Wann dürfen Sie Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml nicht anwenden?
Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml darf nicht angewendet werden, wenn ein Hinweis auf einen aktiven, bösartigen Tumor besteht.
Intrakraniale Tumoren müssen inaktiv und die antitumoröse Therapie muss vor Behandlungsbeginn abgeschlossen sein.
Verwenden Sie Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml nicht während Schwangerschaft und Stillzeit.
Verwenden Sie Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml nicht, wenn bei Ihnen eine Überempfindlichkeit gegen Somatropin oder einen der Inhaltsstoffe besteht.
Die Behandlung von Kindern mit Kleinwuchs aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung sollte im Falle einer Nierentransplantation abgebrochen werden.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Über die Sicherheit der Therapie mit Somatropin während der Schwangerschaft liegen bisher nur sehr wenige Erfahrungen vor. Deswegen soll Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Sollte eine Schwangerschaft während der Therapie auftreten, sollte die Behandlung mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml beendet werden. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Somatropin in die Muttermilch übergeht, sollte es während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Kinder, die mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml behandelt werden, sollten regelmäßig von Kinderärzten mit speziellen Kenntnissen in Endokrinologie untersucht werden. Generell sollte die Behandlung mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml nur von Ärzten mit speziellen Kenntnissen über Wachstumshormonmangel und dessen Behandlung durchgeführt werden. Dies gilt auch für die Behandlung des Kleinwuchses bei Ullrich-Turner-Syndrom und bei chronischen Nierenerkrankungen. Langzeitdaten über die Auswirkung von Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml auf die Endkörpergröße bei Erwachsenen, die als Kind aufgrund von Ullrich-Turner-Syndrom oder chronischer Niereninsuffizienz mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml behandelt wurden, liegen nicht vor.
Bei Kindern ist eine wachstumsfördernde Wirkung nur bis zum Schluss der Epiphysenfugen zu erwarten.
Die Dosierung bei Kindern mit chronischer Niereninsuffizienz sollte individuell und entsprechend der therapeutischen Antwort erfolgen. Die Wachstumsstörung aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz sollte vor einer Therapie mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml eindeutig durch eine mindestens einjährige Wachstumskontrolle unter optimaler Therapie der Nierenerkrankung diagnostiziert sein. Die konservative Behandlung einer Urämie mit üblicher Medikation bzw., falls erforderlich, Dialyse sollte unter der Therapie mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen kommt es gewöhnlich im Krankheitsverlauf zu einer zunehmenden Verschlechterung der Nierenfunktion. Ihr Arzt sollte während der Behandlung mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml auf eine rasche Abnahme der Nierenfunktion oder eine Zunahme der glomerulären Filtrationsrate als Ausdruck einer Hyperfiltration achten.
Aufgrund des bekannten Einflusses von Somatropin auf den Kohlenhydratstoffwechsel sollte Ihr Arzt auf mögliche Anzeichen einer Glukose-Intoleranz achten.
Der Thyroxinspiegel im Serum kann während der Behandlung mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml abfallen, da es peripher zu einer verstärkten Dejodierung von T4 zu T3 kommt.
Sollten Sie an einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse leiden, kann sich eine Schilddrüsen-Unterfunktion entwickeln.
Patientinnen mit einem Ullrich-Turner-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, eine primäre Schilddrüsen-Unterfunktion in Verbindung mit antithyroiden Antikörpern zu entwickeln.
Da eine Schilddrüsen-Unterfunktion die Wirkung von Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml beeinflussen kann, sollten Sie regelmäßig die Schilddrüsenfunktion kontrollieren lassen, ggf. ist eine Substitution mit Schilddrüsenhormon erforderlich.
Bei insulinpflichtigen Patienten muss evtl. die Insulindosierung nach Beginn der Behandlung mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml neu eingestellt werden.
Patienten mit Wachstumshormonmangel infolge einer Intrakranialläsion sollten häufig auf Progredienz oder Rezidive der Grunderkrankung hin untersucht werden.
In seltenen Fällen wurde bei Patienten mit Wachstumshormonmangel, von denen einige mit Somatropin behandelt wurden, über Leukämie berichtet. Weltweite Untersuchungen während der letzten 10 Jahre haben gezeigt, dass durch eine Behandlung mit Somatropin kein erhöhtes Risiko der Entstehung von Leukämie besteht. Patienten, die sich vollständig von einem Tumor oder einer bösartigen Erkrankung erholt hatten, zeigten unter Behandlung mit Wachstumshormon keine erhöhte Rezidivrate. Trotzdem sollten Patienten, die nach einer Tumorbehandlung vollständig geheilt sind, nach Beginn der Therapie mit Norditropin simplexx 15 mg/1,5 ml wiederholt auf ein Tumorrezidiv untersucht werden.
Eine Lösung der Femoralepiphyse kann bei Patienten mit endokrinen Funktionsstörungen häufiger auftreten. Bei kleinwüchsigen Patienten tritt die Legg-Calv?-Perthes Krankheit häufiger auf. Diese Krankheiten können sich durch die Entwicklung von Hinkbeschwerden oder Schmerzen im Bereich der Hüfte bzw. Knie zeigen. Ärzte und Eltern sollten auf diese Anzeichen vermehrt achten.
Falls schwere und wiederholte Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und/oder Erbrechen bei Ihnen auftreten, sollten Sie von Ihrem Arzt eine Spiegelung des Augenhintergrundes durchführen lassen, um ein Papillenödem auszuschließen. Wird ein Papillenödem erkannt, sollte das Vorliegen eines Anstiegs des Hirndrucks (benigne intrakranielle Hypertension) erwogen und gegebenenfalls die Therapie mit Wachstumshormon unterbrochen werden. Im Moment gibt es nur unzureichende Erfahrungen zur klinischen Entscheidungsfindung für Patienten mit renormalisiertem intrakranialem Hochdruck. Sollten Sie die Therapie fortsetzen oder wiederbeginnen, muss Ihr Arzt eine engmaschige Kontrolle auf Symptome eines Anstiegs des Hirndruckes durchführen.
Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen ist eine lebenslange Krankheit, die dementsprechend behandelt werden sollte. Dennoch liegen bisher wenig Erfahrungen zur Behandlung eines Wachstumshormonmangels von Patienten vor, die älter als 60 Jahre sind bzw. bei Erwachsenen, die mehr als 5 Jahre mit Wachstumhormonen therapiert wurden.