Bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Apotheker/in, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
MAO-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen)
Siehe Abschnitt 2 ?Sertralin-Hormosan 100 mg darf nicht eingenommen werden und ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich.
Die charakteristischen Krankheitsanzeichen einer Wechselwirkung zwischen einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und einem MAO-Hemmer sind: erhöhte Körpertemperatur, Veränderung der Muskelspannung (Rigor, Myoklonus), Störungen des autonomen Nervensystems mit möglicherweise rasch wechselnden Veränderungen wichtiger Körperfunktionen, psychische Veränderungen wie Verwirrung, Reizbarkeit und extreme Erregung; in extremen Fällen mit Bewusstseinstrübung (Delirium) und Koma.
Pimozid
Sertralin-Hormosan 100 mg und Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen) dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden, da die gemeinsame Anwendung zu erhöhten Mengen von Pimozid im Blut führt. Dadurch kann das mit einer Pimozid-Behandlung einhergehende Risiko eines unregelmäßigen Herzschlags (Herzrhythmusstörungen) und einer EKG-Veränderung (Verlängerung des QT-Intervalls) erhöht werden.
Serotonerge Arzneimittel
Aufgrund unzureichender Datenlage, sollte Sertralin-Hormosan 100 mg nicht gleichzeitig mit diesen Arzneimitteln (wie Tryptophan, Fenfluramin, Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol und Serotonin-Agonisten) angewendet werden (siehe Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich).
Johanniskraut
Eine gleichzeitige Anwendung von Sertralin-Hormosan 100 mg mit pflanzlichen Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollte vermieden werden, da es zu einer Verstärkung der serotonergen Wirkung kommen kann.
Andere Arzneimittel
Aufgrund der hohen Bindung von Sertralin an bestimmte Bluteiweiße sind Wechselwirkungen mit anderen, ebenfalls stark an diese Bluteiweiße gebundenen Wirkstoffe möglich. In drei Untersuchungen hatte Sertralin jedoch keine bedeutende Auswirkung auf die Bluteiweißbindung von Diazepam, Tolbutamid und Warfarin.
Lithium
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen) und Sertralin-Hormosan 100 mg oder anderen Arzneimitteln, die über serotonerge Mechanismen wirken, sollte eine angemessene Kontrolle durch Ihren Arzt erfolgen, da Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. In einer Untersuchung bei Gesunden trat bei gleichzeitiger Einnahme von Sertralin häufiger Muskelzittern auf als bei Personen, die zum Vergleich ein Scheinmedikament (Placebo) erhielten.
Sumatriptan (Arzneimittel zur Behandlung der Migräne)
In Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Sertralin-Hormosan 100 mg und Sumatriptan wurde selten über Schwäche, gesteigerte Reflexe, Inkoordination, Verwirrtheit, Angst und gesteigerte körperliche Erregbarkeit berichtet. Falls bei Ihnen aus medizinischen Gründen eine gleichzeitige Anwendung von Sertralin-Hormosan 100 mg und Sumatriptan erforderlich ist, sollte eine entsprechende Kontrolle durch Ihre Ärztin/Ihren Arzt erfolgen.
Den Blutzucker erniedrigende Arzneimittel
Da Sertralin-Hormosan 100 mg die Blutzuckereinstellung beeinflussen kann, ist es für diabetische Patienten ratsam den Blutzuckerspiegel entsprechend zu überwachen, wenn eine Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg begonnen wird (siehe Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich).
Orale Blutgerinnungshemmer, Salicylsäurederivate und Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sertralin-Hormosan 100 mg und Warfarin (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung) zeigte sich eine geringfügige, aber statistisch bedeutsame Erhöhung der Prothrombinzeit. Daher ist eine engmaschige Überwachung der Prothrombinzeit ratsam, wenn eine Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg begonnen oder beendet wird.
Möglicherweise kann ein erhöhtes Blutungsrisiko bestehen, wenn Sertralin-Hormosan 100 mg mit anderen oralen Blutgerinnungshemmern, Salicylsäure-Derivaten, NSAID, atypischen Neuroleptika, Phenothiazin-Derivaten und den meisten trizyklischen Antidepressiva kombiniert wird (siehe Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich).
Diuretika (Arzneimittel zur Steigerung der Harnausscheidung)
Gleichzeitig mit Sertralin-Hormosan 100 mg angewendete Diuretika können, vor allem bei älteren Patienten, eine Verminderung der Natrium-Menge im Blut und eine vermehrte Bildung eines bestimmten Hormons (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) begünstigen.
Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung epileptischer Anfälle)
Es ist ratsam, die Phenytoin-Mengen im Blut nach Beginn einer Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg zu kontrollieren und soweit erforderlich die Phenytoin-Dosis anzupassen. Die gleichzeitige Anwendung von Phenytoin kann die Menge von Sertralin im Blut verringern.
Phenazon (Arzneimittel gegen Schmerzen und Fieber)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg und Phenazon verkürzt sich dessen Verweildauer im Körper, was auf eine Aktivitätserhöhung der abbauenden Enzyme (Enzyminduktion) in der Leber hinweist.
Bei Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Sertralin-Hormosan 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen:
Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien und nach der Markteinführung berichtet:
Blut und Lymphsystem
Gelegentlich: Hautblutungen, veränderte Funktion der Blutplättchen, veränderte Blutungsneigung (wie z. B. Nasenbluten, Magen-Darm-Blutungen oder blutiger Harn)
Selten: Verminderung der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen
Endokrine Erkrankungen
Selten: Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann, Hormonveränderungen (Hyperprolaktinämie), Milchfluss, Schilddrüsenunterfunktion, Wassereinlagerung
aufgrund vermehrter Bildung eines bestimmten Hormons (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion).
