Wirkstoff(e) ThioctsÀure (Alpha-LiponsÀure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Verla-Pharm Arzneimittel GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code N07XB01
Pharmakologische Gruppe Andere Mittel fĂŒr das Nervensystem

Zulassungsinhaber

Verla-Pharm Arzneimittel GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten
Anwendungsgebiete
Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten ist absolut kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen alpha-LiponsĂ€ure oder einen der sonstigen Bestandteile.
Hinweis:
Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten auszunehmen, da keine klinischen Erfahrungen vorliegen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditÀren Galactose-Intoleranz, Lactose-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Verla-LiponŸ 600 mg Filmtabletten nicht einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es entspricht den allgemeinen GrundsÀtzen der Pharmakotherapie, wÀhrend der Schwangerschaft und Stillzeit Arzneimittel nur nach sorgfÀltiger Nutzen-Risiko-AbwÀgung anzuwenden.
Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit alpha-LiponsĂ€ure nur unter strikter Indikationsstellung durch den Arzt unterziehen, wenngleich die reproduktionstoxikologischen Untersuchungen keinerlei Anhaltspunkte ergeben haben, die eine Beeinflussung der FertilitĂ€t und der frĂŒhen Embryonalentwicklung betreffen und sich ferner fruchtschĂ€digende Eigenschaften nicht feststellen ließen.
Über einen möglichen Übertritt von alpha-LiponsĂ€ure in die Muttermilch ist nichts bekannt.
4.7 Auswirkungen auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
keine

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Wie wird es angewendet?

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Bei Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie betrÀgt bei Erwachsenen
die Tagesdosis 1 Filmtablette Verla-LiponŸ 600 mg Filmtabletten (entsprechend 600 mg alpha-LiponsÀure), die als Einmaldosis etwa 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit eingenommen werden soll.
Bei stark ausgeprÀgten Missempfindungen kann initial eine Infusionstherapie mit alpha-LiponsÀure erfolgen.
Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten sollen unzerkaut und mit ausreichend FlĂŒssigkeit auf nĂŒchternen Magen eingenommen werden. Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung kann die Resorption behindern. Daher ist es insbesondere bei Patienten wichtig, die zusĂ€tzlich eine verlĂ€ngerte Magenentleerungszeit aufweisen, dass die Einnahme eine halbe Stunde vor dem FrĂŒhstĂŒck erfolgt.
Da es sich bei der diabetischen Polyneuropathie um eine chronische Erkrankung handelt, kann eine Dauertherapie notwendig sein.
Grundlage der diabetischen Polyneuropathie-Therapie ist die optimale Diabetes-Einstellung.
Hinweise fĂŒr die Handhabung
Keine speziellen Hinweise

