AGIT® DEPOT SANOL darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Dihydroergotaminmesilat, andere Ergotalkaloide oder einen der sonstigen Bestandteile von AGIT® DEPOT SANOL sind.
- wenn Sie an Erkrankungen leiden, bei denen eine Neigung zu Durchblutungsstörungen aufgrund von krampfartigen Verengungen der Gefäße (vasospastischen Reaktionen) besteht:
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
- arteriell bedingte Durchblutungsstörungen wie z. B. periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Gefäßerkrankungen in Armen und Beinen wie Raynaud-Syndrom
- vorübergehende Durchblutungsstörungen im Gehirn (transitorische ischämische Attacken) in der Vorgeschichte
- Schädigungen des Gehirns in der Vorgeschichte
- Bluthochdruck
- Blutvergiftung (Sepsis)
- wenn Sie einen Kreislaufschock haben
- wenn Sie an entzündlichen Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden), z.B. einer Entzündung der Schläfenschlagader (Arteriitis temporalis), leiden
- wenn Sie an folgenden seltenen Sonderformen der Migräne leiden: Basilaris-Migräne, vertebrobasiläre Migräne oder familiäre Migräne mit halbseitigen Lähmungserscheinungen (familiäre hemiplegische Migräne)
- wenn Ihre Leber- und Nierenfunktion stark eingeschränkt ist
- wenn Sie an einer Störung des Porphyrinstoffwechsels (Porphyrie) leiden
- wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit:
- Arzneimitteln zur Behandlung bakterieller Infektionen (Makrolid-Antibiotika)
- Arzneimitteln in der Behandlung einer HIV-Infektion (HIV-Protease-Inhibitoren)
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Antimykotika vom Azol-Typ)
- Arzneimitteln, welche die Gefäße in Armen und Beinen verengen (Vasokonstriktoren), wie Katecholamine, andere mutterkornalkaloidhaltige Arzneimittel (Ergotamine), Triptane (z.B. Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan, Eletriptan, Almotriptan und Frovatriptan) und andere (5-HT1)-Rezeptor-Agonisten, sowie Nikotin (z.B. starkes Rauchen)
- wenn Sie schwanger sind oder stillen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von AGIT® DEPOT SANOL ist erforderlich,
- falls bei Ihnen eine arzneimittelbedingte Erkrankung des Bindegewebes bekannt ist, wie z.B. ein bindegewebiger Umbau (Vernarbung) des Bauchfells oder der Region zwischen Bauchraum und Rücken (peritoneale bzw. retroperitoneale Fibrose).
- falls Sie an eingeschränkter Leberfunktion insbesondere einer Leberentzündung mit Stauung der Gallenflüssigkeit (cholestatische Hepatitis) leiden.
- Falls Sie mit Bromocriptin (wie auch Methylergometrin) behandelt werden, ist eine verstärkte Gefäßverengung oder eine plötzliche starke Erhöhung des Blutdrucks möglich (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von AGIT® DEPOT SANOL mit anderen Arzneimitteln?).
Erythromycin (Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen) kann den Abbau des Wirkstoffs verlangsamen (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von AGIT® DEPOT SANOL mit anderen Arzneimitteln?).
Wenn Sie unter einer akuten oder dauernden seelischen Störung (Psychose) leiden, dürfen Sie AGIT® DEPOT SANOL nur nach vorheriger Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt einnehmen, da unter der Behandlung mit Dihydroergotaminmesilat Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und andere seelische Störungen auftreten oder verschlimmert werden können.
Sie sollten eine Daueranwendung von AGIT® DEPOT SANOL in einer höheren Dosierung als verordnet vermeiden, da es sonst zu Durchblutungsstörungen in Ihren Gliedmaßen kommen kann.
Bei Daueranwendung von AGIT® DEPOT SANOL in höherer Dosierung und individueller Anfälligkeit können Durchblutungsstörungen auftreten, die sich durch Taubheitsgefühl, Kältegefühl, Kribbeln und Muskelschmerzen in den Gliedmaßen, insbesondere in den Beinen, äußern. Ebenso kann die Daueranwendung von AGIT® DEPOT SANOL zu Kopfschmerzen führen. In diesen Fällen müssen Sie AGIT® DEPOT SANOL sofort absetzen und Ihren Arzt konsultieren.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt über die ersten Anzeichen einer Überdosierung informieren.
Patienten nach Unfällen mit Weichteilverletzungen und Querschnittsgelähmte neigen zu spontanen Durchblutungsstörungen aufgrund von krampfartigen Verengungen der Gefäße (vasospastische Reaktionen) und reagieren daher besonders empfindlich auf gefäßverengende Arzneimittel wie AGIT® DEPOT SANOL.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von AGIT® DEPOT SANOL zusammen mit Arzneimitteln, die Glyceroltrinitrat oder Betablocker enthalten (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von AGIT® DEPOT SANOL mit anderen Arzneimitteln?)
Kinder
Bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten liegen keine Erfahrungen vor.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie AGIT® DEPOT SANOL nicht einnehmen, da es ein Zusammenziehen (Kontraktion) der Gebärmutter bewirkt und damit die Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen besteht. Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zur Sicherheit in der Schwangerschaft beim Menschen vor.
Mutterkornalkaloide hemmen die Milchproduktion. Da Dihydroergotamin mit der Muttermilch ausgeschieden wird und beim Säugling unerwünschte Wirkungen verursachen kann, dürfen Sie das Arzneimittel während der Stillzeit nicht einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann insbesondere bei Behandlungsbeginn, auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von AGIT® DEPOT SANOL
Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sucrose. Bitte nehmen Sie AGIT® DEPOT SANOL daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.