Eine Behandlung mit NeoRecormon sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der Erfahrung mit Ihrer Erkrankung hat. Üblicherweise wird die erste Dosis unter ärztlicher Kontrolle verabreicht, da die Möglichkeit einer allergischen Reaktion besteht.
Danach kann die NeoRecormon Injektionslösung von einer ausgebildeten Schwester, von einem Arzt oder von anderem Fachpersonal verabreicht werden. Sobald es Ihnen gezeigt wurde, wie man die Lösung verabreicht, können Sie sich auch selbst die Lösung spritzen.
NeoRecormon in Fertigspritzen ist gebrauchsfertig. Jede Fertigspritze soll nur für eine Injektion verwendet werden. Mischen Sie NeoRecormon nicht mit anderen Injektions- oder Infusionslösungen.
Hinweise zur Anwendung
Waschen Sie zuerst Ihre Hände!
1. Nehmen Sie eine Fertigspritze aus der Packung. Kontrollieren Sie die Lösung in der Fertigspritze:
- Ist sie klar?
- Ist sie farblos?
- Ist sie frei von Partikeln?
Wenn Sie eine der Fragen mit NEIN beantworten müssen, spritzen Sie sich die Lösung nicht.
Entsorgen Sie die Fertigspritze und beginnen Sie noch einmal mit einer anderen Fertigspritze. Wenn Sie alle drei Fragen mit Ja beantworten können, entfernen Sie die Verschlusskappe von der Fertigspritze und fahren Sie mit Punkt 2 fort.
- Nehmen Sie eine Kanüle aus der Packung, befestigen Sie diese sicher auf der Fertigspritze und entfernen Sie die Schutzkappe von der Kanüle.
- Drücken Sie die Luft aus der Fertigspritze und der Kanüle. Klopfen Sie dazu leicht gegen die obere Hälfte der Fertigspritze. Luftblasen steigen so nach oben. Halten Sie die Fertigspritze mit der Kanüle senkrecht nach oben, schieben Sie den Kolben vorsichtig nach oben. Schieben Sie den Kolben weiter, bis die vorgeschriebene Menge an NeoRecormon in der Fertigspritze verbleibt.
- Reinigen Sie die Haut an der Injektionsstelle mit einem Alkoholtupfer. Formen Sie eine Hautfalte indem Sie die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrücken.
- Halten Sie die Fertigspritze dicht an der Kanüle, stechen Sie die Kanüle schnell und kräftig in die Hautfalte. Spritzen Sie die NeoRecormon Lösung. Ziehen Sie die Kanüle schnell heraus und drücken Sie mit einem trockenen, sterilen Tupfer auf die Injektionsstelle.
Dosierung von NeoRecormon
Die Dosierung von NeoRecormon ist abhängig von Ihrem Krankheitszustand, der Art der Injektion (unter die Haut oder in eine Vene) und Ihrem Körpergewicht. Ihr Arzt wird die richtige Dosis für Sie berechnen.
Ihr Arzt wird die niedrigste wirksame Dosis verwenden, um die Symptome Ihrer Anämie zu kontrollieren.
Wenn Sie nicht ausreichend auf NeoRecormon ansprechen, wird Ihr Arzt Ihre Dosis überprüfen und Sie darüber informieren, ob Sie Ihre NeoRecormon-Dosis ändern müssen.
- Behandlung einer symptomatischen Anämie infolge einer chronischen Nierenerkrankung
Die Injektionen werden unter die Haut oder in eine Vene gespritzt. Wird die Lösung in eine Vene gespritzt, sollte sie über ca. 2 Minuten injiziert werden, z. B. bei Hämodialyse-Patienten am Ende der Dialyse über die arteriovenöse Fistel.
Bei Patienten, die keine Hämodialyse erhalten, wird gewöhnlich unter die Haut gespritzt.
Die Therapie mit NeoRecormon unterteilt sich in zwei Behandlungsphasen:
- Korrektur der Anämie
Die Anfangsdosis für Injektionen unter die Haut beträgt 20 I.E. pro Injektion pro 1 kg Körpergewicht dreimal wöchentlich.
Nach 4 Wochen wird der Arzt Tests durchführen und bei unzureichendem Ansprechen auf die Behandlung die Dosis gegebenenfalls auf 40 I.E./kg pro Injektion dreimal pro Woche anheben. Wenn nötig wird der Arzt die Dosis in monatlichen Abständen weiter steigern.
Die wöchentliche Dosis kann auch in tägliche Gaben unterteilt werden.
Die Anfangsdosis für Injektionen in die Venen beträgt 40 I.E. pro Injektion pro 1 kg Körpergewicht dreimal wöchentlich.
Nach 4 Wochen wird der Arzt Tests durchführen und bei unzureichendem Ansprechen auf die Behandlung die Dosis gegebenenfalls auf 80 I.E./kg pro Injektion dreimal pro Woche anheben. Wenn nötig wird der Arzt die Dosis in monatlichen Abständen weiter steigern.