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkungsverlust von Cisplatin bei gleichzeitiger Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten -Behandlung.
lpha-LiponsĂ€ure ist ein Metallchelator und sollte daher aus grundsĂ€tzlichen Überlegungen nicht gleichzeitig mit Metallverbindungen (z.B. EisenprĂ€parate, MagnesiumprĂ€parate, Milchprodukte aufgrund des Calciumgehaltes) gegeben werden. Bei Einnahme der gesamten Tagesdosis von Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten 30 Minuten vor dem FrĂŒhstĂŒck können Eisen- und MagnesiumprĂ€parate mittags oder abends eingenommen werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin bzw. oralen Antidiabetika kann verstÀrkt werden. Daher ist insbesondere im Anfangsstadium der alpha-LiponsÀure-Therapie eine engmaschige Blutzuckerkontrolle angezeigt. In EinzelfÀllen kann es zur Vermeidung von Unterzuckerungserscheinungen erforderlich werden, die Insulindosis bzw. die Dosis des oralen Antidiabetikums zu reduzieren.
Hinweis:
Der regelmĂ€ĂŸige Genuss von Alkohol stellt einen bedeutenden Risikofaktor fĂŒr die Entstehung und Progression neuropathischer Krankheitsbilder dar und kann dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten beeintrĂ€chtigen. Daher wird Patienten mit diabetischer Polyneuropathie grundsĂ€tzlich empfohlen, den Genuss von Alkohol weitestgehend zu vermeiden. Dies gilt auch fĂŒr therapiefreie Intervalle.
Nebenwirkungen
Bei der Darstellung der Nebenwirkungen wurden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr hÀufig: >
HĂ€ufig: > , <
Gelegentlich: > , <
Selten: > , <
Sehr selten,: < 10000
einschließlich EinzelfĂ€lle
Gastrointestinale Störungen
Sehr selten wurde ĂŒber gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Magen-, Darmschmerzen und Diarrhö berichtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten können allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Urtikaria und Juckreiz auftreten.
Störungen des Nervensystems
sehr selten:
VerÀnderung bzw. Störung des Geschmacksempfindens
Allgemeine Nebenwirkungen
Aufgrund einer verbesserten Glukoseutilisation kann sehr selten der Blutzuckerspiegel absinken. Dabei wurden hypoglykÀmieartige Beschwerden mit Schwindel, Schwitzen, Kopfschmerzen und Sehstörungen beschrieben.
4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten.
Nach akzidenteller oder suizidaler Einnahme oraler Dosen zwischen 10 und 40 g alpha-LiponsĂ€ure in Verbindung mit Alkohol sind schwerwiegende Intoxikationen, teilweise mit letalem Ausgang beobachtet worden. Das klinische Vergiftungsbild kann sich zunĂ€chst in psychomotorischer Unruhe oder BewusstseinstrĂŒbung Ă€ußern und geht im weiteren Verlauf typischerweise mit generalisierten KrampfanfĂ€llen und der Ausbildung einer Laktatazidose einher. Des Weiteren wurden HypoglykĂ€mie, Schock, Rhabdomyolyse, HĂ€molyse, disseminierte intravaskulĂ€re Gerinnung (DIC), Knochenmarksdepression und Multiorganversagen als Folgen einer Intoxikation mit hohen alpha-LiponsĂ€ure-Dosen beschrieben.
Therapiemaßnahmen bei Intoxikation:
Bereits bei Verdacht auf eine substantielle Intoxikation mit Verla-LiponÂź 600 mg Filmtabletten (z.B. > 10 Tabletten zu 600 mg bei Erwachsenen und > 50 mg/kg KG bei Kindern) ist eine unverzĂŒgliche Klinikeinweisung und die Einleitung von Maßnahmen gemĂ€ĂŸ den allgemeinen BehandlungsgrundsĂ€tzen von VergiftungsfĂ€llen indiziert (z.B. induziertes Erbrechen, MagenspĂŒlung, Aktivkohle etc.). Die Behandlung generalisierter KrampfanfĂ€lle, der Lactatazidose und aller anderen vital bedrohlichen Folgen einer Intoxikation mĂŒssen sich an den GrundsĂ€tzen der modernen Intensivtherapie orientieren und symptomatisch erfolgen. Der Nutzen des Einsatzes von HĂ€modialyse, HĂ€moperfusions- oder Filtrationstechniken in der forcierten Elimination von alpha-LiponsĂ€ure ist derzeit nicht gesichert.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Alpha-LiponsÀure ist eine vitaminÀhnliche, aber endogen gebildete Substanz mit Koenzymfunktion bei der oxidativen Decarboxilierung von alpha-KetosÀuren
Durch die beim Diabetes mellitus verursachte HyperglykĂ€mie kommt es zur Anlagerung der Glukose an die Matrixproteine der BlutgefĂ€ĂŸe und zur Bildung der so genannten "Advanced Glycosylation End Products". Dieser Prozess fĂŒhrt zu einer Verminderung des endoneuralen Blutflusses und zu einer endoneuralen Hypoxie/IschĂ€mie, was mit einer erhöhten Produktion von freien Sauerstoffradikalen verbunden ist, die den peripheren Nerv schĂ€digen. Auch konnte im peripheren Nerv eine Depletion von Antioxidantien, wie Glutathion, festgestellt werden.
In Untersuchungen an Ratten interagierte alpha-LiponsĂ€ure mit diesen, bei durch Streptozotocin-induziertem Diabetes ausgelösten biochemischen Prozessen durch Verminderung der Bildung von Advanced Glycosylation End Products, Verbesserung des endoneuralen Blutflusses, Erhöhung des physiologischen Antioxidantienspiegels von Glutathion sowie als Antioxidans fĂŒr freie Sauerstoffradikale im diabetischen Nerv.
