Furon 500 mg darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Furosemid, verwandte Wirkstoffe (Sulfonamide) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
bei normaler oder nicht stark eingeschränkter Nierenfunktion (es besteht sonst das Risiko eines zu starken Flüssigkeits- oder Elektrolytverlustes)
-
bei Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion
-
bei Leberversagen mit Bewusstseinsstörungen (Coma und Präcoma hepaticum)
-
bei schwerem Kaliummangel
-
bei schwerem Natriummangel
-
bei verminderter Blutmenge oder Mangel an Körperwasser
-
wenn Sie stillen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Furon 500 mg einnehmen
-
wenn Sie einen sehr niedrigen Blutdruck haben
-
bei Zuckerkrankheit; hier ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers erforderlich,
-
wenn Sie an Gicht leiden; dann ist eine regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Blut erforderlich
-
wenn bei Ihnen eine Harnabflussbehinderung besteht (z.B. bei Prostatavergrößerung, Harnstauungsniere, Harnleiterverengung). Furon 40 mg darf in diesem Fall nur angewendet werden, wenn für freien Harnfluss gesorgt ist, da eine vermehrte Harnbildung zu einer Überdehnung der Blase führen kann.
-
bei einem verminderten Eiweißgehalt im Blut (z. B. bei bestimmten Nierenerkrankungen mit Eiweißverlust, Fettstoffwechselstörung und Wassereinlagerung); eine vorsichtige Dosierung ist dann erforderlich
-
wenn Sie an Leberzirrhose und gleichzeitiger Einschränkung der Nierenfunktion leiden
-
wenn Sie Durchblutungsstörungen der Hirngefäße oder der Herzkranzgefäße haben ein unerwünscht starker Blutdruckabfall muss in diesem Fall vermieden werden
-
bei Frühgeborenen (Gefahr der Verkalkung des Nierengewebes und Nierensteinbildung; eine Funktionskontrolle der Nieren und Nierensonographie ist erforderlich).
-
bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko für einen bestimmten Herzfehler erhöhen (eine offene Verbindung zwischen der Aorta und der Lungenarterie bleibt länger bestehen als unter normalen Bedingungen; ein sog. persistierender Ductus arteriosus Botalli).
-
wenn Sie schon älter sind, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die zu einem Abfall des Blutdrucks führen können, und wenn Sie andere Erkrankungen haben, die mit dem Risiko eines Butdruckabfalls verbunden sind.
Während einer Behandlung mit Furon 500 mg wird Ihr Arzt in regelmäßigen Abständen die Kontrolle bestimmter Blutwerte anordnen, z.B. Kalium, Natrium, Kalzium, Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Blutbild sowie den Blutzucker. Bitte halten Sie die Kontrollen ein.
Eine enge Überwachung ist besonders wichtig, wenn diese Werte bei Ihnen nicht im Normbereich liegen, oder wenn es zu stärkeren Flüssigkeitsverlusten kommt (z.B. durch Erbrechen, Durchfall oder intensives Schwitzen). Unter Umständen muss die Furon 500 mg-Behandlung solange unterbrochen werden, bis die entsprechenden Blut- und Elektrolytwerte oder ihr Säure-Basen-Haushalt wieder korrigiert sind.
Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte 1 kg/Tag nicht überschreiten.
Bei zu starker Entwässerung dürfen Sie während der Behandlung mit Furon 500 mg bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen, Schwellungen oder Entzündungen (sogenannte „nichtsteroidale Antirheumatika“) nicht anwenden, da sie ein akutes Nierenversagen auslösen können.
Um einem zu starken Verlust von Kalium vorzubeugen, wird eine kaliumreiche Kost empfohlen, z.B. mageres Fleisch, Kartoffeln, Bananen, Tomaten, Karfiol, Spinat, getrocknete Früchte.
Wenn Sie Furon 500 mg über längere Zeit anwenden, empfiehlt es sich, zusätzlich Vitamin B1 (Thiamin) einzunehmen, um seinen Verlust auszugleichen. Vitamin B1 unterstützt die Herzleistung.
Dopingwarnhinweis:
Die Anwendung des Arzneimittels Furon 500 mg - Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Weitere wichtige Informationen befinden sich am Ende der Gebrauchsinformation unter (Hinweis 1).
Einnahme von Furon 500 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Furon 500 mg und andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen.
Die Wirkung von Furon 500 mg wird abgeschwächt durch:
-
nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) (bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen): Sie können die blutdrucksenkende Wirkung abschwächen.
-
Bei Patienten mit verminderter Wasser- und Blutmenge können NSAR ein plötzliches Nierenversagen auslösen. Furosemid kann die schädigende Wirkung von Salizylaten verstärken.
-
Phenytoin (Mittel gegen Krampfanfälle).
-
Sucralfat (Magenmittel): es vermindert die Aufnahme von Furon 500 mg aus dem Darm. Bei gleichzeitiger Anwendung sollten die beiden Arzneimittel in einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden eingenommen werden.
-
Aliskiren (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
-
Furon 500 mg verstärkt die Wirkung von:
-
Anderen blutdrucksenkenden oder harntreibenden Arzneimitteln: Es kann zu einem stärkeren Blutdruckabfall kommen (unter Umständen bis hin zum Schock oder einem akuten Nierenversagen). Wenn möglich sollte daher die Furon 500 mg-Behandlung vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Behandlung insbesondere mit einem „ACE-Hemmer“ oder „Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist“ begonnen wird, oder seine Dosis erhöht wird.
-
Anderen harntreibenden Arzneimitteln: Bei Patienten, die harntreibende Arzneimittel einnehmen kann es zu einem stark erniedrigten Blutdruck und einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Bei einer Kombination mit einem Furosemid kann es zu einem deutlichen Blutdruckabfall kommen.
