritt. Bei schweren Fällen von Erbrechen entscheidet der Arzt möglicherweise, Ihr Kind mit Insulin zu behandeln, bis das Erbrechen abklingt.
Bei leichten Fällen von Erbrechen entscheidet der Arzt möglicherweise, Ihr Kind mit einem Mittel gegen Erbrechen zu behandeln. In diesem Fall wird die Gabe von Amglidia fortgesetzt.
Kinder und Jugendliche
Amglidia ist bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern anzuwenden.
Einnahme von AMGLIDIA zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie den Arzt oder Apotheker Ihres Kindes, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel einnimmt, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen hat oder beabsichtigt ist, dass es andere Arzneimittel einnimmt, weil einige Arzneimittel während der Einnahme von Amglidia stärkere Nebenwirkungen haben oder die Wirkungsweise von Amglidia beeinflussen.
Es ist besonders wichtig, dass Sie den Arzt oder Apotheker Ihres Kindes über Folgendes informieren:
Diese Arzneimittel können die Zuckermenge im Blut senken, wenn sie zusammen mit Amglidia eingenommen werden:
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ACE-Hemmer (wie Captopril und Enalapril) zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie)
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Anabolische Steroide und männliche Sexualhormone (wie Testosteron-Enanthat) zur Behandlung niedriger Testosteronspiegel (Testosteronmangel)
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Biguanide (wie Metformin) zur Behandlung von Diabetes mellitus
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Chloramphenicol (zum Einnehmen), ein Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen
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Clarithromycin, ein Antibiotikum zur Behandlung bestimmter Infektionen
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Cyclophosphamide zur Behandlung verschiedener Krebsarten
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Disopyramid zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags
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Fibrate (wie Bezafibrat, Fenofibrat, Gemfibrozil) zur Senkung des Fettspiegels
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Fluoxetin zur Behandlung von Depression und Angststörungen
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Heparin zur Verbesserung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
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Ifosfamid zur Behandlung verschiedener Krebsarten
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Insulin zur Senkung der Zuckermenge im Blut (Blutzuckerspiegel)
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MAO-Hemmer (wie Iproniazid) zur Behandlung von Depression
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Miconazol zur Behandlung von Pilzinfektionen
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Andere orale Antidiabetika (wie Metformin) zur Senkung der Menge von Zucker im Blut (Blutzuckerspiegels)
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Oxypentifyllin zur Verbesserung des Blutflusses in den Armen und Beinen (peripherer Blutfluss)
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Probenecid zur Behandlung von Gicht, Gichtarthritis
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Quinolon-Antibiotika (wie Nalidixic-Säure und Ciprofloxacin) zur Behandlung von Infektionen
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Sulfamethoxazol mit Trimethoprim (Co-Trimoxazol) zur Behandlung von Infektionen
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Salicylate (wie Aminosalicylsäure, Paraaminosalicylsäure) gegen Tuberkulose
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Tetracyclin-Antibiotika (wie Doxycyclin und Minocyclin) zur Behandlung von Infektionen
Diese Arzneimittel können die Zuckermenge im Blut erhöhen, wenn sie zusammen mit Amglidia eingenommen werden:
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Acetazolamid zur Behandlung von Nervenschäden im Auge (Glaukom)
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Adrenalin (Epinephrin und andere Sympathikomimetika) zur Behandlung von schweren allergischen Reaktionen, plötzlichem Herzstillstand (kardiovaskulärer Arrest), Asthma
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Barbiturate (wie Phenobarbital) zur Behandlung von Epilepsie
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Kalziumkanalblocker (wie Nifedipin) zur Behandlung von Bluthochdruck
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Cimetidin zur Linderung der Symptome bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, zur Behandlung einer Erkrankung, bei der die Magensäure in die Speiseröhre steigt (Refluxkrankheit) und zur Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms
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Kortikosteroide (wie Prednison, Prednisolon), das bei verschiedenen Erkrankungen wie Entzündungen und Asthma angewendet wird
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Diazoxid zur Behandlung von niedrigem Blutzucker
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Diuretika (wie Furosemid, Hydrochlorothiazid) zur Behandlung von Bluthochdruck in den Arterien (arterieller Hypertonus)
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Glucagon zur Behandlung von hohen Zuckermengen im Blut (hoher Blutzuckerspiegel)
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Isoniazid zur Behandlung von Tuberkulose
