Celsior darf nur von erfahrenem medizinischem Fachpersonal angewendet werden, wie im Abschnitt „Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt“ beschrieben ist.
Sobald das Organ beim Spender entnommen wurde, wird es bis zu seiner Transplantation beim Empfänger nicht mit Blut oder Sauerstoff versorgt. Zur einwandfreien Funktion beim Empfänger muss es bei einer Temperatur von 2 – 8 °C konserviert werden. Organe werden im Allgemeinen gespült, um Blut zu entfernen und das Organ zu kühlen, wodurch sich der Organstoffwechsel verlangsamt. Das/die Organ(e) wird/werden direkt in ein mit Celsior gefülltes steriles Behältnis gegeben und kühl gehalten, aber nicht gefroren.
Handhabung
Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). Nicht einfrieren. Den Beutel zum Schutz vor Lichteinfluss in dem aluminiumgeschützten äußeren Behältnis lassen.
Während der Lagerung kann eine Gelbfärbung der Lösung auftreten. Hierdurch werden die Qualität und die Wirksamkeit von Celsior nicht beeinflusst.
Obwohl die Packmaterialien unter aseptischen Bedingungen verarbeitet werden, ist die Außenseite des Celsior-Beutels nicht steril. Die Außenseite des Beutels muss dekontaminiert werden, bevor Celsior ausgegossen wird.
Eine Filtration der Lösung vor der Verwendung ist nicht notwendig.
Der aluminiumgeschützte äußere Beutel enthält Sauerstoff absorbierende Substanzen in einem gesonderten Fäckchen, die eine bessere Stabilität des Wirkstoffs Glutathion (reduzierte Form) gewährleisten. Der Inhalt dieses Päckchens darf nicht mit der Lösung vermischt werden.
Die aluminiumgeschützte äußere Verpackung und der Sauerstoff absorbierende Beutel müssen vor der Verwendung entfernt werden.
Sobald die äußere Verpackung entfernt wurde, ist das innere Behältnis durch Drücken des Beutels auf etwaige Undichtigkeiten hin zu prüfen. Im Falle einer Undichtigkeit darf die Lösung nicht verwendet werden.
Der Celsior-Beutel besitzt 3 Anschlüsse. Der Dorn am Infusionsschlauch, der zum Spülen des Organs verwendet wird, ist mit einer drehenden Bewegung in den linken Anschluss des Beutels einzuführen. Der Infusionsschlauch ist bis zum Infusionsbeginn abzuklemmen.
Der Beutel ist in einer angemessen großen Druckmanschette zu platzieren. Die Manschette muss aufgepumpt sein, damit ausreichender Druck zum Herausdrücken der Flüssigkeit vorhanden ist. Vor der Infusion ist der Beutel in ausreichender Höhe aufzuhängen, um einen ständigen Fluss der Lösung zu gewährleisten.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Das Organ wird über eine Kanüle gespült, die in eine Arterie eingeführt wird, während genügend Druck aufrechterhalten werden muss, um einen ausreichenden Fluss der Lösung für eine adäquate Spülung zu ermöglichen. Im Falle einer Lebertransplantation wird für gewöhnlich nach der Entnahme das Gallengangsystem durchspült, bevor die Leber in den Aufbewahrungs- und Transportbehälter eingelegt wird.
Das Spülvolumen ist organabhängig.
Vorgeschlagene Minimum-Volumina:
Herz: |
Erwachsene: 1-2 Liter |
|
Kinder: 30 ml/kg |
Leber: |
6-8 Liter |
Lunge: |
4-6 Liter |
Niere: |
4-5 Liter |
Bauchspeicheldrüse: |
4 Liter |
Mehrere Organe: |
entsprechend den jeweiligen Organen |
Die Spülung wird so lange durchgeführt, bis das Organ einheitlich blass und die ausströmende Flüssigkeit vergleichsweise klar ist.
Nach der Entnahme aus der Kühllagerung (2-8°C) muss die gekühlte Lösung sofort verwendet werden.
Fädiatrische Patienten
Bei Kindern liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Allerdings sprechen keine Einwände gegen die Verwendung von Celsior bei dieser Patientengruppe.
Lagerung unter Kühlbedingungen
Das Organ wird bei 5 ± 3°C in einem der Organgröße angemessenen sterilen Behältnis gelagert. Das Organ muss komplett mit der gekühlten Lösung bedeckt sein. Das verwendete Organlagerungsbehältnis muss aseptisch verschlossen werden. Das Behältnis wird dann in mindestens ein zweites Behältnis gesetzt. Dieses muss mit Eis befüllt werden, jedoch darf kein Eis in das Organlagerungsbehältnis gelangen, wo das Eis in direkten Kontakt mit dem Organ geraten könnte. Es muss darauf geachtet werden, dass das Organ in seinem Behältnis aseptisch gelagert ist, d. h. das Innere des Organlagerungsbehältnisses und sein Inhalt müssen steril bleiben.
Das (die) zusätzliche(n) Behältnis(se) muss (müssen) sicher verschlossen werden.
Die Organlagerungsbehältnisse müssen dann in einem gut isolierten Transportcontainer gelagert werden. Die Organlagerungsbehältnisse müssen von Eis umgeben sein.
Die Transportzeiten müssen so kurz wie irgend möglich sein.