Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von RYTMO-PUREN® 300 bzw. wie beeinflusst RYTMO-PUREN® 300 die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit örtlich betäubender (lokalanästhesierender) Wirkung (z. B. bei Herzschrittmacherimplantation, chirurgischen oder zahnärztlichen Maßnahmen) sowie anderen Arzneimitteln, die eine Hemmung von Herzfrequenz und/oder Pumpfähigkeit (Kontraktilität) des Herzens bewirken (z. B. Beta-Rezeptorenblocker (Wirkstoffe u. a. zur Behandlung des Bluthochdrucks), trizyklische Antidepressiva (Wirkstoffe zur Behandlung von Depressionen)) kann die Wirkung von RYTMO-PUREN® 300 verstärkt werden.
Darüber hinaus wurden unter der Therapie mit RYTMO-PUREN® 300 Erhöhungen der Propranolol-, Metoprolol-, Desipramin-, Ciclosporin- und Digoxin-Plasmakonzentrationen bzw. -blutspiegel beschrieben. Dies kann zu einer Wirkungsverstärkung der vorgenannten Arzneimittel führen.
In einem Fall wurde bei zusätzlicher Gabe von Propafenon (Wirkstoff in RYTMO-PUREN® 300) eine Verdoppelung der Theophyllin-Plasmakonzentration beobachtet.
Bei Anzeichen entsprechender Überdosierungserscheinungen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, damit dieser gegebenenfalls die Plasmakonzentrationen bestimmt und nötigenfalls die Dosen reduziert.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin bzw. Chinidin und RYTMO-PUREN® 300 kann (infolge einer Erhöhung der Propafenon-Plasmakonzentration) die Wirkung von RYTMO-PUREN® 300 verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von RYTMO-PUREN® 300 und Phenobarbital bzw. Rifampicin kann es (infolge einer Verminderung der Propafenon-Plasmakonzentration) zu einer Verminderung der antiarrhythmischen Wirkung von RYTMO-PUREN® 300 kommen.
Bei Patienten, die die Blutgerinnung hemmende Arzneimittel einnehmen (orale Antikoagulanzien, z. B. Phenprocoumon) wird eine sorgfältige Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen, da bei gleichzeitiger Einnahme von RYTMO-PUREN® 300 die Wirksamkeit dieser Arzneimittel verstärkt werden kann.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von RYTMO-PUREN® 300 auftreten?
Gelegentlich, insbesondere bei höherer Anfangsdosierung, können Magen-Darm-Störungen (z. B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Verstopfung), Mundtrockenheit, auch ein bitterer Geschmack und Taubheitsgefühl im Mund, sowie Parästhesien (Empfindungsstörungen), Sehstörungen und Schwindel auftreten.
Besonders bei älteren Patienten mit eingeschränkter myokardialer Leistung (Leistung des Herzmuskels) kann es gelegentlich zu Kreislaufregulationsstörungen mit Neigung zu Blutdruckabfall kommen, die bei aufrechter Körperhaltung eintreten oder durch längeres Stehen hervorgerufen werden (Orthostase-Syndrom).
Es kann zu Störungen der Herzschlagfolge (proarrhythmischen Wirkungen) in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen kommen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können.
Diese proarrhythmischen Effekte äußern sich auch als starke Verlangsamungen der Herzschlagfolge (Bradykardien), als Erregungsleitungsstörungen (z. B. sinuatrialer, atrioventrikulärer oder intraventrikulärer Block) oder in einer Beschleunigung der Herzschlagfolge (z. B. Neuauftreten von Kammertachykardien). In sehr seltenen Fällen kann auch Kammerflattern oder -flimmern auftreten. Eine eingeschränkte Herzleistung (Herzinsuffizienz) kann sich verschlimmern.
Selten kommt es zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, psychischen Störungen wie Angst und Verwirrtheit, Unruhe, Alpträumen und Schlafstörungen sowie – extrem selten – bei Überdosierung zu krampfartigen Erscheinungen.
Selten kommt es auch zu extrapyramidalen Symptomen (Störungen von unwillkürlichen Bewegungsabläufen), allergischen Hauterscheinungen (z. B. Rötung, Juckreiz, entzündlichen Hautveränderungen (Exanthem) oder Nesselsucht (Urtikaria)) und Atemnot bei Patienten mit Neigung zu Bronchialverkrampfung (Bronchospasmen).
In seltenen Fällen können eine Cholestase (Stauung der Gallenflüssigkeit) als Ausdruck einer Überempfindlichkeitsreaktion (hyperergisch allergisch) und/oder Leberfunktionsstörungen auftreten.
In einigen Fällen wurde nach hochdosierter Gabe von Propafenon eine Abnahme der Potenz und der Zahl der Samenzellen beobachtet. Diese Befunde bildeten sich nach Absetzen der Behandlung zurück. Da die Behandlung mit Propafenon lebenswichtig sein kann, darf dieses Arzneimittel wegen dieser Nebenwirkung nicht ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden.
In Einzelfällen sind ein Anstieg antinukleärer (gegen Zellkerne gerichtete) Antikörper, ein Lupus-erythematodes-artiges Syndrom und eine Leukozytopenie bzw. Granulozytopenie sowie eine Thrombozytopenie (Abnahme der Granulozyten-/Thrombozytenzahl im Blut) beschrieben worden, die nach Absetzen von Propafenon reversibel waren. Einzelfälle von Agranulozytose wurden bekannt.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, informieren Sie bitte Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann.