Grundlagen
Methadon ist ein synthetisches Opioid, welches vor allem bei Heroin- oder OpiatabhĂ€ngigkeit zur Substitutionstherapie eingesetzt wird. AuĂerdem kann es zur Therapie neuropathischer Schmerzen verwendet werden.
Methadon ist ein synthetisches Opioid, welches vor allem bei Heroin- oder OpiatabhĂ€ngigkeit zur Substitutionstherapie eingesetzt wird. AuĂerdem kann es zur Therapie neuropathischer Schmerzen verwendet werden.
Medikament | Wirkstoff(e) | Zulassungsinhaber |
---|---|---|
Methaddict 5 mg Tabletten | Methadon | Hexal Aktiengesellschaft |
Methaddict 40 mg Tabletten | Methadon | Hexal Aktiengesellschaft |
Methaddict 10 mg Tabletten | Methadon | Hexal Aktiengesellschaft |
Eptadone 5 mg/ml Lösung, Mehrdosenflasche | Methadon | L.Molteni & C.dei F.lli Alitti Societa di Esercizio S.p.A. |
Eptadone 5 mg/ml Lösung, 20 ml Einzeldosisflasche | Methadon | L.Molteni & C.dei F.lli Alitti Societa di Esercizio S.p.A. |
Pharmakodynamik
Wie andere Opioide bindet Methadon an ”-Opioidrezeptoren. Im Rahmen der Substitutionstherapie fĂŒhrt dies einerseits zur UnterdrĂŒckung von Entzugssymptomen. Andererseits werden bei einer lang durchgefĂŒhrten, oralen Ersatztherapie durch Aufbau einer Toleranz Rauscheffekte unterdrĂŒckt und das Verlangen nach Heroin oder anderen Opiaten reduziert. Ab einer Dosis von etwa 60 mg wird eine Opioid-Blockade erreicht, bei der ein zusĂ€tzlicher Konsum von anderen Opiaten oder Heroin keine Wirkung mehr zeigt. Der analgetische Effekt bei neuropathischen Schmerzen wird durch einen Antagonismus an NMDA-Rezeptoren erklĂ€rt.
Pharmakokinetik
Bei oraler Einnahme liegt die BioverfĂŒgbarkeit bei etwa 90 %, die Plasmakonzentration erreicht ihren höchsten Wert nach zwei bis vier Stunden. Im Blut liegt das Opioid zu 85 % gebunden an PlasmaeiweiĂe vor. Die lange Halbwertszeit von 13 bis 47 Stunden macht Methadon ideal fĂŒr eine langwirksame Substitutionstherapie. Metabolisiert wird das Arzneimittel in der Leber, anschlieĂend erfolgt die Ausscheidung ĂŒber den Urin.
Wechselwirkungen
Eine gleichzeitige Einnahme von Alkohol, Antidepressiva, Benzodiazepinen oder Barbituraten können die zentrale DÀmpfung des Opioids verstÀrken und so schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Nebenwirkungen auslösen.
Nebenwirkungen
Durch eine zentrale DĂ€mpfung fĂŒhrt Methadon hĂ€ufig zu MĂŒdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel. DarĂŒber hinaus kann es zu Obstipation, Harnentleerungsstörungen und psychischen Beschwerden wie Depressionen, Angst- und Panikstörungen oder Halluzinationen kommen. Bei Ăberdosierung kann durch die atemdepressive Wirkung ein Atemstillstand ausgelöst werden, ebenso kann es zu Kreislaufversagen, Schock und KrĂ€mpfen kommen.
Toxikologische Daten
Bei oraler Applikation wurde an Ratten eine mittlere letale Dosis von 86 mg/kg festgestellt. Bei Kleinkindern können bereits 10 mg, bei Erwachsenen 40 bis 50 mg tödlich sein. Insbesondere zu Beginn einer Substitutionstherapie sollten Patienten deswegen engmaschig auf Zeichen einer Ăberdosierung untersucht werden.
ATC Code | N07BC02 |
Summenformel | C21H27NO |
Molare Masse (g·molâ1) | 309,45 |
Dichte (g·cmâ3) | 1,0 |
Schmelzpunkt (°C) | 235 |
Siedepunkt (°C) | 423,7 |
PKS Wert | 19,79; 9,12 |
CAS-Nummer | 76-99-3 |
PUB-Nummer | 4095 |
Drugbank ID | DB00333 |
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