Diese in der experimentellen Situation beobachteten Wirkungen sprechen dafĂŒr, dass die FunktionalitĂ€t der peripheren Nerven durch alpha-LiponsĂ€ure verbessert werden kann. Das betrifft sensorische Störungen bei diabetischer Polyneuropathie, die sich durch DysĂ€sthesien, ParĂ€sthesien wie z. B. Brennen, Schmerzen, TaubheitsgefĂŒhl, Ameisenlaufen, Ă€ußern können.
ErgĂ€nzend zu den bisherigen klinischen Erkenntnissen in der symptomatischen Behandlung der diabetischen Polyneuropathie mit alpha-LiponsĂ€ure wurden in einer 1995 durchgefĂŒhrten multizentrischen, placebokontrollierten Studie gĂŒnstige Wirkungen von alpha-LiponsĂ€ure auf die untersuchten Symptome Brennen, ParĂ€sthesien, TaubheitsgefĂŒhl und Schmerzen gefunden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Alpha-LiponsĂ€ure wird nach oraler Gabe beim Menschen rasch resorbiert. Infolge eines ausgeprĂ€gten First-pass-Effektes betrĂ€gt die absolute BioverfĂŒgbarkeit (Vergleich zu einer i.v. Gabe) von per os eingenommener alpha-LiponsĂ€ure ca. 20 %. Aufgrund einer raschen Gewebsverteilung betrĂ€gt die Plasmahalbwertszeit von alpha-LiponsĂ€ure beim Menschen ca. 25 Minuten. Die relative BioverfĂŒgbarkeit von alpha-LiponsĂ€ure und Gabe fester Darreichungsformen per os betrĂ€gt im VerhĂ€ltnis zu Trinklösungen mehr als 60 %. Maximale Plasmaspiegel von ca. 4 mikro g/ml werden ca. 0,5 h nach oraler Gabe von 600 mg alpha-LiponsĂ€ure gemessen. Durch radioaktive Markierung konnte im Tierexperiment (Ratte, Hund) mit 80 - 90 % ein ĂŒberwiegend renaler Ausscheidungsweg gezeigt werden, und zwar in Form von Metaboliten. Auch beim Menschen finden sich nur geringe Mengen intakt ausgeschiedener Substanz im Urin. Die Biotransformation erfolgt hauptsĂ€chlich durch oxidative SeitenkettenverkĂŒrzung beta-Oxidation) und/oder durch S-Methylierung der entsprechenden Thiole.
Alpha-LiponsĂ€ure reagiert in vitro mit Metallionen-Komplexen (z.B. mit Cisplatin). Alpha-LiponsĂ€ure geht mit ZuckermolekĂŒlen schwerlösliche Komplexverbindungen ein.
5.3 PrÀklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute und chronische ToxizitÀt
Das ToxizitÀtsprofil ist charakterisiert durch Symptome, die sowohl das vegetative Nervensystem als auch das zentrale Nervensystem betreffen.
Nach wiederholter Applikation sind weitere Zielorgane toxischer Dosen hauptsÀchlich die Leber und die Niere.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen zum mutagenen Potential ergaben keine Anhaltspunkte fĂŒr Gen- oder Chromosomenmutationen. Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von alpha-LiponsĂ€ure ließen sich aus einer KanzerogenitĂ€tsstudie nach oraler Gabe an Ratten nicht ableiten. Eine Studie ĂŒber einen tumor-promovierenden Effekt von alpha-LiponsĂ€ure im Zusammenhang mit dem Kanzerogen N-Nitroso-Dimethylamin (NDEA) verlief negativ.
c) ReproduktionstoxizitÀt
Alpha-LiponsĂ€ure besitzt keinen Einfluss auf die FertilitĂ€t und frĂŒhe Embryonalentwicklung bei der Ratte bis zu einer maximal geprĂŒften oralen Dosis von 68,1 mg/kg. Bis in den maternal-toxischen Dosisbereich finden sich nach intravenöser Injektion am Kaninchen keine Missbildung erzeugende Eigenschaften.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Sonstige Bestandteile
Lactose-Monohydrat, Hyprolose, mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, hochdisperses Siliciumdioxid, Poly(O-Carboxymethyl)stÀrke Natriumsalz, StearinsÀure (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Talkum, Titandioxid, Chinolingelb, (Aluminiumsalz).
Hinweis fĂŒr Diabetiker:
1 Filmtablette Verla-LiponŸ 600 enthÀlt 235 mg Lactose-Monohydrat (entsprechend 0,02 BE).
6.2 InkompatibilitÀten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Das BehĂ€ltnis ist im Umkarton aufzubewahren, um die Filmtabletten vor Licht zu schĂŒtzen.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

FY 6.5 Art und Inhalt des BehÀltnisses
Blister mit 30 (N1) Filmtabletten
Blister mit 60 (N2) Filmtabletten
Blister mit 100 (N3) Filmtabletten
F4 6.6 Hinweise fĂŒr die Handhabung
Keine speziellen Hinweise

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Weitere Informationen

Verla-Pharm
Arzneimittel
Hauptstraße 98
D-82327 Tutzing
Postfach 1261
D-82324 Tutzing
Telefon: 08158 / 257-0
Telefax: 08158 / 257-254
www.verla.de
F5 8. Zulassungsnummer
35844.00.00
F6 9. Datum der Zulassung / VerlÀngerung der Zulassung
16.09.2005
10. Stand der Information
Januar 2006
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig

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Wirkstoff(e) ThioctsÀure (Alpha-LiponsÀure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Verla-Pharm Arzneimittel GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code N07XB01
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