Pethidin Rotexmedica darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Pethidin, verwandte Substanzen aus der Gruppe der Phenylpiperidine oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei akuter Vergiftung mit Alkohol, Hypnotika (Schlafmitteln), Schmerzmitteln oder Psychopharmaka (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen).
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wenn Sie derzeit MAO-Hemmer (bestimmte Arzneimittel gegen Depression) einnehmen oder in den letzten 14 Tagen eingenommen haben (siehe auch „Anwendung von Pethidin Rotexmedica zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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bei Krankheitszuständen, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss (z. B. Einschränkungen der Atemfunktion, schwere obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma, Lungenemphysem).
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bei Nervenschmerzen (Neuralgien) oder Migräne (hier sind andere Arzneimittel mit geringerem Suchtpotential anzuwenden).
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wenn Sie an schweren Leberfunktionsstörungen, akuter hepatischer Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung), Gallenkoliken, Folgeerkrankungen nach operativer Entfernung der Gallenblase (Postcholezystektomie-Syndrom) oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse leiden.
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wenn Sie ein Schädeltrauma oder erhöhten Hirndruck haben.
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wenn Sie bestimmte Herzrhythmusstörungen (supraventrikuläre Arrhythmien) haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Pethidin Rotexmedica anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Pethidin Rotexmedica ist erforderlich,
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wenn Sie abhängig sind von Opioiden oder anderen Substanzen (Alkohol, Arzneimittel).
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wenn Sie an Bewusstseinsstörungen, Glaukom, Nierenfunktionsstörungen oder niedrigem Blutdruck mit Hypovolämie (Verminderung der zirkulierenden Blutmenge) leiden.
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bei Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen.
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bei Patienten mit Phäochromozytom (einem bestimmten Tumor der Nebennieren).
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wenn Sie in der Vergangenheit bereits epileptische Anfälle hatten.
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wenn Sie eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse haben.
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wenn Sie an der Addison-Krankheit (einer Schädigung der Nebennieren mit mangelhafter Produktion von Nebennierenrindenhormon) leiden.
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wenn Sie eine Erkrankung der Prostata oder der Harnröhre haben (da hier das Risiko von Harnverhalt/Harnstauung besteht).
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bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion.
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bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes.
Bei Anwendung von hoch dosiertem Pethidin muss gewährleistet sein, dass Intubations- und Beatmungsgeräte bereitstehen (stationäre Betreuung in einem Krankenhaus).
Bei Überempfindlichkeitsreaktionen, Krampfanfällen oder Herzrhythmusstörungen ist die Behandlung mit Pethidin abzubrechen.
Die Anwendung von Pethidin Rotexmedica kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Pethidin besitzt ein primäres Abhängigkeitspotential. Bei längerer Anwendung entwickeln sich Toleranz (Gewöhnung), psychische und physische (körperliche) Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz mit anderen Opioiden (Gewöhnung an andere Opioide mit Wirkverlust von Pethidin und umgekehrt). Nach plötzlichem Beenden einer Langzeittherapie können Symptome eines Entzugssyndroms auftreten (siehe auch unter Abschnitt 3 „Art der Anwendung“). Die Symptome umfassen beispielsweise psychische Symptome wie Unruhe, Ängstlichkeit, Gereiztheit, Depression und vegetative Symptome wie Schwitzen, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Kreislaufversagen.
Besondere Vorsicht ist bei epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte geboten. Bei gleichzeitig bestehenden Nierenfunktionsstörungen sind die Anwendungsabstände zu verlängern oder die Dosis zu verringern, da sonst aufgrund der Anreicherung eines Stoffwechselproduktes von Pethidin Krampfanfälle verursacht werden können. Bei Vorliegen einer Epilepsie sollte Pethidin nur zusammen mit einem Arzneimittel gegen Krampfanfälle angewendet werden.
Pethidin sollte nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin in die Nervenzellen des Gehirns hemmen, wie z. B. bestimmten Antidepressiva. Dies könnte lebensbedrohliche Wechselwirkungen am zentralen Nervensystem und an der Atmungs- und Kreislauf- Funktion verursachen (siehe „Anwendung von Pethidin Rotexmedica zusammen mit anderen Arzneimitteln”).
Kinder und Jugendliche
Pethidin sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden.
Anwendung von Pethidin Rotexmedica zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Pethidin darf nicht gleichzeitig oder innerhalb von 14 Tagen nach einer Behandlung mit MAO-Hemmern (bestimmte Arzneimittel gegen Depression) angewendet werden, da bei dieser Kombination lebensbedrohliche Wirkungen auf das Zentralnervensystem sowie auf die Atmungs- und Kreislauf-Funktion beobachtet worden sind.
Die gleichzeitige Anwendung von Pethidin mit anderen serotonerg wirkenden Arzneimitteln, kann ein Serotoninsyndrom auslösen (charakterisiert durch eine Kombination von Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, erhöhte Körpertemperatur, Muskelstarre oder -krämpfe, Schwankungen von Blutdruck, Puls und Atmung, Veränderungen des psychischen Zustandes einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit und extremer Erregtheit, die sich bis zu Delirium und Koma steigern können).
Eine Anwendung zusammen mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln (z. B. Schlaf- , Betäubungs- oder Beruhigungsmitteln), bestimmten Arzneimitteln gegen Magenerkrankungen oder Allergien (Antihistaminika), bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva), Arzneimitteln zur Entspannung der Muskulatur (Muskelrelaxanzien) oder mit Alkohol kann die atmungshemmende und einschläfernde Wirkung von Pethidin verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Pethidin Rotexmedica und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Wenn Ihr Arzt jedoch Pethidin Rotexmedica zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
Bei Kombination mit Phenothiazinen (in bestimmten Psychopharmaka enthalten) ist mit massivem Blutdruckabfall und Verschlechterung der Atemfunktion zu rechnen.
Die gleichzeitige Anwendung von Pethidin und oralen Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung („Pille“) ist zu vermeiden, da dadurch der Abbau von Pethidin im Körper gehemmt wird.
Bei Kombination mit Rifampicin (Antibiotikum), Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie) und Digitoxin (Herzmittel) kann es zur Wirkungsverstärkung und Anreicherung im Körper kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Anticholinergika (z. B. bei Blasenschwäche) sind Wirkungsverstärkung und paralytischer Ileus (Darmlähmung) möglich.
Pethidin kann die Nebenwirkungen von Isoniazid (Arzneimittel gegen Tuberkulose) verstärken.
Die Anwendung von Chlorpromazin (Beruhigungsmittel) oder Phenobarbital (Beruhigungsmittel und Arzneimittel gegen Epilepsie) zusammen mit Pethidin kann zu Vergiftungserscheinungen führen.
Die Schmerzmittel Pentazocin und Buprenorphin können die Wirkung von Pethidin abschwächen.
Lebensbedrohliche Wechselwirkungen auf das zentrale Nervensystem und die Atem- und Kreislauf-Funktion wurden auch berichtet bei gleichzeitiger Anwendung von Pethidin mit Johanniskrautpräparaten oder mit Arzneimitteln, die die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen im Gehirn hemmen (z. B. bestimmte Antidepressiva). Dazu gehören auch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer (SNRI).
In Kombination mit Ritonavir (zur Behandlung von AIDS) kann die Blutkonzentration von Pethidin erhöht sein.
Anwendung von Pethidin Rotexmedica zusammen mit Alkohol
Während der Behandlung mit Pethidin sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Anwendung von Pethidin während der Schwangerschaft und unter der Geburt wird nicht empfohlen, da keine hinreichenden Erfahrungen vorliegen. Bisher wurden keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen beim Menschen beobachtet.
Eine Langzeitbehandlung mit Pethidin sollte während der gesamten Schwangerschaft vermieden werden, da sie beim Kind zu Gewöhnung und nach der Geburt zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen kann.
Während der Geburt sollte Pethidin Rotexmedica nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Pethidin vermindert nicht die normalen Kontraktionen des Uterus.
Stillzeit
Pethidin und sein Abbauprodukt Norpethidin gehen in die Muttermilch über. Bei wiederholter Anwendung von Pethidin sollte abgestillt werden, da es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen beim gestillten Kind kommen kann, die verzögert auftreten und Tage bis Wochen anhalten können.
Deshalb muss Ihr behandelnder Arzt entscheiden, ob das Stillen oder die Behandlung mit Pethidin zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Mutter berücksichtigt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann Ihre Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Sie dürfen kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, wenn Sie sich schläfrig fühlen oder Ihre Denkfähigkeit beeinträchtigt ist.