Was ist PTBS?
PTBS ist die Abkürzung einer psychischen Erkrankung namens posttraumatische Belastungsstörung. Die Erkrankung kann durch ein schreckliches Ereignis entstehen, welches man selbst erlebt oder beobachtet hat. Ein traumatisches Erlebnis verursacht in der Regel vorübergehende Schwierigkeiten im Alltag. Verschwinden diese Schwierigkeiten jedoch nicht mehr oder verschlimmern sich sogar, so hat man möglicherweise eine posttraumatische Belastungsstörung.
Bei den meisten Erlebnissen handelt es sich um Ereignisse, welche die psychische Integrität der eigenen Person verletzen. Die Psyche Betroffener schafft es nach dem Trauma nicht, dieses zu verarbeiten, wodurch die Störung entsteht. Symptome von PTBS müssen dabei nicht unmittelbar nach dem Trauma auftreten. In manchen Fällen versucht die Psyche das traumatische Ereignis vorab zu verdrängen. Durch diese Verdrängung kann es passieren, dass die Erkrankung erst nach mehreren Monaten oder Jahren ausbricht.
Die Aufarbeitung des Traumas muss zudem nicht zwingend im wachen Zustand erfolgen. Das Trauma kann ebenso nach dem Ereignis im Schlaf verarbeitet werden. Häufig ist die schlafende Form der Verarbeitung mit Alpträumen verbunden. Auch die Verdrängung ist häufig mit Alpträumen verbunden. Alpträume zählen unter anderem zu den vielen Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Behandlungsmaßnahmen einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Anders als bei körperlichen Erkrankungen wirken sich psychische Erkrankungen immer unterschiedlich aus. Aus diesem Grund ist es bei der Annahme von PTBS betroffen zu sein wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen. Grundsätzlich gilt: Je früher die posttraumatische Belastungsstörung behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Die Behandlungsmaßnahme variieren dabei je nach den Symptomen der Betroffenen. Zu den bekanntesten Maßnahmen gehören unter anderem:
Hypnose-Therapien
Die Hypnose als Therapieform ist lange nichts Neues mehr. Sie gilt als eine wissenschaftlich anerkannte und langjährig erprobte psychotherapeutische Methode, welche ihren Ursprung im 18. Jahrhundert hat. Die Methode wird bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Erfolg in den verschiedensten Bereichen der Medizin und Psychotherapie angewendet. Auch PTBS-Patienten ermöglicht die Therapieform eine Chance auf Heilung. In der Hypnose-Therapie bringt ein spezialisierter Therapeut den Betroffenen in einen sicheren Raum und lässt ihn dort auf unterschiedliche Weise mit dem Trauma arbeiten. In den meisten Fällen lässt der Therapeut den Betroffenen an das traumatische Ereignis erinnern und kontrolliert gleichzeitig die Emotionen des Patienten. Neben einer herkömmlichen Hypnose gibt es zudem Ärzte, die eine Expositionstherapie in virtueller Realität (VR) anbieten.
Cannabis-Therapien
Cannabis in THC- sowie CBD-Form wird seit Hunderten von Jahren die Linderung von Schmerzen, Schlaf- sowie Angstzustände und depressiven Symptomen zugesprochen. Genau aus diesem Grund wird medizinisches Cannabis auch als Behandlungsmaßnahme gegen PTBS eingesetzt. Während einer Psychotherapie kann die Einnahme des medizinischen Cannabis dafür sorgen, dass Betroffene im Alltag sowie nachts entspannter sind. Ob das medizinische Cannabis eine Option für den Betroffenen ist, stellt ein Arzt personalisiert an die Symptome und Auslöser der Störung fest.
Hirnstimulations-Therapien
Eine weitere und eher selten angewandte Methode der Therapie gegen PTBS ist die Hirnstimulations-Therapie. In der Therapie gibt es verschiedene Ansätze, die von spezialisierten Ärzten befolgt werden. Ein Ansatz ist die sogenannte transkranielle Magnetstimulation (rTMS). Die Magnetstimulation soll gezielt den Ausgleich der aus der Balance geratenen Hirnaktivität bei PTBS- sowie Depressionsbetroffenen bewirken. Ein weiterer Ansatz, welcher dasselbe Ziel verfolgt, ist die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS).
EDMR
Die Abkürzung EDMR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) steht für eine Therapieform, welche eine Desensibilisierung und Verarbeitung des Traumas durch Augenbewegungen bedeutet. EDMR verbunden mit anderen psychotherapeutischen Maßnahmen, gilt weltweit als die am besten wirksame Behandlung bei posttraumatischen Belastungsstörungen. Während der Behandlung bittet der Therapeut den Betroffenen, sich an das Trauma zu erinnern und dabei schnelle Augenbewegungen nach links und rechts zu machen. Die Bewegungen ähneln dabei stark den Augenaktivitäten im Schlaf (REM). Durch die Ähnlichkeit wird eine Nachbearbeitung des Traumas möglich. Das Trauma und die damit verbundenen negativen Emotionen werden im Verlauf der Therapie abgeschwächt.