Invirase/Ritonavir wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf unter keinen Umständen an jemand anders weitergegeben werden.
Die Einnahme von Invirase/Ritonavir verhindert nicht eine Übertragung des Virus. Alle Massnahmen, wie z.B. Kondome, sterile Einwegspritzen, etc., müssen unbedingt weiter eingehalten werden.
Während der Behandlung können andere Infektionen, die mit Ihrer Immunschwäche im Zusammenhang stehen (opportunistische Infektionen), auftreten. Diese erfordern besondere und manchmal vorbeugende Behandlungsmassnahmen. Es ist sehr wichtig, dass Sie während der Behandlung mit Invirase regelmässig Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.
Bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Saquinavir/Ritonavir oder einen der übrigen Inhaltsstoffe darf Invirase/Ritonavir nicht eingenommen werden.
Invirase/Ritonavir darf nicht angewendet werden, falls Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung leiden.
Invirase/Ritonavir darf nicht angewendet werden, falls Sie an einer QT-Verlängerung, an anderen Herzrhythmusstörungen und/oder an Störungen des Salzhaushaltes (Elektrolyte), insbesondere an einem nicht korrigierten Kaliummangel, leiden oder gelitten haben.
Invirase/Ritonavir darf nicht gleichzeitig mit Medikamenten verabreicht werden, die Störungen des Herzrhythmus verursachen können (z.B. Chinidin, Procainamid, Amiodaron, Sotalol).
Invirase/Ritonavir darf nicht gleichzeitig mit den folgenden Arzneimitteln eingenommen werden, da sich diese gegenseitig in der Wirksamkeit beeinflussen können:
? gegen Herzrhythmusstörungen: Amiodaron, Sotalol, Flecainid, Propafenon, Encainid, Chinidin, Procainamid, Bepridil oder nicht lokal aufgetragenes Lidocain,
? gegen Allergien: Terfenadin oder Astemizol,
? gegen Migräne: Ergotaminderivate,
? gegen Sodbrennen oder Störungen im Magen-Darm-Bereich: Cisaprid,
? Cholesterinsenker: Simvastatin oder Lovastatin; Atorvastatin in Dosen höher als 20 mg pro Tag,
? gegen psychische Krankheiten: Pimozid oder Clozapin,
? bei Angst und/oder Schlafstörungen: Triazolam, Midazolam oral verabreicht, Clorazepat, Diazepam, Estazolam, Flurazepam, Zolpidem oder Alprazolam,
? Schmerzmittel: Meperidin, Pethidin, Propexyphen oder Piroxicam,
? Rauchentwöhnungsmittel: Bupropion,
? für die Behandlung der erektilen Dysfunktion: Vardenafil,
? gegen Tuberkulose: Rifampicin oder Rifabutin,
? Johanniskraut- oder Knoblauchpräparate.
Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an einer Herzerkrankung, an Reizleitungsstörungen am Herzen oder an einer Störung des Herzrhythmus oder des Salzhaushalts, insbesondere an einem nicht korrigierten Kaliummangel, leiden oder gelitten haben oder wenn Sie Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen einnehmen (z.B. Chinidin, Procainamid, Amiodaron, Sotalol). Zudem sollten Sie Ihrem Arzt auch mitteilen, wenn jemand in Ihrer Familie jung und unerwartet (plötzlicher Herztod) verstorben ist. Wenn Sie die Behandlung mit Invirase neu beginnen und in gewissen anderen Fällen wird Ihr Arzt ein Elektrokardiogramm des Herzens durchführen.
