Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Oxybutynin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie eine Harnabflussstörung aus der Blase haben, die ein Harnverhalten auslösen kann.
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wenn Sie eine Verengung im Bereich des Magen-Darm-Kanals, eine Darmlähmung (Darmatonie) oder einen Darmverschluss (paralytischer Ileus) haben.
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wenn Sie eine schwere Dickdarmerweiterung (toxisches Megakolon) haben.
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wenn Sie an einer schweren entzündlichen Darmerkrankung (schwere Colitis ulcerosa) leiden.
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wenn Sie an einer besonderen Form der Muskelschwäche (Myasthenia gravis) leiden.
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wenn Sie an einer bestimmten Form des Grünen Stars (Engwinkelglaukom) leiden oder eine flache vordere Augenkammer haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg anwenden,
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wenn die Person, die das Arzneimittel einnimmt, ein Kind ist (die Einnahme wird für Kinder unter 5 Jahren nicht empfohlen).
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falls Sie an häufigem Harndrang und vermehrtem nächtlichen Wasserlassen leiden. Dann sollte Ihr Arzt vor einer Behandlung mit Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg Herz- oder Nierenerkrankungen als Ursache der Beschwerden ausschließen.
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falls Sie an einer Erkrankung des unwillkürlichen Nervensystems (z. B. Parkinson’sche Krankheit) oder schweren Bewegungsstörungen des Magen-Darm-Kanals leiden.
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falls Sie an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden. Wenn eine Funktionseinschränkung dieser Organe vorliegt, ist möglicherweise eine Verringerung der täglichen Einnahmemenge notwendig.
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falls Sie an einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa) leiden, weil es zu einer Einschränkung der Bewegungen des Magen-Darm-Kanals kommen kann.
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falls Sie an einem zu schnellen Herzschlag, einer Schilddrüsenüberfunktion, ungenügender Pumpleistung des Herzens, Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen des Herzens (Angina pectoris), Bluthochdruck, Beeinträchtigung der Wahrnehmungs-/Denkfähigkeit oder einer Prostatavergrößerung leiden. Dann können sich die Krankheitszeichen dieser Erkrankungen nach der Einnahme von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg verschlimmern.
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falls Sie an einem Zwerchfellbruch mit Beschwerden durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre oder dadurch verursachter Speiseröhrenentzündung oder anderen schweren Magen- Darm-Krankheiten leiden und/oder gleichzeitig Arzneimittel (z. B. Bisphosphonate; zur Behandlung der Osteoporose) einnehmen, die eine Entzündung der Speiseröhre auslösen bzw. verschlimmern.
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bei hohen Außentemperaturen oder bei Fieber, da die Einnahme von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg das Schwitzen vermindert und es somit zu einem Hitzschlag kommen kann.
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falls Sie an der Parkinson’schen Krankheit oder an anderen Krankheiten des Gehirns mit Einschränkung der Wahrnehmungs-/Denkfähigkeit leiden. In diesen Fällen kann Oxybutynin- ratiopharm® 2,5 mg bei Ihnen Nebenwirkungen wie Verwirrung, Halluzinationen oder Verfolgungswahn leichter auslösen. Deshalb kann Ihr Arzt die Dosis entsprechend reduzieren.
Da Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg das Auftreten von Grünem Star (Engwinkelglaukom) begünstigen kann, sollten Sie während der Behandlung gelegentlich die Sehschärfe und den Augeninnendruck kontrollieren lassen. Sollten während der Behandlung mit Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg eine plötzliche Verschlechterung der Sehfähigkeit oder Augenschmerzen auftreten, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Eine dauerhafte Einnahme kann, infolge der reduzierten oder unterdrückten Speichelbildung, zu einer vermehrten Kariesbildung, zu Krankheiten des Zahnfleisches oder Pilzerkrankungen des Mundes führen. Lassen Sie daher bei einer Langzeitbehandlung regelmäßig zahnärztliche Kontrollen durchführen.
Falls während der Behandlung mit Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg eine Infektion der Harnwege auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern ab 5 Jahren, die auf die Wirkungen von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg empfindlicher reagieren können, soll das Arzneimittel nur mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Kindern unter 5 Jahren wird die Anwendung von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg nicht empfohlen, da die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen ist.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen, die auf die Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können, soll Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg nur mit Vorsicht angewendet werden. Außerdem ist das Risiko für eine Einschränkung der Wahrnehmungs-/Denkfähigkeit erhöht.
Einnahme von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Eine bestimmte Wirkung von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg (anticholinerge Wirkung, z. B. Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenes Sehen) wird verstärkt durch die gleichzeitige Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die selbst so genannte anticholinerge Arzneimittel sind oder anticholinerge Wirkungen aufweisen, wie
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Amantadin und andere Arzneimittel gegen die Parkinson’sche Krankheit (z. B. Biperiden, L-Dopa)
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Antihistaminika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien)
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Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenone, Clozapin; Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen)
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Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
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Digitalis (Arzneimittel zur Behandlung der Herzleistungsschwäche)
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trizyklische Antidepressiva
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Atropin und verwandte Verbindungen
Durch die Verminderung der Bewegungen des Magen-Darm-Kanals kann Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Kanal beeinflussen.
Aufgrund möglicher stoffwechselbedingter Wechselwirkungen sollte eine gleichzeitige Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol) oder bestimmten Antibiotika (z. B. Erythromycin) nur mit Vorsicht erfolgen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg und Arzneimitteln, die die Magen- und Darmbewegungen erhöhen (Prokinetika, z. B. Metoclopramid, Domperidon) kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf die Beweglichkeit des Magen-Darm-Kanals kommen.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg und Cholinesterasehemmern (zur Behandlung z. B. der Alzheimer-Erkrankung) kann es zu einer verringerten Wirksamkeit der Cholinesterasehemmer kommen.
Alkohol kann eine durch Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg verursachte Benommenheit noch verstärken (siehe „Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen“).
Aufgrund einer möglichen Mundtrockenheit lösen sich bestimmte Arzneimittel (Nitrate), die gegen Angina pectoris (Engegefühl in der Brust aufgrund verminderter Durchblutung der Herzkranzgefäße) zum Zergehenlassen unter der Zunge (sublingual) eingenommen werden, möglicherweise nicht auf. Sie sollten daher vor der Einnahme die Mundschleimhaut mit etwas Wasser befeuchten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen zum Gebrauch dieses Arzneimittels in der Schwangerschaft. Im Tierversuch ruft Oxybutynin Missbildungen bei den Nachkommen hervor. Sie dürfen daher Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg in der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes einnehmen, und nur wenn dieser die Einnahme für zwingend erforderlich hält.
Oxybutynin geht in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Daher wird das Stillen während der Einnahme von Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sie sollten vorsichtig sein, wenn Sie sich an das Steuer eines Fahrzeuges setzen, Maschinen bedienen oder ohne sicheren Halt arbeiten, weil Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg Benommenheit und verschwommenes Sehen verursachen kann. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Oxybutynin-ratiopharm® 2,5 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.