Simagel darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Almasilat, Levomenthol, Minzöl oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
bei erniedrigten Phosphat-Blutspiegeln (Hypophosphatämie)
-
bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz, Kreatinin-Clearance < 30 ml/min).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Simagel einnehmen,
-
wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (Kreatinin-Clearance < 30ml/min)
-
wenn Sie eine phosphatarme Diät einhalten
oder
bei langfristigem Gebrauch.
Länger anhaltende und wiederkehrende Magenbeschwerden können Zeichen einer ernsthaften Erkran- kung sein, wie z. B. ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür. Eine Behandlung mit Simagel sollte daher ohne ärztliche Untersuchung nicht länger als 14 Tage dauern. Bei Auftreten von Teerstuhl, Blutbeimengungen im Stuhl oder Erbrechen von Blut ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Wenn Sie an Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm leiden, sollte eine Untersuchung auf He- liobacter pylori – und im Falle des Nachweises – eine Bekämpfung des Krankheitserregers erwogen werden, da in der Regel bei erfolgreicher Eliminierung der Magenkeime auch die Geschwürerkran- kung ausheilt.
Falls Sie an einer Nieren- oder Leberkrankheit leiden, sollten Sie ihren Arzt aufsuchen, bevor Sie Simagel einnehmen. Dieser muss regelmäßig die Aluminiumspiegel und –ausscheidung kontrollieren um eine mögliche Aluminiumeinlagerung ins Gewebe und deren Folgen (z. B. Knochenschäden, Hirn- schäden) zu erkennen bzw. zu verhindern. Falls Sie zu diesen Patienten gehören, dürfen Sie Simagel nicht längerfristig in hohen Dosen einnehmen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) und langfristi- gem Gebrauch ist eine regelmäßige Kontrolle der Aluminium- und Magnesiumspiegel durch Ihren Arzt erforderlich. Der Aluminiumblutspiegel sollte 40 μg/l nicht überschreiten.
Bei langdauernder Einnahme hoher Dosen und phosphatarmer Diät kann es zur Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Knochenerweichung (Osteomalazie) kommen.
Kinder und Jugendliche
Geben Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder unter 12 Jahren, da in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Einnahme von Simagel zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Simagel oder werden selbst in ihrer Wirkung durch Simagel beeinflusst?
Die Aufnahme und damit auch die Wirksamkeit von anderen Arzneimitteln kann durch Simagel vermindert werden. Deswegen sollte die Einnahme anderer Arzneimittel 1 bis 2 Stunden vor oder nach der Einnahme von Simagel erfolgen.
Dies gilt besonders für Herzglykoside (zur Steigerung der Herzkraft) und Antibiotika (z. B. die Tetracycline Doxycyclin und Minocyclin und Chinolonderivate wie Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin und Trovafloxacin). Die klinisch relevanten Resorptionsverminderungen für Tetracycline und Chinolonderivate können bis zu 90 % betragen.
Eine Resorptionsverminderung kann auch bei Halofantrin (Malariamittel), Phenytoin (Epilepsiemittel), H2-Rezeptorenblockern vom Typ Cimetidin, Ranitidin (Mittel gegen Magen-, Darmgeschwüre), bestimmten Ionen (Eisen, Fluorid, Phosphat) und Betablockern (z. B. Propranolol, Sotalol) auftreten. Demgegenüber wurde eine Resorptionserhöhung bei Levodopa (Parkinsonmittel) beobachtet.
Eine Alkalisierung des Urins unter der Therapie kann die Ausscheidung einiger Arzneimittel beeinflussen. Dieses kann z. B. zu einer Abnahme der Salicylatspiegel oder zu einer Erhöhung der Chinidinspiegel führen.
Einnahme von Simagel zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die gleichzeitige Einnahme von Simagel-Kautabletten und säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u. a.) führt zu einer unerwünschten Steigerung der Aluminiumaufnahme aus dem Darm. Auch Brausetabletten enthalten Fruchtsäuren, welche die Aluminiumresorption steigern können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte vor der Einnahme von aluminiumhaltigen Antazida während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden. Das Arzneimittel soll während der Schwangerschaft nur kurzfristig in einer möglichst niedrigen Dosierung angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.
Stillzeit
Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist aber nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Simagel enthält Sucrose
Bitte nehmen Sie Simagel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Simagel enthält Saccharin-Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kautablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.