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Hochdosierte Laxative (wie Macrogol)
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Nikotinsäure (hochdosiert) zur Senkung hoher Cholesterin- und Triglyceridspiegel (fettähnlichen Substanzen im Blut)
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Östrogene (wie 17-Beta-oestradiol) zur Hormonbehandlung
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Phenothiazin-Derivative (wie Chlorpromazin) zur Behandlung von Schizophrenie und anderen Psychosen
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Phenytoin zur Behandlung von Epilepsie
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Progestogene (wie Desogestrel, Dydrogesteron) zur Hormonbehandlung
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Rifampicin zur Behandlung von Infektionen, einschließlich Tuberkulose
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Schilddrüsenhormone (wie L-thyroxin) zur Hormonbehandlung
Diese Arzneimittel können die Zuckermenge im Blut senken oder einen niedrigen Blutzuckerspiegel verbergen, wenn sie zusammen mit Amglidia eingenommen werden:
Beta-Rezeptor-Blocker (wie Propranolol) zur Behandlung von Bluthochdruck, (Hypertonie), zur Kontrolle eines unregelmäßigen oder schnellen Herzschlags oder zur Vorbeugung vor weiteren Herzanfällen
Diese Arzneimittel können die Zuckermenge im Blut beeinflussen (erhöhen, senken oder beides), und/oder die Kontrolle von Zucker im Plasma beeinträchtigen, wenn sie zusammen mit Amglidia eingenommen werden:
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Bosentan zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) in den Adern zwischen Herz und Lungen
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Clonidin zur Behandlung von Bluthochdruck in den Arterien (arterieller Hypertonus)
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Coumarin-Derivative (wie Dicoumarol, Acenocoumarol) zur Senkung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
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Colesevelam zur Cholesterinsenkung
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Guanethidin zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie)
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H2-Rezeptor-Antagonisten (wie Ranitidin) zur Verringerung der Magensäure, zur Linderung der
Symptome bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, zur Behandlung einer Erkrankung, bei der die Magensäure in die Speiseröhre steigt (Refluxkrankheit) und zur Behandlung des Zollinger- Ellison-Syndroms
Ciclosporin zur Vorbeugung der Abstoßung eines transplantierten Organs
• Die Toxizität von Ciclosporin kann sich erhöhen, wenn es zusammen mit Amglidia verabreicht wird.
Alkohol
• Alkohol kann die Zuckermenge im Blut beeinflussen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel einnimmt, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen hat oder beabsichtigt ist, dass es andere Arzneimittel einnimmt.
Einnahme von AMGLIDIA zusammen mit Alkohol
Sowohl akuter als auch chronischer Alkoholkonsum kann zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Glibenclamid oder zu einer gefährlichen Verstärkung dieser Wirkung durch Verzögerung des Abbaus im Körper führen. Unter anderem sind nach der gleichzeitigen Anwendung von Alkohol und Glibenclamid Übelkeit, Erbrechen, Hitzewallungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Beschwerden in Brust und Unterleib und allgemeine katerähnliche Symptome aufgetreten. Der Konsum von Alkohol bei gleichzeitiger Anwendung von Glibenclamid sollte vermieden werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Dieses Arzneimittel darf nur bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern zur Behandlung des neonatalen Diabetes mellitus angewendet werden.
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Schwangeren vorgesehen; Patientinnen, die beabsichtigen, schwanger zu werden, sollten ihren Arzt informieren. Bei diesen Patientinnen wird eine Umstellung der Behandlung auf Insulin empfohlen.
Es scheint möglich, während der Behandlung mit Glibenclamid zu stillen, jedoch ist als Vorsichtsmaßnahme eine Überwachung des Blutzuckerspiegels des vollständig gestillten Säuglings ratsam.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie im Falle einer Schwangerschaft Ihren Blutzucker am besten kontrollieren können.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Glibenclamid kann das Risiko eines niedrigen Blutzuckerspiegels erhöhen und daher Einfluss auf die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen, zur sonstigen Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen haben.
Sie oder Ihr Kind sollten Aktivitäten meiden, bei denen man das Gleichgewicht halten muss (wie Fahrrad- oder Skateboardfahren) und nicht Autofahren oder Maschinen bedienen, wenn Sie oder Ihr Kind sich schwindlig, erschöpft oder unwohl fühlen.
AMGLIDIA enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 2,80 mg Natrium pro ml. Dies entspricht 0,1 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriummenge mit der Nahrung. Dies ist bei Patienten, die eine salzarme (natriumarme) Ernährung einhalten müssen, zu berücksichtigen.
AMGLIDIA enthält Benzoat
Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Benzoat pro ml der Suspension zum Einnehmen. Benzoat kann Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen) bei Neugeborenen (im Alter bis zu 4 Wochen) verstärken.