Wann darf Ramipril-HCT-Mepha nicht eingenommen/angewendet werden?
- Ramipril-HCT-Mepha darf nicht angewendet werden:
- bei Überempfindlichkeit gegen Ramipril, andere ACE-Hemmer, Thiazide, insbesondere Hydrochlorothiazid, Sulfonamide oder andere enthaltene Hilfsstoffe;
- falls in der Vergangenheit bei der Einnahme eines Blutdruckmittels Schwellungen (Ödeme) im Gesicht, an Lippen, Zunge oder Rachen (Schluck- oder Atembeschwerden) auftraten (Gefahr der Auslösung eines lebensbedrohlichen sogenannten Angioödems);
- bei Nierenversagen (Hydrochlorothiazid ist bei schweren Nierenfunktionsstörungen unwirksam) oder Leberfunktion (Gefahr von Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushaltes);
- bei starker Verengung der Nierenarterien (beidseitig oder bei Einzelniere) und bestimmter Herzklappen sowie bei anderen Ein- und Ausflussbehinderungen der linken Herzkammer (Gefahr eines lebensbedrohlichen Blutdruckabfalles und Nierenversagens);
- bei schweren Elektrolytstörungen, die sich durch die Behandlung mit Ramipril-HCT-Mepha verschlechtern können (Gefahr eines lebensbedrohlichen Blutdruckabfalls, Nierenversagens und einer Verstärkung der Elektrolytstörungen);
- bei schwerem Flüssigkeitsmangel (Gefahr eines lebensbedrohlichen Blutdruckabfalls und Nierenversagens);
- bei Dialyse mit sogenannten High-Flux-Membranen und bestimmten anderen Blutreinigungsverfahren (Entfernung von LDL-Lipoproteinen);
- bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten die Aliskiren enthalten vor allem, wenn Sie an Diabetes oder an mittelschwerer oder schwerer Niereninsuffizienz leiden;
- bei gleichzeitiger Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (Sartanen), wenn Sie an diabetischer Nephropathie leiden;
- wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die die Wirkstoffe Sacubitril/Valsartan kombinieren (zur Behandlung von Herzinsuffizienz), da ein erhöhtes Risiko von Angioödemen (Schwellungen an Gesicht, Augen, Lippen oder Zunge, Atembeschwerden) besteht;
- wenn Sie gleichzeitig einen Neprylisin-Hemmer einnehmen, z.B. Racecadotril (zur Behandlung von Durchfall), und wenn bei Ihnen bei der Anwendung von ACE-Hemmern bereits Angioödeme (Schwellungen an Gesicht, Augen, Lippen oder Zunge, Atembeschwerden) aufgetreten sind;
- im Falle einer Schwangerschaft.
Welche Nebenwirkungen kann Ramipril-HCT-Mepha haben?
Wenn Sie unerwünschte Wirkungen bemerken, die in dieser Packungsbeilage nicht beschrieben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Behandelten)
Müdigkeit, Schwächegefühl, Husten, Kopfschmerzen, Schwindel, unzureichende Kontrolle des Diabetes mellitus, verminderte Glukosetoleranz, Erhöhung des Blutzuckerspiegels, Erhöhung der Serumharnsäure, Verschlechterung der Gicht, erhöhter Cholesterin- und Triglyceridspiegel.
Bereits als Folge der Senkung des erhöhten Blutdrucks auf ein optimales Niveau können, insbesondere zu Beginn der Behandlung, Symptome wie ein Gefühl der Leere im Kopf, manchmal gepaart mit Konzentrationsstörungen sowie ein beeinträchtigtes Reaktionsvermögen, Müdigkeit, Schwäche und Schwindel auftreten.
Als Folge eines übermässigen Blutdruckabfalls können sich unter der Behandlung mit Ramipril folgende Symptome einstellen: beschleunigter Puls, Herzklopfen, orthostatische Kreislaufstörungen (z.B. mit einem Gefühl der Schwäche oder Ohnmacht beim Aufstehen aus dem Liegen), Gleichgewichtsstörungen, periphere Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe), Übelkeit, Schwitzen, Hörstörungen (z.B. Ohrensausen), Sehstörungen, Kopfschmerzen, Angstgefühl, Bewusstseinstrübung, Schläfrigkeit und Schwäche, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen und kurzzeitiger Bewusstseinsverlust.
Ein übermässiger Blutdruckabfall kann folgende Massnahmen erfordern: Hinlegen mit hochgelagerten Beinen und Flüssigkeitszufuhr oder weitere therapeutische Massnahmen.
Ein unerwünscht starker Blutdruckabfall lässt sich insbesondere nach der ersten Einnahme von Ramipril-HCT-Mepha sowie nach der ersten Einnahme einer höheren Ramipril-HCT-Mepha-Dosis beobachten.
Bei den unter «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Ramipril-HCT-Mepha Vorsicht geboten?» genannten Risikopatienten kann ein starker Blutdruckabfall auftreten, unter Umständen bis hin zu lebensbedrohlichem Kreislaufversagen. Ein Flüssigkeitsmangel (vor allem wenn Flüssigkeitsverluste z.B. durch Erbrechen oder Durchfall nicht genügend ersetzt werden) kann insbesondere bei älteren Patienten zu Bluteindickung und in besonders gravierenden Fällen zu Thrombosen (Bildung von Blutgerinnseln) führen.
Im Falle einer Erkrankung der Herzkranzgefässe oder einer Verengung der Hirnarterien, durch welche sich der Blutfluss vermindert, kann es zu einer womöglich lebensbedrohlichen Minderdurchblutung des Herzens bzw. des Gehirns kommen, vor allem wenn der Blutdruck zu stark abfällt. Derartige Durchblutungsstörungen können einen Anfall von Angina pectoris oder sogar einen Herzinfarkt bzw. vorübergehende Störungen der Hirnfunktion oder sogar einen Schlaganfall hervorrufen.
Bei Anzeichen von Hypotonie (niedriger Blutdruck) müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Trockener, nicht produktiver Reizhusten, Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis und, vor allem bei trockenem Husten, Bronchospasmus einschliesslich einer Verschlechterung von bereits bestehendem Asthma. Bei der Einnahme von Hydrochlorothiazid können Lungenentzündung, Lungenödem und allergische Alveolitis auftreten. Bei Atembeschwerden ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten)
Verringerte Anzahl von Blutzellen (weisse Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen), Abnahme des Hämoglobinspiegels (Anämie), Appetitverlust, verringerter Kaliumspiegel im Blut, übermässiger Durst, depressive Verstimmung, Apathie, Angst, Nervosität, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Schwindel, Empfindlichkeitsverlust, Zittern, Gleichgewichtstörungen, Brennen, Geschmacksstörungen (oder Geschmacksverlust), Sehstörungen, Bindehautentzündung, Hörstörungen, Herzrhythmusstörungen, periphere Ödeme, verminderter Blutdruck, Ohnmacht, intensive rasch vorübergehende Rotfärbung von Gesicht, Hals und Rumpf, Sinusitis, Kurzatmigkeit, verstopfte Nase, Entzündungsreaktionen des Gastrointestinaltraktes, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Verstopfung, Zahnfleischentzündung, Hepatitis (sehr selten mit tödlichem Ausgang), Erhöhung der Leberenzyme und/oder der Bilirubin-Konzentration, Cholezystitis aufgrund eines Gallensteins, Angioödem (sehr selten mit tödlichem Ausgang); übermässiges Schwitzen, Hautreaktionen, Haarausfall, Muskelschmerzen, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, erhöhte Urinausscheidung, Zunahme der Harnsäurekonzentration im Serum und des Kreatininspiegels, vorübergehende erektile Impotenz, Thorax- Schmerzen, Fieber.
Unter der Therapie mit Ramipril (der eine Wirkstoff von Ramipril-HCT-Mepha) kann sich die Nierenfunktion verschlechtern, womöglich bis hin zu lebensbedrohlichem akutem Nierenversagen. Dies betrifft in besonderem Masse Patienten mit einer Erkrankung der Nieren-Blutgefässe sowie nierentransplantierte Patienten, tritt aber auch im Zusammenhang mit sehr niedrigem Blutdruck auf, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
Eine vorbestehende Proteinausscheidung durch die Nieren kann durch Ramipril-HCT-Mepha verschlimmert werden.
Eine Störung der Nierenfunktion äussert sich durch die folgenden allgemeinen Symptome: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Apathie, Muskelkrämpfe, Tetanie, aber auch Muskelschwäche, Magen-Darm-Störungen und übermässiger Durst. Eine vorübergehend verstärkte Flüssigkeitsausscheidung kann durch die diuretische Wirkung von Hydrochlorothiazid bedingt sein, aber auch durch eine verbesserte Herzfunktion.
Bei einer Behandlung mit Hydrochlorothiazid (dem anderen Wirkstoff von Ramipril-HCT-Mepha) wurde in einzelnen Fällen eine bestimmte Form der Nierenentzündung (sogenannte interstitielle Nephritis) beobachtet.
Haut- und Schleimhautreaktionen, Juckreiz, Rötung von Hautarealen mit Wärmegefühl, Nesselsucht, Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Atemnot und gelegentlich Fieber können auftreten, bilden sich jedoch im Allgemeinen nach dem Absetzen von Ramipril-HCT-Mepha spontan zurück. Ferner wurden Symptome wie Lichtüberempfindlichkeit, verschiedenartige Hautausschläge und Schleimhautentzündungen, Haarausfall, Auslösung bzw. Verstärkung des Raynaud-Syndroms (Durchblutungsstörungen der Finger oder Zehen, die blass werden) oder Nagelablösung beobachtet.
Im Falle von Juckreiz mit Nesselsucht ist umgehend ein Arzt bzw. eine Ärztin zu benachrichtigen, da schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) möglich sind.
Wenn die Einnahme von Ramipril-HCT-Mepha Schwellungen im Gesichtsbereich (z.B. Augenlider, Lippen), der Zunge, des Rachens oder des Kehlkopfs verursacht, die zu Schluck- oder Atembeschwerden führen, verbirgt sich möglicherweise ein sogenanntes Angioödem dahinter. In diesem Fall müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren und dürfen die nächste geplante Dosis Ramipril-HCT-Mepha nicht einnehmen. Auch jede weitere Behandlung mit einem ähnlichen Arzneimittel wie Ramipril-HCT-Mepha (ACE-Hemmer) oder entsprechenden Kombinationspräparaten kommt angesichts dieser Nebenwirkung nicht mehr in Frage.
Ebenfalls möglich ist die Bildung eines leichten Ödems z.B. im Knöchelbereich, bei dem es sich nicht um ein Angioödem handelt.
Während der Behandlung mit Ramipril-HCT-Mepha können Symptome im Verdauungstrakt auftreten, z.B. Mundtrockenheit, Entzündung der Zunge, Reizung oder Entzündung der Mundschleimhaut oder der Speicheldrüsen, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Oberbauchbeschwerden, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Gelbsucht durch unzureichende Ausscheidung des Gallenfarbstoffes, andere Funktionsstörungen der Leber und unter Umständen lebensbedrohliche Leberentzündung (Hepatitis).
Bei Anzeichen für eine Abnahme der weissen Blutkörperchen (z.B. Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Mandelentzündung) oder für Blutungen (z.B. winzige rotbraune Fünktchen auf der Haut oder Schleimhäuten, Blutergüsse oder blaue Flecken an Haut bzw. Schleimhäuten oder schwer stillbares Zahnfleischbluten) müssen Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin benachrichtigen.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten)
Entzündung der Blutgefässwände, Erbrechen, Entzündung der Mundhöhle, der Zunge, Durchfall, Schmerzen im Oberbauch, Mundtrockenheit, erhöhter Kaliumspiegel im Blut, akute Atemnot (Anzeichen sind unter anderem starke Kurzatmigkeit, Fieber, Schwäche und Verwirrtheit).
Nervensystem
Kopfschmerzen, Nervosität, Stechen am Ende der Gliedmassen, Zittern, Verwirrtheit, depressive Verstimmung, Schlafstörungen und Unruhe; es konnte ein Zusammenhang zwischen Hydrochlorothiazid und dem Auftreten von Gelbsehen festgestellt werden.
Einzelfälle
Haut- und Lippenkrebs (nicht-melanozytärer, «weisser» Hautkrebs). Vergrösserung des Brustvolumens beim Mann. Akutes Glaukom (plötzlicher Anstieg des Augendrucks) und/oder akute Kurzsichtigkeit (in den ersten Stunden oder Wochen der Behandlung), Ansammlung von Flüssigkeit in der Aderhaut des Auges (choroidale Effusion). Sollten bei Ihnen Augen- und Kopfsymptome vorliegen (siehe «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Ramipril-HCT-Mepha Vorsicht geboten?»), müssen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe aufsuchen und die Verwendung von Ramipril-HCT-Mepha einstellen.
Die Verträglichkeit von Zucker kann sich vermindern. Bei Diabetikern kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechseleinstellung führen, eine verborgene Zuckerkrankheit kann erstmals auftreten.
Die Behandlung mit Ramipril-HCT-Mepha kann zu einer Zunahme der Harnsäurekonzentration im Serum und besonders bei Patienten mit bereits zuvor erhöhtem Harnsäurespiegel zu Gichtanfällen führen. Ferner kann es zu einem Anstieg der Blutfette und von Cholesterin kommen.
Darüber hinaus sollten Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin umgehend jegliche unerwarteten Veränderungen der Haut zeigen, die Sie während der Behandlung mit Ramipril-HCT-Mepha beobachten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.