Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Das Tierarzneimittel wurde nicht bei asymptomatischer dilatativer Kardiomyopathie (DCM) an Dobermann-Hunden mit Vorhofflimmern oder anhaltender ventrikulärer Ta- chykardie erprobt.
Das Tierarzneimittel wurde nicht an Hunden mit asymptomatischer Mitralklappenendo- kardiose und ausgeprägter supraventrikulärer und/oder ventrikulärer Tachyarrhythmie erprobt.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Bei Hunden mit bestehendem Diabetes mellitus sollte während der Behandlung ei- ne regelmäßige Blutzuckerkontrolle durchgeführt werden.
Für die Anwendung im präklinischen Stadium der dilatativen Kardiomyopathie (asymp- tomatisch mit Zunahme des linksventrikulären endsystolischen und enddiastolischen Durchmessers) sollte eine Diagnosestellung mittels einer umfassenden Herzuntersu- chung (inkl. echokardiographischer Untersuchung und evtl. Holter-Monitoring) erfol- gen.
Bei Anwendung in der präklinischen Phase der Mitralklappenendokardiose (Stadium B2, nach ACVIM Konsensus: asymptomatisch mit Herzgeräusch ≥ 3/6 und Kardiome- galie durch MMVD), sollte die Diagnose anhand einer umfassenden klinischen und kardialen Untersuchung gestellt werden, gegebenenfalls einschließlich Echokardiogra- phie oder Röntgenuntersuchung.
Bei mit Pimobendan behandelten Tieren sollten regelmäßige Kontrollen der Herzfunk- tion und Herzmorphologie durchgeführt werden.
(Siehe auch Abschnitt „Nebenwirkungen“).
Da die Kautabletten aromatisiert sind, sollten sie außer Reichweite von Tieren auf- bewahrt werden, um eine versehentliche Einnahme zu vermeiden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Nach Verabreichung Hände waschen.
Um eine versehentliche Einnahme des Tierarzneimittels durch Kinder zu vermeiden, sollten geteilte oder nicht verwendete Tabletten in die geöffnete Blistertasche zurückge- legt werden, wobei der Blister in der Faltschachtel aufzubewahren ist.
Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Hinweis für Ärzte: Insbesondere bei Kindern kann die versehentliche Einnahme zum Auftreten von Tachykardie, orthostatischer Hypotonie, anfallsartiger Gesichtsrötung (Flush) und Kopfschmerzen führen.
Trächtigkeit und Laktation
Laboruntersuchungen an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Wirkungen. Allerdings ergaben diese Untersuchungen bei hohen Do- sen Hinweise auf maternotoxische und embryotoxische Wirkungen. Ferner zeigten die- se Untersuchungen, dass Pimobendan in die Milch übergeht. Die Sicherheit des Tier- arzneimittels wurde nicht bei trächtigen oder säugenden Hündinnen untersucht. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
In pharmakologischen Studien wurde keine Interaktion zwischen dem Herzglykosid Ouabain (Strophanthin) und Pimobendan festgestellt. Der durch Pimobendan induzier- te Anstieg der kardialen Kontraktionskraft wird durch die Calciumantagonisten Vera- pamil und Diltiazem sowie den Betablocker Propranolol abgeschwächt.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei Überdosierung kann es zu einer positiv chronotropen Wirkung, Erbrechen, Apathie, Ataxie, Herzgeräuschen oder Hypotonie kommen. In diesem Fall sollte die Dosis redu- ziert und eine geeignete symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Bei langfristiger Exposition (6 Monate) gesunder Beagles gegenüber dem 3- bzw. 5- Fachen der empfohlenen Dosis wurden bei manchen Hunden eine Mitralklappenver- dickung und eine linksventrikuläre Hypertrophie beobachtet. Diese Veränderungen waren pharmakodynamischen Ursprungs.
Inkompatibilitäten:
Keine bekannt.
13. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSORGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER VON ABFALLMATERIALIEN, SOFERN ERFORDERLICH
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.