Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Bei der Verwendung dieses Tierarzneimittels sollten die offiziellen, nationalen und regionalen Richtlinien zur Anwendung von Antibiotika berücksichtigt werden.
Wenn immer möglich, sollte die Anwendung dieses Tierarzneimittels nur auf der Grundlage von Empfindlichkeitsprüfungen erfolgen.
Eine von den Vorgaben in der Gebrauchsinformation abweichende Anwendung des Tierarzneimittels, kann die Prävalenz von Tilmicosin-resistenten Bakterien erhöhen und die Wirksamkeit einer Behandlung mit anderen Makrolidantibiotika verringern, da es zu einer Kreuzresistenz kommen kann.
Die angegebene Dosis oder Behandlungsdauer darf nicht überschritten werden.
Das Tierarzneimittel ist bei dehydrierten, hypovolämischen oder hypotensiven Tieren mit Vorsicht anzuwenden, da ein potenzielles Risiko einer erhöhten Nierentoxizität besteht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Sicherheitswarnungen für den Anwender:
DIE INJEKTION VON TILMICOSIN KANN BEI MENSCHEN TÖDLICH SEIN – GEHEN SIE ÄUSSERST VORSICHTIG VOR, UM EINE VERSEHENTLICHE SELBSTINJEKTION ZU VERMEIDEN, UND HALTEN SIE SICH GENAU AN DIE ANWEISUNGEN ZUR VERABREICHUNG UND DIE FOLGENDE ANLEITUNG
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Dieses Tierarzneimittel sollte nur von einem Tierarzt verabreicht werden.
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Tragen Sie niemals eine mit diesem Tierarzneimittel gefüllte Spritze mit aufgesetzter Nadel bei sich. Die Nadel sollte nur dann auf die Spritze gesetzt werden, wenn die Spritze gefüllt wird bzw. wenn die Injektion verabreicht wird. Bewahren Sie Spritze und Nadel stets getrennt auf.
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Keine automatischen Injektionssysteme verwenden.
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Stellen Sie sicher, dass die Tiere, auch die im näheren Umkreis, sicher fixiert sind.
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Arbeiten Sie nicht allein, wenn Sie dieses Tierarzneimittel verwenden.
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Bei versehentlicher Selbstinjektion IST UNVERZÜGLICH EIN ARZT ZU RATE ZU ZIEHEN und die Durchstechflasche oder die Packungsbeilage vorzuzeigen. Legen Sie einen Kühlakku auf die Einstichstelle (kein Eis direkt anwenden).
Weitere Sicherheitswarnungen
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Tilmicosin oder Ketoprofen, gegen nicht- steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) oder Benzylalkohol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Tilmicosin kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Herzfunktion haben, verbunden mit Todesfällen. Ketoprofen kann Schläfrigkeit und Schwindel verursachen. Achten Sie darauf, eine versehentliche Selbstinjektion und Hautkontakt zu vermeiden. Um Selbstinjektionen zu vermeiden, verwenden Sie keine automatischen Injektionssysteme. Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte eine persönliche Schutzausrüstung bestehend aus undurchlässigen Handschuhen und Schutzbrille getragen werden. Im Falle einer versehentlichen Injektion ist sofort einen Arzt aufzusuchen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzulegen.
Ketoprofen kann angeborene Fehlbildungen verursachen. Das Tierarzneimittel sollte nicht von schwangeren Frauen verabreicht werden.
Das Tierarzneimittel ist leicht reizend für Haut und Augen. Vermeiden Sie Spritzer auf Haut und Augen. Bei versehentlichem Kontakt mit der Haut oder den Augen gründlich mit klarem Wasser abspülen. Wenn die Reizung anhält, suchen Sie einen Arzt auf.
Nach der Anwendung Hände waschen.
HINWEIS FÜR DEN ARZT
DIE INJEKTION VON TILMICOSIN BEI MENSCHEN WURDE MIT TODESFÄLLEN IN ZUSAMMENHANG GEBRACHT.
Die Toxizität ist auf das Herzkreislaufsystem gerichtet, und diese Toxizität kann auf eine Calciumkanalblockierung zurückgehen. Die intravenöse Gabe von Calciumchlorid sollte nur bei positiver Bestätigung einer Tilmicosin- Exposition in Erwägung gezogen werden.
Bei Studien an Hunden verursachte Tilmicosin eine negative inotrope Wirkung mit anschließender Tachykardie und eine Senkung des systemischen arteriellen Blutdrucks und des arteriellen Pulsdrucks.
KEIN ADRENALIN UND KEINE BETA-ADRENERGEN ANTAGONISTEN WIE PROPRANOLOL GEBEN.
Bei Schweinen potenziert Adrenalin die durch Tilmicosin induzierte Letalität.
Bei Hunden zeigte die Behandlung mit intravenösem Calciumchlorid eine positive Wirkung auf den linken ventrikulären intropen Zustand und einige Verbesserungen des vaskulären Blutdrucks und der Tachykardie.
Präklinische Daten und ein einzelner klinischer Bericht legen nahe, dass eine Infusion von Calciumchlorid helfen kann, Tilmicosin-induzierte Veränderungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz bei Menschen rückgängig zu machen.
Die Gabe von Dobutamin sollte aufgrund der positiven inotropen Wirkungen ebenfalls in Erwägung gezogen werden, wenngleich es sich nicht auf die Tachykardie auswirkt.
Da Tilmicosin mehrere Tage lang im Gewebe verbleibt, sollte das kardiovaskuläre System engmaschig überwacht und ggf. eine unterstützende Behandlung durchgeführt werden.
Ärzte sollten die klinische Behandlung mit der nationalen Giftinformationszentrale unter der folgenden Nummer besprechen, wenn Sie Patienten behandeln, die dieses Präparat aufgenommen haben (könnten): (01) 406 43 43.
Trächtigkeit und Laktation
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels ist während der Trächtigkeit und Laktation nicht belegt.
Nur nach der Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anwenden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Das Tierarzneimittel darf nicht in Verbindung oder Kombination mit anderen NSAIDs und Glukokortikoiden oder innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Verabreichung angewendet werden. Die gleichzeitige Verabreichung von Diuretika, nephrotoxischen und antikoagulativen Arzneimitteln sollte vermieden werden.
Ketoprofen ist stark an Plasmaproteine gebunden und kann durch andere stark proteingebundene Arzneimittel, wie z.B. Antikoagulantien, verdrängt oder ersetzt werden. Da Ketoprofen die Thrombozytenaggregation hemmen und Magen-Darm-Geschwüre verursachen kann, sollte es nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, die das gleiche Nebenwirkungsprofil aufweisen.
Bei einigen Tierarten konnten Wechselwirkungen zwischen Makroliden und Ionophoren beobachtet werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)
Die subkutane Injektion des Tierarzneimittels in Form einer Einzeldosis von 30 mg Tilmicosin und 9 mg Ketoprofen/kg Körpergewicht verursacht an der Injektionsstelle lokale Schwellungen und Läsionen unterschiedlichen Ausmaßes, die nekrotisieren. Diese Läsionen gehen über einen Zeitraum von 45 bis 57 Tagen zurück.
Die dreimalige Verabreichung der empfohlenen Dosis des Tierarzneimittels (30 mg Tilmicosin und 9 mg Ketoprofen pro kg Körpergewicht) könnte zu einem Anstieg der CK-Werte führen.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden