Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Die Standarddosis nicht überschreiten. Ein Überschreiten der empfohlenen Dosis kann zu Verstärkung von Steifheit und Unbehagen führen.
Aufgrund der fibrinolytischen Wirkung von Natrium-Pentosanpolysulfat sollte die Möglichkeit einer inneren Blutung aus einem Tumor oder einer Gefäßanomalie in Betracht gezogen werden und es sollten geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.
Bei einem Hund, der zwölf Monate zuvor einen Lungenriss erlitten hatte, traten nach einer Injektion mit Natrium-Pentosanpolysulfat schwere Lungenblutungen auf. Bei Hunden mit einem Lungenriss in der Vorgeschichte mit Vorsicht anwenden.
Vorsicht wird auch bei Tieren mit Leberfunktionsstörungen empfohlen. Natrium-Pentosanpolysulfat hat eine gerinnungshemmende Wirkung.
Es wird empfohlen, bei Anwendung des Produkts das Zellvolumen (PVC) und die Kapillarfüllungszeit zu überwachen.
Vermeiden Sie eine intramuskuläre Injektion wegen des Risikos eines Hämatoms an der Injektionsstelle.
In einem Zeitraum von 12 Monaten sollten nicht mehr als 3 Behandlungszyklen mit 4 Injektionen erfolgen.
Es wird empfohlen, das Tier auf Anzeichen von Blutverlust zu überwachen und entsprechend zu behandeln. Bei Anzeichen einer verstärkten Blutung ist die Behandlung unterbrechen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Das Konservierungsmittel, Benzylalkohol, kann bei sensibilisierten Personen Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) auslösen. Handhaben Sie das Produkt mit Vorsicht, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie überempfindlich sind. Bei versehentlichem Haut- oder Augenkontakt den betroffenen Bereich sofort mit Wasser spülen.
Nach der Anwendung die Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Laborstudien bei Kaninchen zeigten embryotoxische Effekte, die mit einem Primäreffekt auf das Elterntier bei wiederholter Verabreichung der 2,5-Fachen Menge der empfohlenen Dosis zusammenhängen.
Die Sicherheit des Tierarzneimittels bei trächtigen oder säugenden Hündinnen wurde nicht untersucht, daher wird die Anwendung bei trächtigen oder säugenden Tieren nicht empfohlen.
Das Tierarzneimittel sollte zum Zeitpunkt der Geburt aufgrund seiner gerinnungshemmenden Wirkung nicht verabreicht werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
NSAIDs und insbesondere Acetylsalicylsäure sollten nicht in Kombination mit Natrium- Pentosanpolysulfat verabreicht werden, da sie die Thrombozytenadhäsion beeinträchtigen und damit die gerinnungshemmende Wirkung des Tierarzneimittels verstärken können. Es wurde gezeigt, dass Kortikosteroide einige der Wirkungen von Natrium-Pentosanpolysulfat antagonisieren. Darüber hinaus kann die Anwendung von entzündungshemmenden Tierarzneimitteln zu einer vorzeitigen Erhöhung der Aktivität des Hundes führen, was die analgetische und regenerative Wirkung des Tierarzneimittels beeinträchtigen kann.
Nicht gleichzeitig mit Steroiden oder nicht-steroidalen entzündungshemmenden Substanzen wie Acetylsalicylsäure und Phenylbutazon oder innerhalbvon 24 Stunden nach Verabreichung dieser Wirkstoffe anwenden. Nicht in Kombination mit Heparin oder anderen Gerinnungshemmern verwenden.
Resorption: Beim Hund wird 15 Minuten nach der subkutanen Verabreichung eine maximale Plasmakonzentration von 7,40 µg-Eq Natrium-Pentosanpolysulfat/ml erreicht.
Verteilung: Natrium-Pentosanpolysulfat bindet mit unterschiedlicher Bindungsstärke und unterschiedlichem Dissoziationsverhalten an viele Plasmaproteine, was ein komplexes Gleichgewicht aus gebundenem und freiem Wirkstoff zur Folge hat. Natrium-Pentosanpolysulfat reichert sich in der Leber, den Nieren und im retikuloendothelialen System an. Im Bindegewebe und Muskel treten niedrige
Konzentrationen auf. In Studien an Kaninchen wurden im Gelenkknorpel nach der Verabreichung für
4-5 Tage therapeutische Konzentrationen des Wirkstoffs gemessen. Das Verteilungsvolumen beträgt beim Hund 0,43 Liter.
Biotransformation: Im hepato-retikuloendothelialen System erfolgt eine Desulfatierung von Natrium- Pentosanpolysulfat, wobei die Hauptaktivität in der Leber stattfindet. Eine Depolymerisation kann auch in der Niere auftreten.
Elimination: Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Hund 48 Stunden nach der Injektion werden etwa 70 % der verabreichten Dosis über den Urin ausgeschieden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei der dreifachen empfohlenen Dosis wurde eine vorübergehende Verlängerung der Blutungszeit von etwa 3 bis 4 Stunden Dauer beobachtet. Wiederholte tägliche Überdosierungen von dem Fünffachen der empfohlenen Dosis oder mehr führten zu Anorexie und Depressionen, die nach Absetzen des Tierarzneimittels reversibel waren.
Bei Überdosierung kann es zu hepatozellulären Schäden und einer damit verbundenen dosisabhängigen Erhöhung der ALT kommen. Erhöhungen der aPTT und TT sind dosisabhängig. Bei wiederholten Dosen, die mehr als das Fünffache der empfohlenen Dosis betragen, können diese Erhöhungen über eine Woche nach der Verabreichung an gesunde Hunde hinaus andauern. Anzeichen für diese Schädigungen können Blutungen in den Magen-Darm-Trakt, Körperhöhlen und Ekchymosen sein. Bei wiederholten Dosen, die mehr als zehnmal so hoch sind wie empfohlen, kann es zu Todesfällen infolge von gastrointestinalen Blutungen kommen.
Im Fall einer Überdosierung muss der Hund stationär behandelt und überwacht werden und, eine supportive Therapie erhalten, soweit der Tierarzt dies für erforderlich hält.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.