Nimotop darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Nimodipin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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als Begleittherapie mit einem bestimmten Antibiotikum (Rifampicin).
Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie, wie dekompensierte Herzinsuffizienz, Lungen- und Hirnödem, Nierenfunktionsstörungen (Oligo- bis Anurie, d.h. zu geringe Harnmenge), und Hyperhydradation (zu hoher Körperwassergehalt) sind zu beachten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Nimotop angewendet wird.
Obwohl die Behandlung mit Nimodipin keine Hinweise auf eine Erhöhung des Hirndrucks gezeigt hat, sollte eine engmaschige Überwachung durchgeführt werden, ebenso bei Patienten mit erhöhtem Flüssigkeitsgehalt des Gewebes im Gehirn (generalisiertes Hirnödem).
Bei Patienten mit instabiler Angina oder während der ersten 4 Wochen nach akutem Myokardinfarkt ist das potentielle Risiko (z.B. reduzierte Perfusion der Koronararterien und myokardiale Ischämie) gegen den Nutzen (z.B. Verbesserung der Gehirnperfusion) abzuwägen.
Bei Patienten, die blutdrucksenkende Arzneimittel erhalten, kann Nimodipin die blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken. Erweist sich eine solche Kombi- nation als unerlässlich, so ist eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Vorsicht ist geboten bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (systolischer Blutdruck unter 100 mm Hg).
Die gleichzeitige Behandlung mit Nimodipin und potentiell nierenschädlichen Arzneimitteln (z.B. Aminoglycoside, Cephalosporine, Furosemid) kann die Nierenfunktion, sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten, deren Nierenfunktion bereits eingeschränkt ist, verschlechtern. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion ist in solchen Fällen angezeigt. Bei Verschlechterung der Nierenfunktion sollte ein Abbruch der Behandlung erwogen werden.
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion, im speziellen Leberzirrhose, können Wirkungen bzw. Nebenwirkungen, z.B. Blutdrucksenkung, stärker ausgeprägt sein. In diesen Fällen sollte die Dosis in Abhängigkeit von Blutdruckkontrollen ggf. verringert oder, falls notwendig, die Behandlung abgesetzt werden.
Ein vorübergehender Anstieg an Leberenzymen kann während der intravenösen Verabreichung von Nimodipin auftreten. Dieser Effekt ist i.d.R. nach Beendigung der Behandlung reversibel.
Anwendung von Nimotop zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Wirkung von anderen Arzneimitteln auf Nimodipin
Rifampicin
Die Wirksamkeit von Nimodipin kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Rifampicin (bestimmtes Antibiotikum) signifikant reduziert sein. Die gleichzeitige Anwendung von Nimodipin und Rifampicin ist daher nicht erlaubt.
Fluoxetin
Die Steady-State Plasmakonzentrationen von Nimodipin sind bei gemeinsamer Verabreichung mit Fluoxetin, ein Arzneimittel gegen Depressionen, um etwa 50% höher. Die Plasmakonzentration von Fluoxetin ist merklich erniedrigt, wobei dessen aktiver Metabolit (wirksames Umbauprodukt) nicht beeinflusst wird.
Nortryptylin
Die Steady-State Plasmakonzentrationen von Nimodipin sinken bei gemeinsamer Verabreichung mit Nortryptylin, ein Arzneimittel gegen Depressionen, leicht, wobei die Nortryptylinplasmakonzentrationen unverändert bleiben.
Wirkung von Nimodipin auf andere Arzneimittel
Blutdrucksenkende Wirkstoffe
Nimotop kann die blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken, wie zum Beispiel:
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Diuretika
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ß-Blocker
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ACE-Hemmer
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A1-Antagonisten
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Andere Calciumantagonisten
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α-adrenerge Blocker
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PDE5 – Hemmer
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α-Methyldopa
Erweist sich eine solche Kombination jedoch als unerlässlich, wird Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen.
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Beta-Rezeptorenblockern kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der negativ-inotropen (Kontraktionskraft des Herzens wird verringert) Wirkung bis hin zur dekompensierten Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz mit Ruhebeschwerden) führen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit potentiell nierenschädlichen Arzneimitteln (z.B. Aminoglycoside, Cephalosporine, Furosemid) kann sich die Nierenfunktion, sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten, deren Nierenfunktion bereits eingeschränkt ist, verschlechtern. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion ist in solchen Fällen angezeigt. Bei Verschlechterung der Nierenfunktion sollte ein Abbruch der Behandlung erwogen werden.
Zidovudin
In einer Studie an Affen führte die gleichzeitige Gabe von intravenösem Nimodipin als Bolus- Injektion mit dem Anti-HIV-Mittel intravenöses Zidovudin zu einem signifikant erhöhten Plasmaspiegel (AUC) sowie zu einer signifikanten Verringerung von Clearance und Verteilungsvolumen.
Schwangerschaft , Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Schwangerschaft und Stillzeit:
Es liegen keine adäquaten und gut kontrollierten Studien an Schwangeren vor. Bei Behandlung mit der Nimotop-Infusionslösung während der Schwangerschaft muss daher nach Schwere des Krankheitsbildes Nutzen gegen potentielles Risiko sorgfältig abgewogen werden.
Nimodipin tritt in die Muttermilch über. Falls eine Einnahme des Medikaments erforderlich ist, sollten Sie nicht stillen.
Künstliche Befruchtung:
Nimodipin und andere Kalziumantagonisten können die Spermienqualität verschlechtern, und werden deshalb mit einer Verschlechterung der Erfolgsrate in Verbindung gebracht.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Grundsätzlich ist eine Beeinträchtigung der Verkehrsfähigkeit und der Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Schwindel möglich.
Bei Anwendung von Nimotop 10 mg - Infusionsflaschen wird dies jedoch ohne Bedeutung sein.
Nimotop enthält Natrium und Alkohol
Dieses Arzneimittel enthält 23 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 50 ml Flasche. Dies entspricht 1,15% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Dieses Arzneimittel enthält 2 g Alkohol (Ethanol) pro stündlicher Dosis von 10 ml (23,7% w/v). Die Menge in 10ml dieses Arzneimittels entspricht 50 ml Bier oder 20 ml Wein.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel Auswirkungen auf Erwachsene und Jugendliche hat oder dass bei Kindern Auswirkungen wahrnehmbar sind. Bei kleinen Kindern können Auswirkungen möglich sein, z.B. Schläfrigkeit.
Die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel kann die Wirkungen anderer Arzneimittel verändern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen.
Da dieses Arzneimittel im Allgemeinen langsam als kontinuierliche Infusion gegeben wird, können die Wirkungen von Ethanol weniger stark ausgeprägt sein.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Wenn Sie alkoholabhängig sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.