Wenden Sie Haemonine 50 I.E./ml immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Behandlung muss unter Überwachung eines Arztes begonnen werden, der mit der Therapie der Haemophilie vertraut ist.
Dosierung und Dauer der Anwendung
Die benötigte Dosis Haemonine 50 I.E./ml hängt von Ihrem Gewicht, der Schwere des Faktor-IX- Mangels, dem Ort und dem Ausmaß der Blutung und der Notwendigkeit zur Verhinderung einer Blutung ab, z.B. vor einer zahnärztlichen Behandlung oder einer Operation.
Ihr Arzt wird die für Sie geeignete Dosis und die Häufigkeit der Anwendung bestimmen, um den Faktor-IX-Spiegel in Ihrem Blut zu korrigieren. Faktor IX Produkte müssen selten mehr als einmal täglich angewendet werden.
Die verabreichten Faktor-IX-Einheiten werden in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben, abgeleitet vom aktuellen WHO-Standard für Faktor-IX-Produkte. Die Faktor-IX-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (bezogen auf normales Humanplasma) oder in Internationalen Einheiten (bezogen auf den Internationalen Standard für Faktor IX im Plasma) angegeben.
Eine Internationale Einheit (I.E.) der Faktor-IX-Aktivität entspricht der Menge an Faktor IX in einem Milliliter normalem menschlichen Plasma. Die Berechnung der erforderlichen Faktor-IX-Dosierung basiert auf dem empirischen Befund, dass die Gabe von 1 Internationaler Einheit (I.E.) Faktor IX pro kg Körpergewicht die Faktor-IX-Aktivität im Plasma um 1–2%, bezogen auf den Normalwert, anhebt. Die benötigte Dosierung wird mit folgender Formel berechnet:
Benötigte Einheiten = Körpergewicht (kg) × gewünschter Faktor-IX-Anstieg (%) (I.E./dl) × 0,8
Im Fall der aufgeführten Blutungsereignisse sollte die Faktor-IX-Aktivität im entsprechenden Zeitraum nicht unter das angegebene Aktivitäts-Niveau im Plasma (in % der Norm oder in I.E./dl) fallen. Die folgende Tabelle kann als Richtlinie für die Dosierung bei Blutungsereignissen und chirurgischen Eingriffen dienen:
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Schwere der Blutung/Art des | Benötigter Faktor-IX- | Häufigkeit der Dosierung |
chirurgischen Eingriffs | Plasmaspiegel (%) | (Stunden)/Behandlungsdauer (Tage) |
| (I.E./dl) | |
Blutungen | | |
Gelenkblutungen im | 20–40 |
|
Frühstadium, Muskelblutungen, | |
Blutungen im Mundbereich | |
Ausgeprägtere | 30–60 |
Gelenkblutungen, | |
Muskelblutungen oder | |
Hämatome | |
Injektion alle 24 Stunden/mindestens 1 Tag, bis die (durch Schmerzen erkennbare) Blutung beseitigt bzw. Wundheilung erreicht ist.
Injektion alle 24 Stunden für 3–4 Tage oder länger, bis Schmerzen und akute Behinderungen beseitigt sind.
Lebensbedrohliche Blutungen | 60–100 | Injektion alle 8–24 Stunden, bis die |
| | Gefahr vorüber ist. |
Chirurgische Eingriffe | | |
Kleinere Eingriffe | 30–60 | Injektion alle 24 Stunden/mindestens |
einschließlich Zahnextraktionen | | 1 Tag, bis Wundheilung erreicht ist. |
Größere Eingriffe | 80–100 | Injektion alle 8–24 Stunden, bis |
| (vor und nach der | ausreichende Wundheilung erreicht ist; |
| Operation) | dann für mindestens weitere 7 Tage |
| | einen Faktor-IX-Spiegel von 30 bis 60% |
| | (I.E./dl) aufrechterhalten. |
Zur Langzeitvorbeugung von Blutungen bei Patienten mit schwerer Hämophilie B sollte die gewöhnliche Dosis 20–30 I.E. Faktor IX pro kg Körpergewicht im Abstand von 3–4 Tagen betragen. In manchen Fällen, besonders bei jüngeren Patienten, können kürzere Dosierungsabstände oder höhere Dosen erforderlich sein.
