Chlormadinon

Chlormadinon

Grundlagen

Chlormadinon ist ein Gestagen. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf Chlormadinonacetat, da Chlormadinon nur in seiner acetylierten Form Anwendung findet. Chlormadinonacetat (CMA) ist ein Gestagen- und Antiandrogen-Medikament, das in Antibabypillen zur SchwangerschaftsverhĂŒtung, als Bestandteil der Hormontherapie in den Wechseljahren, bei der Behandlung gynĂ€kologischer Erkrankungen und bei der Behandlung androgenabhĂ€ngiger Erkrankungen wie vergrĂ¶ĂŸerter Prostata und Prostatakrebs bei MĂ€nnern und Akne und Hirsutismus bei Frauen eingesetzt wird. Es wird meist durch den Mund eingenommen, kann aber auch per Spritze in einen Muskel verabreicht werden.

Wirkung

Pharmakodynamik

Chlormadinonacetat hat progestagene AktivitÀt, antigonadotrope Effekte, antiandrogene AktivitÀt und schwache Glukokortikoid-AktivitÀt. Der Arzneistoff verhÀlt sich also Àhnlich wie die Hormone Progesteron und Cortisol und inhibiert die AktivitÀt der Sexualhormone.

Pharmakokinetik

Die orale BioverfĂŒgbarkeit von CMA betrĂ€gt 100%, was auf einen geringen First-Pass-Metabolismus zurĂŒckzufĂŒhren ist. Das Medikament ist hoch lipophil und wird in Fett und einige weibliche Fortpflanzungsgewebe aufgenommen und dort akkumuliert. Die Plasmaproteinbindung von CMA betrĂ€gt 96,6 bis 99,4%, wobei etwa 1 bis 3% frei sind. Es ist hauptsĂ€chlich an Albumin gebunden. CMA wird in der Leber durch Reduktion, Hydroxylierung, Deacetylierung und Konjugation weitgehend metabolisiert. Die Eliminationshalbwertszeit von CMA wird mit 25 bis 34 Stunden nach einer Einzeldosis und 34 bis 39 Stunden nach Mehrfachgabe angegeben. Das Medikament wird zu 33 bis 45% mit dem Urin und zu 24 bis 41% mit den FĂ€kalien sowie mit der Galle ausgeschieden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen der Kombination eines Östrogens und CMA gehören MenstruationsunregelmĂ€ĂŸigkeiten, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen, Scheidenausfluss und andere. Bei hohen Dosierungen kann CMA neben anderen unerwĂŒnschten Wirkungen sexuelle Funktionsstörungen, Entmannung, Nebenniereninsuffizienz und VerĂ€nderungen im Kohlenhydratstoffwechsel verursachen.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code G03DB06
Summenformel C21H27ClO3
Molare Masse (g·mol−1) 362,89
Aggregatzustand fest
CAS-Nummer 1961-77-9
PUB-Nummer 5284533
Drugbank ID DB13528

Quellenangaben

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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