Bei Einnahme von Eptadone® 5 mg/ml Lösung mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Für Opiate sind folgende Wechselwirkungen bekannt:
Andere zentral wirksame Schmerzmittel, Narkosemittel, Psychopharmaka (Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva), Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Alkohol können zur Verstärkung der Nebenwirkungen wie Störungen der Atmung (Atemdepression), niedriger Blutdruck, tiefe Ruhigstellung oder gar zu Bewusstlosigkeit führen.
Pentazocin und Buprenorphin können bei heroinabhängigen oder methadonsubstituierten Patienten zu Entzugserscheinungen führen. Buprenorphin und Methadonhydrochlorid sollten mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 20 Stunden eingenommen werden.
Mittel gegen erhöhten Blutdruck wie z. B. Clonidin, Prazosin, Reserpin und Urapidil können die Wirkung von Methadonhydrochlorid verstärken.
Arzneimittel, die durch Hemmung eines bestimmten Enzymsystems (Cytochrom-P450 System) den Stoffwechsel in der Leber beeinflussen (z. B. Cimetidin, Antimykotika, Antiarrhythmika, Kontrazeptiva), können die Wirkung von Methadonhydrochlorid verstärken.
Mittel, die durch Anregung bestimmter Enzyme (Enzyminduktion) den Stoffwechsel in der Leber beeinflussen (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin und Rifampicin), können zu verminderter Wirkung von Methadonhydrochlorid führen.
Bei der Anwendung von MAO–B-Hemmern (Mittel gegen Depressionen) innerhalb der letzten 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Eptadone® 5 mg/ml Lösung können lebensbedrohliche Wirkungen auf Zentralnervensystem, Atmung und Kreislauf auftreten.
Das Auftreten dieser Wechselwirkungen ist von der individuellen Situation des Patienten, der jeweiligen Opiat-Verträglichkeit sowie seinem sonstigen Gesundheitszustand abhängig. Für Methadonhydrochlorid sind nicht alle aufgeführten Wechselwirkungen beschrieben worden, jedoch aus theoretischen Überlegungen nicht auszuschließen.
Bei Einnahme von Eptadone® 5 mg/ml Lösung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie sollten Alkohol meiden, da es zu nicht vorhersehbaren gegenseitigen Wirkungsverstärkungen mit der Gefahr von schwerwiegend bis tödlich verlaufenden Vergiftungserscheinungen kommen kann.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Eptadone® 5 mg/ml Lösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Zu Beginn der Substitutionsbehandlung treten häufig Opiat-Entzugssymptome wie Unterleibskrämpfe, Angstzustände, Appetitlosigkeit (Anorexie), unwillkürliche zuckende und stoßende Bewegungen, Gänsehaut, Depression, Durchfall (Diarrhöe), Erbrechen, Fieber, Gähnen, Gewichtsverlust, Übelkeit, Niesen, erweiterte Pupillen, Reizbarkeit, laufende Nase (Rhinorrhöe), ?Schlafsehnsucht? (Schläfrigkeit), körperliche Schmerzen, Schwächeanfälle, starkes Schwitzen, Magen-Darm-Krämpfe, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), verstärkter Tränenfluss, Zittern (Tremor), Unruhe und wechselweise Frösteln und Hitzewallungen auf.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich bis sehr selten: Blutungen (Hämorrhagie).
Psychische Störungen:
Sehr häufig bis häufig: gehobene oder gedrückte Stimmung (Euphorie, Dysphorie).
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig bis häufig: Benommenheit, Ruhigstellung (Sedation), Verwirrtheit, Appetitlosigkeit, Desorientiertheit, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Schlaflosigkeit und Unruhe.
Erkrankungen der Augen:
Sehr häufig bis häufig: Sehstörungen.
Herz- und Gefäßerkrankungen:
Sehr häufig bis häufig: Herzklopfen, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), Schwächeanfälle, Wasseransammlung im Gewebe (Ödeme).
Gelegentlich bis sehr selten: Blutdruckabfall bei Lageveränderung (orthostatische Hypotonie), Herzrhythmusstörungen (Synkope), Herzstillstand, Einschränkung der Kreislauffunktion, Schock.
Erkrankungen der Atemwege:
Sehr häufig bis häufig: Atemdepression.
Gelegentlich bis sehr selten: Atemstillstand.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Sehr häufig bis häufig: Erbrechen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Sehr häufig bis häufig: Krämpfe der Gallenwege.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Sehr häufig bis häufig: Schweißausbrüche, Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschläge, Juckreiz.
Gelegentlich bis sehr selten: Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Sehr häufig bis häufig: verminderte Harnmenge, Harnverhalten, Störungen beim Wasserlassen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane:
Sehr häufig bis häufig: eingeschränkte sexuelle Erlebnisfähigkeit (Libido) und / oder eingeschränkte Potenz.
Nach Erreichen der Erhaltungsdosis ist im Verlauf von Wochen mit einer Verminderung und Abschwächung von Nebenwirkungen zu rechnen. Verstopfung und verstärktes Schwitzen bleiben oft dauerhaft bestehen und können durch geeignete Maßnahmen gemildert werden.
Methadonhydrochlorid kann die Anzeichen einer plötzlichen Unterleibserkrankung (akutes Abdomen) verschleiern und die Diagnose erschweren. Deshalb sollten Patienten mit Anzeichen eines akuten Abdomens unter Substitutionsbehandlung bis zur exakten Diagnosestellung besonders engmaschig überwacht werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.