Eskelan darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Esketamin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie Beschwerden haben oder früher hatten, bei denen ein erhöhter Blutdruck oder gesteigerter Hirndruck schädlich sein könnte.
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wenn Ihr Bluthochdruck (Hypertonie) schlecht eingestellt ist oder nicht behandelt wird (arterielle Hypertonie – systolischer/diastolischer Blutdruck über 180/100 mmHg in Ruhe).
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wenn Sie zu hohe Schilddrüsenwerte haben (Hyperthyreose) oder ihre Hyperthyreose ungenügend behandelt wird.
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in Situationen, die eine entspannte Gebärmuttermuskulatur erfordern (z.B. drohender Riss der Gebärmutterwand, Nabelschnurvorfall).
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als alleiniges Narkosemittel, wenn Sie an einer ausgeprägten Herzerkrankung mit Minderdurchblutung leiden.
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wenn Sie während einer Schwangerschaft eine Erhöhung des Blutdrucks mit Eiweißausscheidung über den Urin (Präeklampsie) oder mit Krämpfen (Eklampsie) hatten.
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gemeinsam mit Xanthinderivaten (Arzneimittel zur Behandlung von Asthma bzw. COPD, z.B. Aminophyllin, Theophyllin).
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gemeinsam mit Ergometrin (Arzneimittel, welches in der Geburtshilfe eingesetzt wird).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Eskelan angewendet wird.
Esketamin darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, wenn Sie
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eine Herzschwäche haben.
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an Brustschmerzen aufgrund unzureichender Durchblutung der Herzkranzgefäße (instabile Angina pectoris) leiden oder innerhalb der letzten 6 Monate einen Herzinfarkt hatten.
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einen erhöhten Druck im Gehirn (außer unter angemessener Beatmung) und/oder Verletzungen oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems haben.
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einen erhöhten Augeninnendruck (z.B. Glaukom) oder eine Augenverletzung haben, sowie in Verbindung mit Augenuntersuchungen oder chirurgischen Eingriffen am Auge, bei denen der Augeninnendruck nicht steigen darf.
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wenn Sie alkoholisiert sind.
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wenn Sie an schweren psychischen Störungen leiden oder einmal gelitten haben.
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Eskelan in Durchstechflaschen soll nicht angewendet werden (aufgrund des Gehalts eines sonstigen Bestandteiles der Durchstechflaschen, genannt Benzethoniumchlorid):
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bei Kindern und Jugendlichen
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als Infusion (bei allen Patientengruppen)
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in Volumina größer als 15 ml pro Einzeldosis (bei allen Patientengruppen)
Esketamin wird über die Leber metabolisiert. Bei Patienten mit Leberzirrhose oder anderen Formen von eingeschränkter Leberfunktion ist eine verlängerte Wirkungsdauer möglich. In diesen Fällen wird der Arzt eine geringere Dosis in Erwägung ziehen.
Bei hohen Dosen und schneller Verabreichung in eine Vene kann es zu einer abgeflachten Atmung bis hin zum Atemstillstand kommen.
Das Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in die Atemwege (Aspiration) kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Deshalb, und wegen einer möglichen Einschränkung der Atemfunktion, muss die Möglichkeit zur Intubation und Beatmung des Patienten gegeben sein.
Um eine gesteigerte Speichelsekretion zu vermeiden, wird Ihnen vorbeugend Atropin verabreicht.
Falls Sie bestimmte Herzerkrankungen haben (Hypertonie oder kardiale Dekompensation), wird man Ihre Herzfunktion während des Eingriffs kontinuierlich überwachen.
Bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege ist, insbesondere bei Kindern, mit sensibleren Reflexen (Hyperreflexie) und Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) zu rechen. Bei Eingriffen an Rachen, Kehlkopf und Bronchialbaum können daher die Gabe muskelentspannender Arzneimittel sowie eine entsprechende Beatmung erforderlich sein.
Bei chirurgischen Eingriffen mit viszeralen (die Eingeweide betreffenden) Schmerzen, wird Esketamin gemeinsam mit einem muskelentspannenden Arzneimittel und zusätzlicher Schmerzausschaltung (kontrollierte Beatmung und Gabe von Lachgas/Sauerstoff) verabreicht.
Lassen Sie sich nach einer ambulant durchgeführten Narkose nach Hause begleiten und verzichten Sie während der ersten 24 Stunden danach auf den Konsum von Alkohol.
Langzeitanwendung
Wenn Ihnen Esketamin für eine längere Zeit verabreicht wird (länger als 3 Tage), kann es leberschädigend wirken.
Wenn Ihnen Esketamin für eine längere Zeit verabreicht wird (ein Monat bis mehrere Jahre), kann eine Blasenentzündung (auch mit Blut im Harn) auftreten.
Diese Nebenwirkungen können auch nach Missbrauch von Esketamin auftreten.
Arzneimittelmissbrauch und -abhängigkeit
Bei Missbrauch von Ketamin kam es zu Beschwerden wie Wiedererleben früherer Gefühlszustände („Flashbacks“), Halluzinationen, depressive Verstimmung, Angst, Schlaflosigkeit, Desorientierung, Blasenentzündung und Leberschädigung.
Diese Nebenwirkungen können daher auch nach einer Behandlung mit Esketamin nicht ausgeschlossen werden.
