Acimethin 500 mg Filmtabletten

Abbildung Acimethin 500 mg Filmtabletten
Wirkstoff(e) L-Methionin Methionin (AminosÀure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 26.10.2004
ATC Code V03AB26
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Urologika

Zulassungsinhaber

Ratiopharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

AcimethinÂź ist ein physiologisches Urologikum.

AcimethinŸ wird angewendet als harnansÀuernde Substanz

  • mit bakteriostatischer Wirkung bei Harnwegsinfektionen, auch zur Vorbeugung bei Patienten mit neurogenen Blasenfunktionsstörungen
  • zur Optimierung der Wirkung von Antibiotika mit Wirkungsoptimum im sauren Urin (pH 4-6): z. B. Ampicillin, Carbenicillin, Sulfonamide, NalidixinsĂ€ure, Nitrofurantoin
  • zur Vermeidung der Steinneubildung bei Phosphatsteinen (Struvit, Karbonatapatit, Brushit).

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

AcimethinÂź darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Methionin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei Homocysteinurie (angeborene Stoffwechselerkrankung)
  • bei HarnsĂ€ure- und Zystinsteinleiden (Stoffwechselprodukte)
  • bei Niereninsuffizienz (EinschrĂ€nkung der Nierenfunktion)
  • bei Oxalose (vermehrte Ablagerung von Calciumoxalatkristallen in Nierengeweben und/oder anderen Organen)
  • bei Methionin-Adenosyltransferase-Mangel (Stoffwechselerkrankung)
  • bei metabolischer (z. B. renal-tubulĂ€re) Azidose (BlutansĂ€uerung)
  • bei SĂ€uglingen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie AcimethinÂź einnehmen.

Wegen der Gefahr der Synthese neurotoxischer Merkaptane im bakteriellen Stoffwechsel sollten Patienten mit Leberfunktionsstörung oder hepatogener Enzephalopathie (durch eine Lebererkrankung verursachte HirnverÀnderung) kein Methionin einnehmen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen mĂŒssen beachtet werden?

Bei einem Mangel an FolsĂ€ure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 kann es unter der Behandlung mit Methionin zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels kommen. Ein vermehrtes Auftreten von Homocystein im Blut kann als unabhĂ€ngiger Risikofaktor fĂŒr die zur „Verkalkung“ fĂŒhrenden WandverĂ€nderungen der BlutgefĂ€ĂŸe angesehen werden. Bei einer Langzeitanwendung von AcimethinÂź ist daher auf eine ausreichende Versorgung mit FolsĂ€ure und B-Vitaminen durch die ErnĂ€hrung zu achten. Gegebenenfalls sollte eine ergĂ€nzende Einnahme erfolgen.

Unter einer hypothyreoten Stoffwechsellage (Unterfunktion der SchilddrĂŒse) kann der Homocysteinplasmaspiegel erhöht sein. Deshalb ist vor einer Behandlung mit Methionin die SchilddrĂŒsenfunktion zu ĂŒberprĂŒfen.

Unter Methioninbelastung kann es zu einer erhöhten Calciumausscheidung im Urin (Hypercalcurie) kommen. Bei Langzeitbehandlung mit AcimethinÂź ist deshalb auf eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle des Mineralhaushalts zu achten.

Bei Azidose-gefĂ€hrdeten Patienten sollte die langfristige Behandlung mit AcimethinÂź unter regelmĂ€ĂŸiger Kontrolle des SĂ€ure-Basen-Haushaltes im Blut erfolgen.

Einnahme von AcimethinÂź zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Wirkstoffen (z. B. Ampicillin, Carbenicillin, Sulfonamide, Nitrofurantoin und NalidixinsĂ€ure), die durch die AnsĂ€uerung des Harns in der Niere verstĂ€rkt rĂŒckresorbiert werden, kann es ĂŒber eine VerlĂ€ngerung der Plasma-Halbwertszeit zu einer WirkungsverstĂ€rkung kommen.