Stoffwechsel und Ernährung
Selten: Verminderung der Natrium-Menge im Blut (bildet sich nach Absetzen der Behandlung zurück). Möglicherweise standen einzelne Fälle im Zusammenhang mit Wassereinlagerungen aufgrund vermehrter Bildung eines bestimmten Hormons (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion). Meistens wurde dies bei älteren Patienten sowie bei Patienten, die andere Arzneimittel (z. B. Diuretika [Arzneimittel zur Erhöhung der Harnausscheidung]) einnahmen, beobachtet.
Erhöhte Serumcholesterinwerte.
Psychiatrische Erkrankungen:
Sehr häufig: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit
Häufig: Gähnen, gesteigerte körperliche Erregbarkeit, Angst
Gelegentlich: Euphorie, depressive Krankheitsanzeichen, Halluzinationen, Manie, Hypomanie
Selten: Verlust des Geschlechtstriebs (bei Frauen und Männern), Alpträume, aggressive Reaktionen, Psychose
Häufigkeit nicht bekannt: suizidale Gedanken, suizidales Verhalten*
* Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Sertralin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt ??Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich?).
Nervensystem
Sehr häufig: Zittern, Schwindel, Mundtrockenheit
Häufig: Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen (einschließlich extrapyramidale Krankheitsanzeichen wie übermäßige Bewegungsaktivität, erhöhte Muskelanspannung, Zähneknirschen oder Gangstörungen), Kribbeln, verminderte Empfindlichkeit für Berührungsreize, vermehrtes Schwitzen
Gelegentlich: Migräne
Selten: unwillkürliche Muskelkontraktionen, Psychomotorische Unruhe/ Akathisie (Unfähigkeit zum ruhigen Sitzenbleiben (s. Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sertralin-Hormosan 100 mg ist erforderlich?), Koma, Krampfanfälle, Anzeichen und Krankheitszeichen, die mit einem Serotonin-Syndrom assoziiert sind: Unruhe und gesteigerte körperliche Erregbarkeit, Verwirrung, Schweißbildung, Durchfall, Fieber, Bluthochdruck, Steifheit und beschleunigte Herztätigkeit. In einigen Fällen traten diese Krankheitsanzeichen zusammen mit dem gleichzeitigen Gebrauch von serotonergen Arzneimitteln auf.
Augen
Häufig: Sehstörung
Gelegentlich: Pupillenerweiterung
Ohr
Häufig: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Herz
Häufig: Brustschmerz, Herzklopfen
Gelegentlich: Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit, beschleunigte Herztätigkeit
Gefäße
Gelegentlich: Wasseransammlungen in den Extremitäten, Wasseransammlung um das Auge
Atemwege und Brustraum
Selten: Bronchialkrampf
Magen-Darm-Trakt
Sehr häufig: Übelkeit, Durchfall/weicher Stuhl
Häufig: Verdauungsstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Erbrechen
Gelegentlich: verstärkter Appetit, Bauchspeicheldrüsenentzündung
Leber und Galle
Gelegentlich: schwere Lebererkrankungen (einschließlich Leberentzündung, Gelbsucht und Leberversagen), Erhöhungen bestimmter Leberenzyme (SGOT und SGPT). Diese Veränderungen traten zumeist innerhalb der ersten 9 Wochen der Behandlung auf und verschwanden rasch wieder nach Absetzen der Behandlung.
Haut und Unterhautzellgewebe
Häufig: Hautausschlag
Gelegentlich: Juckreiz, Haarausfall, Erythema multiforme (schwerer Hautausschlag)
Selten: Lichtempfindlichkeit der Haut, Nesselsucht, Schwellung der Haut und Schleimhaut (Quincke-Ödem), schwere Hautabblätterung wie z. B. Stevens-Johnson-Syndrom und epidermale Nekrolyse
Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: unfreiwilliger Urinabgang
Selten: Wasseransammlungen im Gesichtsbereich, Harnverhalten
Geschlechtsorgane und Brustdrüse
Sehr häufig: Sexualstörungen (bei Männern hauptsächlich Verzögerung des Samenergusses)
Häufig: Menstruationsstörungen
Selten: Dauererektion des Penis
Allgemein
Häufig: Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Hitzewallungen
Gelegentlich: Unwohlsein, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, Fieber
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, allergische Reaktionen, Allergie
Untersuchungen
Gelegentlich: abnorme Laborwerte
Eine Störung der Sexualfunktion beim Mann wurde in klinischen Untersuchungen bei
23 % der männlichen Patienten berichtet. Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig und oft vorübergehend, wenn die Behandlung fortgesetzt wird.
Die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen war bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/ oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger bestehen bleiben. Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Sertralin-Hormosan 100 mg nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 2 und 3).
Die beschriebenen Nebenwirkungen von Sertralin-Hormosan 100 mg sind meist milder bis mäßiger Ausprägung. Bei stärkeren Beeinträchtigungen sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen, der über die weitere Einnahme oder gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheidet.
Dies gilt insbesondere für Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen, bei denen Sie Sertralin-Hormosan 100 mg ohne ausdrückliche Zustimmung Ihres Arztes nicht nochmals einnehmen sollten.
Informieren Sie bitte Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Apotheker/in, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.