Was Sendolor enthält
Der Wirkstoff ist Morphinhydrochlorid 3 H2O.
Sendolor 1 mg/ml Infusionslösung
1 ml Infusionslösung enthält 1 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O.
1 Beutel zu 100 ml Infusionslösung enthält 100 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O, entsprechend 75,92 mg Morphin.
Sendolor 10 mg/ml Infusionslösung
1 ml Infusionslösung enthält 10 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O.
1 Beutel zu 100 ml Infusionslösung enthält 1000 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O, entsprechend 759 mg Morphin.
Sendolor 20 mg/ml Infusionslösung
1 ml Infusionslösung enthält 20 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O.
1 Beutel zu 100 ml Infusionslösung enthält 2000 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O, entsprechend 1518,4 mg Morphin.
Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid, Salzsäure 1 M (zur pH-Wert Anpassung), Wasser für Injektionszwecke
Wie Sendolor aussieht und Inhalt der Packung
Die Infusionslösung ist klar und (fast) farblos.
Sendolor 1 mg/ml Infusionslösung
Farblose Beutel mit 100 ml Infusionslösung.
Die Beutel sind umhüllt von einer äußeren Hülle. Zwischen dem Beutel und der äußeren Umhüllung befindet sich ein sauerstoffbindendes Tütchen.
Umkartons zu 1, 5 oder 10 Beuteln.
Sendolor 10 mg/ml Infusionslösung
Farblose Beutel mit 100 ml Infusionslösung.
Die Beutel sind umhüllt von einer äußeren Hülle. Zwischen dem Beutel und der äußeren Umhüllung befindet sich ein sauerstoffbindendes Tütchen.
Umkartons zu 1, 5 oder 10 Beuteln.
Sendolor 20 mg/ml Infusionslösung
Farblose Beutel mit 100 ml Infusionslösung.
Die Beutel sind umhüllt von einer äußeren Hülle. Zwischen dem Beutel und der äußeren Umhüllung befindet sich ein sauerstoffbindendes Tütchen.
Umkartons zu 1, 5 oder 10 Beuteln.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Eurocept International B.V.
Trapgans 5
1244 RL Ankeveen
Niederlande
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Sendolor 1 mg/ml, Infusionslösung: Belgien, Deutschland, Finnland, Luxemburg, Niederlande, Schweden
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Sendolor 10 mg/ml, Infusionslösung: Belgien, Deutschland, Finnland, Luxemburg, Niederlande, Schweden
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Sendolor 20 mg/ml, Infusionslösung: Belgien, Deutschland, Finnland, Luxemburg, Niederlande, Schweden
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Relifine 1 mg/ml, Infusionslösung: Dänemark, Norwegen
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Relifine 10 mg/ml, Infusionslösung: Dänemark, Norwegen
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Relifine 20 mg/ml, Infusionslösung: Dänemark, Norwegen
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2019
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Die empfohlene Dosis beträgt
Erwachsene
Intravenös (in eine Vene): 2,5 bis 15 mg, über 4–5 Minuten verabreicht
Subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in einen Muskel): 5–20 mg, üblicherweise 10 mg pro Anwendung, falls notwendig maximal alle 4 Stunden
Epidural (außerhalb der Rückenmarkshäute und im Rückenmark): zu Beginn 5 mg, bei Bedarf nach einer Stunde 1–2 mg, gegebenenfalls wiederholen, üblicherweise bis insgesamt 10 mg täglich.
Epidurale Infusion: zu Beginn 3,5 bis 7,5 mg pro Tag (= 24 Stunden), bei Bedarf erhöhen um 1–2 mg pro Tag.
Intrathekal (innerhalb der Rückenmarkshäute): 0,2–1 mg einmalig, vorzugsweise nicht wiederholen; mit einem implantierten Mikroinfusionssystem kann die Tagesdosis schrittweise auf 25 mg (nach 40 Wochen kontinuierlicher Behandlung) erhöht werden.
Termingerecht entbundene Neugeborene
Intravenös (in eine Vene): nur wenn ein besonders schneller Wirkungseintritt erforderlich ist: 0,025– 0,05 mg/kg Körpergewicht, sehr langsam verabreicht (eine Verdünnung mit Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %) wird empfohlen).
Subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in einen Muskel): 0,025–0,05 mg/kg Körpergewicht, falls notwendig bis alle 4 Stunden.
Kinder und Jugendliche
Intravenös (in eine Vene): Nur wenn ein besonders schneller Wirkungseintritt erforderlich ist:
0,05–0,1 mg/kg Körpergewicht, sehr langsam verabreicht (eine Verdünnung mit Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %) wird empfohlen).
Subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in einen Muskel): 0,05–0,2 mg/kg Körpergewicht, falls notwendig maximal alle 4 Stunden. Eine Einzeldosis sollte 10 mg nicht überschreiten.
