Syntroxine SOL darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Levothyroxin-Natrium oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn bei Ihnen kürzlich ein Herzinfarkt, eine akute Herzmuskelentzündung und/oder eine akute Entzündung aller Wandschichten des Herzens (Pankarditis) aufgetreten ist,
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wenn Sie schwanger sind und gleichzeitig Arzneimittel gegen eine Schilddrüsenüberfunktion
(Thyreostatika) einnehmen (siehe “Schwangerschaft und Stillzeit”),
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wenn bei Ihnen eine unbehandelte Nebennierenrindenschwäche, eine unbehandelte Hypophysenunterfunktion (Hypophysenversagen) und/oder eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion vorliegt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Syntroxine SOL einnehmen. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Syntroxine SOL ist erforderlich, wenn bei Ihnen eine der folgenden Herzerkrankungen vorliegt:
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hoher Blutdruck,
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schneller oder unregelmäßiger Herzschlag,
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Fettablagerungen an den Arterienwänden (Arteriosklerose),
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Schmerzen in der Brust mit Beengungsgefühl (Angina pectoris),
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unzureichende Durchblutung der Herzkranzgefäße (Koronarinsuffizienz).
Diese Erkrankungen müssen vor Einnahme von Syntroxine SOL medikamentös behandelt werden. Während der Einnahme von Syntroxine SOL müssen Ihre Schilddrüsenhormonwerte in kürzeren Abständen kontrolliert werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie nicht sicher sind, ob eine dieser Erkrankungen bei Ihnen vorliegt, oder wenn Sie an einer dieser Erkrankungen leiden, aber noch nicht behandelt werden.
Vor Beginn der Behandlung
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Ihr Arzt wird untersuchen, ob eine Funktionsstörung der Nebenniere, der Hirnanhangdrüse oder der Schilddrüse mit unkontrollierter Überproduktion von Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenautonomie) bei Ihnen vorliegt, weil diese vor Einnahme von Syntroxine SOL medikamentös behandelt werden müssen.
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Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie in den Wechseljahren sind oder diese bereits hinter sich haben. Aufgrund des Osteoporoserisikos können regelmäßige Kontrollen Ihrer Schilddrüsenfunktion notwendig sein.
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Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Zeichen psychotischer Störungen an sich beobachten (Möglicherweise sind eine genauere Überwachung und Anpassung der Dosis erforderlich).
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Informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Orlistat anfangen oder aufhören oder etwas an der Behandlung mit Orlistat ändern (es handelt sich dabei um ein Arzneimittel zur Behandlung von Adipositas; möglicherweise sind eine genauere Überwachung und Anpassung der Dosis erforderlich).
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Bestimmte Herzerkrankungen müssen vor Einnahme von Syntroxine SOL behandelt werden.
Bitte lesen Sie den Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen” sorgfältig durch.
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Wenn Sie eine Zuckerstoffwechselstörung (Diabetes) haben oder mit bestimmten
Gerinnungshemmern behandelt werden, lesen Sie bitte die Angaben im Abschnitt „Einnahme von Syntroxine SOL zusammen mit anderen Arzneimitteln” sorgfältig durch.
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Wenn Sie Ihre Behandlung auf ein anderes levothyroxinhaltiges Präparat umstellen müssen, kann ein Ungleichgewicht der Schilddrüse auftreten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Fragen zur Änderung Ihrer Medikation haben. Während der Übergangszeit ist eine genaue Überwachung (klinisch und labordiagnostisch) erforderlich. Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, da dies darauf hindeuten kann, dass Ihre Dosis nach oben oder unten angepasst werden muss.
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Sie dürfen Syntroxine SOL nicht zum Abnehmen einnehmen. Wenn Ihre Schilddrüsenhormon-Blutspiegel im Normbereich liegen, bewirkt die zusätzliche Einnahme von
Schilddrüsenhormonen keine Gewichtsabnahme. Die zusätzliche Einnahme von Schilddrüsenhormonen ohne speziellen Rat Ihres Arztes kann schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere in Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsreduktion.
Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie an Epilepsie leiden. Bei Patienten mit bekannter Epilepsie wurde in seltenen Fällen von Krampfanfällen berichtet, die mit dem Beginn der Einnahme von Levothyroxin in Verbindung gebracht werden.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten sind eine vorsichtige Dosierung und häufige medizinische Kontrolluntersuchungen erforderlich.
Frühgeborene:
Der Blutdruck wird regelmäßig überwacht, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es zu einem schnellen Blutdruckabfall (Kreislaufkollaps) kommen kann.
Einnahme von Syntroxine SOL zusammen mit anderen Arzneimitteln
Die Einnahme/Anwendung anderer Arzneimittel während der Einnahme von Syntroxine SOL kann die Wirkung von Syntroxine SOL bzw. die der anderen Arzneimittel beeinflussen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt weiß, welche Arzneimittel Sie einnehmen/anwenden.