Vor Beginn der Behandlung informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie an einer Bluterkrankheit (Hämophilie) oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden, eine Leber- oder Nierenerkrankung haben oder durchgemacht haben. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, ob eine Behandlung mit Invirase/Ritonavir für Sie in Frage kommt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin vor Beginn der Behandlung, wenn Sie andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen. Dies ist äusserst wichtig, da die gleichzeitige Verwendung mehrerer Arzneimittel die Wirkung eines Arzneimittels verstärken oder abschwächen kann; z.B. Mittel:
? gegen Pilze: Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol, Miconazol,
? gegen Epilepsie: Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital,
? gegen HIV-Infektionen: Delavirdin, Efavirenz, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Nevirapin, Ritonavir, Zalcitabin, Zidovudin, Tipranavir,
? gegen Herzrhythmusstörungen: Digoxin, Disopyramid, Lidocain,
? gegen Beschwerden des Magens: Ranitidin, Omeprazol,
? gegen Depression: Amitryptylin, Imipramin, Nefazodon,
? gegen Malaria: Chinin,
? gegen Tuberkulose: Dapson,
? gegen Abstossungsreaktionen: Ciclosporin, Sirolimus (Rapamycin), Tacrolimus,
? für die Behandlung der erektilen Dysfunktion: Sildenafil, Tadalafil,
? Antibiotika: Clarithromycin, Clindamycin, Erythromycin, Azithromycin, Quinupristin/Dalfopristin,
? Narkose-/Betäubungsmittel: Fentanyl, Alfentanyl,
? Kontrazeptiva: Ethinylestradiol,
? Opiate: Methadon,
? Kalziumkanal-Blocker: Nifedipin und andere,
? Glukokorticoide: Budesonid, Dexamethason, Fluticason,
? Blutgerinnungshemmer: Warfarin,
? Protonenpumpenhemmer: Omeprazol.
Ohne Zustimmung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin sollten Sie daher neben Invirase/Ritonavir keine weiteren Arzneimittel einnehmen.
Invirase/Ritonavir darf mit einer Reihe anderer, gegen die HIV-Infektion häufig eingesetzten Medikamente eingenommen werden.
Wenn Sie Sildenafil oder Tadalafil zusammen mit Invirase/Ritonavir einnehmen, sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt oder Ihre Ärztin über die möglichen Wechselwirkungen zwischen diesen Arzneimitteln und die möglichen unerwünschten Wirkungen. Wenn Sie Sildenafil oder Tadalafil zusammen mit Invirase/Ritonavir einnehmen, können verschiedene unerwünschte Wirkungen auftreten. Zu diesen gehören tiefer Blutdruck, vorübergehende Sehstörungen und Erektionen, die mehr als 4 Stunden anhalten können. Falls eine Erektion länger als 4 Stunden anhält, sollten Sie unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um eine dauerhafte Schädigung des Penis zu verhindern. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen die entsprechenden Symptome erklären.
Falls Sie zur Empfängnisverhütung ein orales Verhütungsmittel einnehmen, sollten Sie eine zusätzliche oder eine andere Form der Verhütung wählen, da Ritonavir die Wirksamkeit von oralen Verhütungsmitteln herabsetzen kann. Aus prinzipiellen Gründen sollten Kondome verwendet werden.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen Durchfälle auftreten.
Invirase Filmtabletten enthalten Milchzucker (Laktose). Falls Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Ihnen eine Zuckerunverträglichkeit festgestellt hat, informieren Sie ihn oder sie, bevor Sie dieses Medikament einnehmen.
Kinder unter 16 Jahren sollten Invirase/Ritonavir nur einnehmen, wenn der Arzt oder die Ärztin es als unbedingt notwendig erachtet. Bei Patienten über 60 Jahren ist die Erfahrung begrenzt.
Es ist nicht bekannt, ob Invirase/Ritonavir die Fähigkeit zum Lenken eines Fahrzeuges oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben, oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin vor Beginn der Behandlung, wenn eine Schwangerschaft besteht, möglich oder geplant ist. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird dann entscheiden, ob Sie Invirase/Ritonavir einnehmen dürfen.
Es ist nicht bekannt, ob Invirase/Ritonavir in die Muttermilch übertritt. Sie dürfen daher Ihr Kind nicht stillen, wenn Sie Invirase/Ritonavir einnehmen. Frauen sollten generell nicht stillen, um die Übertragung des HI-Virus auf das Kind zu vermeiden.