Ältere Patienten:
Subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in einen Muskel), intravenös (in eine Vene): 2,5–10 mg pro Anwendung. Generell sollte die Wahl der Dosis bei älteren Patienten mit Vorsicht erfolgen, üblicherweise am unteren Ende des Dosisbereichs beginnen, und die Dosis soll schrittweise bis zur gewünschten Wirkung titriert werden.
Zur Prämedikation können bis zu 10 mg als subkutane (unter die Haut) oder intramuskuläre (in einen Muskel) Injektion 60 bis 90 Minuten vor dem chirurgischen Eingriff verabreicht werden.
Bei kontinuierlicher intravenöser (in eine Vene) Gabe reichten die Erhaltungsdosen im Allgemeinen von 0,8 bis 80 mg/Stunde.
Art der Anwendung
Bei Durchblutungsstörungen sollte eine langsame intravenöse Verabreichung erfolgen, da der Wirkstoff subkutan oder intramuskulär nicht ausreichend resorbiert wird.
Die empfohlene Anfangsdosis für eine kontinuierliche epidurale Infusion bei opioidnaiven Patienten beträgt 3,5 bis 7,5 mg täglich; Patienten mit einer gewissen Opioidtoleranz können 4,5 bis 10 mg täglich erhalten. Die notwendigen Dosen können jedoch während der Behandlung wesentlich ansteigen, und einige Patienten benötigen unter Umständen bis zu 20 bis 30 mg täglich.
Patientengesteuerte Analgesie (PCA)**
PCA bedeutet eine intermittierende oder kontinuierliche parenterale Infusion von Morphin zusammen mit einer patientengesteuerten Gabe von Rescue-Dosen nach Bedarf, die in eine tragbare Pumpe programmiert werden. Postoperativ kann die PCA-Methode aus intermittierenden, patientengesteuerten Rescue-Boli und/oder einer Basisinfusion plus einer patientengesteuerten Rescue-Verabreichung bestehen. Die PCA wird i.v. oder s.c. verabreicht.
Ein PCA-Gerät ist zur Behandlung von chronischen Schmerzen bei Krebserkrankungen angezeigt, wenn
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eine orale Gabe nicht ratsam ist,
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wenn die Gesamtdosis an oralem Morphin groß ist und
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wenn eine PCA notwendig ist, um eine bessere Compliance zu erreichen,
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wenn eine PCA zu einer unmittelbaren Linderung von mechanischen Schmerzen (incident pain) führt. Für Krebspatienten mit Durchbruchschmerzen trotz optimierter 24-Stunden-Opioidtherapie wird ein i.v. Bolus von 20% der gesamten täglichen, der oralen Morphintagesdosis äquivalenten Dosis der Opioid- Hintergrundtherapie empfohlen.
Technisch verabreicht sich der Patient eine Rescue-Dosis, indem er auf einen Knopf drückt, der ein Programm aktiviert, das ein computergesteuertes Arzneimittelinjektionssystem ansteuert, das mit der Infusionspumpe verbunden ist. Die Rescue-Dosis beträgt 25–50% der stündlichen kontinuierlichen Dosis, wobei ein PCA-Bolus mindestens 1 mg Morphin enthält. Ein Sperrintervall (Zeitraum, in dem kein Arzneimittel abgegeben wird, auch wenn versucht wird, das Gerät zu betätigen) wird einprogrammiert und kann auf Intervalle von 5 Minuten bis 1 oder 2 Stunden für Inzidenz- oder Durchbruchschmerzen eingestellt werden. Patienten und verantwortliche Familienangehörige oder die wichtigste Pflegeperson sollten mit der Bedienung der Pumpe, dem Batteriewechsel und der Interpretation der Pumpenalarme vertraut gemacht werden. Eine 24-stündige telefonische Kontaktstelle und ein dauerhaftes Unterstützungssystem der häuslichen Pflege sind bei der ambulanten PCA unerlässlich.
**Lokale klinische Richtlinien können von den oben genannten abweichen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Morphin ist eines der Opioide, deren Dosierung durch Nierenversagen stark beeinflusst wird. Eine Akkumulation der Metaboliten aufgrund einer verminderten renalen Clearance kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Bei Patienten mit verringerter Nierenfunktion oder Nierenversagen müssen die Morphindosen vorsichtig titriert werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollte eine Verdoppelung des Dosierungsintervalls in Betracht gezogen werden. Bei der Verabreichung von Morphin an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten.
Überdosierung
Behandlung einer Überdosierung: Falls angebracht, Magenspülung, Aktivkohle, Abführmittel bei oraler Aufnahme. Eine Atemdepression infolge einer Morphinintoxikation kann mit Naloxon aufgehoben werden. Bei Bedarf die Atmung unterstützen und den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt überprüfen.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.