Thyrex darf nicht eingenommen werden wenn Sie allergisch gegen Levothyroxin-Natrium (T4) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
Thyrex darf nicht eingenommen werden wenn bei Ihnen eine der folgenden Erkrankungen oder einer der genannten Zustände vorliegt:
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Thyrex nicht gleichzeitig mit einem Arzneimittel, das die Schilddrüsenüberfunktion hemmt (sogenanntes Thyreostatikum), einnehmen (siehe auch Abschnitt "Schwangerschaft und Stillzeit").
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Thyrex einnehmen.
Bitte melden Sie besondere Reaktionen und Nebenwirkungen (siehe "Welche Nebenwirkungen sind möglich") unverzüglich Ihrem Arzt.
Teilen Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung mit, wenn bei Ihnen folgende Erkrankungen oder Zustände vorliegen:
In diesen Fällen müssen zu hohe Schilddrüsenhormonspiegel vermieden werden, daher wird Ihr Arzt die Behandlung mit niedrigen Dosen einleiten und in größeren Zeitabständen langsam steigern.
Bevor ein sogenannter Schilddrüsensuppressionstest zur Untersuchung der Schilddrüsenfunktion durchgeführt wird, müssen diese Krankheiten oder Zustände ebenfalls ausgeschlossen bzw. behandelt werden.
Bei Schilddrüsenhormonmangel muss die Behandlung mit Thyrex über längere Zeit, gegebenenfalls lebenslang, beibehalten werden. Ändern Sie die Tabletteneinnahme nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Gehen Sie bitte zu den von Ihrem Arzt vorgeschriebenen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, damit die Dosierung eventuell an veränderte Gegebenheiten angepasst werden kann.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an schweren Verdauungsstörungen leiden, da diese die Aufnahme von Levothyroxin in den Körper hemmen.
Wenn Sie an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, die durch eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse verursacht wird, muss eine möglicherweise gleichzeitig vorliegende Schädigung der Nebennierenrinde vor Beginn oder zusätzlich zur Behandlung mit Thyrex
behandelt werden (Therapie mit Hydrokortison). Ohne ausreichende Behandlung kann es zu einem akuten Versagen der Nebennierenrinde (Addison-Krise) kommen.
Bei gleichzeitiger Behandlung von Frauen nach den Wechseljahren, die ein erhöhtes Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) aufweisen:
Ihr Arzt wird die Schilddrüsenfunktion häufig kontrollieren, um erhöhte Blutspiegel des Hormons Levothyroxin zu vermeiden und die niedrigste erforderliche Dosis zu gewährleisten.
Bei Verdacht auf Vorliegen von Schilddrüsenbereichen, die unkontrolliert Hormon produzieren, (Schilddrüsenautonomie) wird der Arzt vor Beginn der Behandlung zusätzliche Schilddrüsenuntersuchungen anordnen.
Bei Kindern ist auf eine eventuell eintretende so genannte Epiphysiolyse (Lösung des Gelenkskopfes vom Oberschenkelknochen - Erkennungszeichen: Hüftschmerzen, abnorme Stellung der Beine und Gangstörung) zu achten.
Bei Frühgeborenen mit einem niedrigen Geburtsgewicht ist, aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion, zu Beginn der Thyrex Behandlung äußerste Vorsicht geboten, da es zu einem Kreislaufkollaps kommen kann (siehe auch Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (z. B. Dicumarol) oder die Schilddrüse beeinflussenden Arzneimitteln (z. B. Amiodaron, Thyrosinkinase-Inhibitoren [Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen], Salizylate und hohe Dosen Furosemid) sind regelmäßige Kontrollen der Prothrombinzeit (ein Maß für die Blutgerinnung) zu Beginn der Thyrex-Behandlung erforderlich.
Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist der Blutzuckerspiegel zu Beginn der Behandlung mit Schilddrüsenhormonpräparaten in kürzeren Abständen zu überprüfen. Bei schwerer Zuckerkrankheit ist Thyrex nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einzunehmen.
Nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch
Sie dürfen Schilddrüsenhormone nicht zur Gewichtsabnahme einnehmen. Wenn Ihre Schilddrüsenhormon-Blutspiegel im normalen Bereich liegen, bewirkt die zusätzliche Einnahme von Schilddrüsenhormonen keine Gewichtsabnahme. Die zusätzliche Einnahme kann schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere in Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsreduktion.
Umstellung der Behandlung
Wenn Sie bereits mit Thyrex behandelt werden, erfolgt die Umstellung auf ein anderes schilddrüsenhormonhältiges Arzneimittel nur unter ärztlicher Überwachung und Kontrolle der Blutwerte.
Ältere Personen
Bei älteren Menschen wird die Dosierung vorsichtiger durchgeführt (insbesondere wenn Herzprobleme bestehen), und die ärztlichen Kontrollen finden häufiger statt.
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind, damit er die Tabletteneinnahme überprüfen und eventuell anpassen kann (siehe auch "Schwangerschaft und Stillzeit").
