Wann darf Instillagel nicht angewendet werden?
Instillagel darf nicht angewendet werden,
-wenn Sie allergisch gegen die Wirkstoffe oder einen der Hilfsstoffe sind;
-wenn Sie überempfindlich gegen (allergisch gegen) andere Lokalanästhetika vom Amid-Typ sind;
-bei schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), ausgeprägter Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Störungen der Erregungsleitung am Herzen (AV-Block), Schock durch Herzversagen oder Verminderung des Blutvolumens (kardiogener oder hypovolämischer Schock);
-bei Kindern unter 2 Jahren.
Wann ist bei der Anwendung von Instillagel Vorsicht geboten?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Instillagel angewendet wird, besonders
-bei häufiger Anwendung und bei hoher Dosierung kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen;
-bei Patienten unter Vollnarkose, da höhere Blutkonzentrationen als bei spontan atmenden Patienten auftreten können. Spontan atmende Patienten verschlucken eher einen Teil des Wirkstoffes, der aber nach der Resorption im Darmtrakt einem «first-pass»-Metabolismus in der Leber unterliegt;
-bei einer Anwendung im Mund oder Rachen. Es kann dadurch zu einer Schluckbehinderung kommen und die Gefahr des Fehlschluckens erhöht werden. Taubheit der Zunge oder der Mundschleimhaut kann die Gefahr einer Bissverletzung erhöhen;
-wenn Sie an einer Entzündung, Verletzung oder an einem Geschwür im Bereich des vorgesehenen Anwendungsgebietes leiden;
-wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion stark beeinträchtigt ist;
-wenn Sie eine Funktionsstörung des Herzens oder der Atemorgane haben;
-wenn Sie mit bestimmten Herzmedikamenten behandelt werden (Antiarrhythmika Klasse III, z.B. Amiodaron), informieren Sie bitte vor der Behandlung Ihren Arzt;
-bei älteren, geschwächten oder akut erkrankten Patienten;
-wenn Sie an einer bestimmten Muskelerkrankung (Myasthenia gravis) leiden.
Wenn mehr als die empfohlene Menge angewendet wird, eine erhebliche Menge an Gel in die Harnblase eindringt, oder eine entzündete/verletzte Harnröhre vorliegt, kann dies generell – besonders aber bei Kindern und älteren Patienten – zu vermehrter Aufnahme von Lidocain über die Schleimhaut und in der Folge zu schweren Nebenwirkungen führen.
Instillagel darf nicht mit den Augen in Kontakt kommen.
Pethidin, ein starkes Schmerzmittel, kann zu einer nicht gewünschten Verstärkung der Instillagel-Wirkung führen.
Instillagel sollte nicht gleichzeitig mit Medikamenten angewendet werden, die Lidocain oder andere Lokalanästhetika vom Amid-Typ enthalten, da dies zu einer nicht vorhersehbaren gegenseitigen Verstärkung der Wirkungen führen kann. Der Wirkstoff Lidocain kommt auch in Medikamenten zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen vor.
Aufgrund möglicher Wirkungsverstärkung auf das Herz sollte Lidocain mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die gleichzeitig Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder Bluthochdruck (Betablocker oder Calciumkanal-Antagonisten) erhalten.
Instillagel hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) / Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
Instillagel enthält Methyl- und Propyl-4-hydroxybenzoat. Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen hervorrufen.
Propylenglycol (E 1520)
Instillagel enthält 3,14 g Propylenglycol je Spritze mit 6 ml Inhalt und 5,75 g Propylenglycol je Spritze mit 11 ml Inhalt. Dies entspricht 522,5 mg/ml.
Propylenglycol (E 1520) kann Hautreizungen hervorrufen.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
▪an anderen Krankheiten leiden,
▪Allergien haben oder
▪andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Instillagel während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Anwendung in der Schwangerschaft sollte nur erfolgen, wenn es absolut notwendig ist.
Stillzeit
Lidocain tritt nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. In den ersten 12 Stunden nach Verabreichung sollte nicht gestillt werden.