Es wird empfohlen, die maximale Injektionsgeschwindigkeit von 5 ml/min nicht zu überschreiten.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Haemonine 50 I.E./ml zu schwach ist, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Sie könnten Antikörper (Hemmkörper) gegen Faktor IX entwickelt haben (siehe Kapitel: Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Wenn Sie eine größere Menge Haemonine 50 I.E./ml angewendet haben, als Sie sollten
Es wurden keine Symptome von Überdosierungen von Blutgerinnungsfaktor IX aus menschlichem Plasma berichtet.
Hinweise zur Anwendung
Haemonine 50 I.E./ml wird durch Injektion in eine Vene verabreicht. Wenn Sie Haemonine 50 I.E./ml zuhause anwenden, muss Ihr Arzt oder Fachpersonal aus einem Hämophiliezentrum sicherstellen, dass Sie die Anwendung beherrschen.
Wenn Sie irgendeinen Zweifel an der Anwendung von Haemonine 50 I.E./ml haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem Hämophiliezentrum, um weitere Informationen und Schulungen zu erhalten, bevor Sie versuchen, sich selbst zu behandeln. Folgen Sie bitte den Anweisungen Ihres Arztes oder des Fachpersonals.
Während der Zubereitung und der Injektion von Haemonine 50 I.E./ml ist auf sterile Bedingungen zu achten.
Haemonine 50 I.E./ml darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
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Es sollte nur das beigefügte Injektionsset verwendet werden, anderenfalls könnte es zu einem Ausbleiben des Behandlungserfolgs aufgrund der Anlagerung (Adsorption) von Faktor IX an den Innenflächen einiger anderer Injektionssets kommen.
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 7
Lösen des Konzentrats:
- Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) und Pulver in den ungeöffneten Flaschen auf Zimmertemperatur (max. 35°C) erwärmen und diese Temperatur beibehalten. Wird zum Erwärmen ein Wasserbad benutzt, muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht mit den Kappen oder Stopfen der Flaschen in Berührung kommt.
- Kappen von der Pulverflasche und der Flasche mit dem Wasser für Injektionszwecke entfernen, um den zentralen Teil der Gummistopfen freizulegen (Abbildung 1).
- Die Stopfen mit einer keimtötenden Flüssigkeit reinigen.
- Ziehen Sie den Verschluss der Packung des Transfersystems ab (Abbildung 2). Die Packung wird mit der geöffneten Seite (blauer Teil des Transfersystems) auf die aufrecht stehende Wasserflasche gesteckt (Abbildung 3).
- Entfernen Sie die Verpackung. Dadurch wird der durchsichtige Teil des Transfersystems freigelegt.
- Drehen Sie die Einheit aus Transfersystem und Wasserflasche auf den Kopf und stechen Sie das Transfersystem mit dem durchsichtigen Teil in die aufrecht stehende Flasche mit dem Pulver (Abbildung 4). Durch das in der Flasche mit dem Pulver vorhandene Vakuum läuft das Wasser in diese Flasche (Abbildung 5). Schrauben Sie den blauen Teil des Transfersystems mit der Wasserflasche ab (Abbildung 6). Vorsichtiges Schwenken hilft beim Auflösen des Pulvers. Bitte nicht kräftig schütteln, jegliche Schaumbildung ist zu vermeiden! Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszent (milchig glänzend) sein.
- Die gebrauchsfertige Lösung soll unmittelbar nach der Auflösung verwendet werden. Verwenden Sie keine Lösungen, die trüb sind oder Rückstände enthalten. Injektion:
- Nachdem man das Pulver wie oben angegeben gelöst hat, wird die beigefügte Spritze mit dem Luer-Lock-Anschluss auf die Substratflasche mit dem durchsichtigen Teil des Transfersystems geschraubt (Abbildung 7). In dieser Form lässt sich das gelöste Präparat problemlos in die Spritze aufziehen.
- Die Flasche mit dem durchsichtigen Teil des Transfersystems vorsichtig abschrauben und die Injektionslösung mit der beigefügten Flügelkanüle langsam in eine Vene injizieren. Die Injektion sollte langsam erfolgen (2–3 ml pro Minute).
- Nach Gebrauch der Flügelkanüle kann die Nadel durch die Schutzkappe gesichert werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial sollte in Übereinstimmung mit den örtlich geltenden Bestimmungen entsorgt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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