Einnahme von Thyrex zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Thyrex beeinflusst die Wirkung folgender Arzneistoffe bzw. Präparategruppen:
- Antidiabetika (blutzuckersenkende Arzneimittel, wie z. B. Metformin, Glimepirid, Glibenclamid sowie Insulin):
Wenn Sie zuckerkrank (Diabetiker) sind, wird Ihr Arzt Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren, vor allem zu Beginn und zum Ende einer Schilddrüsenhormontherapie. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt die Dosis des blutzuckersenkenden Arzneimittels anpassen, da Levothyroxin die Wirkung von blutzuckersenkenden Mitteln vermindern kann.
Cumarinderivate (blutgerinnungshemmende Arzneimittel):
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Thyrex und Cumarinderivaten (z. B. Dicumarol) wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung durchführen. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt die Dosis des gerinnungshemmenden Arzneimittels verringern, da Levothyroxin die Wirkung von gerinnungshemmenden Stoffen verstärken kann.
Die Wirkung von Thyrex wird durch andere Arzneimittel wie folgt beeinflusst:
- Arzneimittel zur Senkung der Blutfette, Arzneimittel zur Entfernung erhöhter Kaliumkonzentrationen im Blut (Ionenaustauscherharze): Nehmen Sie Arzneimittel zur Senkung der Blutfette (wie z. B. Colestyramin, Colestipol) oder Arzneimittel zur Entfernung erhöhter Kaliumkonzentrationen im Blut (Calcium- und Natriumsalze der Polystyrolsulfonsäure, Sevelamer) 4 bis 5 Stunden nach der Einnahme von Thyrex ein. Diese Arzneimittel hemmen sonst die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm und vermindern damit dessen Wirksamkeit.
- Gallensäurekomplexbildner: Colesevelam (Arzneimittel zur Verminderung einer erhöhten Cholesterinkonzentration im Blut) bindet Levothyroxin und verringert so die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm. Daher ist Thyrex mindestens 4 Stunden vor Colesevelam einzunehmen.
- Aluminiumhältige magensäurebindende Arzneimittel, eisenhaltige Arzneimittel, Calciumcarbonat: Nehmen Sie Thyrex mindestens 2 Stunden vor aluminiumhaltigen magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida, Sucralfate), eisenhaltigen Arzneimitteln oder Calciumcarbonat ein. Diese Arzneimittel können sonst die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm und damit dessen Wirksamkeit vermindern.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Thyrex verstärken:
- Salizylate, im Besonderen in Dosen höher als 2 g/Tag (fiebersenkende Arzneimittel und Schmerzmittel)
- Dicumarol (blutgerinnungshemmendes Arzneimittel)
- hohe Dosen (250 mg) Furosemid (harntreibendes Arzneimittel)
- Clofibrat (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte)
Die Wirkung folgender Arzneimittel kann durch Thyrex verstärkt werden:
- Herzglykoside (Arzneimittel zur Steigerung der Herzkraft)
- Sympathomimetika (Herz-/Kreislauf stimulierende Arzneimittel)
- Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen)
- Propylthiouracil, Glukokortikoide, Betablocker (insbesondere Propranolol): Propylthiouracil (Arzneimittel bei Schilddrüsenüberfunktion), Glukokortikoide (Nebennierenrinden- hormone, „Kortison“) und Betablocker (die Herzschlagfolge herabsetzende und blutdrucksenkende Arzneimittel) hemmen die Umwandlung von Levothyroxin in die wirksamere Form Liothyronin und können somit die Wirksamkeit von Thyrex vermindern.
- Amiodaron, jodhältige Kontrastmittel: Amiodaron (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) und jodhaltige Kontrastmittel (bestimmte in der Röntgendiagnostik eingesetzte Mittel) können - bedingt durch ihren hohen Jodgehalt - sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einem Knotenkropf (nodöse Struma) geboten, wenn möglicherweise noch nicht erkannte Bezirke in der Schilddrüse vorliegen, die unkontrolliert Schilddrüsenhormone bilden (Autonomien). Amiodaron hemmt die Umwandlung von Levothyroxin in die wirksamere Form Liothyronin und kann somit die Wirksamkeit von Thyrex beeinflussen. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt die Dosis von Thyrex anpassen.
- Sertralin, Chloroquin/Proguanil: Sertralin (Arzneimittel gegen Depressionen) und Chloroquin/Proguanil (Arzneimittel bei Malaria und rheumatischen Erkrankungen) vermindern die Wirksamkeit von Levothyroxin.
- Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin: Barbiturate (Arzneimittel bei Krampfanfällen, zur Narkose, bestimmte Schlafmittel), Rifampicin (Antibiotikum), Carbamazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen) und Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) können die Wirkung von Levothyroxin abschwächen.
- Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung oder zur Hormonersatztherapie: Wenn Sie östrogenhaltige Hormonpräparate zur Schwangerschaftsverhütung („Pille“) einnehmen oder eine Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren erhalten, kann der Bedarf an Levothyroxin steigen.
- Protease-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): Wenn Sie gleichzeitig Levothyroxin und Protease-Inhibitoren (Lopinavir, Ritonavir [wird zur Kontrolle von HIV und chronischer Hepatitis C angewendet]) anwenden, wird Ihr Arzt sorgfältig Ihre Krankheitserscheinungen beobachten und Ihre Schilddrüsenfunktion kontrollieren. Es kann zu einem Verlust der Wirkung von Levothyroxin kommen, wenn dieses gleichzeitig mit Lopinavir/Ritonavir angewendet wird.
- Sojaprodukte: Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Sojaprodukte essen, vor allem dann, wenn Sie den Anteil der Sojaprodukte in Ihrer Nahrung ändern. Sojaprodukte können die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm herabsetzen, deshalb muss Ihre Thyrex-Dosis möglicherweise angepasst werden.
- Tyrosinkinase-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen): Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Imatinib, Sunitinib, Sorafenib, Motesanib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin vermindern. Deshalb wird Sie Ihr Arzt hinsichtlich Ihrer Krankheitserscheinungen beobachten und Veränderungen der Schilddrüsenfunktion bei Beginn und am Ende einer kombinierten Behandlung überwachen. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt die Levothyroxin-Dosis anpassen.
- Orlistat (Arzneimittel zur Gewichtsreduktion): Selten können Fälle einer Regulationsstörung der Nebenschilddrüse (Hypothyreoidismus) und/oder eine herabgesetzte Kontrolle einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auftreten, wenn Levothyroxin gleichzeitig mit Orlistat eingenommen wird.
- Diazepam (Beruhigungsmittel): Wechselwirkungen sind möglich.
- Ketamin (Narkosemittel): Eine gleichzeitige Gabe von Ketamin kann zu Bluthochdruck und schneller Herztätigkeit führen.
- Schilddrüsenhormonbestimmungen und -funktionstests: Leber- und Nierenerkrankungen sowie zahlreiche Arzneimittel können die Ergebnisse von Schilddrüsenhormonbestimmungen und -funktionstests verfälschen. Teilen Sie daher vor jeder Untersuchung dem behandelnden Arzt mit, welche Arzneimittel, auch rezeptfreie, Sie einnehmen.
Einnahme von Thyrex zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Wenn Ihre Ernährung sojahältig ist, wird Ihr Arzt häufiger die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut kontrollieren. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt während und nach Beendigung einer solchen Ernährungsweise die Dosis von Thyrex anpassen (es können ungewöhnlich hohe Dosen erforderlich sein). Sojahältige Produkte können nämlich die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm beeinträchtigen und damit dessen Wirksamkeit vermindern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Eine korrekte Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist während der Schwangerschaft und Stillzeit besonders wichtig für die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Kindes. Sie muss deshalb konsequent und unter Aufsicht des behandelnden Arztes fortgesetzt werden. Bisher sind trotz umfangreicher Anwendungen während der Schwangerschaft keine unerwünschten Wirkungen von Levothyroxin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des ungeborenen oder neugeborenen Kindes bekannt geworden.
Lassen Sie Ihre Schilddrüsenfunktion sowohl während als auch nach einer Schwangerschaft kontrollieren. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt die Dosis anpassen, da während einer Schwangerschaft der Bedarf an Schilddrüsenhormon durch den erhöhten Blutspiegel an Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) steigen kann.
Eine Kropfbehandlung, die bereits vor Beginn der Schwangerschaft eingeleitet wurde, wird in gleicher, oder falls notwendig, in etwas erhöhter Dosierung fortgesetzt werden. Eine nicht behandelte Schilddrüsenunterfunktion kann zur Schädigung des Kindes oder Fehlgeburt führen. Thyrex muss daher während der gesamten Schwangerschaft weiter eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft dürfen Sie Thyrex nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln einnehmen, die die Schilddrüsenüberfunktion hemmen (sogenannte Thyreostatika), da hierdurch eine höhere Dosierung der Thyreostatika erforderlich wird. Durch die höhere Dosis können diese Arzneimittel (im Gegensatz zu Thyrex) über die Plazenta in den kindlichen Kreislauf gelangen und sind in der Lage, beim Ungeborenen eine Schilddrüsenunterfunktion hervorzurufen. Leiden Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion, so wird Ihr Arzt diese während der Schwangerschaft ausschließlich mit niedrig dosierten thyreostatisch wirksamen Arzneimitteln behandeln.
Schilddrüsensuppressionstests müssen während der Schwangerschaft unterbleiben, da die Anwendung von radioaktiven Substanzen bei Schwangeren nicht angezeigt ist.
Während der Stillzeit entscheidet Ihr Arzt über eine weitere Einnahme von Thyrex, die Menge an Thyrex in der Muttermilch ist für den Säugling unbedenklich.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.