Was ROTOP - HSA MikrosphÀren B20 enthÀlt:
Eine Durchstechflasche enthÀlt 3,251 mg Pulver mit dem Wirkstoff:
2,5 mg Albumin vom Menschen, denaturiert
Die sonstigen Bestandteile sind:
Zinn(II)-chlorid-Dihydrat Polysorbat 80 Bengalrosa
Stickstoff als Schutzgas
Das Serumalbumin liegt in Form von 300.000-500.000 MikrosphÀren mit einem Durchmesser zwischen 10 und 30 ”m vor.
PartikelgröĂenverteilung: Mehr als 85 % der Teilchen liegen mit einem Ă von 10-30 ”m vor. Kein Teilchen liegt mit einem Ă>100 ”m vor und weniger als â€10 Teilchen mit einem
Ă>75 ”m. Alle Teilchen ĂŒber 3 ”m tragen â„95% der zur Markierung eingesetzten AktivitĂ€t (nicht filtrierbare Teilchen nach Ph. Eur.).
Wie ROTOP - HSA MikrosphÀren B20 aussieht und Inhalt der Packung
Die Packung besteht aus 5 Durchstechflaschen in einer Faltschachtel.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
ROTOP Pharmaka GmbH,
Bautzner LandstraĂe 400,
01328 Dresden,
Deutschland
Tel: 0049 + (0) 351 â 26 310 210
Fax: 0049 + (0) 351 â 26 310 313 e-mail: service@rotop-pharmaka.de
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des EuropÀischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland: ROTOP - HSA MikrosphÀren B20
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im November 2014.
Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ărzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum zur Lungendiagnostik (ATC V09E B 02).
Nach intravenöser Injektion der [99mTc]Technetium-HSA-MikrosphÀren Suspension kommt es zu einem zeitlich begrenzten Verschluss von Lungenkapillaren und -arteriolen, der sich proportional zur aktuellen regionalen Lungendurchblutung verhÀlt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Prinzip der Lungenperfusionsszintigraphie besteht in der Kapillarblockade. Die verwendeten MikrosphĂ€ren sind mit 10 bis 30 ”m gröĂer als der mittlere Kapillardurchmesser (8,2±1,5 ”m). Nach intravenöser Injektion werden mehr als 95% der Partikel wĂ€hrend der ersten Passage in den Kapillaren und Arteriolen der Lunge zurĂŒckgehalten. Das AusmaĂ der regionalen Mikroembolisierung ist dabei direkt proportional zur aktuellen regionalen Lungenperfusion.
GröĂere Partikel können zu einem Verschluss gröĂerer GefĂ€Ăe fĂŒhren und damit Ursache artefizieller Durchblutungsstörungen sein. HĂ€modynamische VerĂ€nderungen stehen in direktem Zusammenhang mit der PartikelgröĂe der MikrosphĂ€ren.
Durchschnittlich wird etwa jede millionste Kapillare bzw. jede tausendste Arteriole vorĂŒbergehend verschlossen; insgesamt ca. 0,5% der betroffenen GefĂ€Ăe. Die Partikel werden mit einer biologischen Halbwertszeit von 7,2 Stunden aus den Lungenkapillaren eliminiert. Dies geschieht durch mechanische Fragmentierung und enzymatischen Abbau mit anschlieĂender Phagozytose durch die Makrophagen des retikuloendothelialen Systems. Infolgedessen kommt es zu einer vorĂŒbergehenden AktivitĂ€tsanreicherung in der Leber und in den Nieren.
Die Hauptmenge der RadioaktivitÀt, ca. 75% der injizierten Dosis, wird innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden.
Liegt ein Rechts-Links-Shunt vor, gelangt ein Teil der MikrosphĂ€ren in den groĂen Kreislauf und wird dort im Kapillarbett abgefangen. In diesem Fall ist eine zerebrale oder renale Embolisierung möglich, wegen der geringen Partikelzahl sind jedoch gravierende Folgen unwahrscheinlich.
Toxikologische Eigenschaften
Die toxischen Effekte HSA-MikrosphĂ€ren hĂ€ngen ab von ihrer Anzahl und GröĂe. Der fĂŒr die ToxizitĂ€t verantwortliche pathophysiologische Mechanismus ist ein Anstieg des Lungenblutdruckes. Bei Hunden traten nach Injektion von Partikeln mit einem Durchmesser von 10-50 ”m (20-25 mg/kg KG) Anzeichen einer pulmonalen ToxizitĂ€t (z. B. Tachypnoe) auf. Dosen von 20-50 mg/kg KG von Partikeln mit einem Durchmesser von 35 ”m können wegen Versagens der Atmung zum Tod fĂŒhren. Untersuchungen zur ReproduktionstoxizitĂ€t sowie zur MutagenitĂ€t und KanzerogenitĂ€t liegen nicht vor.
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die leere Verpackung gilt als normaler Abfall, wenn die zulĂ€ssige Freigrenze fĂŒr [99mTc] Technetium nicht ĂŒberschritten wird (†0,5 Bq/g bzw. 0,5 Bq/cm2). Auf RadioaktivitĂ€t hinweisende Angaben mĂŒssen vor Beseitigung des nichtradioaktiven Abfalls entfernt und gesondert vernichtet werden. Radioaktive AbfĂ€lle sind unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen zu beseitigen.
Angaben zu den HerkunftslÀndern des Blutplasmas
Deutschland, Ăsterreich, Belgien und USA.
303667.00.00
DATUM DER ERTEILUNG/VERLĂNGERUNG DER ZULASSUNG
07.12.2005
Strahlenexposition
Die Daten zur Strahlenexposition stammen aus der Publikation ICRP 53.