Während der Einnahme von Syntroxine SOL dürfen Sie keine weiteren Arzneimittel einnehmen/anwenden, es sei denn, Sie haben dies zuvor mit Ihrem Arzt oder Apotheker besprochen. Dies gilt auch für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:
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Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika):
Syntroxine SOL kann die Wirkung Ihres blutzuckersenkenden Mittels herabsetzen. Zusätzliche Untersuchungen Ihres Blutzuckerspiegels können erforderlich werden, besonders zu Beginn der Therapie mit Syntroxine SOL. Während der Behandlung mit Syntroxine SOL ist gegebenenfalls die Dosierung Ihres Antidiabetikums anzupassen.
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Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarinderivate):
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Syntroxine SOL kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken. Regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung, besonders zu Beginn der Therapie mit Syntroxine SOL, können erforderlich sein. Während der Behandlung mit Syntroxine SOL ist gegebenenfalls die Dosierung Ihres Cumarin-Präparates anzupassen.
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Propylthiouracil (Arzneimittel gegen Schilddrüsenüberfunktion),
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Glukokortikoide (antiallergische und entzündungshemmende Arzneimittel),
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Betablocker (blutdrucksenkende Arzneimittel, mit denen auch Herzerkrankungen behandelt werden),
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Sertralin (Arzneimittel gegen Depressionen),
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Chloroquin oder Proguanil (Arzneimittel zur Verhütung oder Behandlung der Malaria),
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Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie wie Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon,
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östrogenhaltige Arzneimittel zur Hormonersatztherapie während oder nach den Wechseljahren oder zur Empfängnisverhütung,
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Salicylate (schmerzlindernde und fiebersenkende Arzneimittel),
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Dicumarol (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung),
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Furosemid in hoher Dosierung ab 250 mg (harntreibendes Arzneimittel),
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Clofibrat (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette),
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Amiodaron (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen),
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Ritonavir, Indinavir, Lopinavir – werden zur Kontrolle von HIV und chronischer Hepatitis C angewendet,
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Sevelamer (Arzneimittel für Dialyse-Patienten oder Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, die keine Dialyse erhalten),
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Tyrosinkinasehemmer (Arzneimittel gegen Krebs und Entzündungen),
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Orlistat (Arzneimittel zur Gewichtsreduktion).
Achten Sie darauf, dass Sie die empfohlenen Zeitabstände einhalten, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden müssen:
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Antazida (Arzneimittel zur Linderung von Magenbeschwerden und Sodbrennen), Sucralfat (zur Behandlung von Magengeschwüren) und Arzneimittel, die Aluminium, Eisen oder
Calcium enthalten:
Nehmen Sie Syntroxine SOL mindestens 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln ein, da es sonst zu einer Abschwächung der Syntroxine SOL-Wirkung kommen kann.
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Arzneimittel zur Bindung von Gallensäuren und zur Senkung hoher Cholesterinwerte (wie z. B.
Colestyramin oder Colestipol):
Nehmen Sie Syntroxine SOL 4 - 5 Stunden vor diesen Arzneimitteln ein, da diese die Aufnahme von Syntroxine SOL aus dem Darm hemmen können.
Worauf bei der Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln noch zu achten ist:
Wenn Sie sich einer Röntgenuntersuchung oder einer anderen diagnostischen Untersuchung mit einem Kontrastmittel unterziehen müssen, informieren Sie Ihren Arzt darüber, dass Sie Syntroxine SOL einnehmen, weil Ihnen möglicherweise ein Mittel gespritzt wird, das Ihre Schilddrüsenfunktion beeinflussen kann.
Einnahme von Syntroxine SOL zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Sojaprodukte essen, vor allem dann, wenn Sie den Anteil der Sojaprodukte in Ihrer Nahrung ändern. Sojaprodukte können die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm herabsetzen, deshalb muss Ihre Syntroxine SOL Dosis möglicherweise angepasst werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
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Während der Schwangerschaft ist die Behandlung mit Syntroxine SOL besonders wichtig und darf deshalb nicht abgebrochen werden. Dies ist für die normale Entwicklung des ungeborenen Kindes unbedingt notwendig. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da möglicherweise Ihre Dosis angepasst werden muss, weil der Levothyroxin-Bedarf während der Schwangerschaft steigen kann. Eine sorgfältige Überwachung Ihrer Schilddrüsenfunktion ist erforderlich.
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Während der Schwangerschaft darf Syntroxine SOL nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln gegen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) eingenommen werden. Während der
Schwangerschaft sollte eine Schilddrüsenüberfunktion ausschließlich mit niedrig dosierten
Thyreostatika behandelt werden (siehe “Syntroxine SOL darf nicht eingenommen werden”).
Stillzeit
Syntroxine SOL kann während der Stillzeit eingenommen werden. Es gibt keine Informationen darüber, dass die Einnahme von Syntroxine SOL durch die stillende Mutter das Baby mit normaler Schilddrüsenfunktion schädigt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Hinweise die anzeigen, dass Syntroxine SOL die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen einschränken könnte, da Levothyroxin identisch mit dem natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon ist.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml Lösung zum Einnehmen, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.