Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
MAO-Hemmer
Nach Kombinationsbehandlung mit Sertralin und MAO-Hemmern einschließlich des selektiven MAO-Hemmers Selegilin und des reversiblen MAO-Hemmers Moclobemid wurden schwere und manchmal tödliche Reaktionen berichtet (siehe 2.1 "Sertralin Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden" und 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin Sandoz 50 mg ist erforderlich").
Serotoninerge Arzneimittel
Wegen des Risikos eines Serotonin-Syndroms wird die gleichzeitige Behandlung mit Sertralin Sandoz 50 mg und anderen serotoninergen Arzneimitteln wie z. B. Tryptophan, 5-HT-Agonisten, Dextromethorphan, Pethidin und Tramadol nicht empfohlen (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin Sandoz 50 mg ist erforderlich").
Lithium
Bei gleichzeitiger Gabe von Lithium und Sertralin Sandoz 50 mg sollten die Patienten vom Arzt angemessen überwacht werden, da Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden können.
In einer Untersuchung bei Gesunden trat bei gleichzeitiger Einnahme von Sertralin häufiger Muskelzittern auf als bei Personen, die zum Vergleich ein Scheinmedikament (Plazebo) erhielten.
Sumatriptan
Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Sertralin und Sumatriptan wurde selten über Schwäche, gesteigerte Reflexe (Hyperreflexie), Inkoordination, Verwirrtheit, Angst und Agitiertheit berichtet. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Sertralin Sandoz 50 mg und Sumatriptan erforderlich ist, sollten die Patienten vom Arzt angemessen überwacht werden.
Orale Antikoagulanzien, Salicylsäure-Derivate, NSAIDs, atypische Antipsychotika, Phenothiazine und die meisten trizyklischen Antidepressiva
Bei Arzneimitteln, die in Zusammenhang mit einem erhöhten Blutungsrisiko stehen wie z. B. Antikoagulanzien (die Blutgerinnung beeinflussende Arzneimittel), Abkömmlinge der Salicylsäure, nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) (bestimmte entzündungshemmende und schmerzlindernde Arzneimittel), atypische Antipsychotika, Phenothiazine (Arzneimittel, die bei psychischen Erkrankungen angewendet werden) und die meisten trizyklischen Antidepressiva, können Wechselwirkungen auftreten. Dies sollte wegen des möglicherweise erhöhten Blutungsrisikos bei gleichzeitiger Gabe von SSRIs berücksichtigt werden.
Johanniskraut
Die gleichzeitige Anwendung des pflanzlichen Heilmittels Johanniskraut (Hypericum perforatum) sollte vermieden werden, da die Möglichkeit einer Verstärkung der serotoninergen Wirkung besteht.
Diuretika
Gleichzeitig mit Sertralin Sandoz 50 mg angewendete Diuretika (entwässernde Arzneimittel) können (bei älteren Patienten) zu einer Anfälligkeit für Natriummangel im Blut (Hyponatriämie) und SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) führen.
Blutzuckersenkende Arzneimittel
Bei Diabetikern kann eine Behandlung mit Sertralin Sandoz 50 mg die Blutzuckerkontrolle verändern. Die Blutzuckerspiegel sollten regelmäßig überwacht werden. Eine Dosisanpassung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln (Insulin und/oder blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen) kann erforderlich sein.
Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie)
Sertralin Sandoz 50 mg darf nicht gleichzeitig mit Pimozid eingenommen werden, da es durch Sertralin zu einer gefährlichen Erhöhung des Wirkstoffspiegels von Pimozid kommen kann.
Warfarin (blutgerinnungshemmendes Arzneimittel)
Da die gleichzeitige Gabe von Warfarin und Sertralin zu einer Erhöhung der Prothrombinzeit führt, sollte die Blutgerinnungszeit bei Ihnen sorgfältig überwacht werden, wenn eine Therapie mit Sertralin Sandoz 50 mg begonnen bzw. beendet wird.
Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
In Einzelfällen wurde über eine Erhöhung der Phenytoin-Konzentration berichtet. Daher sollte die Phenytoin-Konzentration im Blutplasma nach Beginn bzw. Ende einer Behandlung mit Sertralin Sandoz 50 mg überwacht werden und gegebenenfalls durch den Arzt eine Anpassung der Phenytoin-Dosis erfolgen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin kann die Plasmakonzentration von Sertralin abnehmen.
Cimetidin (Arzneimittel gegen zuviel Magensäure)
Cimetidin hemmt den Abbau von Sertralin im Körper und führt so zu einer Erhöhung der Konzentration von Sertralin im Blutplasma.
An Plasmaproteine gebundene Wirkstoffe
Da Sertralin stark an Plasmaproteine (Eiweiße im Blutplasma) gebunden wird, sind Wechselwirkungen mit anderen stark an Plasmaproteine gebundenen Wirkstoffen möglich.
Weitere in Studien beobachtete Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Sertralin und Diazepam oder Tolbutamid führte zu leichten Veränderungen verschiedener pharmakokinetischer (die Wirkstoffaufnahme, -verteilung, -verstoffwechselung und –ausscheidung betreffende) Messgrößen.
Antipyrin (Phenazon)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Sertralin und Antipyrin (Arzneimittel gegen Schmerzen und Fieber) verkürzt sich dessen Verweildauer im Körper, was auf eine klinisch nicht bedeutsame Aktivitätserhöhung der abbauenden Enzyme in der Leber hinweist (Enzyminduktion).
Durch Cytochrom P 450 (CYP2D6) abgebaute Wirkstoffe
Sertralin ist ein mäßiger Hemmer von CYP2D6 (Enzymsystem der Leber, über das bestimmte Substanzen verstoffwechselt werden). Der Abbau von Desipramin, trizyklischen Antidepressiva und Antiarrhythmika der Klasse I (bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie z. B. Propafenon und Flecainid) im Körper kann dadurch verringert sein.
2.4 Bei Einnahme von Sertralin Sandoz 50 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Sertralin Sandoz 50 mg sollten Sie auf Alkohol verzichten.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Sertralin Sandoz 50 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
1 von 100 Behandelten |
1 von 1000 Behandelten |
1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig und häufig vorübergehend, wenn die Behandlung fortgesetzt wird.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: veränderte Funktion der Blutplättchen, verlängerte Blutungszeit*, Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: allergische Reaktionen einschließlich sehr starker Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Erkrankungen des Hormonsystems (endokrine Erkrankungen)
Selten: Milchige Absonderung aus der Brust (Galaktorrhö), krankhafte Erhöhung der Prolaktin-Konzentration im Blut (Hyperprolaktinämie), Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), Brustentwicklung beim Mann (Gynäkomastie)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Appetitlosigkeit (Anorexie)
Häufig: Gewichtsverlust
Gelegentlich: verstärkter Appetit, Gewichtszunahme
Selten: Natriummangel im Blut** (Hyponatriämie)
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Sexualstörungen beim Mann, Schlaflosigkeit, schläfriger Zustand (Somnolenz)
Häufig: motorische Unruhe/gesteigerter Bewegungsdrang (Agitiertheit), Angst
Gelegentlich: krankhafte Hochstimmung (Manie), Hypomanie (geringere Symptomausprägung als bei Manie), Euphorie, Verschlechterung einer Depression, Halluzinationen
Selten: Aggressivität, Verwirrung, Psychosen, verminderte Libido, Alpträume, Sexualstörungen bei der Frau
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Zittern (Tremor), Schwindel
Häufig: Bewegungsstörungen***, Missempfindungen wie z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühl (Parästhesien), verminderte Sensibilität (Hypästhesie), Kopfschmerzen
Gelegentlich: Migräne
Selten: Bewusstlosigkeit, unwillkürliche Muskelverkrampfungen, Krampfanfälle, Zeichen und Symptome, die mit einem Serotonin- Syndrom einhergehen****