Wenn Sie an Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit leiden bzw. gelitten haben, kann sich eine Abhängigkeit oder Toleranz von Esketamin entwickeln.
Anwendung von Eskelan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Eskelan wird für gewöhnlich während der Operation zusammen mit anderen Arzneimitteln verabreicht.
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Wenn Esketamin für eine Operation im Brust- oder Bauchraum angewendet wird, wird es für gewöhnlich gemeinsam mit einem Schmerzmittel verabreicht.
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Teilen sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen/anwenden:
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Barbiturate (bestimmte Schlafmittel, z.B. Thiopental)
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Betäubungsmittel (Morphin-ähnliche Substanzen)
Die Aufwachphase nach der Narkose kann dadurch verlängert sein.
Gleichzeitige Gabe ist nicht erlaubt:
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In Kombination mit Xanthinderivaten (z.B. Aminophyllin, Theophyllin) kommt es möglicherweise zu einer Absenkung der Krampfschwelle. Eine gleichzeitige Gabe muss daher vermieden werden.
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Esketamin darf nicht in Kombination mit Ergometrin (Arzneimittel, das Kontraktionen der Gebärmutter auslöst) angewendet werden.
Gleichzeitige Gabe, die besondere Vorsicht erfordert:
Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen und direkt oder indirekt wirkenden Sympathomimetika kann im Zusammenhang mit der Gabe von Esketamin zu einer Blutdrucksteigerung (arterielle Hypertonie) und einer Herzfrequenzbeschleunigung (Tachykardie) führen.
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In Kombination mit Sedativa, z.B. speziell Benzodiazepinen oder Neuroleptika, kommt es während der Anwendung von Esketamin zu einer Abschwächung der Nebenwirkungen, aber auch zu einer Verlängerung der Wirkungsdauer.
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Barbiturate und Opiate können in Kombination mit Esketamin die Aufwachphase verlängern.
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Diazepam kann die Halbwertszeit von Esketamin erhöhen und dessen Wirkung verlängern. Aus diesem Grund kann bei Esketamin eine Dosisanpassung erforderlich werden.
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Die betäubende Wirkung von halogenierten Kohlenwasserstoffen (z.B. Isofluran, Desfluran, Sevofluran) wird durch Esketamin verstärkt, sodass niedrigere Dosierungen von halogenierten Kohlenwasserstoffen ausreichend sein können.
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Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die eine Muskelentspannung bewirken (depolarisierende Muskelrelaxantien, z.B. Suxamethonium, oder nicht depolarisierende Muskelrelaxantien, z.B. Pancuronium), kann verlängert sein.
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Das Risiko für Herzrhythmusstörungen nach der Gabe von Adrenalin kann sich durch die gleichzeitige Anwendung von Esketamin und halogenierten Kohlenwasserstoffen erhöhen.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Esketamin und Vasopressin wurde ein erhöhter Blutdruck beobachtet.
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Im Allgemeinen bewirken Hemmstoffe eines bestimmten wirkstoffabbauenden Enzyms (sogenannte CYP3A4-Inhibitoren) eine erhöhte Plasmakonzentration von Arzneimitteln wie Esketamin. Die gleichzeitige Verabreichung von Esketamin mit Arzneimitteln, die das Enzym CYP3A4 hemmen, kann eine Reduzierung der Esketamin-Dosierung erforderlich machen, um die erwünschte klinische Wirkung zu erzielen.
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Im Allgemeinen bewirken Induktoren eines bestimmten wirkstoffabbauenden Enzyms (sogenannte CYP3A4-Inhibitoren) eine erniedrigte Plasmakonzentration von Arzneimitteln wie Esketamin. Die gleichzeitige Verabreichung von Esketamin mit Arzneimitteln, die das Enzym CYP3A4 anregen, kann eine Erhöhung der Esketamin- Dosierung erforderlich machen, um die erwünschte klinische Wirkung zu erzielen.
Anwendung von Eskelan zusammen mit Alkohol
Verzichten Sie während der ersten 24 Stunden nach der Esketamin-Verabreichung auf den Konsum von Alkohol.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Dieses Arzneimittel wird während der Schwangerschaft nicht angewendet, es sei denn, der Arzt kommt nach sorgfältiger Abwägung zu dem Entschluss, dass der Nutzen für die Mutter den möglichen Schaden für das Kind überwiegt. Esketamin kann die Atmung des Neugeborenen negativ beeinflussen (Atemdepression), wenn es während des Geburtsvorganges angewandt wird.
Stillzeit
Esketamin geht in die Muttermilch über, jedoch scheint eine Auswirkung auf das Kind bei therapeutischen Dosierungen unwahrscheinlich.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Esketamin kann das Reaktionsvermögen herabsetzen, was in Verbindung mit Situationen zu bedenken ist, die besondere Wachsamkeit erfordern, wie z.B. die Teilnahme am Straßenverkehr.
Sie dürfen nach einer Narkose mit Esketamin für mindestens 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und nicht in gefährlichen Situationen arbeiten.
Lassen Sie sich nach einer ambulant durchgeführten Narkose nach Hause begleiten und verzichten Sie während der ersten 24 Stunden auf den Konsum von Alkohol.
Eskelan enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.