Strahlenexposition (Lungenperfusionsszintigraphie) mit [99mTc]Technetium
Absorbierte Dosis pro applizierte AktivitÀt (mGy/MBq)
Absorbierte | Dosis pro | applizierte | AktivitÀt | (mGy/MBq) | |
Organ | Erwachsene | | Kinder | | |
| | 15 Jahre | 10 Jahre | 5 Jahre | 1 Jahr |
Nebennieren | 0,0048 | 0,0069 | 0,010 | 0,016 | 0,027 |
Blase | 0,017 | 0,021 | 0,030 | 0,045 | 0,082 |
KnochenoberflÀche | 0,0037 | 0,0046 | 0,0067 | 0,010 | 0,019 |
BrustdrĂŒse | 0,0052 | 0,0052 | 0,0091 | 0,013 | 0,020 |
Magenwand | 0,0038 | 0,0048 | 0,0072 | 0,010 | 0,018 |
DĂŒnndarm | 0,0024 | 0,0030 | 0,0047 | 0,007 | 0,013 |
Obere Dickdarmwand | 0,0023 | 0,0030 | 0,0047 | 0,0077 | 0,013 |
Untere Dickdarmwand | 0,0025 | 0,0032 | 0,0051 | 0,0074 | 0,014 |
Niere | 0,0034 | 0,0045 | 0,0066 | 0,010 | 0,017 |
Leber | 0,0045 | 0,0061 | 0,0086 | 0,012 | 0,022 |
Lunge | 0,058 | 0,086 | 0,12 | 0,18 | 0,35 |
Ovarien | 0,0026 | 0,0033 | 0,0050 | 0,0077 | 0,014 |
Pankreas | 0,0049 | 0,0060 | 0,0090 | 0,014 | 0,024 |
Rotes Knochenmark | 0,0046 | 0,0062 | 0,0084 | 0,011 | 0,018 |
Milz | 0,0044 | 0,0054 | 0,0081 | 0,012 | 0,021 |
Hoden | 0,0017 | 0,0023 | 0,0037 | 0,0057 | 0,011 |
SchilddrĂŒse | 0,0022 | 0,0037 | 0,0061 | 0,0098 | 0,017 |
Uterus | 0,0036 | 0,0043 | 0,0067 | 0,0099 | 0,017 |
Andere Gewebe | 0,0030 | 0,0037 | 0,0054 | 0,0081 | 0,015 |
Effektive Dosis pro verabreichter AktivitÀt (mSv/MBq) | 0,011 | 0,016 | 0,022 | 0,033 | 0,062 |
Die effektive Dosis betrÀgt beim Erwachsenen bei einer verabreichten AktivitÀt von 150 MBq (maximale empfohlene Dosis) ca. 1,7 mSv. Die absorbierte Dosis im Zielorgan Lunge betrÀgt dabei ca. 9 mGy und im kritischen Organ Blasenwand 2,6 mGy.
Radiophysikalische Eigenschaften
[99mTc]Technetium wird mittels eines [99Mo/99mTc]Sterilgenerators hergestellt und zerfÀllt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 140/142 keV (88%) mit einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu [99Tc]Technetium, das wiederum zu stabilem [99Ru]Ruthenium zerfÀllt; auf Grund einer Halbwertszeit von 214.000 Jahren ist 99Tc aber selbst als stabil anzusehen.
Markierungsanweisung
Die [99mTc]Technetium-HSA-MikrosphÀren Suspension wird unmittelbar vor Gebrauch mit einer Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung (ArzneibuchqualitÀt Ph.Eur. 4.00/ 0125 bzw. 4.00/ 0283) steril hergestellt. Sauerstoffeintrag ist zu vermeiden.
Die Durchstechflasche mit Pulver wird in eine ausreichende Bleiabschirmung gestellt und der Stopfen desinfiziert (Desinfektionsmittel trocknen lassen).
Maximal 5 ml Natrium[99mTc]pertechnetatlösung mit insgesamt maximal 1,85 GBq werden mit einer Spritze und möglichst kleinlumiger KanĂŒle in die Flasche ĂŒberfĂŒhrt. Das entsprechende Gasvolumen der Flasche wird mit derselben Spritze zum Druckausgleich entnommen.
Die MikrosphĂ€ren in der Flasche werden durch leichtes SchĂŒtteln vollstĂ€ndig resuspendiert; dabei soll auch der Stopfen grĂŒndlich benetzt werden. WĂ€hrend der 15minĂŒtigen Reaktionszeit wird die Flasche wiederholt leicht geschĂŒttelt, anschlieĂend die GesamtaktivitĂ€t gemessen. Bei Bedarf wird die fertige Injektionslösung mit steriler isotonischer Natriumchloridlösung auf ein Gesamtvolumen bis zu 10 ml verdĂŒnnt. Die [99mTc]Technetium-HSA-MikrosphĂ€ren Suspension ist bis zu 6 Stunden nach der Markierung verwendbar.
QualitÀtskontrolle
Im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen zur QualitÀtssicherung bei der Anwendung radioaktiver Arzneimittel wird zur Kontrolle der radiochemischen Reinheit das Verfahren der Monographie 4.00/0570 empfohlen.
Ein Polycarbonat-Membranfilter zwischen 13 und 25 mm Durchmesser, 10 ”m Dicke und mit runden Poren von 3 ”m Durchmesser wird verwendet. Die Membran wird in einem geeigneten FiltriergerĂ€t befestigt. 0,2 ml Suspension werden auf die Membran gebracht und unter kontinuierlichem Zusatz von 20 ml Lösung von Natriumchlorid R (9 g/l) filtriert. Die auf der Membran zurĂŒckbleibende RadioaktivitĂ€t muss mindestens 95 Prozent der GesamtradioaktivitĂ€t der Injektionslösung betragen.
Verschreibungspflichtig.