Bei beiden Arten der Injektion soll die maximale Dosis von 720 I.E. pro 1 kg Körpergewicht und Woche nicht überschritten werden.
- Erhaltung einer ausreichenden Anzahl roter Blutkörperchen
Die Erhaltungsdosis: Sobald Sie eine ausreichende Anzahl roter Blutkörperchen erreicht haben, wird die Dosis auf die Hälfte jener Dosis, die zur Korrektur der Anämie notwendig war, reduziert. Die Wochendosis kann sowohl als Einmaldosis als auch verteilt auf drei oder sieben Einzeldosen pro Woche verabreicht werden. Wenn Ihre Anzahl roter Blutkörperchen bei einer Einmalgabe pro Woche stabil ist, kann Ihre Dosierung auf eine Einmalgabe alle zwei Wochen umgestellt werden. In diesem Fall können Dosiserhöhungen notwendig werden.
Alle ein bis zwei Wochen wird der Arzt möglicherweise die Dosis anpassen, um Ihre individuelle Erhaltungsdosis zu bestimmen.
Die Behandlung von Kindern wird nach denselben Richtlinien begonnen. In klinischen Studien haben Kinder für gewöhnlich höhere Dosierungen von NeoRecormon benötigt (je jünger das Kind, umso höher die Dosis). Die Behandlung mit NeoRecormon ist normalerweise eine Langzeittherapie. Sie kann jedoch jederzeit, wenn nötig, unterbrochen werden.
• Vorbeugung einer Frühgeborenenanämie
Die Injektionen werden unter die Haut gespritzt.
Die Anfangsdosis beträgt 250 I.E. pro Injektion pro 1 kg Körpergewicht des Säuglings, dreimal wöchentlich. Die Behandlung mit NeoRecormon sollte so früh wie möglich beginnen, möglichst innerhalb der ersten 3 Lebenstage. Der Nutzen der Behandlung mit NeoRecormon bei Frühgeborenen, die zuvor bereits transfundiert wurden, ist möglicherweise geringer ausgeprägt als bei nicht transfundierten Kindern.
Die Behandlung sollte über einen Zeitraum von 6 Wochen durchgeführt werden.
- Behandlung von Erwachsenen mit symptomatischer Anämie, die eine Chemotherapie wegen einer Krebserkrankung erhalten
Die Injektionen werden unter die Haut gespritzt.
Ihr Arzt wird möglicherweise eine Behandlung mit NeoRecormon einleiten, wenn Ihr Hämoglobinwert 10 g/dl oder weniger beträgt. Nach Beginn der Behandlung wird Ihr Arzt den Hämoglobinspiegel zwischen 10 und 12 g/dl halten.
Die wöchentliche Anfangsdosis beträgt 30.000 I.E. Diese Dosis kann als eine einmalige Injektion gegeben werden oder auf drei bis sieben Einzelgaben pro Woche verteilt werden. Ihr Arzt wird regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen. Abhängig vom Ergebnis der Blutuntersuchung wird Ihr Arzt die Dosis erhöhen oder erniedrigen bzw. gegebenenfalls die Behandlung unterbrechen. Die Hämoglobinwerte sollten einen Wert von 12 g/dl nicht überschreiten.
Die Therapie sollte bis zu 4 Wochen nach Beendigung der Chemotherapie fortgesetzt werden.
Die maximale Dosis von 60.000 I.E. pro Woche sollte nicht überschritten werden.
- Behandlung von Patienten, die vor einer Operation Eigenblut spenden
Die Injektionen werden in eine Vene über 2 Minuten oder unter die Haut gespritzt.
Die Dosierung von NeoRecormon ist abhängig von Ihrer körperlichen Verfassung, der Anzahl vorhandener roter Blutkörperchen und der vorgesehenen Menge Eigenblut, welche vor der Operation gespendet werden soll.
Die vom Arzt berechnete Dosis wird zweimal wöchentlich über vier Wochen gegeben. NeoRecormon sollte im Anschluss an eine Blutspende verabreicht werden.
Die maximale Dosis sollte nicht überschritten werden
- bei Injektionen in die Vene: 1.600 I.E. pro 1 kg Körpergewicht und Woche
- bei Injektionen unter die Haut: 1.200 I.E. pro 1 kg Körpergewicht und Woche.
Wenn Sie eine größere Menge von NeoRecormon angewendet haben, als Sie sollten
Erhöhen Sie nicht die von Ihrem Arzt verordnete Dosis. Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie sich zu viel NeoRecormon gespritzt haben, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Vermutlich sind keine schwerwiegenden Folgen zu befürchten. Selbst bei sehr hohen Blutspiegeln sind keine Vergiftungserscheinungen beobachtet worden.
Wenn Sie die Anwendung von NeoRecormon vergessen haben
Wenn Sie eine Injektion vergessen oder sich zu wenig gespritzt haben, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.