-
Bestimmten Narkosemitteln (sog. „Anästhetika“), deren Wirkung durch Furon 500 mg verstärkt wird. Bitte informieren Sie den Narkosearzt über die Einnahme von Furon 500 mg.
-
Bestimmten blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (= „Blutverdünnungsmittel“, orale Antikoagulantien): Eine Dosisanpassung kann dadurch erforderlich werden.
-
Probenecid (Gichtmittel), Methotrexat (Rheumamittel und Mittel zur Unterdrückung der Immunabwehr) und anderen Arzneimitteln, die wie Furosemid über die Niere ausgeschieden werden: Deren Wirkungen und Nebenwirkungen können durch Furon 500 mg verstärkt werden. Zugleich kann die Wirkung von Furosemid durch derartige Arzneimittel verringert werden.
-
Theophyllin (Asthmamittel)
-
Herzglykoside (sogenannte „Digitalis“, herzstärkende Arzneimittel): Bei der Behandlung von Patienten mit Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem), die mit Digitalis behandelt werden, können Entwässerungsmittel wie Furosemid aufgrund der schnellen Blutvolumenabnahme einen Anstieg der Digitalis-Blutspiegel und schließlich eine Digitalis- Vergiftung mit Übelkeit, Sehstörungen und Herzrhythmusstörungen verursachen.
Mineralstoffwechselstörungen:
-
Abführmittel, sowie Arzneimittel, die als Wirkstoffe Glukokortikoide („Cortison"),
Carbenoxolon, ACTH, Salicylate, Amphotericin B, oder Penicillin G enthalten:
-
Die gleichzeitige Anwendung mit Furosemid kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen (Risiko starker Kaliumverluste).
-
Wenn sich durch die Behandlung mit Furon 500 mg ein Kalium- oder Magnesiummangelzustand entwickelt, ist die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber
herzstärkenden Arzneimitteln (Herzglykoside) erhöht. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die eine bestimmte EKG-Veränderung (verlängertes QT-Intervall) verursachen können. Dazu zählt z. B. Terfenadin (gegen Allergien) und bestimmte Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klassen I und III).
Nierenschädigung (Nephrotoxozität), Gehörschädigung (Ototoxizität):
-
Die gehörschädigende Wirkung bestimmter Antibotika, sog. „Aminoglykosiden“ (z.B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können dauerhaft sein. Die gleichzeitige Anwendung von Aminoglykosiden sollte daher vermieden werden.
-
Arzneimittel mit nierenschädigender Nebenwirkung (z. B. Antibiotika wie Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine): Furosemid kann die schädlichen Effekte verstärken, und zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
-
Cisplatin (Mittel gegen bösartige Krebserkrankungen): Bei gleichzeitiger Anwendung mit Furosemid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese (bestimmte Entgiftungsmethode) mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 500 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz (d.h. Flüssigkeitsaufnahme überwiegt Flüssigkeitsauscheidung) eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der nierenschädigenden Wirkung von Cisplatin kommen.
Sonstige Wechselwirkungen:
-
Mittel mit entzündungshemmender Wirkung (nichtsteroidale Antiphlogistika, z. B. Indometacin und Acetylsalicylsäure): Wenn sich unter der Behandlung mit Furon 500 mg die zirkulierende Blutmenge vermindert oder bei Flüssigkeitsmangel, kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.
-
Blutzuckersenkende und blutdrucksteigernde Arzneimittel (z. B. Epinephrin, Norepinephrin): Ihre Wirkung kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furon 500 mg abgeschwächt werden.
-
Cyclosporin A: die gleichzeitige Verwendung mit Furon 500 mg ist mit einem erhöhten Risiko von Gelenkentzündung durch Gicht verbunden.
-
Lithium (gegen bestimmte Depressionen): Die gleichzeitige Verwendung mit Furon 500 mg kann zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden Nebenwirkungen von Lithium führen. Der Lithiumspiegel im Blut sollte kontrolliert werden.
-
Hochdosierte Salizylate (Schmerzmittel), die Nebenwirkungen dieser Arzneimittel am Zentralnervensystem können durch gleichzeitige Anwendung von Furon 500 mg verstärkt werden.
-
Risperidon: Vorsicht ist erforderlich; vor der Behandlung soll eine Nutzen-Risiko-Abwägung für die Kombination mit Furosemid oder die gemeinsame Behandlung mit anderen stark harntreibenden Arzneimitteln durchgeführt werden.
Weitere wichtige Informationen befinden sich am Ende der Gebrauchsinformation unter Hinweis 2.
Einnahme von Furon 500 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Um einem zu starken Verlust von Kalium vorzubeugen, wird eine kaliumreiche Kost empfohlen, z.B. mageres Fleisch, Kartoffeln, Bananen, Tomaten, Karfiol, Spinat, getrocknete Früchte.
Große Mengen Lakritze können in Kombination mit Furon 40 mg zu verstärkten Kaliumverlusten führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Da Furosemid über den Mutterkuchen in den Kreislauf des ungeborenen Kindes übergeht, dürfen Sie Furon 500 mg in der Schwangerschaft nur anwenden, wenn es Ihr Arzt für zwingend erforderlich hält. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie schwanger sind, stillen oder eine Schwangerschaft planen.
Falls Furosemid bei Herz- oder Nierenfunktionsstörung der Schwangeren angewendet werden muss, wird ihr Arzt das Blutbild (Elektrolyte und Hämatokrit) sowie das Wachstum des ungeborenen Kindes genau überwachen.
Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Produktion der Muttermilch. Sie dürfen daher Furon 40 mg nicht einnehmen, wenn Sie stillen. Gegebenenfalls müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Furon 500 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Furon 500 mg enthält Lactose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Furon 500 mg enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.