Vascal darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Isradipin, andere Dihydropyridine oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie eine Leberfunktionsstörung haben.
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wenn Sie an einer Leberentzündung (Hepatitis) leiden.
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wenn Sie an einer primären Lebererkrankung leiden.
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wenn Sie einen Herz-Kreislauf-Schock haben.
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wenn bei Ihnen eine instabile Angina pectoris (Brustschmerzen aufgrund von Durch- blutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen) festgestellt wurde.
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nach einem akuten Herzinfarkt innerhalb der ersten 4 Wochen.
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wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Vascal einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Vascal ist erforderlich,
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wenn Sie an schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) leiden oder sich einer Blutwäsche (Dialyse) unterziehen müssen. Sie sollten Vascal dann nicht einnehmen, weil noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
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äußerste Vorsicht ist geboten, wenn bei Ihnen eine ausgeprägte Verengung der Herzklappe zur Hauptschlagader (Aortenstenose) oder eine besondere Form von Herzrhythmusstörungen (Sick-Sinus-Syndrom) festgestellt wurde bzw. der starke Verdacht auf ein Sick-Sinus-Syndrom besteht und Sie keinen Herzschrittmacher tragen.
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wenn Sie eine schwere Herzleistungsschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz) haben.
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Die gleichzeitige Anwendung mit dem Antibiotikum Rifampicin oder anderen Enzym-Induktoren sollte vermieden werden.
Bei Überempfindlichkeit gegen das Arzneimittel ist Vascal abzusetzen.
Kinder und Jugendliche
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen geeignet, da keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.
Ältere Menschen
Ältere Patienten sollten die Behandlung mit der halben Dosis beginnen (siehe Abschnitt “Wie ist Vascal einzunehmen?“).
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Es wird eine individuelle Dosierung empfohlen.
Sonstige Hinweise
Vor allem bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzerkrankung kann eine Angina pectoris auftreten. Bei bestehender Angina pectoris kann es bei Behandlungsbeginn oder bei rascher Dosissteigerung zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Angina pectoris Anfälle kommen.
Ihr Arzt wird während der Behandlung regelmäßig Ihre Leberwerte (z .B. alkalische Phosphatase, Transaminasen) kontrollieren.
Einnahme von Vascal zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung von Vascal kann wie folgt beeinflusst werden:
Verstärkung der Wirkung von Vascal bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko durch
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andere Arzneimittel, die den Blutdruck senken können.
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Arzneimittel gegen Muskelverspannungen wie Baclofen (Überwachung des Blutdrucks und ggf. Dosisanpassung von Vascal).
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Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva).
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Arzneimittel gegen Magen-Darm-Geschwüre (Cimetidin, Ranitidin).
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Arzneimittel gegen HIV-Infektionen (HIV-Protease-Inhibitoren, wie z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Reverse-Transkriptase-Hemmer, wie z. B. Delavirdin).
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Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika, wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol).
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Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (Makrolidantibiotika, wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Troleandomycin).
Bei gleichzeitiger Gabe von ähnlichen Stoffen (Dihydropyridine) und Narkosemitteln (z. B. Fentanyl) wurde in Einzelfällen eine zu starke Blutdrucksenkung beobachtet. Informieren Sie daher vor Operationen Ihren Narkosearzt.
Abschwächung der Wirkung von Vascal
Das Antibiotikum Rifampicin oder bestimmte Arzneimittel zur Epilepsiebehandlung (enzyminduzierende Antikonvulsiva z. B. Carbamazepin, Phenobarbital) können die blutdrucksenkende Wirkung von Vascal aufheben.
Sonstige mögliche Wechselwirkungen
Vascal kann die Wirkung des ß-Blockers Propranolol verstärken. Es kann dann zu einer stärkeren Blutdrucksenkung bzw. zu einer ausgeprägten Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie) kommen.
Ihr Arzt sollte Vascal nur mit Vorsicht zusammen mit Arzneimitteln verschreiben, die unter Umständen die Schlagstärke oder die Kontraktionskraft des Herzmuskels herabsetzen (negativ inotrope Wirkung) und daher eine Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) hervorrufen können. Hierzu gehören beispielsweise ß-Blocker oder bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. Amiodaron oder Chinidin).
Wenn Sie gleichzeitig mit Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr), Theophyllin (Arzneimittel bei Asthma), Digoxin (Arzneimittel, das bei Herz- leistungsschwäche eingesetzt wird) oder Chinidin (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen oder gegen Malaria) behandelt werden, sollte Ihr Arzt die Blutspiegel dieser Arzneimittel regelmäßig überprüfen.
Die Blutspiegel von Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Triazolam werden durch Isradipin nicht beeinflusst. Umgekehrt wird der Blutspiegel von Isradipin durch Digoxin, Propranolol, Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Ciclosporin nicht beeinflusst.
Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac führt zu einer Erhöhung der Blutspiegel von Isradipin um ca. 20 %. Klinisch ist dies wahrscheinlich ohne Belang. Der Blutspiegel von Diclofenac wird durch Isradipin nicht beeinflusst.
Wegen des bekannten Risikos einer Wirkungsverstärkung sollte Phenytoin nicht zusammen mit Vascal gegeben werden.
Einnahme von Vascal zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie können Vascal unabhängig von einer Mahlzeit einnehmen. Sie sollten jedoch während der Behandlung mit Vascal keinen Alkohol zu sich nehmen. Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruitsaft kann die Wirkung von Vascal verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dürfen Vascal während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht einnehmen, weil noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
In vorklinischen Untersuchungen ergaben sich keine Hinweise auf eine Schädigung des Ungeborenen. Der Wirkstoff von Vascal dürfte allenfalls nur in unbedeutenden Mengen in die Muttermilch übergehen.
Bisher vorliegende Erfahrungen bei Schwangeren beschränken sich auf das letzte Schwangerschaftsdrittel. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für das ungeborene Kind.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende, unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.