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen
Gelegentlich: Pupillenerweiterung (Mydriasis)
Erkrankungen des Ohrs
Selten: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Herzerkrankungen
Häufig: Brustschmerz, Herzklopfen (Palpitationen)
Gelegentlich: Beschleunigter Puls (Tachykardie)
Gefäßerkrankungen
Häufig: Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation)
Gelegentlich: Bluthochdruck (Hypertonie), kurze Bewusstlosigkeit (Synkope)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mittelfells
Häufig: Gähnen
Selten: Krampf der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus)
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Sehr häufig: Übelkeit, trockener Mund, Durchfall/weicher Stuhl
Häufig: Verdauungsstörung (Dyspepsie), Bauchschmerzen, Erbrechen, Verstopfung
Selten: Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberentzündung (Hepatitis), Gelbsucht, Leberfunktionsstörungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschlag
Gelegentlich: Hautblutungen (Purpura), Kahlheit als Folge vermehrten Haarausfalls (Alopezie), Juckreiz (Pruritus), entzündliche Hautrötung (Erythema multiforme)
Selten: Nesselsucht (Urtikaria), Lichtempfindlichkeit, schmerzhafte Haut- und Schleimhautschwellung (Angioödem), schwere Hautveränderungen (Hautexfoliation) z. B. Stevens-Johnson- Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen (Arthralgie)
Selten: Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Unwillkürlicher Harnabgang (Harninkontinenz)
Selten: Harnverhalt (Harnretention)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Menstruationsstörungen
Selten: schmerzhafte Dauererektion (Priapismus)
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Schweißsekretion (Diaphorese), Schwäche (Asthenie), Müdigkeit
Gelegentlich: Fieber, Unwohlsein, Schwellungen in der Augengegend (periorbitale Ödeme), Wasseransammlung in den Gliedmaßen (periphere Ödeme)
Selten: Gesichtsödem
Untersuchungen
Gelegentlich: asymptomatische Erhöhung der Serumtransaminasen*****, abnorme Laborwerte
Selten: Cholesterinerhöhung im Blutserum
* verlängerte Blutungszeit, die zu Magen-Darm-Blutungen, Nasenbluten (Epistaxis), Hautblutungen (Ekchymosen), Blut im Urin (Hämaturie), Vaginalblutungen etc. führt.
** Erniedrigte Natriumwerte im Blut (Hyponatriämie). Dies besserte sich nach Abbruch der Behandlung. Einzelne Fälle können auf das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion zurückzuführen sein. Diese Nebenwirkungen traten hauptsächlich bei älteren Patienten und bei Patienten auf, die entwässernde Arzneimittel (Diuretika) oder andere Arzneimittel einnahmen.
*** Bewegungsstörungen z. B. extrapyramidale Symptome wie Bewegungsunruhe (Hyperkinesie), erhöhter Muskeltonus, Versteifung der Kiefermuskulatur (Kieferrigidität), unwillkürliche Mundbewegungen oder Gangstörungen
**** Zeichen und Symptome, die mit einem Serotonin-Syndrom einhergehen: Agitiertheit, Verwirrung, Schweißsekretion (Diaphorese), Durchfall, Fieber, Bluthochdruck (Hypertonie), Muskelsteifigkeit (Rigidität) und beschleunigter Puls (Tachykardie).
***** Asymptomatische Erhöhung der Serumtransaminasen (bestimmte Enzyme). Veränderungen der Transaminasespiegel traten insbesondere in den ersten 9 Wochen der Behandlung auf und bildeten sich nach Beendigung der Behandlung rasch zurück.
Vereinzelt wurde nach Absetzen der Behandlung mit Sertralin über Symptome wie Agitiertheit, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Missempfindungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl (Parästhesien) berichtet. Die Mehrheit dieser Absetzsymptome sind leicht und selbstlimitierend.
Obwohl Absetzreaktionen nach Beendigung der Behandlung auftreten können, ergeben die verfügbaren Daten keine Hinweise darauf, dass SSRIs eine Abhängigkeit verursachen.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.