Die gleichzeitige Verabreichung von Levodopa und Methionin kann zu einer Verschlechterung der Wirksamkeit von Levodopa bei Patienten mit Morbus Parkinson fĂŒhren. Eine erhöhte Dosierung von Methionin sollte bei diesen Patienten vermieden werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es liegen keine hinreichenden Daten fĂŒr die Verwendung von Methionin wĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Schwangere und Stillende sollten AcimethinÂź nur nach einer sorgfĂ€ltigen Nutzen-Risiko-AbwĂ€gung durch den Arzt einnehmen.

AcimethinŸ enthÀlt Natrium

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, betrÀgt die empfohlene Dosis

Im Allgemeinen genĂŒgen 3-mal tĂ€glich 1-2 Filmtabletten. Um eine schnelle HarnansĂ€uerung zu erreichen, ist es sinnvoll, die Therapie mit 3-mal tĂ€glich 2 Filmtabletten zu beginnen.

In besonderen FÀllen und auf Àrztliche Anordnung können von nicht Azidose-gefÀhrdeten Patienten höhere Dosen eingenommen werden.

Therapeutisch angestrebt wird ein pH-Wert des Urins kleiner pH 6. Dabei muss berĂŒcksichtigt werden, dass die Wirkung von AcimethinÂź auch erst nach 5-6 Tagen eintreten kann.

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas FlĂŒssigkeit vor den Mahlzeiten eingenommen. Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt und richtet sich ausschließlich nach der therapeutischen Notwendigkeit.

KINDER

Zur Anwendung von AcimethinÂź bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. AcimethinÂź sollte deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge AcimethinÂź eingenommen haben, als Sie sollten

Methionin, der Wirkstoff von AcimethinÂź, gehört zu den AminosĂ€uren, die der menschliche Organismus nicht selbst bilden kann, die er aber zum Eiweißaufbau benötigt. In vielen Nahrungsmitteln ist Methionin natĂŒrlicherweise enthalten.

Intoxikationen (Überdosierungserscheinungen) sind bisher nicht aufgetreten.

Wenn Sie die Einnahme von AcimethinÂź vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei Azidose-gefÀhrdeten Patienten sind Verschiebungen des Blut-pH-Wertes in den sauren Bereich möglich.

Die Einnahme von AcimethinÂź kann zu Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, SchlĂ€frigkeit und Reizbarkeit fĂŒhren.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht ĂŒber 25 °C lagern.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was AcimethinŸ enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: Methionin
    Jede Filmtablette enthÀlt 500 mg Methionin.
  • Die sonstigen Bestandteile sind:
    Povidon K 30, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Crospovidon, Siliciumdioxid, Hochdisperses Siliciumdioxid, CarboxymethylstÀrke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Macrogol (6000), Talkum, basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Hypromellose.

Wie AcimethinÂź aussieht und Inhalt der Packung

AcimethinÂź sind runde, gewölbte Filmtabletten von mattroter bis grauroter Farbe mit weißem Tablettenkern.

AcimethinŸ ist in Packungen mit 25, 50 und 100 Filmtabletten erhÀltlich.

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

Hersteller

Merckle GmbH

Ludwig-Merckle-Str. 3

89143 Blaubeuren

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im MĂ€rz 2021.

Dieses Arzneimittel ist apothekenpflichtig.

Hinweis

Der vom Wirkstoff Methionin herrĂŒhrende, charakteristische Geruch und Geschmack von AcimethinÂź 500 mg Filmtabletten kann von manchen Patienten als unangenehm empfunden werden. Bei diesem Geruch und Geschmack handelt es sich jedoch um eine jeweils substanzspezifische Eigenschaft, die

nicht nur Methionin, sondern auch vielen anderen schwefelhaltigen organischen Verbindungen zu Eigen ist und somit keinen QualitÀtsmangel darstellt.

Versionscode: Z08

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Zuletzt aktualisiert: 22.08.2022

Quelle: Acimethin 500 mg Filmtabletten - Beipackzettel

Wirkstoff(e) L-Methionin Methionin (AminosÀure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 26.10.2004
ATC Code V03AB26
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden